Auf ihrem blog ""just out" gibt Antonietta Calabró ein bißchen Geschichtsunterricht zur Regenburger Rede und einer ihrer zentralen Figuren, dem byzantinischen Kaiser Manuel II Paleologos. Sicher werden die, die dieser Lektion dringend bedürfen, sie nicht nutzen oder wenn, nicht akzeptieren. Jeder nach seiner facon.
Hier geht´s jedenfalls zum Original: klicken
"PALEOLOGOS 500 JAHRE SPÄTER"
"Heute (12.9.) wiederholt sich zum zehnten mal der Tag, an dem Benedikt XVI in der
Regensburger Universität seine "Lectio magistralis" hielt, die das berühmte Zitat des
byzantinischen Kaisers Manuel II Paleologos aus seinem Dialogs mit einem gelehrten Perser zur Rolle der Gewalt im Islam enthielt.
Benedikt XVI zu diesem Zitat zurückkehrt. Seewald fragt ihn, ob er zufällig in diese
Konfrontation hinein geraten sei.
Benedetto antwortet:"Ich hatte diese Unterhaltung mit Paleologos gelesen, weil mich der
Dialog zwischen dem Christentum und dem Islam interessierte.
Deshalb war es kein Zufall. Es handelte sich um einen Dialog.
Der Kaiser, von dem die Rede ist, war zu jener Zeit bereits Vasall der Muslime und dennoch
war er frei, Dinge zu sagen, die man heute nicht mehr sagen kann.
Deshalb fand ich es einfach interessant, diese 500 Jahre alte Unterhaltung in die Rede
einzubringen."
Diese Antwort zu lesen, macht Eindruck. Weil der Papa emeritus betont, daß es heute
weniger Freiheit gibt als vor einem halben Jahrhundert.
Wahrscheinlich wegen dieser Schwächung der Vernunft, Folge der kulturellen und religiösen
Krise-nach der Analyse von Benedikt.
Die Vorlesung von Regensburg hatte einen bedeutsamen Titel. Die "Lectio Magistralis"
Benedikts trug den Titel "Glaube, Vernunft und Universität: Erinnerungen und Überlegungen",
insgesamt rund 3800 Worte und sie drehte sich um die Beziehung zwischen Vernunft und
Glaube in der westlichen Welt. Ein Thema, das schon Objekt in zwei Enzykliken seines
Vorgängers Johannes Paul II "Fides et ratio" (1998) und noch davor "Veritatis splendor"(1993)
gewesen war.
Die Regensburger Rede beruhte auf der Überlegung, daß die Vernunft die Basis des Dialogs ist, ausgehend genau von diesem Problem: wie kann man ein gemeinsames Fundament der
Menschheit und der verschiedenen Religionen einschließlich des Islams finden?
Im modernen Staat drückt sich das gemeinsame Fundament in der Allgemeinen Menschenrechtserklärung, den Menschenrechten und der Religionsfreiheit aus.
Auch im Dialog zwischen Christen und Muslimen kann man sie als Basis nehmen.
In der Vergangenheit haben viele muslimische Theologen die Menschenrechtserklärung
abgelehnt und haben eine "islamische" erstellt, und die "universale" beschuldigt, rein
"westlich"zu sein.
Bereits im November 1997 beim Kongress der Organisationen der Islam-Konferenz,
einer internationalen Organisation, der die islamischen Staaten angehören, hat der damalige
UNO-Generalsekretär Kofi Annan bekräftigt, daß es keinen Sinn habe, von islamischen
Menschenrechten zu sprechen, weil diese nur universal sein könnten: es kann keine islamische, afrikanische, christliche, buddhistische Menschenrechtserklärung geben. Die Erklärung ist
entweder universal oder sie ist nicht.
Auch anläßlich der Apostolischen Reise ins Vereinigte Königreich im September 2010 kehrte
Ratzinger zum Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft zurück, als "einen Prozess der in
doppeltem Sinn funktioniert", Sektierertum und Fundamentalismus treten auf, wenn der
reinigenden und strukturierenden Vernunft im Inneren der Religion nicht genügend
Aufmerksamkeit gewidmet
wird"; Auf der anderen Seite wird "ohne durch das von der Religion angebotene Korrektiv
auch die Vernunft Verdrehungen zum Opfer fallen, wie es passiert, wenn sie von der Ideologie
manipuliert wird oder auf eine besondere Weise angewandt wird."
