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Montag, 11. September 2017

Steve Skojec nennt "Magnum Principium" eine tickende Zeitbombe.

Steve Skojec stellt in OnePeterFive einen kompetenten historischen Vergleich zwischen der apostolischen Konstitution "Quo Primum" des Hl. Pius V und dem neuen Motu Proprio "Magnum Principium" an und weist die Gefährlichkeit des Letzteren nach.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DAS NEUE MOTU PROPRIO: EINE ANTITHESE ZUR AUTHENTISCHEN LITURGISCHEN ENTWICKLUNG"
Das neue päpstliche motu proprio zur Liturgie wurde heute veröffentlicht. Es trägt den Titel: Magnum Principium und ist meiner Meinung nach eine tickende Zeitbombe.
Aber um es besser zu verstehen, müssen wir erst etwas haben, das einen Kontrast dazu bildet.

Wenn Sie je die berühmte apostolische Konstitution des Hl. Papstes Pius V zur Liturgie "Quo Primum" (1570), gelesen haben, wissen Sie daß die Tridentinische liturgische Reform sich darauf konzentrierte, den Lateinischen Ritus der Messe zu vereinheitlichen, damit überall in der Universalen Kirche das gleiche Missale benutzt werden konnte.
Einige Glanzlichter:

Außer anderen Dekreten des Hl. Konzils von Trient gab es für uns ...die Hl- Bücher zu revidieren und neu herauszugeben: den Katechismus, das Missale und das Brevier.
Mit der Veröffentlichung des Katechismus zur Belehrung der Gläubigen mit Gottes Hilfe und dem gründlich revidierten Brevier zum würdigen Lob Gottes, damit Missale und Brevier in perfekter Harmonie sein mögen- damit es in der Kirche nur eine passende Weise gibt, die Psalmen zu rezitieren und einen einzigen Ritus um die Messe zu feiern.
Wir haben es für nötig gehalten, unsere unmittelbare Aufmerksamkeit darauf zu richten, was noch zu tun ist- nämlich die Redigierung des Missales so bald wie möglich.

Also haben wir uns entschieden diese Arbeit gelehrten Männern unserer Wahl anzuvertrauen. Sie haben ihre Arbeit mit den alten Codices in unserer Vatican-Bibliothek sorgfältig zusammen getragen und mit zuverlässigen, erhaltenen oder korrigierten Codices von anderswo. 
Außerdem haben diese Männer die Werke antiker und anerkannter Autoren konsultiert, die die selben heiligen Riten betrafen; und so haben sie das Missale selbst zur Originalform und des Ritus der Hl. Väter wieder hergestellt.
Wenn dieses Werk mehrmals überarbeitet und weiter korrigiert sein wird, nach ernsthaften Studien und Überlegungen, befehlen Wir daß das fertige Produkt so bald wie möglich gedruckt und veröffentlicht wird, damit alle sich der Früchte dieser Mühe erfreuen können;
und so werden die Priester wissen, welche Gebete sie benutzen, welche Riten und Zeremonien sie ab jetzt beachten bei der Feier der Messe beachten müssen.
Alle sollen überall annehmen und beachten, was von der Hl. Römischen Kirche, der Mutter und Lehrerin der  Kirchen tradiert wird und die Messen sollen nach keiner anderen Form gesungen oder gelesen werden, als der dieses Missales, das Wir veröffentlicht haben.
Diese Anordnung gilt von jetzt an, jetzt und für immer, in allen Provinzen der Chrisltichen Welt, für alle Patriarchen, Kathedralen, Kirchen, Kollegiatskirchen und Pfarrkirchen, für Männer und Frauen seien sie Laien oder religiös, sogar für Militärorden und für Kirchen oder Kapellen ohne spezielle Gemeinde, in denen Konvent-Messen laut im Chor gesungen oder privat gelesen werden,- in Übereinstimmung mit den Riten und Gebräuchen der Römischen Kirche.
Dieses Missale soll in allen Kirchen benutzt werden, sogar in denen, für die eine Ausnahme gilt, sei es durch Apostolischen Indult, Sitte oder Privileg oder sogar Eid oder offizielle Bestätigung durch den Hl. Stuhl oder garantierte Rechte und Möglichkeiten haben, die ihnen auf irgendeine andere Weise garantiert worden sind.  [...]




Wir befehlen jedem und allen Patriarchen, Administratoren und allen anderen Personen welchen kirchlichen Ranges auch immer, seien sie sogar Kardinäle der Hl. Römischen Kirche oder sonst eines Ranges oder von Bedeutung, und wir befehlen es ihnen Kraft des Hl. Gehorsams, die Messe nach der hiermit von Uns niedergelegten Norm von jetzt an zu singen oder zu lesen und danach alle anderen Rubriken oder Riten anderer Missales- wie alt auch immer-denen sie zu folgen pflegten, zu verwerfen; und sie sollen nicht versuchen, irgendwelche anderen Zeremonien einzuführen oder andere Gebete zu rezitieren als die, die in diesem Missale enthalten sind.

