Roberto De Mattei kommentiert bei Corrispondenza Romana, die als Antwort auf die Correctio Filialis gedachte Laudatio einer Gruppe u.a.von vorwiegend deutschsprachigen Theologen.
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"DIE CORRECTIO FILIALIS UND DIE LAUDATIO FÜR PAPST FRANZISKUS"
"Drei Wochen nach der Correctio filialis ist die erste organisierte Antwort erschienen: eine "Laudatio" die im internet veröffentlicht wurde, unterschrieben von einer Gruppe von Priestern und Intellektuellen- überwiegend aus der österreichisch-deutschen Sphäre.
Wer sind die Unterzeichner der Laudatio?
Einer von ihnen, der Deutsche Msgr. Fritz Lobinger, Bischof emeritus von Aliwal (Südafrika) ist der "Vater" des Ausdrucks "Gemeindepriester"den er im Buch "Teams of Elders. Moving beyond Viri probati" (2007) vorgestellt hat, in dem er sich die Einführung zweier Typen von Priestern wünscht, Diözesanpriester und Gemeindepriester, die ersten zölibatär, in Vollzeit, die zweiten verheiratet, mit Familie und zur Verfügung der Gemeinde, in der sie leben und arbeiten.
Ein anderer Unterzeichner ist Pater Paul Zulehner, Schüler Karl Rahners, ebenfalls bekannt für seine phantasievolle "Pastorale Futurologie", 1990. 2011 unterstützte er den "Appell zun Ungehorsam", den 329 östereichische Priester zugunsten der Ehe für Priester, die Frauenordination, des Rechtes für Protestanten und wiederverheiratete Geschiedene die Kommunion n zu empfangen und für das Recht der Laien zu predigen und die Pfarreien zu leiten- lanziert hatten.
Martin Lintner, Angehöriger des Servitenordens aus Bozen, ist Professor in Brixen und Präsident von "Insect" (International network of societys for Catholic Theology) Er ist wegen seines Buches "Die Wiederentdeckung des Eros. Kirche, Sexualität und menschliche Beziehungen"(2015) in dem er offen für HS und außereheliche Beziehungen plädiert und für seine enthusiastische Aufnahme von "Amoris Laetitia" bekannt, das seiner Meinung nach ein "Punkt ohne Wiederkehr" in der Kirche ist.
Effektiv können wir nicht mehr behaupten, daß es heute einen kategorischen Ausschluß von den Sakramenten der Eucharistie und der Versöhnung gibt, für jene, die in einer neuen Beziehung leben und sich nicht sexueller beziehungen enthalten. Dazu gibt es- vom Text von AL selbst ausgehend- keinerlei Zweifel."
Es ist klar, daß in diesem Stadium die tiefe Spaltung quer durch die Kirche nicht zwischen den Kritikern und den Fans von Papst Franziskus verläuft.
Die Bruchlinie trennt die, die dem unwandelbaren Lehramt der Päpste und denen, die sie sich an Papst Bergoglio wenden, um dem Traum einer neuen Kirche nachzujagen-die sich von derjenigen, die von unserem Herrn Jesus Christus gegründet wurde, unterscheidet.
Man muß kein Historiker sein, um zu verstehen, daß wir eine nie gekannte Seite im bisherigen Leben der Kirche leben. Wir befinden uns nicht am Ende der Welt sondern in unserer Epoche und wir können die Worte unseres Herrn verwenden, der- als er von seiner Rückkehr am Ende der Zeiten sprach- traurig sagte: "Werde ich, wenn ich wiederkomme, noch Glauben auf der Erde vorfinden?"(Lk 18,8)
Der Glaubensverlust -einschließlich bei Männern der Kirche- ist fortan eine Tatsache.
Am 17. Januar 2012 -als er sich an die Vollversammlung der Glaubenskongregation wandte- stellte Benedikt XVI fest, daß "wir uns einer tiefen Glaubenskrise gegenüber sehen, einem Verlust des Gefühls für Religion, der die größte Herausforderung für die heutige Kirche darstellt. In unseren Tagen muß also die Glaubenserneuerung im Engagement der gesamten Kirche Priorität haben."
Dieser Glaubensverlust hat heute den Charakter einer allgemeinen Apostasie angenommen.
Kardinal Robert Sarah - der sich bei einem Treffen der Europäischen Bischofskonferenzen, die am 4. November 2013 in Triest stattfand äußerte, hat erklärt, daß " es heute sogar unter den Getauften und den Jüngern Christi eine Art "stille Apostasie" gibt, eine Zurückweisung Gottes und des Christlichen Glaubens in der Politik, in der Wirtschaft, in der ethischen und moralischen Dimension und in der postmodernen westlichen Kultur."
Kardinal Raymond Leo Burke seinerseits hat in einer Predigt, die er am 13.Oktober 2017 in der Abtei von Buckfast hielt, daran erinnert, wie die Botschaft von Fatima "die diabolischen Kräfte behandelt, die sich in diesen Jahren gegen die Welt entfesselt haben und selbst in das Leben der Kirche eingedrungen sind und die die Seelen weit weg von den Glaubenswahrheiten und in der Folge von der Göttlichen Liebe führen, die aus dem glorreichen durchbohrten Herzen Christi strömt."
Die Seelen gehen verloren, weil die Sprache neblig und täuschend ist und die Irrtümer und die Häresien jeden Tag im gläubigen Volk verbreitet werden. Das Pontifikat von Papst Franziskus stellt den Höhe- und Kulminationspunkt eines Selbstzerstörungsprozesses der Kirche dar, der seinen Ursprung in lange vergangenen Zeiten hat, aber heute eine schwindelerregende Geschwindigkeit erreicht hat.
