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Sonntag, 12. Juli 2015

Kardinal Brandmüller: Klartext an die Adresse der deutschen Kirche

Kardinal Brandmüller hat in einem Interview mit der Rheinischen Post Stellung zu aktuellen Kirchenfragen bezogen- ohne Blatt vor dem  Mund und nicht weichgespült an die Erwartungen und Forderungen der Kirchenfeinde angepaßt....
Hier geht´s zum Interview  klicken

           "DER GUTE HIRTE DARF WÖLFE NICHT FÜRCHTEN!"

Frage RP"Die deutschen Bischöfe machen den Eindruck von Ängstlichkeit, manche sagen: Feigheit, wenn über Für und Wider der "Homo-Ehe" debattiert wird. Muss die Wohlstandskirche erst wieder lernen, sich notfalls öffentlich verprügeln  zu lassen?"

Brandmüller:  "Es ist den Kräften, die die sogenannte öffentliche Meinung beherrschen, gelungen, Gesetze einer "political correctness" zu formulieren, gegen die zu verstoßen eine mediale Hinrichtung zu riskieren bedeutet. Auf der anderen Seite haben wir das Phänomen der Schweigespirale, in die sich die Mehrheit einreiht, die einer solchen Hinrichtung schweigend zusieht. Dass ein solches Verhalten dem Christen angemessen sei, wenn es sich um fundamentale Fragen der Glaubens- bzw. Sittenlehre des Evangeliums Christi handelt, wird niemand behaupten wollen. Wozu haben wir schließlich das Sakrament der Firmung empfangen? Und: Haben die Bischöfe bei ihrer Weihe nicht versprochen, das Evangelium Christi treu zu verkünden und das Glaubensgut gemäß der in der Kirche immer und überall festgehaltenen Überlieferung rein und vollständig zu bewahren?" 
(.....)
Frage RP: "Vor seiner Zeit als Papst schrieb Kardinal Ratzinger einmal, die Moral, die die Kirche lehre, sei keine Speziallast für Christen, sondern die Verteidigung des Menschen gegen den Versuch seiner Abschaffung. Das begreifen immer weniger Menschen. Was macht die Kirche falsch?"

Brandmüller "Das ist eine der zahlreichen brillanten Formulierungen Ratzingers, die den Nagel auf den Kopf treffen. In der Tat scheint gewisse Kreise eine geradezu perverse Lust an der Selbstzerstörung erfasst zu haben, wenn etwa die Weitergabe des Lebens in vielfacher Weise verhindert oder die naturgegebene geschlechtliche Identität von Mann und Frau in Frage gestellt wird. Demgegenüber kann und muss die Kirche das natürliche Sittengesetz verkünden, das durch das Evangelium vervollkommnet wird und das dem Menschen guten Willens einsichtig ist. Dabei darf die Kirche sich durch Ablehnung ihrer Botschaft nicht beirren lassen."  (....)


Frage RP: "Kardinal Ratzinger hat 1994 im Interview mit dieser Zeitung gesagt, die Kirche in Deutschland müsse sich fragen, von welchen Dingen sie sich trennen könne. Ist der institutionelle Panzer immer noch zu dick und ist die geistige Ausstrahlung zu dünn?"

Brandmüller: "Was Kardinal Ratzinger gesagt hat, ist heute noch wahrer, als es 1994 war. Was hilft mir ein "katholischer" Kindergarten, wenn dort vom Weihnachtsmann, vom Osterhasen etc. die Rede ist statt von Jesus Christus? Was hilft ein "katholisches" Krankenhaus, wenn dort kein Priester hinkommt, keine Schwester mit den Kranken betet und Operationen durchgeführt werden, die im Widerspruch zum christlichen Sittengesetz stehen? Es wäre in der Tat besser, ja eigentlich notwendig, dass sich die Kirche von solchem Ballast trennte, wenn es nicht möglich ist, die leeren Gefäße mit christlichem Geist zu füllen." 
Quelle: Rheinische Post, Reinhold Michels

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