Magnum Principium andererseits ist nicht im geringsten um "originale Form und Ritus der Hl. Väter" bemüht. Statt dessen bezieht es sich auf die "großen Prinzipien" (daher der Name) des II. Vaticanischen Konzils "nach denen das liturgische Gebet dem Verständnis der Leute angepaßt werden soll. so daß es verstanden werden kann." Das bedeutet natürlich für die liturgischen Revolutionäre (damals und jetzt) "die schwerwiegende Aufgabe, die Landessprache in die Liturgie einzuführen und die Versionen der Liturgiebücher vorzubereiten und zu approbieren, eine Aufgabe, die den Bischöfen anvertraut wurde."


Ich habe nicht vor, hier eine Tiefenanalyse des neuen motu proprio anzubieten. Ich habe keinen Zweifel, daß andere, qualifiziertere als ich sich bald äußern werden, indem sie es Stück für Stück auseinander nehmen. Mein Ziel hier ist es, Sie damit allein zu lassen, was es meiner Meinung nach für die Kirche bedeuten wird.

Das Ergebnis dieses Briefes- ganz klar- nicht in der üblichen mäandernden, geschwätzigen und unverständlichen Sprache geschrieben und deshalb sicher das Werk aus einer anderen Hand- ist, daß der Papst die Änderung des kanonischen Rechts wie folgt anordnet:

 - Canon 838 
§ 1
 "Die Ordnung und Leitung der Hl. Liturgie hängt ausschließlich von der Autorität der Kirche,namentlich des Apostolischen Stuhls ab und  der- wie das Gesetz es vorsieht-  des Diözesanbischofs.

§ 2
 Es ist Aufgabe des Apostolischen Stuhls, die heilige Liturgie der universalen Kirche zu  ordnen,  liturgische Bücher zu publizieren, von den Bischofskonferenzen gemäß den  Normen des  Gesetze approbierte Anpassungen anzuerkennen und wachsam zu  überprüfen, daß die liturgischen Regularien überall getreulich beachtet werden.

§ 3
 Den Bischofskonferenzen steht es zu, wortgetreu  Versionen der liturgischen Bücher in  den Landessprachen vorzubereiten, innerhalb definierter Grenzen angepaßt und die  liturgischen Bücher für die Regionen, für die sie nach Bestätigung des  Apostolischen Stuhls verantwortlich sind, zu approbieren und zu veröffentlichen.

§ 4
 Innerhalb der Grenzen seiner Kompetenz ist es am Diözesanbischof, in der ihm  anvertrauten Kirche die liturgischen Regeln festzulegen, die für alle bindend sind."

Wie einige sehr früh in diesem Pontifikat bemerkten, ist eines seiner Schlüsselthemen der Mißbrauch des Subsidiaritätsprinzips- der eigentlich lobenwerten Idee, daß Dinge von der untersten oder am wenigsten zentralen Autorität entschieden werden sollten, die dazu kompetent ist.
Aber das Schlüsselwort ist hier "kompetent".
Bischofkonferenzen, die nie eine wirkliche Autorität hatten, haben während des letzten halben Jahrhunderst alles andere gezeigt als Kompetenz.
Natürlich ist das nicht der Sinn des Wortes, das benutzt wird, wenn man die Subsidiarität untersucht- es bezieht sich dagegen auf die Frage, ob die Körperschaft, die die Entscheidung trifft, die legale Qualifikationen und Autorität dazu hat. 
Wenn es um die Liturgie der Universalen Kirche geht, sind die Bischofskonferenzen einfach nicht auf der Höhe.

Es sollte festgestellt werden, daß diese falsche Subsidiarität von seinem frühesten Anfang an ein Wesenszug des gegenwärtigen Pontifikates gewesen ist. Bischofskonferenzen wurden von Franziskus fast sofort als das Mittel zur Dezentralisierung der Macht identifiziert, die rechtmäßig beim Apostolischen Stuhl konzentriert ist. 
Siehe z.B. Evangelii Gaudium 32:

 "Das Papsttum und die zentralen Strukturen der Universalen Kirche müssen  auch den Ruf  zur pastoralen Umkehr hören.
 Das Zweite Vaticanische Konzil hat festgestellt, daß -wie die antiken  Patriarchalkirchen -  die Bischofskonferenzen in der Lage sind "auf vielfältige  beizutragen," [36]
 Dennoch ist dieser Wunsch nicht voll realisiert worden, weil ein juristischer  Status der  Bischofskonferenzen, der ihnen die spezifischen Attribute -  einschließlich eigener  doktrinaler Autorität noch nicht ausreichend  ausgearbeitet worden ist. [37]
 Eine exzessive Zentralisierung -anstatt sich als hilfreich zu erweisen-  kompliziert das  Leben der Kirche und ihre missionarische Wirkung."

Das haben wir -auf konkretere und schädlichere Weise in Amoris Laetitia 3 wieder gesehen.

Fortetzung folgt....

Quelle: OnePeterFive, S. Skojec

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