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Freitag, 19. Januar 2018

Papst schockiert Chile, indem er die Mißbrauchsopfer beschuldigt....

Nicola Winfield kommentiert auf der news-website AP-NEWS und zitiert dabei Peter Prengaman and Eva Vergara von Associated Press- die irritierende Äußerung des Papstes zur Barros-Affäre.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"PAPST SCHOCKIERT CHILE: ER BESCHULDIGT DIE OPFER DES EXUELLEN MISSBRAUCHS DER VERLEUMDUNG"

"AP-news, eine amerikanische website, berichtet abschießend noch einmal über den Staunen erregenden Umgang von Papst Franziskus mit den Opfern sexueller Übergriffe durch Angehörige des Klerus während seines gerade beendeten Chile-Besuchs.

Der Pontifex hat die Opfer von Chiles berüchtigstem Pädophilen der Verleumdung beschuldigt- was -wie die beiden Reporter schreiben- nicht so gut zum Ziel der Reise paßt, die Wunden des Mißbrauchsskandals zu heilen.
Weiterhin sagte der Papst, daß solange er keine Beweise für die Komplizenschaft Bischofs Barros´  sehe, die Beschuldigungen gegen ihn "nur Verleumdung" wären.

Diese Äußerung des Papstes habe die Chilenen schockiert und eine sofortige Zurückweisung  durch die Opfer und ihre Anwälte bewirkt.
Sie gaben an, daß ihre Glaubwürdigkeit ausreichend dadaruch legitimert sei, daß der Vatican 2011 Karadima zu einem Leben in Buße und Gebet verurteilte und eine Chilenische Richterin die Opfer für glaubwürdig befunden hatte, das Verfahren gegen Karadima aber einstellte, weil seine Taten, für die es nicht an Beweisen fehlte, verjährt waren.

Eines der Opfer, Juan Carlos Cruz, sagte: ":.Diese Leute sind wirklich verrückt und der Pontifex spricht von Wiedergutmachung an den Opfern. Nichts hat sich geändert und seine Bitte um Vergebung leer."
Auch im Alten Europa reibt sich der geneigte Leser verwundert die Augen ob solcher päpstlicher Baermherzigkeit, aber Sandro Magister hatte die Diagnose bei Settimo Cielo ja schon gestellt
 "Der doppelte Papst....."





Winfield fährt fort: "Der Karadima-Skandal hat Franziskus´Besuch in Chile dominiert ..(...) "
Karadimas Opfer hatten bereits 2002 Kirchenautoritäten von den Übergriffen Karadimas berichtet, aber die weigerten sich, ihnen zu glauben,
"Erst als die Opfer 2010 an die Öffentlichkeit gingen, begann der Vatican eine Untersuchung, die mit der Entfernung Karadimas aus dem Amt endete. Der emeritierte Erzbischof von Santiago entschuldigte sich dann dafür, den Opfern nicht geglaubt zu haben.
Franziskus wiederbelebte 2015 den Skandal dann, als er Barros, ein Protegé Karadimas, zum Bischof von Osorno ernannte.
Die Opfer sagen, daß Barros vom Mißbrauch wußte, ihn gesehen hatte, aber nichts tat. Barros hat diese Vorwürfe geleugnet."

" Die Beförderung Barros´ hat Chilenen empört, die Diözese Osorno schwer gespalten, und die schon erschütterte Glaubhaftigkeit der Kirche weiter untergraben."

Der Pontifex wollte beim Treffen mit den Mißbrauchsopfern die Wunden heilen und um Vergebeung  bitten. Aber dann -als eine chilenische Journalistin ihn zu Barros befragte-einen verächtlichen Ton an:
"An dem Tag, an dem sie mir Beweise gegen Bischof Barros bringen, werde ich sprechen" sagte Franziskus "Es gibt nicht den Hauch eines Beweises gegen ihn. Das ist alles Verleumdung . Ist das klar?"

"Und".fügt hinzu, "Franziskus hat die Ernennung vorher verteidigt und die Osorno-Kontroverse "dumm" genannt und "Resultat einer von Linken inszenierten Kampagne"

Associated Press hatte berichtet, daß der Vatican 2014 über die Auswirkung der Karadima-Affäre so beunruhigt gewesen sei, daß man sich darauf vorbereitete, Barros und die beiden anderen Karadima-Bischöfe  zum Rücktritt und der Einhaltung eines Sabbatjahres aufzufordern.
Franziskus ließ diesen Plan fallen und schickte Barros nach Osorno.
Bei seiner Amtseinführung in Osorno kam es zu präzedenzloesn Protesten, die bis heute anhalten und die Arbeit der Diözese stark beeinträchtigen, weil viele der Gläubigen und Priester in Osorno ihn nicht als ihren Bischof anerkennen.

Winfield fährt dann fort:
"Anne Barrett Doyle sagt bei BishopAccountability.org :"Es ist traurig und falsch, die Opfer zu
diskreditieren und die Beweislast bleibt bei der Kirche  und sicher nicht bei den Opfern, deren Aufrichtigkeit bereits festgestellt wurde."
"Er hat die Uhr in die dunkelsten Zeiten der Tage dieser Krise zurückgestellt. Wer weiß, wieviele Opfer jetzt beschließen, im Verborgenen zu bleiben-aus Angst,daß man ihnen nicht glaubt?"

Der Politwissenschaftler an der Großen Universität von Santiago, German Silva, sagte, daß die Kommentare des Papstes ein "ungeheurer Fehler" waren, der in Chile und darüberhinaus zurückwirken werde.

Patricio Navia, Professor für Politikwissenschaft an der Diego Portales Universität stellte fest, daß Franziskus bei der Anerkennnun des Mißbraiuchsskandals viel weiter gegangen sei als die Chilenischen  Bischöfe, was von vielen Chilenen gewürdigt worden sei.
"Und dann kurz bevor er abreist, dreht sich Franziskus um und sagt" Übrigens, ich glaube nicht, daß Barros schuldig ist, Zeigt mir Beweise"  Und Navia urteilt, daß "dieser Kommentar wohl jedes Wohlwollen verspielt hat, das er zuvor bei diesem Thema gewonnen hatte."
"Typische chilenische Familien und Eltern denken jetzt zweimal nach, bevor sie ihre Kinder in eine katholische Schule schicken, weil man nie weiß, was passieren wird."

Quelle: AP-news, Nicola Winfield, AP-news, Associated Press

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