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Sonntag, 16. August 2015

Mit dem Islamischen Staat kehren die Sklavenmärkte zurück, oder die "Theologie der Vergewaltigung"

Massimo Introvigne hat einen Artikel der New York Times über die "Theologie der Vergewaltigung" von Rukmini Callimachi zum Anlass genommen, bei La Nuova Bussola Quotidiana  über die Herrschaft des Kalifats zu schreiben. Hier geht´s zum Original:   Klicken
Hier  der Artrikel der NYT :  klicken
Vorsicht! Harter Tobak und so gar nicht zum interreligiösen Dialog reizend.


        "IM ISLAMISCHEN STAAT KEHREN DIE SKLAVENMÄRKTE ZURÜCK"

"Am 13. August veröffentlichte die New York Times die außerordentliche Reportage von Rukmini Callimachi über die "Theologie der Vergewaltigung" des islamischen Kalifats Isis. Die Reporterin hat unter abenteuerlichen Umständen mehrere Monate im Irak und in Syrien verbracht und verweist auf die komplexe Bürokratie, mit der das Kalifat -wie es auch vor Jahrhunderten war- den Sklavenmarkt verwaltet.
Callimachi beschreibt die Märkte, in denen fünfhundert oder tausend Frauen von potenziellen Käufern ausgesucht und anschließend versteigert werden. Die Organisation der Dutzende von Sklavenmärkten und vom Islamischen Staat unterhaltenen Systemen für Unterbrinung und Transport sind sehr komplex, so als handele es sich um eine normale Ware. 
                                             

Der einzige Grund für den Kauf der Sklavinnen ist sexueller Natur. Die Käufer wissen, dass sie nach der vom Kalifen gelehrten Theologie, freien Sex mit den Sklavinnen haben können, ohne eine Sünde zu begehen, auch wenn sie bereits die maximale Anzahl der durch den Islam erlaubten Frauen haben, -vier.
Ein offizielles Dokument des Kalifats präzisiert auch, wer sexuelle Beziehungen mit Mädchen haben darf, Sklavinnen, die noch nicht die Pubertät erreicht haben, sofern sie "körperlich in der Lage zum sexuellen Akt sind." Die einzigen Einschränkungen gelten schwangere Frauen und denen, die die Wechseljahre erreicht haben.

Der Kalif empfiehlt denjenigen, die eine Sklavin erworben haben, vor und nach dem sexuellen Akt zu beten, und das ist keine rhetorische Klausel. Callimachi hat Sklavinnen interviewt, die befreit wurden. Das Gesetz des Kalifen erlaubt, dass die Sklavinnen von ihren Herren frei gelassen werden können. und das passiert oft, z.B. wenn sie mit einem Selbstmordattentat beauftragt werden- im Wissen, daß sie nicht zurückkehren werden.

Die Ex-Sklavinnen, oft einfache Mädchen, haben bestätigt, dass ihre Besitzer vor und nach der Vergewaltigung gebetet haben. Einige hätten auch mit ihnen diskutiert, um sie davon zu überzeugen, daß das, was sie tun, falsch ist.


Die New York Times ist die Quintessenz politischer Korrektheit und die unerschrockene Reporterin war ein bisschen "weniger mutig" als sie zurück in dem Vereinigten Staaten war und sie den üblichen Akademiker interviewte, der ihr versicherte, daß die "Sklaverei nur eine Torheit des Kalifats ist- und sonst nichts mit dem Islam zu tun habe"  obwohl sie berichtet auch andere Informationen erhalten zu haben.
Sicher ist, daß Sklaverei seit Jahrhunderten im Islam existiert hat, und es ISIS, von einem Kalifen geleitet, der einen Doktortitel in islamischer Theologie führt, nicht an Argumenten mangelt, um seine Position zu unterstützen.

Die offizielle Zeitschrift des ISIS, Dabiq, bestätigt, daß in einer islamisierten Gesellschaft "auch die Praxis der Sklaverei wiederhergestellt werden muß" und verspottet Muslime, die glauben, daß die Sklaverei lediglich eine einfache soziale Begleiterscheinung der ersten Jahrhunderte des Islam war.

