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Donnerstag, 30. April 2015

Der gefährlichste Feind der Kirche? Die Ignoranz

Das schreibt Rino Camilleri heute in La Nuova Bussola Quotidiana und fährt fort, daß man bereits 1852 wußte, daß die modernen "Ismen" nichts anderes sind als die alten bereits verdammten Häresien in neuer "laizistischer Sauce".  Das hat sich bis heute nicht geändert.
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                  "DER GEFÄHRLICHSTE FEIND DER KIRCHE? DIE IGNORANZ"

Vor einigen Tagen erinnerte Ettore Tedeschi in seinem Leitartikel in La Nuova Bussola an die Weisheiten, die der Hl. Josemaria Escrivá wie eine Medizin in den Büchern, die Generationen von Katholiken -Laien oder nicht- formten, austeilte.
Die gegenwärtige Katholikengeneration hat wahrscheinlich noch nie vom "Weg" oder von "Schmiede" gehört, ebensowenig von "Furche" aus denen Tedeschi seine Ideen bezog.  Wie diese  (Nr. 359)  "Ich bin einverstanden mit der Aussage, daß es Katholiken gibt, praktizierende und persönlich fromm in den Augen der anderen, vielleicht ehrlich überzeugt, die unbewußt als Feinde der Kirche dienen. In ihre Häuser ist unter den verschiedenen Namen  wie Ökumenismus, Pluralismus, Demokratie das Böse- der schlimmste Feind- die Ignoranz -eingezogen."
Dieser Gedanke, den jede neue Generation von vorn wiederholen müßte, bedarf einer Vertiefung.

Schon 1852 gab es Leute, die wußten, daß die modernen Ismen nichts anderes waren, als die Wiederkehr der alten, bereits von der Kirche verdammten Häresien- in einer neuen laizistischen Sauce.
Es handelte sich um Juan D. Cortés, einen spanischen Denker und Homo Politicus,  der von Kardinal Raffaele Fornari im Namen von Papst Pius IX gebeten wurde, eine Auswahl der zeitgenössischen Irrtümer angesichts der Vorbereitung des Syllabus ( der dann 1864 herausgegeben wurde und wie ein Stich in ein Wespennest wirkte) zusammenzustellen. Und der stellte scharfsinnig fest, daß die häretischen Positionen erotischen Positionen ähneln : wenige und wiederholt. Aber ungeachtet dessen hörten sie nicht auf, ihre mächtige Anziehung auszuüben.
Eine Häresie könnte in der Tat nicht faszinieren, wenn sie nicht einen Hauch von Wahrheit enthielte. Und dennoch nur ein sehr kleines Stück Wahrheit, das den ganzen Rest ausschließt  und so zum Irrtum wird. Das Gleiche gilt auch für die Ideologien, die Häresien der Laien.


Der Marxismus z.B. hätte sich nicht so ausbreiten können, wenn er nicht zwei christliche Konzepte propagiert hätte: das der Gleichheit und das der sozialen Gerechtigkeit.
Deshalb hatte und hat er auch so viel Einfluss auf die Christen und besonders auf den Klerus,.

Das selbe passiert mit den zeitgenössischen Ideologien. Aber auch sie verdanken ihre Faszination auf die Christen - wie der Hl. Josemaria erklärt- deren Ignoranz, dem schlimmsten Feind.
Die Versuchung bei Teilen der Gläubigen, mit den jeweiligen Ideen à la mode einen Kompromiss einzugehen, ist so alt wie der Kuckuck, aber die Kirche existiert genau deshalb: die Ignoranz derer zu zerstreuen, die in Versuchung sind.
Sie tut das, indem sie den modus operandi ihres Gründers übernimmt:  Christus hat kein Buch hinterlassen, er hat nichts geschrieben. Er hat Gutes getan. Ein Buch hätte das Christentum immer wieder in den Fundamentalismus des Wortes geführt, es praktisch auf Null zurückgesetzt.
Christus dagegen hat sich einen hierarchisch strukturierten Stab geschaffenaus den 12  Aposteln mit einem "Chef" und 72 Jüngern. Er hat sie gelehrt und dann mit dem Hl. Geist begabt, um sie zur inneren Wahrheit zu führen (wir erinnern uns, eine Häresie ist nur ein Bruchteil der Wahrheit)
Er wollte, dass sie Zölibatäre seien, um zu vermeiden, daß sich eine durch die Macht erpressbare Priesterkaste herausbildete. Hirten der Menschen, die jeder kommenden Generation die Worte des Gründers wiederholten, zum besten Gebrauch durch das "Produkt", den Menschen. auf dass die Menschen hier zufrieden und dort glücklich sein sollten.

