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Montag, 3. August 2015

Die Schlüsselfrage bei der kommenden Synode

lautet: Erlaubt Jesus die Scheidung oder nicht? Der bekannte Exeget Innozenzo Gargano erklärt, dass er das tut und Kardinal Kasper stimmt ihm zu. Aber das Neue Testament und die Tradition der Kirche sagen das Gegenteil, widersprechen Kritiker. Vorschau auf ein Buch, das der in Rom über Biblische Exegese promovierte Publizist, Professor für Neues Testament, Biblizist und Generalvikar des Institutes das Inkarnierte Wort, Gonzalo Ruiz Freiteszum Thema geschrieben hat.

Sandro Magister , Vaticanist  ohne Akkreditierung, stellt es uns mit dem Kapitel "Schlussfolgerung"bei www. chiesa vor klicken

"SYNODE DIE SCHLÜSSELFRAGE:  ERLAUBT JESUS DIE SCHEIDUNG ODER NICHT?"
(... ) zu den Kritiken an Garganos These, ist eine neue hinzu gekommen, die so umfangreich ist, daß sie als Buch veröffentlicht werden muß.
Das Buch Gonzalo Freites trägt den Titel :" Es soll der Mensch nicht scheiden, was Gott zusammen gefügt hat" und den Untertitel: "Eine Studie zur Lehre des Neuen Testaments zu  Scheidung und Wiederverheirat -als Antwort auf Prof. G.I. Gargano"


DIE SCHLUSSFOLGERUNG
"Die Lehre Jesu über Scheidung und Wiederverheiratung, sowohl in den synoptischen Evangelien als auch in den Schriften des Hl.  Paulus ist einhellig und endgültig und bildet einen Teil der Offenbarung des Neuen Testaments, das von der Kirche empfangen wurde und treu bewahrt wird. Sie ist eine Lehre göttlich-apostolischen Ursprung, absolut und universal, die die Scheidung verbietet, und im Falle der Wiederverheiratung eins Geschiedenen, die zweite Ehe als Ehebruch erachtet.

Die Hypothese Pater Guido I. Garganos findet für seine Exegese in den Texten, die er untersucht hat, keine Bestätigung für seine Hypothese- weder im Wortlaut, noch in ihrem Kontext, noch in der Gesamtheit der Offenbarung des Neuen Testaments. Sein Versuch ist darüber hinaus gescheitert, weil er die Texte,  nach seiner vorgefaßten Meinung und nicht nach dem vorbestehenden Verständnis des gesamten Neuen Testamentes ausgewählt hat.
Er hat sie zudem auf äußerst parteiische Weise untersucht- ganz ohne exegetische Analyse der texte oder deren Kontextes. Schließlich hat er sie in einen Einklang zu seinem vorgefaßten Konzept hineingezwungen.

Wir erinnern uns an die Worte des heiligen Hieronymus, mit denen er lehrt, dass derjenige, der die heiligen Texte studiert, vor allem "auf die exakte Auslegung," achten muß und darauf, und dass es "die Pflicht eines Kommentators ist,  nicht seine eigene Vorstellungen zu präsentieren, sondern die des Autors. Ansonsten" fügt er hinzu" läuft der Heilige Text eine große Gefahr, eines Tages aufgrund einer falschen Auslegung, aus dem Evangelium Gottes ein Evangelium des Menschen zu werden. "

Für Gargano stimmt Jesus dem "Verstoßungs-Zertifikat" als barmherzige Konzession zu. Daraus folgt, daß er auch dem daraus resultierenden Ehebruch zustimmt . Die Konsequenzen einer solchen Argumentation sind verheerend, auch wenn Gargano sie nicht ausdrücklich zieht.
Jesus sei nicht gekommen sind, um irgendetwas abzuschaffen, sondern um der konkreten Situation des Sünders Rechnung zu tragen. Er sei also nicht gekommen, um alle Sünder aufzurufen, ihre sündhafte Situation zu verlassen, indem er sie zur Umkehr (Lk 5,32) auffordert. Für einige würde es die Möglichkeit geben, dass das Mosaische Gesetz noch gültig sei.
Auf diese Weise könnte Jesus nicht die durch die Sünde verletzte Natur heilen. Er ließe stattdessen die Kranken weiterhin krank bleiben. Er selbst wäre dann nicht in der Lage, sein Ziel (skopós) des Heilswerkes zu erreichen


Garganos Verwirrung (und die Kardinal Kaspers) ist groß, und seine Vorstellung von Erlösung scheint eher protestantisch als katholisch zu sein. Es fehlt eine adäquate Theologie der Gnade. In einer solchen Position gibt es keinen Raum für die in die Herzen des Menschen eingegossene Gnade, die ihn durch die Heilung seiner Wunden von innen heraus zu einem neuen Menschen macht und ihn in eine übernatürliche Ordnung hebt, durch die formale Beteiligung am göttlichen Leben. Auf diese Weise, wird das Ziel , "Skopós" das Heilswerk Christi erreicht!

