Nach längerem Schweigen hat sich der Vaticanist Francesco
Colafemina auf seinem blog Fides et Forma mit einem Beitrag, der gleich
den explosiven Titel "Vatican-Prawda" trägt, zurück
gemeldet.
Es ist möglich, daß die von Hyperbergoglianer Tornielli und
seinem siamesischen Gesinnungszwilling nach bester Stalin-Sowjet-Tradition
veröffentlichte "Liste der Feinde Bergoglios" den entscheidenden
Anstoß gegeben hat.
Nicht nur, daß die Hillary-Gate-Wikileaks Bekanntgabe der
Pläne der Kandidatin für die
Katholische Kirche Fragen zum Zustandekommen des aktuellen
Pontifikates Fragen
aufwerfen- diese neue Perversion der Papolatrie und eines
hemmungslosen Personenkultes werfen ebenfalls kein gutes Licht auf den
Zustand an der Spitze der Una Sancta. LESEN!
Hier geht´s zum Original: klicken
VATICAN-PRAWDA
"Ich erinnere mich noch an eine Unterhaltung mit einem
befreundeten Vaticanista, der heute in die Verteidigungstruppen Bergoglios
"embedded" ist. Es war 2011 oder vielleicht 2010.
Ich half ihm ein bißchen bei der Redaktion eines Buches, das
den internen Krieg im Vatican-aber nicht nur- thematisierte, der gegen Benedikt
XVI entfesselt worden war. Er erzählte mir von dem Projekt einer
Informationsplattform, die von einer berühmten Zeitung eingerichtet würde und
an der er sich beteiligen wollte. Ich gestehe Ihnen, daß ich damals den Sinn
dieser Operation nicht richtig verstanden habe.
Zahlreiche Erfahrungen dieser Art, auch wenn sie von
berühmten Namen unterstützt wurden, hatten sich als authentische Flops
erwiesen. Warum sollte eine nationale Zeitung in ein mehrsprachiges
Portal investieren, das der Katholischen Kirche gewidmet ist, dieser so
kontroversen und marginalen Institution?
Jetzt nach fast 6 Jahren, erscheint mir das Projekt klarer.
Die mails von John Podesta, Clintons Wahlkampfmanager, die
Wikileaks enthüllt hat, helfen uns zu verstehen. In einer mail vom 11.
Februar 2012 - genau ein Jahr vor dem Rücktritt Benedikts XVI antwortet
Podesta dem Aktivisten Sandy Newman, der einen "Katholischen
Frühling" heraufbeschwor, um die "mittelalterliche Diktatur"
der katholischen Hierarchie zu überwinden. Er tut das, indem er vorgibt,
zwei progressistische Katholische Bewegungen geschaffen zu haben, die aber zu
einer neuen Stufe von Druck geführt hätten.
Genau so kann man über das on-line-Projekt denken, das als
einseitiger ad-hoc Resonanzboden des aktuellen Pontifikates dienen soll, das
dem "obskurantistischen" Benedikts folgen sollte.
Eine wichtige Tatsache ist, daß - dem Himmel sei Dank-wir
Tag für Tag besser verstehen, daß diese Funktion medialen Drucks
nicht direkt an die Wirklichkeit der Kirche gebunden ist, sondern an eine
geopolitische Dimension, deren Instrument die Kirche Bergoglios sicher ist und
nicht ihre Hauptdarstellerin.
Heute präsentiert diese Zeitung in einem der Prawda würdigen
Artikel ihren Lesern die Gleichung: "katholisch traditionalistisch =
Freund von Putin".
In Wirklichkeit ist der Titel über der Papierausgabe der
Zeitung emblematisch:
"DIE ANTI-FRANZISKUS-KATHOLIKEN SIND VON DER MACHT
PUTINS ANGEZOGEN."
Eine fundamentale Prämisse, weil die Grundidee ist, daß das
was Katholiken anzieht, nicht der Staatsmann Putin und seine geopolitische
Vision sind, sondern seine "Macht". Mit anderen Worten am Ende der
Rechnung ist es immer der Fehler Putins, des perfekten Diktators, des
tyrannischen Mannes, der die Macht atmet, des Feindes der Demokratie, homophob und
intolerant, des reichen Freundes der russischen Magnaten usw.
Der Autor dieser Assoziation, von dem man nur
eine flüchtige Erwähnung am Ende des Artikels findet, auch wenn der Titel
glauben läßt, daß er das Hauptargument dieser Pseudo-Enquete sei, ist ein
bekannter Soziologe, Freund der Baltischen Republiken, der in letzter Zeit
versucht, aus der Russophobie wieder eine Schönheit zu machen - Dank
seiner Verbindungen zur neo-konservativen Welt Amerikas.
Das gilt für den "emeritierten" Vaticanisten des
L´Espresso, Sandro Magister, für Professor De Mattei, über Antonio Socci und
viele andere, von denen man nur Namen und Vornamen zitiert - in einer Art Liste
der medialen Ächtung, würdig der Erinnerung eines Lucius Cornelius Silla.
