Angela Ambrogetti bespricht für ACI/Stampa das neue Buch von Mimmo Muolo über den Papa Emeritus, das den Titel "Der Papst des Mutes" trägt: klicken
"DER MUT BENEDIKTS XVI, EIN UNGEWÖHNLICHES PROFIL IN EINEM BUCH"
Mut. Das ist der Schlüssel, den Mimmo Muolo, Vaticanist und stellvertretender Chefredakteur von "Avvenire", gewählt hat, um das Pontifikat und das Leben Benedikts XVI zu lesen.
Zum Jahrestag der Wahl Benedikts XVI haben wir drei Bücher und ein Interview über das Interview des bayrischen Papstes ausgesucht und beginnen mit seinem Mut.
Der Papst des Mutes ist tatsächlich der Titel eines anläßlich des 90. Geburtstags Joseph Ratzingers erschienen Buches.
Ein trockener Band, ohne feierlichen Ton aber mit einer interessanten, nicht banalen Relecture einiger Passagen des Pontifikates, das jene. die ihm folgen konnten, überrascht hat.
Und der Schlüssel liegt im Mut, genauer dem Mut, auch unbequeme, manchmal dramatische Situationen anzugehen, mit Ruhe und dem Vertrauen, das nur ein Mensch mit tiefem Glauben haben kann.
Alles ist vom ersten Kapitel an klar: der reale Papst oder der wahrgenommene Papst.
Eine der großen Schwierigkeiten des Pontifikates beruhen genau darauf. Wie wurde das Handeln Ratzingers wahrgenommen? Wie hat die Presse darüber berichtet, die sich hastig und oberflächlich von Schlagzeilen und abgebrochenen Sätzen ernährt.
Muolo untersucht viele der prekären Momente aus einem anderen Blickwinkel.
Im Kapitel, das der Beziehung zur Welt gewidmet ist, demontiert Muolo klar und Stück für Stück den
Gedanken der "Schließung", den einige vorgebracht haben.
Das Negative der Interpretation einiger Texte, entstand nur aus einer oberflächlichen Lektüre.
Ein Beispiel für alle ist die Regensburger Rede. Die wahre negative Wirkung wurde durch die Art ausgelöst, wie eine bestimmte Presse diesen Text gelesen hat. Und der wirkliche Schaden war, "daß das richtige Verstehen dessen was der Papst sagen wollte. so verhindert wurde. de facto ist der Kern seiner Botschaft (und auf gewisse Weise auch des Pontifikates, was seine Beziehung zur Welt angeht) ist der Gedanke. daß der christliche Gott Liebe ist, aber auch logos, also die Vernunft."
Der Mut Benedikts beruhte auf dieser "erweiterten Vernunft", die dem Glauben nicht fehlen darf.
Verstehen wir es richtig, wie Muolo sehr gut erklärt, Ratzingers Glaube ist Glaube für Gelehrte. Es handelt sich also um einen mit der Intelligenz befreundetet Glauben, nicht umgekehrt. "Populär ja-wie die Tatsache zeigt, daß der große Theologe sich fortwährend zum Pilger zu den großen und kleinen Marienheiligtümern (von Aparecida zu Guadalupe, von Altötting zu Santa Maria di Leuca,von Fatima nach Lourdes) der ganzen Welt machte, aber nie populistisch oder -noch schlimmer- zu von Ignoranz oder ein bißchen Aberglauben gekennzeichneten gewissen Erscheinungen."
Es gibt viele Themen: den Dialog mit den anderen Religionen, die Beziehung zur römischen Kurie sind sicher interessant und mit den Ereignissen verbunden, die die Seiten der Annalen gefüllt haben.
Aber wer kennt den wirklichen Benedikt XVI? Das ist auch eine Frage der Art, die man zu Papst Franziskus stellen könnte und dann man könnte sagen, über alle Päpste.
Sicher braucht es Mut, .der eigenen Straße zu folgen- mit Gelassenheit und im Bewußtsein der eigenen Irrtümer und Grenzen. Und das ist die menschliche Größe Joseph Ratzingers, die Mimmo Muolo zutage fördert.
Das von Ancora herausgegebene Buch hat ein Vorwort von Erzbischof Rino Fisichella: "Benedikt XVI hat vor uns das Drama seines Lebens als Mensch, Glaubender, als Professor und als Papst ausgebreitet."
Und mit seiner Geste des Amtsverzichtes hat er einen neuen Weg für die Kirche eröffnet, eine Theologie, die noch gemacht werden muß, eine neu zu bauende Kollegialität."
Quelle: ACI/Stampa, A,Ambrogetti
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