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Samstag, 12. November 2016

Mit Papst Franziskus als Primas ist Italien etwas weniger katholisch geworden

Sandro Magister setzt sich mit der Frage auseinander, warum Italien jetzt etwas weniger katholisch ist, während andere Konfessionen wachsen.
Hier geht´s um Original bei www. chiesa:   klicken

"DAS ITALIEN DES ITALIENISCHEN PRIMAS IST EIN BISSCHEN WENIGER KATHOLISCH"
Die Gläubigen anderer religiöser Konfessionen sind in dem Land, in dem der Papst residiert, im Ansteigen. Aber am zahlreichsten sind nicht die Muslime, Es sind die Orthodoxen und Protestanten. Und dann sind da jene, die Buddhisten werden.

Außer der Bischof von Rom zu sein, ist Jorge Mario Bergoglio auch der Primas Italiens. Und trotz der sehr kleinen Anzahl von Besuchen, die er römischen Gemeinden und Italienischen Diözesen macht, ist die Kirche, die in Italien ist und Italien selbst sein natürlicher Wohnort geworden.

Und nicht nur das. Das soziale Phänomen, das Papst Franziskus am meisten am Herzen liegt, ist zweifelsohne das der Migration, so sehr, daß er die Leitung des Amtes innerhalb des neugeschaffen Dikasteriums für die "integrale menschliche Entwicklung" in der Kurie, das sich damit befaßt, für sich selbst reserviert hat.

Und dann, ist es die Migration, die merkbar die menschliche und religiöse Landschaft in Italien verändert.
Auf dem Gebiet der Religion hat die Katholische Kirche nicht länger das unangefochtene Monopol, das sie jahrhundertelang bis vor wenigen Jahren besaß.

Der Katholizismus bleibt die bei weitem dominierende Religion in Italien. Aber an seiner Seite wachsen die anderen christlichen Konfessionen und anderen Religionen. Nicht nur wegen der Immigration aber auch-wenn auch in geringerem Ausmaß- durch Konversion.

Am 8. November hat CESNUR, das Zentrum für Studien neuer Religionen in Turin, das von Massimo Introvigne geleitet wird, seine neueste Statistik veröffentlicht, zumal es in diesem Jahr um die in Italien vertretenen religiösen Minoritäten geht, und sie in einer sehr gründlichen und detaillierten Form präsentiert.





Die Religionen in Italien
CESNUR hat zwei statistische Schnappschüsse geliefert. Der erste betrifft nur italienische Bürger, die regulär als solche registriert sind, während der zweite alle in Italien anwesenden Fremden betrifft, einschließlich einer ungefähren Schätzung illegaler Immigranten.

Unter den mehr als 55 Millionen Italienischen Italienern beziffert sich die Zahl der Mitglieder religiöser Minderheiten 1.781,207 , was 3,2% der Gesamtbevölkerung ausmacht.

Die größte religiöse Minderheit in Italien sind die Zeugen Jehovas, mit mehr als 424.000 Anhängern.
Ihnen folgen die Muslime mit 302.000 und Orthodoxe Christen mit 212.000.

Auf dem 4.Platz- als erste der Protestanten- sind die Pfingstlichen Versammlungen Gottes, mit ungefähr 150.000 Gläubigen, aber zu denen kommen die Protestanten aller anderen Denominationen
(Waldenser, Methodisten,Baptisten, Adventisten, Pfingstler) ihre Gesamtzahl bringt sie an die Spitze der Liste mit 450.000 Gläubigen.

An fünfter Stelle die Buddhisten mit 157.000 Gläubigen, die das Segment mit der größten Expansion unter Italienischen Bürgern bilden, nicht durch Einwanderung sondern durch Konversion, besonders zur buddhistischen Bewegung "Soka Gakkai" mit ihren 80.000 Getreuen.