Darüber hinaus, die Gültigkeit des mosaischen Gesetzes für das Heil zu bekräftigen, selbst wenn man dann als der Geringste das Himmlische Königreich beträte,  ist ein schwerer Verstoß gegen die Offenbarung des Neuen Testaments und dem christlichen Glauben völlig entgegengesetzt. Wenn das mosaische Gesetz immer noch ein Weg des Heils wäre, wäre Christus umsonst gestorben.

Es ist auch sehr schwerwiegend zu versuchen, den Christen die Gültigkeit der Vorschriften des alten Gesetzes aufzuzwingen. Viele Male, während ich diese Zeilen schreibe, habe ich an den Schrei des Hl.Paulus in seinem Brief an die Galater gedacht, gegen diejenigen, die versuchten, die Christen, die aus der Welt der Heiden gekommen waren, zu "judaisieren". Nach den Worten "Ich verwerfe nicht die Gnade Gottes, denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus umsonst gestorben "(Gal 2,21), fährt der Apostel fort :" Oh ihr unverständigen Galater! Wer hat euch behext, Euch, vor deren Augen der gekreuzigte  Jesus Christus öffentlich dargestellt wurde? Lasst mich nur dieses fragen: Habt ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch die Verkündung des Glaubens erhalten? Seid ihr so unverständig?  Habt ihr im Geist begonnen und wollt jetzt im Fleisch enden? "(Gal 3: 1-3)?.

Es ist klar, dass die Lehre des Herrn der hebräischen Welt neu ist, in der Scheidung und Wiederheirat zugelassen waren, wenn das Verstoßungszertifikat vorlag. Genau in diesem Kontext verbietet Jesus die Möglichkeit der Scheidung und Wiederheirat mit seinem absoluten Gebot: "es soll der Mensch nicht scheiden, was Gott verbunden hat "(Mk 10: 9; Mt 19: 6).

Die Urkirche sah sich daher diesem Problem gegenüber- sowohl bei den Juden, die den Glauben angenommen als auch bei den Heiden, die die Rechtsgültigkeit der Praxis der Scheidung gewöhnt waren.
Von Anfang an jedoch stand die Kirche treu zum Herrn. Der paulinische Text 1. Korinther 7: 10-11 bezeugt, wie die Autorität des Gebotes des Herrn über die Freizügigkeit der antiken jüdischen und heidnischen Welt obsiegte.
Diese Festigkeit ist durch den Glauben an das Gebot von Jesus selbst gegründet: "Es soll der Mensch nicht scheiden, was Gott verbunden hat"  Diese Überzeugung ist im Laufe der Jahrhunderte in der Lehre der Kirche beibehalten worden.

Die Mission Jesu wird vollständig durch die Barmherzigkeit für die Sünder charakterisiert. Es ist aber eine Gnade, die zur Umkehr und Veränderung des Herzens führt, wie er selbst es definiert: "Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zur Umkehr zu  rufen, sondern die Sünder." (Lk 5,32). ".
Jesus hat nicht gesagt: "Geh und hol dir ein Verstoßungszertifikat, dann kannst  du so weiterleben wie bisher." Jesus hat die Ehebrecherin nicht verurteilt, aber er sagte zu ihr:"Geh und sündige nicht mehr! "(Joh 8,11).

Jesus befiehlt nicht Dinge, die unmöglich zu befolgen sind. Für die notwendige Veränderung des Herzens brachte er das neue Gesetz, die in die Herzen ausgegossen (vgl Röm 5, 5) Gnade der Hl. Geistes. Mit seiner Gnade ist es möglich, alle seine Gebote zu erfüllen, einschließlich dem Gebot, sich nicht mehr nach gängiger Sitte mit einer Person zu vereinigen, die nicht der Ehepartner ist, auch wenn dies bedeutet, sein tägliches Kreuz tragen zu müssen.( Lk 9.23 ). Zu denken, dass es für einen Menschen, der in seiner Ehe gescheitert ist unmöglich sei, in Keuschheit zu leben, bedeutet, nicht an die innere Gnade Gottes zu glauben die aus dem alten Menschen einen neuen macht ( 2 Kor, 5:17). Es bedeutet auch, zu denken, daß der Herr Dinge befiehlt, die zu erfüllen unmöglich ist und so die Gnade Gottes zu anullieren, der alles möglich ist-trotz unserer Schwachheit.

