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Dienstag, 30. Juni 2015

Kalte Dusche?

Sandro Magister bezeichnet bei www.chiesa / L´Espresso  das Instrumentum Laboris für die kommende Synode  als "kalte Dusche für die Erneuerer".
Das Vorbereitungsdokument trete bei der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und gleichgeschlechtliche Paare auf die Bremse. Neue Stimmen aus Afrika und Südamerika- alle unterstützen die immerwährende Doktrin .
Hier geht´s zum Original:    klicken 


                      "SYNODE. KALTE DUSCHE FÜR DIE ERNEUERER"
"Eine Woche nach seiner Veröffentlichung erweist sich das "Arbeitsinstrument"  für die Bischofssynode zur Familie für die "Champions der Veränderung" immer mehr als Enttäuschung.
Das Dokument gibt die Schlussrelatio der Oktobersynode von 2014 in Gänze wieder. Und die markierte bezogen auf die Interims-Relatio bereits einen klaren Schritt zurück, die als Ergebnis eines Täuschungsversuchs von den meisten Synodenvätern unmittelbar zurückgewiesen worden war.
Aber das Instrumentum Laboris fügt auch eine nicht geringe Zahl von Überlegungen hinzu, Früchte der in den vergangenen Monaten in den Diözesen der ganzen Welt durchgeführten Beratungen zu jedem einzelnen Punkt dieses Abschlussdokumentes.
Und auch hier ist wieder keinerlei "Offenheit" für alle die Ideen der Erneuerer, wie viele Medienschlagzeilen fälschlicherweise behaupten, zu erkennen, sondern wenn überhaupt- eher ein Dämpfer für den Punkt, der ihnen am  liebsten ist, die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen, Empfängnisverhütung und homosexuelle Verbindungen.
Als er das Instrumentum  Laboris vorstellte, sagte Kardinal Baldisseri, Generalsekretär der Synode, daß es die Ergebnisse der Beratungen der Bischofskonferenzen und anderer hierarchischer Institutionen zusammenfasse und vorstelle. 
Das bedeutet, wenn man sich den daraus resultierendenText anschaut, daß fast alle Antworten sehr weit von den von einigen zentraleuropäischen Bischofskonferenzen (Deutschen, Schweizern und Franzosen) breit veröffentlichten, tollkühnen Vorschlägen für eine Veränderung der Lehre und Praxis der Ehepastoral entfernt sind.
Darüberhinaus sagte Kardinal Baldisseri, daß das Dokument 359 Anmerkungen und Vorschläge aus den Diözesen, Pfarrgemeinden, Vereinigungen, Gruppen, Familien und von einzelnen Gläubigen berücksichtigt.



Und er fügte hinzu, daß weitere Beiträge aus Universitäten, akademischen Instituten, Forschungszentren und von einzelnen Gelehrten, Symposien, Konfernenzen und Veröffentlichungen kamen.

Sehr wahr. Mit besonderer Betonung dessen, was man als "Peripherien der Kirche" bezeichnen kann.
Aus Afrika kam, was das Symposium von Accra / Ghana im Juni erbrachte.
Aber man kann auch zwei Bücher eines afrikanischen Gelehrten aus Kamerun, Francois Osama,Katholische Universität Zentralafrikas, zitieren, der zusammen mit seiner Frau Ehevorbereitungskurse organisiert.
Das erste erschien während der Vorbereitung zur Synode, mit einem Vorwort von Schwester Silvia Recchi, einer Professorin für kanonisches Recht an der selben Universität:
"Die Ehe: eine Wegweisung zum Glauben. Afrikanische Perspektiven",  Editions Masseu

Das zweite ist in der vergangen Tagen erschienen: "Die Familiensynode. Ein Beitrag zur Debatte" ebenfalls Ed. Masseu.

Auch von jenseits des Atlantiks kommen Beiträge.