Hier ein Gesamtbild der Nicht-Katholiken unter den Italienern:

Protestanten 450,392
Zeugen Jehovahs und Verwandte 424,259
Muslime 302,090
Orthodoxe 212,318
Buddhisten 157,011
Juden 36,256
Hindus und Neo-Hindus 35,672
Humanes Potential Bewegungen 30,000
Mormonen und Verwandte 26,750
“Fringe” und dissidente Katholiken 25,500
Organisierte
 New Age und  New Age -BewegungenNahestehende 20,000
Esoterische und “Antike Weisheit”  16,450
Sikh, Radha Soami, und Ähnrliche 14,693
Andere Gruppen christlichen Ursprungs 6,000
Bahá'í und andere Gruppen islamischen Ursprungs
 4,250
Osho Gruppen und Verwandte 4,100
Andere Gruppen Östlichen Ursprungs 3,530
Neue Japanische Religionen 3,150

Andere 9,386


Aber wenn man den Blick auf die in Italien anwesenden Fremden ausweitet, einschließlich illegaler Einwanderer ändert sich das Bild.
Die Ausländer machen mit 5.026.000  8,3% der Italienischen Bevölkerung aus, die di 60 Millionen überschreitet,
Unter ihnen sind 908.000 Katholiken. Wenn diese herausgerechnet werden, beläuft sich die Gesamtzahl der nichtkatholischen Immigranten  4.118.000. 6,8% der Gesamtbevölkerung.

Und unter denen entgegen einer weitverbreiteten Meinung sind nicht die Muslime die größte Gruppe- sondern die orthodoxen und protestantischen Christen, die zusammen mit den Katholiken 53,9% der Ausländer ausmachen. 

Als nächstes kommen die Muslime mit 32%, um 2 Zehntel weniger seit 2015 und dann die Anhänger anderer Religionen mit einem großen Anteil an Agnostikern und Atheisten.
Zusammengefaßt:

Orthodoxe  1.541.000
Muslime 1.609.000
Protestanten und andere Christen 255.000
Atheisten und Agnostiker  227.004
Hindus 149.000
Buddhisten 111.000
Andere Östliche Religionen 78.000
Traditionelle Religionen 56.000
Juden 7000
Andere 85.000

Addiert man die Ausländer katholischen Glaubens wieder hinzu, kommt heraus, daß die Einwanderung 2.704.000 neue Christen nach Italien, viel mehr als Muslime.

Professor Introvigne hat das so kommentiert:
"Die Islamisierung, die so viele fürchten, gibt es nicht, eher eine gewisse neue Christianisierung, weil durch die Migration der Prozenzanteil der Christen in Italien anwächst, weil die religiöse Praxis bei den Katholiken, die aus Afrika,Peru oder den Philippinen gekommen sind verglichen mit der jener. die in Italien geboren wurden, viel größer ist.

Aber dieser letzte Indikator hat auch eine Kehrseite für die katholische Kirche. die zunehmende Pluralität an Religionen in Italien begünstigt die Zunahme von Mischehen, mit einem Elternteil der katholisch ist und einem der es nicht ist, und deshalb einer weniger sicheren Weitergabe des Katholischen Glaubens an die Kinder.

Das passiert so auch auf einer größeren Skala in den USA, wie eine sehr neue Beobachtung des Pew Research Centers zeigt:
Einer von fünf erwachsenen US-Amerikanern wuchs in einem interreligiösen Haushalt auf.

Während wenn beide Eltern katholisch sind, bleiben 2 von 3 Kindern Mitlgieder der Katholischen Kirche, das passiert nicht bei Kindern die einen katholischen und einen protestantischen Elternteil haben.

Von den Kindern dieser gemischten Paare sagen 29% , daß sie jetzt Katholiken sind, 38% Protestanten und 26% ohne religiöse Bindung.

Und analog -unter den Kindern eines Katholischen Elternteils und eines ohne religiöse Bindung, sagen 32% daß sie jetzt Katholiken sind, 20% Protestanten und 42% ohne religiöse Bindung.

Quelle: www.chiesa, Sandro Magister


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