Seiten

Freitag, 4. September 2015

Antonio Socci: "Wo bleibt der Ablass des Jubiläumsjahres?"

Das fragt A. Socci in seinem "Lo Straniero"  und erteilt der jubelnden Bergoglio-Cheerleaderschar der MSM nebenbei noch eine bitter nötige Kirchengeschichtslektion.l
Hier geht´s zum Original:    klicken

                   "ABER WO IST DER ABLASS IN DIESEM JUBILÄUMSJAHR?"

"Anläßlich des bevorstehenden Jubliäumsjahres schrieb "Il Fatto Quotidiano" gestern : "Die neue Kirche. Bergolgio versucht noch einmal, die Strenge seiner Vorgänger vergessen zu lassen."

Die Strenge (Härte) seiner Vorgänger?
Um die Wahrheit zu sagen, ist das Jubliläumsjahr mit seinem universalen Ablass genau von diesen Vorgängern "erfunden" worden und wird seit Jahrhunderten in der Kirche gefeiert,  schon immer hat die Kirche die göttliche Barmherzigkeit vermittelt.

Die Manie der säkularen Medien Bergoglio Lobeshymnen als Gründer einer neuen Kirche zu singen, läßt sie die evidenten Tatsachen vergessen.

Man würde sagen, daß diese Sätze des "Fatto" sich darauf beziehen, daß der Papst für das Heilige Jahr allen Priestern die Möglichkeit der sakramentalen Vergebung der Sünde der Abtreibung zugesteht, ( die es auch schon so in den Diözesen gibt, wo von Bischöfen ermächtigte Priester sie ausüben)
Das ist also Schnee von gestern, mit dem hier Aufsehen erregt wird.
Und damit  sollen die Vorgänger vergessen gemacht werden?

DIE SCHULDIGEN
Betrachten wir diese Schuldigen unter seinen Vorgängern und am besten gleich den, den die säkulare Kultur für den Schlimmsten hält: jenen berüchtigten Papst des Syllabus, diesen Pius IX, über den sich Ströme von Gift ergossen haben.

Wir werden entdecken, dass Pius IX, für das Heilige Jahr 1875, weit über das hinausging, was Papst Bergoglio jetzt getan hat.
Er gewährte allen Beichtvätern nicht nur die Möglichkeit auch die Sünden  zu vergeben, für die die Bischöfe zuständig waren (wie die Sünde der Abtreibung) sondern auch diejenigen, die in die Verantwortung des Apostolischen Stuhls selbst fielen, einschließlich Zensur, kirchlicher Strafen und Exkommunikation.




Er schrieb:
"Beichtväter, können ihnen die Absolution (...) von der Exkommunikation, der Suspendierung und anderen kirchlichen Urteilen erteilen, und sie von der Zensur lossrpechen, die "de jure vel ab nomine" verhängt wurde, - und bisher den lokalen Ordinariaten oder uns oder dem Apostolischen Stuhl vorbehalten war, einschließlich jener auf besondere Weise dem Summus Pontifex und dem Apostolischen Stuhl zugeordneten Fälle.
Ebenfalls als den Beichtvätern zugestanden betrachtet werden kann- allen genannten Büßern alle Sünden und Übertretungen zu vergeben, wie schwer und enorm sie auch seien, die bisher den Ordinariaten und uns  und dem Apostolischen Stuhl vorbehalten waren. "

Also war Pius IX wesentlich großzügiger als Papst Bergoglio. Ein evidentes Zeichen dafür, daß die Barmherzigkeit nicht 2013 erfunden wurde, sondern immer schon für die Kirche wesentlich war.

Und es gibt noch einen anderen Aspekt, der bedacht werden muß.

Tatsächlich wurden die Entscheidungen von Pius IX nur von der Sorge um die Rettung der Seelen getragen in jenem Jahr 1875 war er noch im Vatican "gefangen" (der Savoyische Staat hatte kurz zuvor Rom erobert und nach großen Konfiskationen den legitimen Souverän abgesetzt)

Daraus folgte, dass viele italienische Bischöfe - aus den selben Motiven- gefangen oder exiliert waren und viel Gläubige Rom nicht erreichen konnten. Diese Situation veranlasste Pius IX, diese Entscheidungen zu treffen.

Heute gibt es nichts Vergleichbares und alle können leicht reisen. Was ist dann also das Motiv der gestrigen Ankündigungn Bergoglios zur Abtreibung?

DIE GLORIFIZIERUNG B´s.
Es gibt welche, die glauben, es geschah aus persönlichem Interesse an der Barmherzigkeit. Er hätte tatsächlich an die Bischöfe schreiben können, und sie einladen, diese Entscheidung nach Norm des kanonischen Rechtes zu treffen.
Aber er hat es vorgezogen, das selbst zu tun.

Das kommende Jubiläumsjahr hatte von Anfang an den Beigeschmack, daß in seinem Zentrum Bergoglio steht. Nicht zufällig konnte man gestern auf der Titelseite des Corrier della Sera lesen:: "Das Jubiläum Bergoglios. Absolution für die Abtreibung"

Zudem ist es kein Jubiläum, das in die festgelegte Reihenfolge passt (alle 25 Jahre), es ist ein außerordentliches, von Papst Bergoglio gewolltes, und zum ersten mal in der Geschichte- ein Jubiläum, das sich nicht auf das Gedenken an das irdische Leben Jesu  bezieht-wie alle vorhergehenden Jubiläen.