Es ist die plastische Demonstration des kommenden Krieges.
nur einfach ein Konflikt zwischen Rußland und den Vereinigten Staaten,
aber ein Konflikt zwischen der ideologischen "Bulle" eines
seiner Identität, seiner Wurzeln, seiner nicht verhandelbaren ethischen Bezüge
beraubten Westens und allen Ländern, die im Gegenteil ihre Identität, ihre
Wurzeln und ihre eigenen Werte verteidigen und fördern. Rußland ist ein
Beispiel und in diesem Sinn ein uns nahes Beispiel, weil wir von einer
christlichen Nation sprechen. Aber Rußland ist auch ein Modell der
Koexistenz der kulturellen und religiösen Verschiedenheit. Ein
gegenteiliges Modell zu dem des Versagens der forzierten Integration in
Frankreich, in Deutschland und in Groß-Britannien. Rußland ist ganz einfach
im Visier, weil es die einzige Macht ist, die sich der unipolaren
amerikanischen Sicht widersetzt.
Was es auch sei, die Benutzung des Journalismus um
offensichtlich störende Minderheiten zu marginalisieren, ghettosieren und
zu kriminalisieren, die nicht mit der bedingungslosen Zustimmung zu Bergoglio
konform sind, ist ohne Beispiel.
Sie ist beispiellos. wenn man wir bedenken, daß die
sogenannte Kirche der Barmherzigkeit, ihr wahres Gesicht in Rache und
Perfidie zeigt.
Sie ist beispiellos, weil diese Benutzung der Presse zu
Zwecken der Geopolitik - deren Endziel die Annullierung aller
Meinungsfreiheit und das Lächerlichmachen des Dissidententums ist, voll zeigt,
welcher Macht der Journalismus dient.
Ein hysterischer Journalismus, der immer wieder ziemlich
kindliche Methoden benutzt, um sich auf das Niveau einer wohlfundierten
Borderline Dissoziation zu landen: die Sedisvakantisten mit Ultranationalisten
assoziieren, De Mattei einen "Kontrollraum" zusprechen, eine
Hypothese über die Teilnahme der Kardinäle an einer
politisch-theologischen Fronde, um bei den vorgeblich aus Rußland stammenden
Finanzierung zu landen, das ist als ob man die Intrige eines Romans von Joseph
Thornborn schriebe aber sicher kein Journalismus.
Genau so lächerlich ist es, daß diese "Opposition"
von einem Professor der Catholica als Okzidentalismus eingeschätzt wird,
während sie anschließend bezichtigt wird, von der Macht Putins angezogen
zu werden. Es gibt den Willen, eine böse und bösartige "Suppe" zu
kreieren, um alles und alle hinein zu tun, die Dissidenz zu
Bergoglio jedem Element der sozialen Disqualifikation zuzuordnen:
Traditionalismus, Sedisvakantismus, Ultratraditionalismus, Esoterik,
Hypertraditionalismus, Ultraprogressismus, Putinismus.
Alles Konzepte, die im Artikel angewandt werden: einem
authentischen Manifest der Gedankenpolizei des Denkens des neuen Vaticanischen
Regimes.
Eine ähnliche Attacke mit einer ebenso mächtigen Gewalt, daß
es so aussieht wie ein Ausdruck, um jedes Dissidententum definitiv zum
Schweigen zu bringen und auch der geringsten Autorität zu berauben.
Die Dissidenz, die zum Schweigen gebracht werden soll, ist
die gegen die Ideologie eines Westens, der der Religion der political
correctness vorbehalten ist. Die Dissidenz gegen das Einreissen ethischer,
kultureller, spiritueller Grenzen, zwischen den Völkern, die einem
einheitlichen universalen Paradigma angehören.
Das mußte man natürlich erwarten. Im November 2013 hatte ich
Auszüge aus einem sehr interessanten Buch von Père Malachi Martin über die
Kirche und ihre geopolitische Perspektive veröffentlicht.
Besonders dieses: "Die Reduktion des Papstes in seinem
hohen Amt, wäre das Resultat, daß die Überzeugung, daß das Petrinische Amt
päpstlichen Ursprungs ist, so wie es von den Römischen Päpsten bis ins letzte
Drittel des 20. Jahrhunderts praktiziert wurde, ist nichts anderes, als durch
die Zeit der kulturellen Moden bedingt war, die sich hinter uns seit
Jahrhunderten entwickelt hatte und es ist deshalb Zeit, ihm die
Wichtigkeit zu nehmen, um den "Geist des II. Vaticanums" befreien zu
können, um eine Kirche zu formen, die an das fortschrittliche Konzept einer
neuen Epoche angepaßt ist, die sich sehr von den vorigen unterscheidet.
Reibungen, die den Körper der Katholischen Kirche in jenen
Tagen ihrer Agonie quälen werden. Weil ihre Schmerzen aus ihrem Inneren
kommen werden, orchestriert von ihren Führern und ihren Mitgliedern. Kein
äußerer Feind wird diese Situation herbeigeführt haben. Viele werden dieses
neue Regime akzeptieren. Viele werden Widerstand leisten. Niemand auf der Erde
könnte die Glieder des sichtbaren Körpers der Katholischen Kirche
zusammenhalten, als sei sie ein kompakter lebender Organismus."
(Malachi Martin, "The Keys of This Blood", Simon
and Schuster, 1990.)
Quelle: Francesco Colafemina, Fides et Forma
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