"Bevor Satan gegenüber den schwachen Seelen oder Herzen seine Zweifel offenbarte" - schrieb Dabiq - "erinnerte sich jeder daran, daß die Familien der Ungläubigen zu Sklaven zu machen, und ihre Frauen als Konkubinen zu nehmen, ein fest etablierter Aspekt des islamischen Rechts ist.
Wenn jemand diese Verse der Korans und die Lehren des Propheten verleugnet oder lächerlich macht,(Friede und Segen mit ihm M.I.) ist er ein Abtrünniger."

ISIS rühmt sich, der erste islamische Staat zu sein- der die "Praxis der Sklaverei in großem Maßstab", nach dem, was er "den große Abfall des modernen Islam" nennt, wieder eingeführt hat
Er zitiert aus früher islamisierten Regionen -wie den Philippinen und Nigeria, wo christliche Frauen ebenfalls versklavt wurden, was nur unter bestimmten Umständen für gerechtfertigt angesehen wird,  und daß, wenn es denn Frauen aus den "Völkern des Buches" sind, Christinnen und Jüdinnen, auch die Auffassung vertretbar ist, daß sie nicht versklavt werden, wenn sie die Jezija- bezahlen.

In einer kürzlich erschienenen, von Callimachi entdeckten Denkschrift erklärte der Kalif, daß christliche und jüdische Frauen - die es aber in den von ISIS kontrollierten Gebieten nicht gibt, die "in der Schlacht gefangen genommen" werden, gezwungen werden dürfen, Sexualverkehr mit dem, der sie gefangen nahm, zu haben, aber später dann nicht versklavt werden sollen, es sei denn, daß sie die Steuer, die Jezija, nicht bezahlen können, was nur selten geschieht, weil es internationale Organisationen gibt, die das Geld zur Verfügung stellen.

In großer Zahl imKalifat versklavt sind die Frauen der alten yezidischen Minderheit, die der Sklaverei nur durch die Konversion zum Islam entgehen können.
Wenn Sie dagegen nicht konvertieren, so ein Papier das Dabiq veröffentlichte, hat ihre Versklavung eine nützliche soziale Funktion, weil die Muslime, die sie als Sklavinnen kaufen und als Konkubinen benutzen. der Versuchung durch die Sünde "von Ehebruch und Unzucht entgehen, die sie begehen würden, wenn sie sich mit freien Fauen, mit denen sie nicht verheiratet sind, vereinigen, während das mit einer Sklavin legitim ist."
Während also christliche und jüdische Frauen durch die Zahlung der Steuer der Sklaverei entgehen können, sind die "heidnischen" Frauen auf dem Gebiet des Kalifats für die Sklaverei bestimmt, es sei denn sie konvertieren zum Islam. Noch viel schlimmer ergeht es den "abtrünnigen" Frauen, d.h. schiitischen Musliminnen, Drusen oder schiitischen Alewitinnen:  diese sollen "nicht versklavt, sondern sofort vor die Alternative gestellt werden, zu konvertieren oder durch das Schwert zu sterben."

Nicht, dass in der Welt von al-Qaida - wie Dabiq arglistig in Erinnerung ruft-die Tötung von Nicht-Muslimen und sogar die Sklaverei nicht ausgeübt würden, aber sie haben versucht, sie aus Gründen einer kontraproduktiven Propaganda zu vermeiden.
ISIS dagegen rühmt sich seines eigenen Extremismus in einer Propagandastrategie, die jene auszeichnet, die am lautesten schreien und die radikalsten Parolen propagieren. Diese Parolen haben für ISIS immer eine theologische Rechtfertigung. Es sind nicht einfach die Schrecken und die Gewalt, die leider jeden Krieg begleiten sondern es ist eine Theologie, die bei jedem Schritt ihre Rechtfertigung im Koran und in der islamischen Tradition sucht."

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Massimo Introvigne, New York Times- R. Callimachi



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