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Samstag, 16. Januar 2016

Die ersten Ordinariate feiern ihr 5-jähriges Bestehen, Father Hunwicke, der von Anfang an dabei war, weiß Interessantes über Anglicanorum coetibus zu berichten.

Die ersten Ordinariate, die gemäß Anglicanorum Coetibus in England gegründet wurden, feiern ihren 5. Geburtstag. Father J.Hunwicke -aus dem Ordinariat Our Lady of Walsingham- hat ihnen eine Gratulation geschrieben- und einen Dank an Papst Benedikt XVI. Hier geht´s zum Original:  klicken

                    "PAPST BENEDIKT UND SEINE ORDINARIATE"
"Wenn wir diesen 5. Geburtstag unserer Ordinariates feiern, feiern wir natürlich auch unseren Gründer...mit sehr viel Liebe und Loyalität und mit Dank an Gott. Ich weiß nicht, ob Sie sich erinnern, wo Sie waren und wann Sie von der Wahl Benedikts hörten, ich tue das ganz sicher (eine kleine Stadt nahe Land´s End)  und ich erinnere mich an eine plötzliche Welle von Freude: Unser Freund ist Papst geworden! Jetzt kann alles passieren."

3 Dinge, die passierten, drei zusammenhängende Dinge- stechen aus dem letzten Pontifikat heraus: seine Lehre, mit Hinblick auf die Hermeneutik der Reform in Kontinuität innerhalb der Kirche; Summorum Pontificum und Anglicanorum coetibus. Ich werde gleich zu ihnen zurückkehren.

Ich wünschte, ich hätte als Viertes das Jahr des Glaubens hinzufügen können. In jenem Jahr, von dem der Hl. Vater hoffte, daß eine wirkliche Annäherung an das stattfinden könnte, was das Konzil wirklich gesagt hatte. Traurigerweise  war sein Versuch kein großer Erfolg.  Die "Traddies" hoffen einfach, daß das Konzil bald vergessen sein wird.  Die "Trendies" leiden unter einer furchtbaren Angst, die ihnen den Schlaf raubt, dem entsetzlichen Albtraum daß- sogar jetzt noch- normale Katholiken die Konzilstexte wirklich lesen könnten und so die Täuschung erkennen würden, die an ihnen nach dem Konzil von wohlmeinenden Männern vorgenommen worden war, die bereit waren, zu lügen, weil sie es eilig hatten,

Es war in niemandes Interesse den Staub von den alten vergilbenden "Abott"Paperbacks zu pusten.

Was Papst Benedikt feststellte, war, daß die postkonziliare Korruption zu tief verwurzelt geworden war, um über Nacht durch ein einfaches "fiat" eliminiert zu werden...obwohl er in lehramtlichen Dokumenten back-ups zur Verfügung stellte, auf die man zurückgreifen konnte,
Er wählte statt dessen als Waffe die interessante und moderne Idee der Subsidiarität.
Wenn Bischöfe diesen seinen Ausdruck beschwören- haben sie natürlich einen Griff nach der Macht  für die Bischöfe  und ihre Konferenzen im Sinn.
Elegant und sogar listig unterlief Benedikt das, indem er jedem Priester der Lateinischen Kirche das Recht zuerkannte, die Außerordentliche Form zu nutzen, ohne irgendwessen Erlaubnis zu benötigen. So eine empörende Frechheit!
Subsidiarität nicht gerade eine Zusatzwaffe für "Schlägertypen"-Bischöfe, sondern das unveräußerliche Recht jedermanns und jedes Priesters-wie jung auch immer; tatsächlich für jeden "coetus" von Laien. Natürlich platzten die trendigeren Gebiete innerhalb von Bischofsland vor Wut und suchten nach ausgeklügelten Wegen, um die Vorschrift zu umgehen. Sed frustra.