Dem argentinischen Papst hat es gefallen, es am 13. März anzukündigen, also am Jahrestag seiner Wahl. Eine symbolische Wahl, die an die Amnestien der antiken Herrscher erinnert.

Von Anfang an wollte er es mit dem Siegel seines Pontifikates bezeichnen, indem er es  "Heiliges Jahr der Barmherzigkeit" nannte, obwohl ja alle Jubiläumsjahre per definitionem Jahre der Barmherzigkeit sind.

Seither sind sie im Vatican ständig auf der Suche nach irgendeiner Neuheit, um einen Medien-scoop zu landen und zu zeigen, wie barmherzig dieser Papst ist.

Z.B die Bulle, die die Institution "Missionari della Misericordia" akündigte und einsetzte, anomale Beichtväter, die herumziehen sollen, um die Sünden, die in die Kompetenz des Hl.Stuhles fallen, zu vergeben.
Dieser Fund erregte Aufsehen. Aber dann hat jemand festgetsellt, daß diese dem Hl. Stuhl vorbehaltenen Sünden äußerst selten sind und alles in einem Flop geendet hätte.

Also wurde in der Entourage Bergoglios die Entscheidung dieser Tage ausgeklügelt, allen Priestern die Vergebung der Sünde der Abtreibung, die in die Kompetenz der Bischöfe fällt, zu delegieren. Und das ist sicher ein Fund, der mehr hermacht.

Mancher wird vielleicht sagen, daß ich zu kritisch bin, aber der vergißt, daß das die Aufgabe der Presse ist. Außerdem ist die unkritische Idolisierung des Papstes für die Kirche keine Tugend.

Der spanische Bischof Melchor Cano (1509 - 1560), ein hervorragender dominikanischer Theologe beim Konzil zu Trient, lehrte, wie man sich dem Papst gegenüber benehmen solle: " Petrus  braucht unsere Schmeichelei und unsere Verehrung nicht. Jene, die blind und unterschiedslos  jede Entscheidung des Summus Ponbtifex verteidigen, sind die, die die Autorität des Hl. Stuhls unterminieren: sie zerstören seine Fundamente anstatt sie zu vertsärken." 
Deswegen ist Kritik auch für den Bischof von Rom kostbar.
WO IST DER ABLASS?

"Was das Jubiläum betrifft, ist es unumgänglich hinzuzufügen, daß die Bulle mit der Ankündigung des Heiligen Jahres und der Brief von vorgestern - Zeichen von Konfusion und Schlamperei sind.
So wird- im Gegensatz zu den vorhergehenden Jubiläen nicht erklärt, welches der Ablass sein wird und wie er konkret verdient werden kann.
Es handelt sich nicht um ein Schlupfloch für die mit der Arbeit Betrauten.
Weil der essentielle Sinn eines Jubiläumsjahres sicher nicht die Beichte der Sünde der Abtreibung ist (oder jeder anderen Sünde), für die man immer schon Vergebung erhalten konnte.
Zweck des Heiligen Jahres ist die Remission der Zeitstrafen, also jener Ablass, der das Fegefeuer vermeiden oder verkürzen kann.

Aber weder die Ausdrücke Fegefeuer, noch Remission zeitlicher Strafen finden sich in der Bulle oder dem Brief.
Das ist so, als ob in einem Amnestie-erlass der Parlamentes  nicht von Amnestie gesprochen würde.
Kann man also den Ablass des Heiligen Jahres verdienen? Und wie? Und warum spricht Bergoglio nicht?
Man hat spekuliert, daß er nichts sagt, um die Prostentanten nicht zu verärgern, die  historisch allergisch gegen den Ablass sind und nicht ans Fegefeuer glauben. Aber das erscheint absurd und undenkbar. (Das wäre wie Weihnachten abzuschaffen, um den Muslimen zu gefallen)

Dann hat einer der Vaticanisti des Corriere gestern den Brief Bergoglios mit Elogen gefeiert, besonders wegen seiner befreienden Wirkung angesichts des dornigen Themas des Ablasses, das am Anfang des Lutherischen Protestes stand.
"Deshalb benutze Franziskus statt des Wortes Ablass das Synonym "Gnade des Jubiläum"
Was sollte diese Gnade des Jubiläums sein?
In der Bergoglio-Bulle wird das Konzept des Ablasses mit dem der sakramentalen Vergebung der Sünden (der Beichte) verwechselt,  Obwohl das eine ganz andere, völlig verschiedene Sache ist.
Deshalb erscheint dieses Heilige Jahr wenig mehr als eine große aber konfuse und improvisierten Bußliturgie. Praktisch wird kein einziges mal die Lehre des Ablasses klar erklärt, noch werden Richtwerte angegeben, ihn zu erhalten,

In diesem Sinn wäre es interessant zu sehen, ob die antiklerikalen Laien-Fans Bergoglios wie Scalfari , Bertinotti oder Panella davon Gebrauch machen werden
Es ist jedenfalls kurios, daß gewisse Laien diesen Papst verherrlichen, aber seiner Einladung zur Reue und zur Umkehr nicht zuhören. Wer will das sagen?

Quelle: Lo Straniero, A. Socci, raffaella

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.