Daß Antonio Socci die erste der jetzt als regelmäßig angekündigten
Video-Botschaften des Papstes nicht unkommentiert lassen würde, war klar zu
erwarten. Ebenso wie er die päpstliche Botschaft, daß alle Religionen
gleichwertig seien und am Ende zu Gott führen, nicht unwidersprochen lassen
würde.
Hier zunächst sein Kommentar zum aktuellen Video, das man getrost als
synkretistisch bezeichnen kann.
Hier geht´s zum Original: klicken
"ANLÄSSLICH EINES SELTSAMEN VIDEOS. IST DIE
EINZIGE GEWISSHEIT PAPST BERGOGLIOS DIE, DASS ES KEINEN KATHOLISCHEN GOTT
GIBT?"
"Viele sind über das Video konsterniert, das
Papst Franziskus mit Angehörigen verschiedener Religionen zeigt, die er selbst
in die eine Kategorie "Gläubige" einordnet.
Tatsächlich kommentiert
Bergoglio: Viele denken auf verschiedene Weise, fühlen verschieden, suchen und
finden Gott auf verschiedene Weise ; in dieser Vielfalt , in dieser Farbskala
der Religionen, gibt es nur eine einzige Gewissheit für uns: wir sind
alle Kinder Gottes."
Eine einzige Gewissheit? Nehmen wir an,
daß Bergoglio diese EINZIGE Gewissheit hat.
Aber für die Kirche stehen die
Dinge anders. Wir Katholiken bekennen, daß alle Menschen Geschöpfe Gottes
sind und daß alle zur Erlösung berufen sind.
Aber Kind Gottes wird man
nur, indem man Jesus Christus annimmt, so wie es durch die Taufe bezeugt wird.
Soviel
ist wahr, daß die anderen Religionen diesen Ausdruck nicht haben oder ihn
ungläubig nicht zulassen.
Wie es Pater Ignace de la Potterie es hier unter dem Titel "Als
Kind Gottes wird man nicht geboren. Man wird es" schreibt:
"Die göttliche Kindschaft ist nicht
die automatische Folge der Zugehörigkeit zur menschlichen Art. Die
Gotteskindschaft ist immer ein freiwilliges Geschenk der Barmherzigkeit, sie
kann nicht von der Gnade absehen, die kostenlos in der Taufe gewährt und im
Glauben erkannt und empfangen wird."
Und im Johannes-Evangelium liest man:
"Allen, die Jesus Christus aufnahmen, gab
der Macht Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die
nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen
des Mannes sondern aus Gott geboren sind." (Joh. 1, 12-13) Die Hauptgewißheit der Katholiken (nicht nur) ist,
daß Jesus Christus der einzige Erlöser der Welt ist, und daß in IHM auch wir
Kinder Gottes werden. Aber Papst Bergolgio - so wie er es zeigt - hat als
einzige Gewißheit, daß die Angehörigen aller Religionen Kinder Gottes sind,
die Christus nicht brauchen.
Und was den Rest angeht - so hatte er bereits
in jenem berühmten Interview erklärt, daß es keinen Katholischen Gott gibt, (Repubblica 1.10.2013) so daß wir fortfahren, uns zu fragen, wessen Vikar er
eigentlich ist, und der Führer welcher Kirche er eigentlich ist.....
Bei anderen Gelegenheiten scheint er immer
wieder ausdrücklich zu betonen, daß die verschiedenen Religionen nur
verschiedene Wege sind, die alle gleich zu dem einen Gott führen.
Z.B. in diesem
Video, in dem er mit einer Gruppe Muslime und Christen spricht - sagt er bei
Minute 4.30:
"Teilen.... ihr, die ihr von der Bibel seid, ihr, die ihr
Muslime mit dem Koran seid, mit dem Glauben, den ihr von euren Vätern empfangen
habt, der euch immer helfen wird vorwärts zu gehen. Den einen Glauben auch
teilen, weil: "Gott ist nur einer, der selbe...er hat auf die eine und die
andere Weise gesprochen, aber vorwärts gehen...."
In diesem Fall scheint es klar, daß er die Bibel
und den Koran auf die selbe Stufe stellt, so als habe Gott sowohl durch die
Bibel als auch durch den Koran gesprochen.
Bergoglio hält es augenscheinlich
für möglich - wenn es denn so wäre - daß Gott in völligem Widerspruch zu sich
selbst steht. Tatsächlich haben Bibel und Koran zwei einander entgegengesetzte
und unvereinbare Botschaften: Das Evangelium ist auf die Verkündigung Gottes,
der sich zum Menschen machte und ein dreieiniger Gott ist, gegründet, während
der Koran auf der gegenteiligen Botschaft beruht: "es gibt nur einen
einzigen Gott und zu sagen, er habe einen Sohn ist eine Blasphemie."