Es ist nebenbei bemerkt wert, das Doktrin-Element der Initiative in Erinnerung zu rufen: Benedikts klare und ausdrückliche Lehre, daß ein "durch eineinhalb Jahrtausende des Gebrauchs geheiligter Ritus nicht einfach abgeschafft werden kann" ( nicht einfach"sollte nicht" sondern "kann nicht") .
Mit anderen Worten: in liturgischen Dingen bedeutet die Tradition mehr, hat viel mehr auctoritas als einfache gesetzgebende Handlungen. Nur in Anglikanischen und Orthodoxen Kreisen hörte ich das vorher.... besonders eindrücklich als ich mit dem gelehrten Pfründner Michael Moreton von Exeter sprach. Vor 70 Jahren schrieb Dom Gregory Dix: "die Maßnahme in der Liturgie" ist nicht Gesetz sondern Brauch.

Papst Benedikts Mißtrauen in liberale Episkopate liegt auch dem Herzen seiner weisen Vorhersehungen für katholische Anglikaner nahe.
Er hatte das Debakel von 1990 erlebt (sehr gut in Dr. Oddies "The Roman Option" beschrieben) und war entschlossen, aus den Fehlern dieser traurigen Periode zu lernen,
Also vermied er es sorgfältig, lokale Hierarchien zu befragen ( und glücklicherweise brach kein "leaker" sein Vertrauen), sehr einfühlsam machte er seine Pläne im Privaten fruchtbar und präsentierte sie dann der wartenden Welt.
In ihrer gemeinsamen Schadensbegrenzungs-Pressekonferenz sah Vincent Nichols sogar noch schockierter aus als Rowan Williams!  Es war ein merkwürdiger Momente für uns, wir waren voller Freude, während der Erzbischof, den wir verließen und der Erzbischof, dem wir uns anschlossen, beide gleich entsetzt zu sein schienen.

Und als wir das Kleingedruckte lasen, entdeckten wir, daß der Papst sein Bestes getan hatte, um einen Schutz gegen die Ortsepiskopate zu errichten, die versuchen könnten, das Spiel an sich zu reißen.
"Wenn ein neues Ordinariat errichtet wird, wird die Terna nicht von einem Nuntius zusammengestellt, der in einigen Fällen vielleicht heimisch geworden sein und die Vorstellungen irgendeines Ortsbischofs angenommen haben könnte, Nein. Der Rat des Ordinariates stellt die Terna zusammen."!
Dieses Detail zeigt auch das große Vertrauen sowohl in die Rechtgläubigkeit als auch in die Vorsicht des künftigen Ordinariatsklerus, der zu der Zeit noch nicht einmal in voller Kommunion stand. Die Kontakte die wir geknüpft hatten, haben das Ihre getan. Er kannte uns. Er vertraute uns,

Benedikt versuchte, ein sorgfältig entwickeltes Lehramt bestehen zu lassen, aber die Essenz seines Plans war es, guten und treuen Männern, ob Lateinische-Messe-Katholiken oder ankommenden Anglikanern oder wem auch immer, Freiheit und Schutz zu geben, der Führung und dem sanften Atem des Hl. Geistes zu folgen, mit so wenig Risiko einer Unterdrückung durch die Ortskirche wie möglich

Ich sehe nicht, was dieser gute alte Mann mehr hätte tun können, oder wie er es hätte besser machen können, was er getan hat. Jetzt ist es an uns, die befleckten Heiligtümer zu polieren, den Ruch Satans aus dem Tempel zu vertreiben und das Volk Gottes zurück zum Glauben zu bringen, der ihre Vorfahren geheiligt und gerettet hat - pulchritudo tam antiqua quam nova,-dem Glauben unserer Väter, der an vielen Orten jetzt fast vergessen ist und der mit dem selben ideologischen Haß betrachtet wird, den Elizabeth Tudor vor Jahrhunderten gegen ihn im Zeitalter der Märtyrer entfachte.
"Gib uns die Mittel und wir bringen die Arbeit zuende " sagten wir zu Joseph Ratzinger. Er tat es. Gott ruft
uns- nicht zu jammern sondern etwas zu tun.

Meine Güte, was für ein begeisterndes Pontifikat das war, das wir erlebt haben. Quis inter doctores Benedicto sapientior? Quis inter mystagogas  sagacior?* Vivat vivat Benedictus"!
Ad multo annos, plurimosque annos!  Vivat! VIVAT!! VIVAT!!!

Quelle: liturgical notes, Father Hunwicke

* "wer unter den Gelehrten ist klüger als Benedikt, wer unter den Mystagogen scharfsinniger?"




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