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Montag, 10. Juli 2017

Marcello Pera: "Der Papst hasst den Westen und hofft, ihn zu zerstören"

Der ehemalige italienische Senats-Präsident Marcello Pera, zusammen mit Joseph Ratzinger Autor des Buches "Ohne Wurzeln. Europa, Relativismus, Christentum, Islam" greift die Kirchenpolitik von Papst Franziskus scharf an. Das tut er in einem Interview mit der in Neapel erscheinenden Zeitung "Il Mattino".
Niccoló Magnani kommentiert das auf der website ilsussidiario .
Hier geht´s zum Original:  klicken 

"MARCELLO PERA VERSUS PAPST FRANZISKUS 
BERGOGLIO MACHT POLITIK.  IN DER KIRCHE EREIGNET SICH EIN SCHISMA"

Der äußerst harte Angriff, den Marcello Pera, der frühere katholische und liberale Präsident des Senats gegen Papst Franziskus in einem feurigen Interview führt, erscheint heute im"Mattino di Napoli".
Das Migrationsproblem und das Thema der Aufnahme sind das zentrale Stichwort, um den Ärger zu verstehen und den Angriff den Pera gegen die Kirche führt, die von der Zeit der Päpste Johannes Paul II und Benedikt XVI weit entfernt ist - mit dem er auch das berühmte Buch "zu vier Händen"  "Ohne Wurzeln. Europa, Relativismus, Christentum, Islam" geschrieben hat und der sich heute nur  noch in der Politik engagiert.
Im letzten Interview, das Bergoglio Eugenio Scalfari für die Repubblica gegeben hat, werden die Themen Aufnahme ohne Grenzen, die Angst vor einem G20 - Gipfel gegen die Migrantionswellen ins Licht der konzentrierten Aufmerksamkeit des Papstes für die Armen, Vertriebenen und Migranten gestellt.
Aber Pera hört hier nicht auf, und er benutzt dabei keine gemäßigten Worte: "Dieser Papst versteht es nicht, [...] Warum besteht er auf der totalen Aufnahme?
Der Papst tut das, weil er den Westen verabscheut und hofft, ihn zerstören zu können und er tut alles, um dieses Ziel zu erreichen."

Aber das neue Lehramt von Bergoglio gefällt Pera nicht, da es  nach ihm de facto "nicht das Evangelium ist sondern nur Politik. Franziskus interessiert sich überhaupt nicht für das Christentum als Lehre und für seine theologischen Aspekte [...] Seine Äußerungen scheinen sich zwar auf die Schrift zu stützen, aber in Wirklichkeit sind sie stark säkularistisch." argumentiert das frühere Mitglied von Forza Italia.
Nach Pera sorgt sich der Papst heute nicht um die Rettung der Seelen, sondern nur um die Sicherheit und das soziale Wohlergehen."
"Wenn es dann um die Vorteile geht, empfiehlt er unseren Staaten den Selbstmord, er lädt Europa ein, nicht mehr es selbst zu sein; der Papst bildet alle südamerikanischen Vorurteile gegen Nordamerika, gegen die Marktwirtschaft, die Freiheit und den Kapitalismus ab."





MARCELLO PERA VERSUS FRANZISKUS: DIE FLÜCHTLINGE UND DAS EVANGELIUM.
Zum zentralen Punkt des Flüchtlingsproblems wurde Pera in der neapolitanischen Zeitung gefragt, ob der einseitige Angriff auf die "Politik" Bergoglios an der Front der Aufnahme der Immigranten nicht auf die Wirklichkeit des Evangeliums selbst ziele.
"So als ob es keine vernünftigen Motive und auch keine evangelischen gibt, die das, was der Papst sagt, erklären." Nach Pera macht Bergoglio nur Politik, sucht den leichten Beifall der UNO und macht sich auch zum Gewerkschaftler: "seine  politische und soziale Vision zu den Migranten ist die des peronistischen Legalismus ("Justizialismus") und hat nichts mit der westlichen Tradition der politischen Freiheit und ihrer christlichen Matrix zu tun."

Nicht nur Italien wird nach der Meinung Peras in Gefahr gebracht,  nicht nur Europa mit der komplexen Situation des Umgangs mit den Migranten, sondern auch die Kirche selbst, die er in Schwierigkeiten bringt, indem er sie aufordert, die Tore aufzureißen.
"Ich befürchte eine häßliche Reaktion, ich fürchte, daß der Protest der Bevölkerung sich ein nicht wünschenswertes Ventil schaffen könnte.
Im Übrigen, "auch wenn er es schafft aus den Widersprüchen herauszukommen "exponiert sich der frühere Senatspräsident,  stellt er eine "nicht perfekte Übereinstimmung zwischen den katholischen Konservativen und dem Rest der Kirche fest.

"ES GIBT EIN SCHISMA IN DER KIRCHE"
Papst Franziskus macht nicht nur Politik, sondern er nährt auf diese Weise auch ein Schisma im Inneren der Kirche. Im Interview mit Il Mattino behauptet Pera, daß es in der Katholischen Welt ein verborgenes Schisma gibt, das von Bergoglio nachhaltig und mit Entschlossenheit verfolgt wird."
Dem früheren Senatspräsidenten zufolge, der der weitgefächerten Theologie und dem Lehramt Benedikts XVI und Johannes Pauls II stark verbunden ist, überzeugt der neue Kurs von Franziskus überhaupt nicht und er stürzt sich in einen anderen, sehr harten Vergleich: "und schließlich explodiert das II.Vaticanische Konzil in seiner ganzen revolutionären Radikalität".
Nach Pera findet man die Ideen, die zum Selbstmord der Kirche führen und die das Lehramt Bergoglios tragen, im von Johannes XXIII initiierten Konzil.
"Jenes aggiornamento des Christentums hat die Kirche laisiert, eine sehr tiefe Veränderung ausgelöst, auch wenn es, als es drohte zu einem Schisma zu führen - in den folgendene Jahren im Zaum gehalten wurde."

De facto sind es Ratzinger und Wojtyla, die "die Kirche gerettet haben, indem sie eine tragische Sichtweise auf die Realität annahmen und der Versuchung widerstanden, die Moderne mit der Tradition zu verbinden. Das taten sie auf sublime Weise unterstreicht der frühere Senatspräsident.
Heute jedoch - mit Franziskus - steht alles wieder zur Diskussion: "die Menschenrechte, die ganz  ohne jede Ausnahme zum Bezugspunkt und Kompass der Kirche geworden sind, für die Rechte Gottes und der Tradition gibt es keinen Platz mehr."
Pera berichtet dann über einige Teile der Kirche, die der Führunrg durch Bergoglio nicht mehr so sicher sind: "Die Jungen, Teile des Klerus, die einfachen Leute in der Provinz, die die Probleme erleben, die die Migranten in unseren Peripherien schaffen."

Quelle: Il Mattino, Marcello Pera

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