Darüber hinaus werden im Video verschiedene
Angehörige anderer Religionen zitiert (der Katholische Priester ist nur einer
unter anderen und wie alle anderen) am Ende wechseln alle vom Glauben an ihre
diversen Gottheiten zum Bekennen ihres Glaubens an eine generelle und
gleichwertige Liebe -von der man nicht weiß, was genau sie bedeuten
soll.
(Vielleicht die aus dem Liedchen von San Remo? Orietta Berti sang:
"Die Liebe ist wie Efeu, sie hält sich fest, wo gestorben wird,....")
Da kommen einem die Worte von Kardinal Biffi über
einen bestimmten Ökumenismus wieder in den Sinn:
"Wenn die Trennung sich um substantielle
Fragen dreht, darum sie anzupassen und sie quasi zu vergessen, dann heißt das,
sich in der Tiefe zu entstellen und die eigene Identität zu verlieren. So
wird der Ökumenismus - wie schon bitter festgestellt wurde, wirklich
zu einer "allgemeinen Apostasie".
Die Angst besteht, daß Bergoglio diese Art von
Super-Religion aller Religionen erträumen könnte, wie Scalfari vor einiger Zeit
behauptete, daß das die Gedanken des argentinischen Papstes seien.
Eine Superreligion, die als Grundlage sicher
keine einzige Seite aus der Bibel, dem Lehramt oder den Schriften der
Kirchenväter und - Lehrer haben kann, sondern nur die bekannten Worte
Jovanottis: "ich glaube. daß es in dieser Welt nur eine einzige
große Kirche gibt, die von Che Guevara ausgeht und über Malcolm X, Gandhi und
San Patrognano schließlich bei Mutter Therersa ankommt, von einem Priester der
Peripherie ausgeht und am Ende im Vatican ankommt...."
Eine "große Kirche" die auf
dramatische Weise der zu gleichen droht, die eine berühmte deutsche Mystikerin,
die selige Anna Katharina Emmerich, in ihren Visionen beschreibt, von der ich
in meinem Buch "Er ist nicht Franziskus" geschrieben habe."-
Socci stellt dann dieser Aussage des Pontifex die
früherer Päpste und Theologen entgegen:
von Pius XI "Mortalium Animos" ,
"Dominus Jesus" von Kardinal J.
Ratzinger,
"Dignitatis Humanae", II. Vatican. Konzil,
"Inimica Vis", Leo XIII
"2. Kolosser-Brief, 9", Hl.Paulus
"1. Johannes-Brief, 1-4"
Interview vom 29.8.2004 Don
Luigi Cuissani
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Und hier nun , was der andere (spätere) Papst zu
diesem Thema zu sagen hat:
2003 hat Antonio Socci den damaligen Präfekten
der Glaubenskongregation, Kardinal J.Ratzinger interviewt.
"GLAUBE,WAHRHEIT, TOLERANZ"
Frage Antonio Socci:
"Eminenz, es gibt eine Idee, der die Hochkultur und das allgemeine
Denken zustimmen, nach der die Religionen alle verschiedene Wege sind, die zum
selben Gott führen, also eine soviel wert ist wie die andere. Was denken Sie
vom Standpunkt des Theologen darüber?"
Anwort Kardinal Ratzinger:
Ich
würde sagen, daß sogar auf der empirischen, historischen Ebene diese für das
heutige Denken sehr bequeme Konzeption nicht wahr ist. Sie ist der Widerhall
eines diffusen Relativismus, aber sie ist nicht die Wahrheit, weil Religionen
keine statische Sache sind, eine neben der anderen, sondern sie befinden
sich in einer historischen Dynamik, in der sie -eine für die andere- auch
Herausforderung werden.
Am
Ende gibt es eine Wahrheit, Gott ist einer, deshalb sind alle diese so
verschiedenen Ausdrucksformen, die zu verschiednen historischen Zeitpunkten
entstanden, nicht gleichwertig, sondern sie sind ein Weg, auf dem sich die
Frage stellt: wohin gehen?
Man
kann nicht sagen, daß das gleichwertige Wege sind,weil sie in einem inneren
Dialog stehen- und natürlich scheint es mir evident zu sein, daß Dinge, die
sich widersprechen nicht Mittel zum Heil sein können: die Wahrheit und die Lüge
können nicht auf gleiche Weise Mittel des Heils sein.
Deshalb
antwortet diese Idee einfach nicht auf die Wirklichkeit der Religionen und
antwortet nicht auf das Bedürfnis des Menschen, eine kohärente Antwort auf
seine großen Fragen zu finden ."
Frage:
"In
verschiedenen Religionen erkennt man den außerordentlichen Charakter der Person
Jesu an. Es scheint, daß man kein Christ sein muß, um ihn zu verehren. Ist die
Kirche also überhaupt nötig?"