In der Nacht, in die die Seelen gestoßen sind, war die Correctio Filialis vom 24. August 2017 wie ein Lichtstrahl, der das Dunkel zerreißt. Das Anprangern der durch Papst Franziskus untertützten und propagierten Häresien hat von einem Ende der Welt bis zum anderen Resonanz gefunden, das aus den Medien zurückkam und das dominierende Thema privater Gespräche bei vielen Katholiken war. In den Gesprächen haben nur wenige die Richtigkeit der Fakten geleugnet, die durch die Correctio verurteilt werden. Bei den Divergenzen geht es eher darum "was man tun soll" angesichts einer in der Geschichte präzedenzlosen Situation.
Die, die eine doppelte Wahrheit praktizieren, fehlen nicht: Kritik im Privaten und öffentliche Hommage gegenüber denen, die die Kirche in die Katastrophe führen. Diese Haltung wurde von Calvin als "Nicodemismus" definiert, um die Protestanten zu bezeichnen, die ihre Doktrin verborgen und öffentlich dem Glauben und den Riten die Ehre erwiesen haben. Aber selbst die Katholische Kirche hat immer die Dissimulation verdammt, und als Lebensmodell das öffentliche Bekennen des Glaubens -bis zum Martyrium- empfohlen.,
Den Glauben zu bekennen, bedeutet Irrtümern zu widersagen, die sich ihm entgegenstellen, sogar wenn sie von Bischöfen propagiert werden, oder sogar von einem Papst, wie das im Fall von Papst Honorius I (625-638) war. Es ist nicht wichtig zu wissen, ob Honorius Häretiker war oder favens haeresim. Die Tatsache, daß er feierlich durch das VI Konzil von Konstantinopel (681), das von Papst Leo II geleitet wurde und das seine Verdammung durch zwei aufeinanderfolgende Ökumenische Konzile bestätigt wurde, zeigt, daß ein häretischer Papst-wie es von allen mittelalterlichen Kirchenrechtlern zugestanden wird- möglich ist unabhängig von der Tatsache, daß sie historisch verifiziert worden ist.
Aber wer hat die Autorität, einem Papst zu widerstehen oder ihn zu korrigieren. Diese Pflicht kommt zuerst den Kardinälen zu, die die Berater des Papstes bei der Leitung der Kirche sind; dann den Bischöfen, die -in Einheit mit dem Papst-die lehrende Kirche bilden; und schießlich den einfachen Gläubigen, Priestern, Mönchen und Nonnen und selbst Laien, die soweit sie getauft sind, den sensus fidei haben, der es ihnen erlaubt, den wahren Glauben von Häresie zu unterscheiden.
Eusebios war-bevor er Bischof von Dorilea wurde-Advokat in Konstantinopel als er 492 öffentich eine Predigt des Priesters Nestorius untebrach, in der er die göttliche Mutterschaft Mariens in Frage stellte. Eusebios hätte das auch getan, wenn an diesem Tag der Patriarch der Papst selbst gesprochen hätte. Sein Katholischer Geist ertrug es nicht, daß die Hl. Jungfrau vor dem gläubigen Volk beleiddigt wurde.
Heute braucht die Kirche keine Nicodemiten sondern Bekenner des Glaubens vom Format eines Eusebios oder Maximus des Bekenners, einem einfachen Mönch, der nicht zögerte, den Patriarchen von Konstantinopel und die Byzantinischen Kaiser herauszufordern. Denen, die ihn zwingen wollten, mit den häretischen Monotheliten zu kommunizieren, antwortete er: "Selbst wenn das gesamte Universum mit euch kommuniziert, werde ich allein es nicht tun." Mit 24 Jahren, nach 3 Prozessen seines Glaubens wegen wurde er zur Verstümmelung durch Abtrennen der Zunge und der rechten Hand verurteilt, der beiden Organe, mit denen er durch Wort und Schrift die Irrtümer und Häresien bekämpft hatte.
Er hätte die Worte des Hl. Paulus wiederholen sollen:"Bei meiner ersten Verteidigung vor dem Gericht hat mir niemand geholfen; alle haben mich verlassen. Das soll man ihnen nicht anlasten. Aber der Herr war mir nahe und hat mir Kraft gegeben, damit durch mich die Verkündung der Botschaft vollendet werden kann und alle Heiden sie hören; und so wurde ich aus dem Rachen des Löwens befreit" (2 Tim. 4: 16.17)
Die Tatsache nicht zahlreich zu sein-unverstanden und verfolgt- wird durch die Göttliche Vorsehung erlaubt, um so die Verdienste des Zeugens zu steigern und festzustellen, daß sein Verhalten nicht nur gerecht und natürlich ist, sondern heilig und heroisch. Was ist das heroische Ausüben der Tugenden anderes als seine Pflicht in außerordentlichen Umständen zu erfüllen-und dabei nicht auf die eigenen Kräfte zu zählen sondern auf die Hilfe Gottes?"
Quelle: corrsipondenza romana,
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Donnerstag, 19. Oktober 2017
Roberto De Mattei nimmt die Unterzeichner der Bergoglio-Laudatio bwz. der Anti-Correctio unter die Lupe
1 Kommentar:
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Das ist ja ein illustrer Kreis! Ich werden ihn einfach ignorieren.
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