Deshalb fand ich es einfach interessant, diese 500 Jahre alte Unterhaltung in die Rede
einzubringen."
Diese Antwort zu lesen, macht Eindruck. Weil der Papa emeritus betont, daß es heute
weniger Freiheit gibt als vor einem halben Jahrhundert.
Wahrscheinlich wegen dieser Schwächung der Vernunft, Folge der kulturellen und religiösen
Krise-nach der Analyse von Benedikt.
Die Vorlesung von Regensburg hatte einen bedeutsamen Titel. Die "Lectio Magistralis"
Benedikts trug den Titel "Glaube, Vernunft und Universität: Erinnerungen und Überlegungen",
insgesamt rund 3800 Worte und sie drehte sich um die Beziehung zwischen Vernunft und
Glaube in der westlichen Welt. Ein Thema, das schon Objekt in zwei Enzykliken seines
Vorgängers Johannes Paul II "Fides et ratio" (1998) und noch davor "Veritatis splendor"(1993)
gewesen war.
Die Regensburger Rede beruhte auf der Überlegung, daß die Vernunft die Basis des Dialogs ist, ausgehend genau von diesem Problem: wie kann man ein gemeinsames Fundament der
Menschheit und der verschiedenen Religionen einschließlich des Islams finden?
Im modernen Staat drückt sich das gemeinsame Fundament in der Allgemeinen Menschenrechtserklärung, den Menschenrechten und der Religionsfreiheit aus.
Auch im Dialog zwischen Christen und Muslimen kann man sie als Basis nehmen.
In der Vergangenheit haben viele muslimische Theologen die Menschenrechtserklärung
abgelehnt und haben eine "islamische" erstellt, und die "universale" beschuldigt, rein
"westlich"zu sein.
Bereits im November 1997 beim Kongress der Organisationen der Islam-Konferenz,
einer internationalen Organisation, der die islamischen Staaten angehören, hat der damalige
UNO-Generalsekretär Kofi Annan bekräftigt, daß es keinen Sinn habe, von islamischen
Menschenrechten zu sprechen, weil diese nur universal sein könnten: es kann keine islamische, afrikanische, christliche, buddhistische Menschenrechtserklärung geben. Die Erklärung ist
entweder universal oder sie ist nicht.
Auch anläßlich der Apostolischen Reise ins Vereinigte Königreich im September 2010 kehrte
Ratzinger zum Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft zurück, als "einen Prozess der in
doppeltem Sinn funktioniert", Sektierertum und Fundamentalismus treten auf, wenn der
reinigenden und strukturierenden Vernunft im Inneren der Religion nicht genügend
Aufmerksamkeit gewidmet
wird"; Auf der anderen Seite wird "ohne durch das von der Religion angebotene Korrektiv
auch die Vernunft Verdrehungen zum Opfer fallen, wie es passiert, wenn sie von der Ideologie
manipuliert wird oder auf eine besondere Weise angewandt wird."
DAS CHRISTENTUM UND DER SIEG DER VERNUNFT
Der größte lebende Religionssoziologe Rodney Stark hat in seiner Studie "Der Sieg der
Vernunft" (2006) betont, daß es nicht die Trennung und der Widerstand gegen die religiöse
Gesellschaft war, die im Westen wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und demokratischen
Fortschritt generierten, sondern eben die christliche Theologie, die lange vor dem protestantischen Schisma, kraft -und das scheint kein Paradoxon zu sein- ihres Glaubens an die Vernunft und die Möglichkeit des Menschen zu täuschen, die Wirklichkeit zu erkennen und sie zu manipulieren.
Nach Stark haben die anderen großen Religionen hingegen immer die Betonung auf das Mysterium
und Gehorsam gelegt.
"Unter den großen Religionen hat nur das Christentum den Menschenrechten ernsthafte und
intensive Aufmerksamkeit gewidmet -gegenüber den Pflichten "vom Individuum in der
Konfrontation mit dem Kollektiv. Ein entscheidender und zugleich weicher Faktor für das Wachstum und die wirtschaftliche Entwicklung, die demokratische Entwicklung der Gesellschaft, angesichts dessen, daß in den anderen Heiligen Büchern niemals das Wort "Freiheit" zitiert wird.
Starks Analyse hat Einfluss auf die Rolle, die das Christentum zu Zeiten der Globalisierung und
ihre Wichtigkeit bei einem ökonomischen und demographischen Riesen wie China spielen wird."
Quelle: "just out" Antonietta Calabró
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