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Dienstag, 25. Oktober 2016

Am 25.Oktober 732 schlug das fränkische Heer unter Karl Martell bei Tours/Poitiers das arabische

Nach der Gregorianischen Kalenderreform wird der Tag der Schlacht von Tours/ Poitiers auf den 25. Oktober datiert, bis dahin galt der 10. Oktober als Datum dieses Ereignisses, das der Weltgeschichte eine entscheidende Wendung gab: der Vorstoß der Berber & Araber nach West-und Nordeuropa wurde gestoppt. Wir stellen unseren Beitrag deshalb noch einmal ins Beiboot.

Ben Brown teilt uns bei "Jaunting Jen" mit, warum wir dieses Datum kennen und uns daran erinnern sollten. Es war der Tag der Schlacht von Tours (Poitiers)
Hier geht´s zum Original:  klicken

 Am 10. Oktober 732 veränderte ein Mann den Lauf der Geschichte.

"Und man darf vermuten, daß es etwas mit political correctness und Soumission zu tun hat, daß nicht mehr über diese Ereignis gesprochen wird.    
Lesen wir, was der Historiker Ben Brown über Karl Martell und die historische Schlacht von Tours/Poitiers schreibt:

                            
                      Charles Martel in der Straßburger Kathedrale. Foto wikimedia




















"Karl Martell, geboren 686 in Belgien. ist eine der wichtigsten Personen der Westeuropäischen Geschichte. Nicht nur rettete er Europa vor der sicheren Niederlage gegen die Araber, sondern er ist auch der Großvater Karls des Großen, des Gründers des europäischen Mittelalters. er ist auch das Bindeglied zwischen den Dynastien der Merowinger und der Karolinger.
Karl Martell lebte während der chaotischen Ära nach dem Fall des Römischen Imperiums.
Diese.trostlose Zeit- als dunkles Zeitalter bekannt, ist zufällig meine Lieblingsperiode der Geschichte,
Die Franken waren zu der Zeit die führende Militärmacht in Europa und Karl Martell ihr Anführer.
Unglücklicherweise für die modernen Historiker ist die Quellenlage dürftig, die Fakten rar und es ist eine Zeit der Legenden und Mythen.

HYPOTHETISCHE GESCHICHTE 
Zurück zu Karl Martell. Warum ist er so wichtig? 
Weil- hätte er die Schlacht von Tours verloren-meine westeuropäischen Vorfahren wahrscheinlich Muslime wären. 
Die Franken - und vielleicht der Rest Europas und England wären vom Umayyaden-Kaliphat überrannt worden. Wäre Karl Martell in Tours gestorben, hätte es Karl den Großen und die Europäische Renaissance nie gegeben. Die Gründerväter Amerikas aus England? Sie wären Muslime gewesen. Natürlich sind das viele Hypothesen - aber ja-die Schlacht von Tours ist wirklich wichtig.


Zeitalter der Kalifen, Wikimedia



Vorspiel zur Schlacht  
AD 732 war das Umayyaden-Kaliphat eine der mächtigsten Militärmächte der Welt. Sie beherrschten fast das gesamte Spanien und waren bereit zur Expansion. Die Araber besiegten Graf Eudo. einen der fränkischen Heerführer, nicht nur einmal sondern zweimal. Eudo bat Karl Martell um Hilfe. Martell stimmte zu, Eudo zu helfen, unter der Bedingung, daß der ihn, Martell, als Oberbefehlshaber anerkannte.

                                

Die Schlacht
Die Schlacht von Tours ist auch als Schlacht von Tours-Poitiers bekannt. Die Gelehrten streiten darüber, wie viele Soldaten wirklich auf dem Schlachtfeld aufeinander trafen.
Die Schätzungen schwanken zwischen 15.000 und 80.000 auf jeder Seite. In der Vergangenheit neigten die Historiker dazu, die Zahl der Franken zu überschätzen und zu behaupten sie hätten die Schlacht durch eine 4:1 Übermacht gewonnen. Aber jüngere Analysen des Schlachtfeldes zeigen, daß jede Seite ungefähr 30.000 Bewaffnete aufbrachte.
                                                                            




















Die Franken-Armee und ihre Verbündeten standen einer Armee von Arabern und Berbern gegenüber, die von Abdul Rahman Al Ghafiqi befehligt wurde.
Die Heere trafen wahrscheinlich am Zusammenfluss der Flüsse Clain und Vienne zwischen Poitiers und Tours aufeinander. (Dieses Schlachtfeld steht jetzt neben dem der römischen Niederlage im Teutoburger Wald auf meiner Sehenswürdigkeitenliste.)
Karl Martell und seine Männer hatten auf alle Fälle den "Heimvorteil". Die Franken waren gut vorbereitet, an die Kälte gewöhnt und besaßen gute Geländekenntnisse. Zusätzlich hatte das Heer Martells den Vorteil, daß es,  koste es, was es wolle, seine Heimat verteidigen mußte.
Abdul Rahmans Heer war schlecht ausgerüstet und auf unbekanntem Territorium. Obwohl die Franken hauptsächlich Fußsoldaten waren. waren sie diszipliniert und gut ausgerüstet. Sie waren keine Teilzeit- oder Sommersoldaten, wie es in der frühmittelalterlichen Gesellschaft üblich war.
Karl Martells Männer wurden "full time"bezahlt und trainiert. Nachdem sie die feindlichen Linien wiederholt durchbrochen hatten, konnten die Franken die Feinde vernichtend schlagen. Abdul Rahman wurde in der Schlacht getötet.