Das ist es, was die Kirche immer getan hat, gegen die immer von neuem auftauchenden Fälschungen, die aber in Wirklichkeit immer die selben sind, eingegeben durch den Versucher.
Heute, nach jahrhundertelangen Reibereien an den Flanken- sehen die Völker der christlichen Zivilisationen in der Lehre nur eine unerträgliche und unverständliche Serie von Verboten, die sie daran hindern, das Leben zu genießen.
Das ist ein Täuschung, wie alle vorhergehenden und die Kirche existiert, um sie zu entschleiern.
Aber sie hat dabei ein Neuheit gegen sich: die Geschwindigkeit und die Verbreitung der Bilder.
Ihre eigenen Seminaristen sind in staatlichen Schulen erzogen worden, wo sie durch eine "Vulgata" aus politischen Allgemeinplätzen und politischer Propaganda geprägt wurden. Die (ihre) Versuchung ist : gegen die Instanzen  aufzubegehren. Daher kommt bei einigen die gutgläubige Neigung zu den "Öffnungen" gegenüber jenen "Entfernten", umso lieber je weiter entfernt sie sind.
Und die Feinseligkeit- in manchen Fällen bis zum Hass gesteigert, -gegen die, die diese Methode mehr oder weniger gefährlich finden und-historisch gesehen- versagend.
Diese werden der mangelnden Barmherzigkeit beschuldigt (um bei unserem Beispiel zu bleiben, von dem wir ausgegangen sind : San Josemaria. schuldig jener "Furche Nr. 359", politisch extrem inkorrekt)

So kommen wir zu einer anderen alten Neuheit zurück wie ein Kuckuck: die Lehre ist eine Sache, die Praxis eine andere. Orthopraxie gegen Orthodoxie. Déja vu, aber -wie man sagt- es kommt immer wieder. Blaise Pascal  sagte: "Gut denken, um gut zu handeln."  Aber der ist  "überholt".
Irgendein anderer insistiert: wenn du nicht lebst, wie du denkst, endest du damit, so zu denken, wie du lebst."
Irgendeiner weist am Ende darauf hin, daß -wenn die Praxis sich zu weit von der Lehre entfernt, es so sei, als gäbe man zu, daß Christus Dinge gelehrt habe, die man unmöglich in die Praxis umsetzen könne und man deshalb nicht sehen könne, warum er überhaupt auf die Erde gekommen ist. Auch das ist eine Häresie.
Insgesamt ist der Gedanke Nr. 359 ( wie alle anderen des Heiligen) richtig.
Der größte Feind der Katholiken ist die Ignoranz, die sie zerstreut und die 5. Kolonne im Haus bildet.
Deshalb hat Christus uns die Kirche als Lehrerin hinterlassen und nicht ein unberührbares Buch. Deshalb ist Jesus kein Religionsgründer wie die anderen, sondern er ist Gott."
Quelle: R.Camilleri, La Nuova Bussola Quotidiana



3 Kommentare:

  1. So, wenn die Priester Zölibatäre sind, sind sie nicht erpressbar? Gier, Habsucht, Ehr- und Ruhmsucht, das Verlangen nach bevorzugter Behandlung aufgrund der Weihe haben nur Priester an sich, die verheiratet sind? Ein Zölibatärer lebt arm, keusch und gehorsam, begehrt nicht, lebt einfach, dient und lässt sich einsetzen, wo es sein Oberer will, ein nicht zölibatär lebender bringt das nicht fertig? Wo ist der Beleg dafür?

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    1. Wenden Sie sich mit Ihrer Fage doch an Rino Camilleri, den Autor des Textes. Die wütenden Reaktionen auf alles, was dem Zeitgeist widerspricht- haben Sie ja jetzt schon einmal selbst bewiesen. Dass der Zölibat einer der größten und schmerzhaftesten Stacheln im Fleische der gängigen Meinungsdoktrinen ist, ist nicht neu, daß es nicht jedem gegeben ist, ihn zu verstehen auch nicht. Besonders die Jünger des ubiquitären Sex-Kultes haben da ihre Probleme.

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  2. wer es nicht versteht, dass jeder Mensch persönlich heroisch sein will, aber um der Kinder, den eigene willen, verletzlich ist, der lese ein Geschichtsbuch und frage sich, warum?
    Dann wird er feststellen, dass es zwar genug schwache zölibatäre Menschen gibt und gegeben hat, aber er wird auch verstehen, warum Otto I anfing den Klerus mit den Verwaltungsaufgaben zu betrauen.
    Blut ist einfach dicker wie Wasser, allem Gender und Emanzipations und weg vom Herd und die Ursache allen Übels ist die bürgerliche Kleinfamilie, zum Trotz.

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