Pater J.Hunwicke hat noch einmal die Predigt gelesen, die Papst Benedikt XVI am 23.5.2010 gehalten hat. Er beschreibt bei liturgicalnotes nicht nur ihren ekklesiastischen Inhalt sondern auch, seinen damaligen Kommentar und wie er selbst jetzt auf die Neulektüre reagiert hat. Hier geht´s zum Original: klicken
"BENEDIKT XVI ZU DEN IRRTÜMERN WALTER KASPERS"
"Das ist der erste Abschnitt eines Textes, den ich zuerst am 2.6.2010 veröffentlicht habe.
"Ich sehe, daß der Hl.Vater am Pfingstsonntag wieder die These angesprochen hat, die zu dem sehr öffentlichen Streit zwischen ihm selbst und Walter Kasper, nicht lange vor dem Konklave geführt hatte: daß die Universale Kirche der Ortskirche vorangeht, Ich frage mich, ob Professor Kasper dieses mal antworten wird. Ich nehme an, daß die These von Professor Ratzinger jetzt als vom Lehramt unterstützt betrachtet werden wird.
Ich habe gerade die Pfingstpredigt von 2010 des Hl.Vaters emeritus wieder gelesen. Um peinlich persönlich zu werden: das trieb mir die Tränen in die Augen, so nach der Dürre der letzten paar Jahrer an die Eleganz, die Klarheit, die Biblische Erkenntnis erinnert zu werden, mit denen Papst Benedikt XVI sprach und schrieb. das wiederzulesen war als ob man nach einem heißen, trockenen, staubigen , verschwitzten und ermüdenden Tag ein Glas voller reinen und erfrischend kalten Wassers trinkt. Hier ist der Teil- den Zenit übersetzt hat (im wahrsten Sinne des Wortes ex cathedra gesprochen).
"Das ist die Wirkung des Werkes Gottes: die Einheit; deshalb ist die Einheit das Erkennungszeichen, die »Visitenkarte« der Kirche im Lauf ihrer universalen Geschichte. Von Anfang an, seit dem Pfingsttag, spricht sie alle Sprachen. Die universale Kirche geht den Teilkirchen voraus, und diese müssen sich immer einem Kriterium der Einheit und Universalität entsprechend an jene angleichen. Die Kirche bleibt nie innerhalb politischer, rassischer und kultureller Grenzen gefangen; sie kann weder mit den Staaten noch mit Zusammenschlüssen von Staaten verwechselt werden, da ihre Einheit von anderer Art ist und darauf abzielt, alle menschlichen Grenzen zu überwinden.
Daraus, liebe Brüder und Schwestern, ergibt sich ein praktisches Unterscheidungskriterium für das christliche Leben: Wenn sich eine Person oder eine Gemeinschaft in ihre eigene Weise zu denken und zu handeln verschließt, so ist dies ein Zeichen, daß sie sich vom Heiligen Geist entfernt hat. Der Weg der Christen und der Teilkirchen muß sich immer am Weg der einen und katholischen Kirche messen und mit ihm in Einklang setzen. Das bedeutet nicht, daß die vom Heiligen Geist geschaffene Einheit eine Art Egalitarismus wäre. Dies ist im Gegenteil das Modell von Babel, das heißt die Auferlegung einer Kultur der Einheit, die wir als »technisch« definieren könnten. Die Bibel nämlich sagt uns (vgl. Gen 11,1–9), daß in Babel alle dieselbe Sprache hatten. An Pfingsten indes sprechen die Apostel verschiedene Sprachen, damit ein jeder die Botschaft in seiner Muttersprache verstehe. Die Einheit des Geistes tritt in der Pluralität des Verstehens zutage. Die Kirche ist ihrem Wesen nach eine und mannigfaltig und dazu bestimmt, unter allen Nationen, Völkern und in den unterschiedlichsten sozialen Kontexten zu leben. Sie entspricht nur dann ihrer Berufung, Zeichen und Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit zu sein (vgl. Lumen gentium, 1), wenn sie unabhängig von jedem Staat und von jeder Sonderkultur bleibt. Immer und überall muß die Kirche wahrhaft katholisch und universal sein, das Haus aller, in dem jeder sich einfinden kann."
So viel zum dummen Gerede über die Akzeptierbarkeit von "Unterschieden in der Lehre und an die Lehre gebundene Disziplinen" zwischen einzelnen Kirchen, wie sie durch die speziellen und sich unterscheidenden Kulturen diktiert werden, in denen sie existieren und mit denen konfrom zu gehen, manche Leute sich verpflichtet fühlen."
Quelle: liturgicalnotes, Father J.Hunwicke
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