  
Der Essay "Ein Laie und die Kasper-These" des  argentinischgen Juristen José Durand  Mendioroz liegt jetzt auch in italienischer und englischer Übersetzung vor.
Dazu kommt das Buch seines Landsmannes, Miguel Fuentes aus der Anden-Diözese San Rafael, einem Priester des "Institutes des inkarnierten Wortes", Spezialist für die Theologie der Ehe, der am Angelicum und am Päpstlichen Johannes-Paul II-Institut studiert hat, 
M. Á. Fuentes, "Salvar el matrimonio o hundir la civilización. Aportes para el sínodo de la familia", San Rafael, 2015,
das zur Zeit in Argentinien und den USA gedruckt wird, dessen digitale Version dort aber schon verfügbar. ist.,
Im Hinblick auf die "essentiellen Themen" wird die Debatte in der ganzen Welt - besonders über den "juristischen Weg", als dem am meisten qualifizierten Angang zur Verifizierung der Gültigkeit einer Ehe - zunehmend hitziger. 
Ein Beispiel für diese Diskussion ist das in Rom, von der Urbania Universität - jener päpstlichen Universität deren Studenten fast aussschließlich aus Missionsländern kommen, veröffentlichte Buch:
  
"L. Sabbarese, editor, “Sistema matrimoniale canonico" Themen des "Ius Missionale" Urbaniana University Press, 2015.


Dem Buch geht ebenfalls ein Vorwort von Kardinal Baldisseri voraus, es faßt die Ansichten namhafter Theologen und Kanoniker zu den bei der Synode vorgetragenen Fällen zur Vereinfachung der Ehe-Untersuchungen zusammen. Einige dieser Vorschläge  werden auch im Instrumentum berücksichtigt, aber die Diskussion bleibt sehr offen, wie Kardinal Erdö, Generalrelator der Synode und Spezialist für dieses Thema vor der Presse erklärte.


Es scheint sich eine breite Übereinkunft herauszubilden, die die doppelte Bestätigung des Urteils überwinden will - mit Ausnahme der Möglichkeit des Ehepartners, der die Ehe verteidigt, zur Berufung

Nach dem II. Vaticanischen Konzil war das eine Zeit lang in den USA erlaubt gewesen. Sodaß im Falle, daß keine Berufung eingelegt wurde die Ungültigkeitserklärung von der Exektive umgesetzt wurde.
Diese pastorale Praxis zeigte die Vorteile und Risiken einer solchen Veränderung auf.
Das Risisko könnte z.b. die Oberflächlichkeit eines rangniedrigeren Gerichtes sein. Bei entsprechender Supervision der Arbeit solcher Gerichte - unter Betonung der Ernsthaftigkeit der Rolle der Verteidigers des Bundes und durch die Verpflichtung der Verteidigung des Bundes bei bestimmten Fällen Berufung einzulegen, selbst wenn er persönlich keine Einwände hat, könnte dieses Risiko reduziert werden.

Größere Zustimmung bekam die Möglichkeit eines alles umfassenden kanonischen Prozesses in Fällen erwiesener Ungültigkeit einer Ehe. 

Das gegenwärtige kanonische Recht beschreibt einen "mündlichen Streit-Prozess vor, der mit der in der juristisch-kanonischen Tradition (Dekret "Saepe", von Papst Clemens V) verglichen wird.
Die Einführung eines solchen Prozesses für die Fälle der Ungültigkeit einer Ehe brauchen sicher weitere und genauere Spezifizierungen."
Wir werden sehen!
Quelle: www.chiesa, Sandro Magister

Rorate caeli allerding ist in einem Punkt  anderer Meinung und gibt zu bedenken, daß wenn §123 des Instrumentum Laboris Bestandteil des Ergebnisses der kommenden Synode und vom Papst unterschrieben werden sollte, die Kasper-Kamarilla ihr Hauptziel erreicht hätte.

Wer will kann das hier im Original (und unübersetzt) nachlesen:   klicken

 



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