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Mittwoch, 9. März 2016

Mexiko - Argentinien: 3:0

Titelt Sandro Magister bei Settimo Cielo- und scheint unter die Fußballreporter gegangen zu sein.
Bei näherem Hinsehen entdeckt man aber, daß es sich um ein anderes, nicht unbedingt sportliches Ereignis handelt, von dem er berichtet,
Hier geht´s zum Original:   klicken








"Mexiko 3 Argentinien 0, mit Bergoglio als Kapitän"


"


"Daß die Rede des Papstes vom 13. Februar an die Bischöfe der Diözese Mexico-City den Zuhörern nicht gefallen hat, hat man sofort verstanden.
Aber aus der Distanz von 3 Wochen ist die Unzufriedenheit in " Desde la Fe", der Zeitschrift der Erzdiözese Mexico City "explodiert", gleichzeitig erschien ein nicht namentlich unterschriebener Leitartikel auf der offiziellen website der Erzdiözese, den man also wohl auf ihren Erzbischof, Kardinal Norberto Rivera Carrera zurückführen kann. "Un episcopado a la altura"
In der langen Rede des Papstes gibt es eine Passage, die die Bischöfe besonders gedemütigt hat. Da wo Franziskus den geschriebenen Text verlassen hat und sagte:

"Die Mission ist groß und sie voran zu bringen, erfordert viele Wege. Mit größtem Nachdruck ermahne ich euch, untereinander einig zu bleiben. Das ist essentiell, Brüder. Das steht nicht im Text, aber es kommt mir gerade in den Sinn.
Wenn Ihr streiten müßt, streitet, wenn Ihr euch etwas zu sagen habt, sagt es, aber als Männer, ins Gesicht, und als Männer Gottes die danach gemeinsam beten gehen, die zusammen Entscheidungen treffen, und wenn Ihr die Grenzen überschritten habt, bittet Euch um Verzeihung, aber haltet die Einheit des Episkopates aufrecht. Kommunion und Einheit zwischen euch. Die Kommunion ist die Lebensform der Kirche und die Einheit ihrer Hirten der Beweis für ihre Wahrheit. Wir brauchen keine Prinzipien, wohl aber eine Gemeinschaft von Zeugen des Herrn."

Natürlich hatten auch die Medien in diesen Worten einen bitteren Vorwurf des Papstes an die Bischöfe gesehen, Und genau diesen Vorwurf weist der Leitartikel "Ein Episkopat auf der Höhe" als ungerecht zurück.
"Wir müssen uns fragen" - schreibt er -"hat der Papst Recht, den mexikanischen Bischöfen solche Vorwürfe zu machen? Das, was der Papst sicher weiß - und was ihm sehr klar ist, ist daß die Kirche von Mexiko ein untypischer Fall ist - verglichen mit anderen lateinamerikanischen Ländern.

"Atypisch (positiv) aus 3 Gründen": fährt der Leitartikel fort und stellt einen nicht allzu selbstverständlichen Vergleich zwischen Mexiko und Argentinien an - wobei das Heimatland von Jorge Mario Bergoglio in allen 3 Punkten unterliegt
Der erste Grund ist die hohe Prozentzahl an Katholiken, die Mexiko beherbergt, mit 81% wesentlich mehr als die anderen Länder des Kontinents, wo sie weiterhin abnimmt,wie auch www. chiesa seinerzeit berichtete.
Das Katholische Mexiko, ein einzigartiger Fall in Lateinamerika   (15.2.2016)

Der zweite Grund ist "die große Widerstandskraft der mexikanischen Katholischen Kirche gegen die Expansion der Protestantischen Gemeinschaften, charismatischen wie pfingstlichen, die sich dagegen ungebremst in den anderen Ländern verbreiten."

Der dritte Grund ist die Kraft, mit der der mexikanische Katholizismus den Herausforderungen des Säkularismus, sei er kulturell oder politisch, begegnet - bis hin zu der Schlacht gegen die antiklerikale und freimaurerische Offensive der 20-er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als im Leben in der Verfolgung die Heiligkeit des mexikanischen Episkopates sichtbar wurde.

Diesem dritten Aspekt fügt der Leitartikel keinen weiteren hinzu. Aber man weiß, daß den Bischöfen und den Katholiken Mexikos das Schweigen des Papstes zum heroischen Aufstand der Cristeros sehr mißfallen hat, dem Aufstand, der in den 20-er Jahren gegen die religiöse Verfolgung gerichtet war, ein umso schmerzhafteres Schweigen als andererseits in diesem Jahr ein in dieser Verfolgung zum Märtyrer gewordenes Kind (von Papst Benedikt XVI selig gesprochen) heilig gesprochen werden wird: José Sanchez del Rio, vor dessen Reliquien in der Kathedrale von Morelia Franziskus kurz verweilte, dann aber ohne weitere Geste zum nächsten Programmpunkt seiner Reise eilte.
Un caso molto curioso: "L'Osservatore", il papa e la "Cristiada"
(Ein sehr kurioser Fall: der Osservatore, der Papst und die Cristiada", da befaßt sich La Rossa Porpora mit dem kuriosen Umgang des Papstes und des Osservatore Romano mit dem Aufstand der Cristeros, der Cristiada- gegen die Verfolgung und dem Seligen José del Rio)

Hier nun die Schlußfolgerung des Leitartikels:
"Der mexikanische Episkopat ist einig und bereit, die Herausforderungen anzunehmen, die Eure Heiligkeit vor uns hingestellt hat. Aber leider gibt es die Hand, die Zwietracht sät, die versucht hat, die Betonung auf das Negative zu legen, die Vision der Kirche zu verwirren und die Rede des Papstes zu beeinflussen,- so daß er das Publikum verstehen ließ, daß die Herausforderungen und Prüfungen von díeser Bischofskonferenz schlecht bewältigt werden. So ist es nicht.
Und hier müssen wir die Frage stellen, warum wird versucht, die Verdienste der Arbeit der mexikanischen Bischöfe herabzusetzen? Zum Glück kennt das Volk seine Hirten und begleitet sie bei der Errichtung der Herrschaft Gottes um jeden Preis, wie man in der langen Geschichte des Landes sehen konnte. Es wird hoffentlich nicht so sein, daß die frei gesprochenen Worte des Papstes Früchte eines schlechten Rates sind, den ihm eine ihm nahestehende Stimme gegeben hat. Wer hat den Papst so schlecht beraten?"

Nachdem dieser Leitartikel erschienen war, hat aus Rom Luis Badilla, Direktor der paravaticanischen website "Il Sismographo" reagiert und die gesamte Rede des Papstes an die mexikanischen Bischöfe noch einmal veröffentlicht.
So als ob sie sie nicht verstanden hätten, er aber schon." Quelle: Settimo Cielo, Sandro Magister-

p.s. Übrigens gehörte der Erzbischof von Mexico-City, Kardinal Roberto Carrera, zu den Unterzeichnern des 13-Kardinäle-Briefes an den Papst anläßlich der Familiensynode, was -wie man hört - ihr Verhältnis nicht verbessert hat.
                                     









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