 "Und im Schock der Schlacht schienen die Männer des Nordens wie ein unbewegliches Meer. Sie standen fest, einer neben dem anderen und bildeten ein Bollwerk aus Eis und mit starken Schwerthieben schlugen sie die Araber nieder. In einem Ring um ihren Chef vollbrachten die Männer aus Austrasien (Franken) alles. Ihre unermüdlichen Hände trieben ihre Schwerter in die Brust des Feindes." 
(Übersetzung aus einem mittelalterlichen Arabischen Text)

                         
Karl Martells Enkel Karl der Große




















Die Nachwirkungen 
Die Franken besiegten die Araber und die hatten nur die Möglichkeit zum Rückzug. Es war nicht das letzte mal, daß Martell ihnen begegnete. Er nutzte das Wissen, das er in Tours erworben hatte und die Erfahrung seiner Militärveteranen, um den Arabern weitere Niederlagen beizubringen und sie vielleicht für immer aus Europa zu vertreiben. Abdul Rahmans Sohn versuchte eine weitere Invasion, Karl Martell schlug die Araber wieder und drängte sie dauerhaft nach Spanien zurück.
Karl Martell  hat sich so seinen Platz in der Geschichte als Retter der westlichen Zivilisation gesichert. Und er verdiente sich den Namen Martell, der "Hammer".

"Karl war etwas sehr Seltenes in den dunklen Zeiten: ein brillanter Stratege, der gleichzeitig ein taktischer Kommandant par excellence war, fähig in der Hitze des Schlachtgetümmels seine Pläne, den Kräften und Bewegungen seiner Feinde anzupassen- und ihnen erstaunlicherweise wiederholte Niederlagen beizubringen, auch wenn sie- wie in Tours an Männern und Waffen oder wie in Berre und Narbonne, zahlenmäßig an tapferen Kämpfern überlegen waren." 

                         
            West-Europa um 732 (Quelle: classichistory.net)





















“Die Niederlage der sarazenischen Eindringlinge in fränkisches Gebiet bei Tours (eher Poitiers) 732 AD war ein Wendepunkt der Geschichte. Es ist nicht so, daß die Muslime -wenn siegreich- bis weit in den Norden vorgestoßen wären, aber sie hätten sicher das Südliche Gallien eingenommen und von da aus die schwachen christlichen Kräfte in Italien vernichtet. Es ist sehr schade, daß wir keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vom großen Sieg Karl Martells anstatt nur die interessanten aber unzureichenden Geschichten der alten christlichen Chronisten haben. (Chronik Isidors von Beja)

Der 10. Oktober 732 ist der Tag in der Weltgeschichte, der nicht vergessen werden sollte. Er ist einer der seltenen Momente, wo die Entwicklung der Zivilisation an einem einzigen Ereignis hing und die Zukunft für immer verändert wurde.

Quelle: Ben Brown, Jaunting Jen



3 Kommentare:

  1. "Heute jährt sich nach dem Gregorianischen Kalender
    - in dem bei seiner Einführung 15 Tage gestrichen wurden- dieser denkwürdige Tag."

    Wie rechnen Sie, bitte?

    Es wurden ZEHN Tage gestrichen und sie sind vermehrt in DREIZEHN durch die Jahrhunderwenden 1700, 1800, 1900.

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    1. Ich habe gar nicht weiter gerechnet, sondern gesehen daß das vorgregorianische Datum der 10. Oktober war und der nachgregorianische der 25., das sind nach meinem Dafürhalten 15 Tage.
      Wie rechnen Sie? Zwischen dem 10. und dem 25. liegen 10 Tage?

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    2. Ich hätte da auch eine Frage dazu. Soweit ich weiß, kam es zu der Reform, weil der julianische Kalender eben nicht genau ist. Und das wird eben durch den gregorianischen Kalender korrigiert.
      Aber wenn die Abweichung 3 Tage in 400 Jahren beträgt, so hätte man doch 12 Tage korrigieren müssen?
      Und warum weigert sich die Orthodoxie schon immer diese Reform anzunehmen, weil doch der julianische Kalender nicht irgendwie christlich ist?

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