Einen Schlüssel zum Verstehen der Gedanken von Pater Gargano kann man in seinem Brief an Sandro Magister finden. in dem er zwischen "objektiver Wahrheit" und "subjektiver Wahrheit" auf moralisch-existenziellem Gebiet unterscheidet.
Dieser Unterschied, im vom Autor vorgeschlagenen Sinne,ist inakzeptabel und öffnet die Tür zu jeder Art von moralischen Relativismus, in dem das eigene Gewissen zur obersten Norm des Handelns wird, auch wenn die nicht mit der objektiven Wahrheit oder dem Gesetz Gottes übereinstimmt. Die Wahrheit ist, per Definition objektiv. Subjektive Realität kann mit der Wahrheit übereinstimmen oder nicht. Im letzeren Fall ist das keine Angelegenheit einer subjektiven Wahrheit sondern ein Irrtum und es ist ein Werk der Barmherzigkeit, den zu berichtigen, der irrt. Das bedeutet es, den Sünder zu lieben-nach der Lehre des Herrn (Mt 18: 15-17,  Eph, 6:4, Heb 12:5-11)

Das Zweite Vatikanische Konzil hat in "Dignitatis Humanae" angedeutet, dass der Mensch sich nach seinem Gewissen richten soll, aber es lehrte auch, dass "alle Menschen dazu verpflichtet sind, die Wahrheit vor allem bei Gott und in seiner Kirche zu suchen, und die Wahrheit die sie erfahren,zu akzeptieren und an ihr festzuhalten." Und dies aufgrund der Würde der menschlichen Person, nach der der Mensch von Natur aus -aber auch durch eine moralische Verpflichtung gebunden, danach strebt, die Wahrheit, vor allem die religiöse Wahrheit zu suchen. Sie sind auch verpflichtet, sich an diese Wahrheit zu halten, sobald sie ihnen bekannt ist, und ihr ganzes Leben im Einklang mit den Forderungen der Wahrheit zu bringen "
Und später :" ein weiteres Licht wird auf diese Thema geworfen, wenn man bedenkt, dass die höchste Norm des menschlichen Lebens das göttliche Gesetz ist- ewig, objektiv und universal- durch das Gott alles lenkt und regelt, das gesamte Universum und alle Möglichkeiten menschlichen Zusammenlebens nach einem Plan göttlicher Weisheit und Liebe. Der Mensch ist von Gott geschaffen worden, um an diesem Gesetz teilzuhaben, mit dem Ergebnis, daß er unter der sanften Führung der göttlichen Vorsehung, dazu kommen kann, die Wahrheit, die unveränderlich ist,  immer mehr wahrnehmen. Darum hat jeder Mensch die Pflicht, und damit auch das Recht, die Wahrheit in religiösen Dingen zu suchen, damit er sich umsichtig richtige und wahre Gewissensurteile bilden kann- unter Zuhilfenahme aller passenden Mittel."

Bei der Bildung ihres Gewissens müssen Christen jedoch auch die Lehre der Kirche beachten, die sich am Heil aller nach dem Plan Gottes, des Erlösers, orientiert ",  der will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen" (1 Tim 2: 4). Nach dem Willen Christi ist die katholische Kirche Lehrerin der Wahrheit. Ihre Aufgabe ist es, zu verkündigen und die Wahrheit, die Christus ist, authentisch zu lehren, und zur gleichen Zeit mit Autorität, die Prinzipien der sittlichen Ordnung, die aus der menschlichen Natur selbst entstehen, zu erklären und zu bestätigen. Indem sie die gesamte Wahrheit, die in den Evangelien enthalten ist, lehrt, tut die Kirche nichts anderes als dem Gebot des auferstandenen Herrn zu gehorchen: "Darum gehet hin und machet alle Völker zu Jüngern und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles, was ich euch geboten habe, zu halten "(Mt 28, 19-20). In diesem "Alles"  ist die Lehre von Scheidung und Wiederheirat enthalten.

Die Kirche folgt dem Vorbild und der Lehre ihres Herrn und hat immer gelehrt, dass gegenüber den Personen, die sich bezüglich ihrer Ehe in irregulären Situationen befinden, besondere Barmherzigkeit gezeigt werden muß. Eine Gnade aber, die nicht alle Lehren des Herrn in dieser Sache berücksichtigt, wäre eine falsche Barmherzigkeit die ganz oder teilweise der Wahrheit beraubt wäre. Die könnte sogar Ursache und Quelle vieler Übel werden, wie der heilige Thomas in seinem Kommentar zu den Seligpreisungen der Bergpredigt lehrt: "Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung. "

Nur die Wahrheit macht den Menschen völlig frei.. Die Wahrheit, die die Person Jesu ist, das "Verbum abbreviatum", das alle Schriften, alt und neu enthält. Er ist die Wahrheit, die in all seinen Worten zum Ausdruck kommt, ohne Kürzungen oder Abschläge. Er ist die Wahrheit, die zur gleichen Zeit der Weg des Lebens ist, das ewige Heil, das einzige Ziel unserer christlichen Existenz (Joh 14, 6). Dies ist, was der heilige Petrus, der erste Papst, bekannte, als viele den Herrn verließen, weil sie seine Worte "hart" fanden:
"Herr, zu wem sollen wir gehen? Du allein hast Worte des ewigen Lebens "(Joh 6,68)."

Quelle www. chiesa Sandro Magister






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