Kard. Ratzinger:
"Schon
im Evangelium gibt es zwei verschiedene Standpunkte gegenüber Christus. Der
Herr selbst unterscheidet: was sagen die Leute und was sagt ihr. Er fragt was
die, die Ihn aus zweiter Hand kennen-oder auf historische, literarische Weise,
und was die sagen, die Ihn von Nahem kennen und wirklich in eine reale
Begegnung mit ihm eingetreten sind, die seine wirkliche Identität erfahren
haben.
Diese
Unterscheidung bleibt durch die ganze Geschichte hindurch erhalten: es gibt
einen Eindruck von außen, der Elemente von Wahrheit enthält. Im Evangelium
sieht man, daß einige sagen: "er ist ein Prophet".
Ganz
wie heute, man sagt, daß Jesus eine große religiöse Persönlichkeit ist oder,
daß er verdient, zu den Avataren (den zahlreichen göttlichen Manifestationen)
gezählt zu werden.
Aber
die, die mit Jesus in Kommunion getreten sind, erkennen, daß es sich um eine
andere Realität handelt, er ist der in einem Menschrn gegenwärtige Gott."
Frage:
"Er
ist nicht mit den anderen großen Persönlichkeiten der Religionen vergleichbar?"
Kard. Ratzinger:
"Die
sind untereinander sehr verschieden. Buddha sagt im Kern "vergeßt mich,
geht nur den Weg, den ich euch gezeigt habe" Mohammed bekräftigt "
Gott der Herrr hat mir diese Worte gegeben, die ich euch wörtlich im Koran
übergebe." Usw.
Jesus
gehört nicht zu dieser Kategorie von Persönlichkeiten die historisch sichtbar
verschieden sind.
Er
ist noch weniger eines der Avatare ím Sinne der Mythen der
Hindu-Religion.."
Frage
"Warum?"
Kardinal Ratzinger:
"
Das ist eine ganz andere Realität. Er gehört zu einer Geschichte, die mit
Abraham beginnt, in der Gott sein Gesicht zeigt, Gott offenbart sich als
Person, die sprechen und antworten kann, er tritt in die Geschichte ein.
Und
dieses Gesicht Gottes, eines Gottes, der in der Geschichte handet, die ihre
Vollendung in dem Augenblick findet, in dem Gott selbst sich zum Menschen macht
und in die Zeit eintrtitt. Also sogar hístorisch kann man Jesus Christus nicht
den anderen religiösen Personen oder östlichen mythologischen Visionen
angleichen."
Frage:
"Für
die gängige Mentalität ist dieser Anspruch der Kirche, die verkündet
"Christus ist die einzige Rettung" doktrinale Arroganz."
Kardinal Ratzinger:
"Ich kann
diese moderne Vision verstehen, die sich der Einzigartigkeit Christi
entgegenstellt und ich verstehe auch die Bescheidenheit einiger Katholiken, für
die gilt "wir können nicht sagen, daß wir etwas Besseres haben als die
anderen."
Und
dann ist da die Wunde des Kolonialismus, einer Periode, in der einige
europäische Mächte das Christentum instrumentalisiert haben, um ihre Weltmacht
auszudehnen. Diese Wunden sind im christlichen Bewußtsein geblieben, dürfen uns
aber nicht daran hindern, das Wichtigste zu sehen. Weil der Mißbrauch der
Vergangenheit nicht das richtige Verständnis des Kolonialismus verhindern darf.
Der Kolonialismus und das Christentum als Instrument der Macht sind ein
Mißbrauch.
Aber
die Tatsache, daß es mißbraucht wurde, darf uns nicht die Augen vor der
Wirklichkeit der Einzigartigkeit Christi verschließen lassen. Außerdem müssen
wir erkennen, daß das Christentum keine Erfindung unseres Europas ist, nicht
unser Produkt.
Es
war immer eine Herausforderung, die von außerhalb Europas kam, im Urspurng
kommt es aus Asien, wie wir sehr gut wissen. Und es fand sich sofort im
Gegensatz zur dominierenden Gefühlslage wieder.
Auch
wenn Europa dann christianisiert wurde, ist da immer dieser Kampf
geblieben - zwischen den eigenen Interessen und den europäischen Tendenzen, und
die Neuheit, immer wieder neu aus dem Wort Gottes, das sich diesen
Abschließungstendenzen entgegenstellt und zur Universalität hin öffnet. In
diesem Sinn scheint mir, müssen wir wieder entdecken, daß das Christentum nicht
Eigentum Europas ist."
(.......)
Quellen.
Il Straniero. A. Socci, www.chiesa, 30 giorni , BenoîtXVI-et-moi
"Die Angst besteht, daß Bergoglio diese Art von Super-Religion aller Religionen erträumen könnte,..." Könnte???
AntwortenLöschenKoran und Bibel: http://deusvult.info/