Steve Skojec kommentiert die Handhabung der Ploumen-Ordens-Affäre durch den Vatican und wundert sich. er läßt uns bei OnePeterFive an seinen Gedanken teilhaben. Und er ist ganz klar erkennbar not amused.
Hier geht´s zum Original: klicken
"DAS PRESSEAMT DES HEILIGEN STUHLS HAT SEINEN UMGANG MIT DER PLOUMEN-AFFÄRE VERPFUSCHT. WANN BEKOMMEN WIR EINEN VATICAN, DER VON ERWACHSENEN GELEITET WIRD?"
"Während der letzten Tage haben wir eine Geschichte verfolgt, der es gelang, -trotz Ärger und Überdruss- quer durch die Katholische Welt immer noch die Gläubigen zu schockieren und beunruhigen.
Die Geschichte ist hier und hier dokumentiert, deshalb keine weiteren Details in diesem post.
Es genügt zu sagen, daß Lilianne Ploumen- eine vehemente holländische Pro-Abtreibungs-Politikerin, die ihrer Sache so ergeben ist, daß sie in sechs Monaten 300 Millionen $ für Familienplanung und Abtreibungsangebote rund um die Welt gesammelt hat, trotzdem den Orden des Hl. Gregors des Großen vom Vatican verliehen bekam.
Dieser Orden wird als "bevorzugte Ehrung zur Anerkennung besonderer und individueller verdienstvoller Dienste für die Kirche" beschrieben.
Außerdem ist es eine päpstliche Ehrung, die zumindest schließen läßt, daß der Papst seiner Verleihung zustimmt (sogar obwohl es aussieht, als würde seine funktionelle Verteilung durch das Staatssekretariat erfolgen).
Ploumen ging dann herum und prahlte in den Medien, nachdem sie sie empfangen hatte, damit, daß sie sie vom Vatican bekommen habe, obwohl sie ganz sicher war, daß die von ihren Bemühungen zur
Förderung der Abtreibung wußten. Sie lobte den Papst, wie fortschrittlich er sei, das getan zu haben.
Sie sagte, daß sie das als Bestätigung ihrer Arbeit sehe.
Der Vatican hielt mittlerweile sein eisernes Schweigen über die ganze Affäre durch, bis nach dem kombinierten Druck durch den Bericht des Lepanto-Institutes und von OnePeterFive (und anderen Quellen, die dann die Geschichte aufnahmen) - der den Vatican dazu veranlaßte, ein knappes Statement abzugeben. Gleich mehr zu diesem Statement.
Zuerst möchte ich feststellen, was ich belanglos, unprofessionell und-frei gesagt- kindisch finde. (Traurig aber überhaupt nicht überraschend).
Ich habe letzten Samstag Abend an Greg Burke geschrieben, den Amerikaner, der jetzt als Direktor des Pressebüros des Hl. Stuhls arbeitet, einen Tag, nachdem unser erster Bericht herauskam.
Ich habe geschrieben:
" Lieber Greg,
Diese Geschichte ist -aus offensichtlichen Gründen - kontrovers: klicken
Wir würden sehr gern ein Statement vom Vatican bekommen, ob der Papst wußte, daß sie diesen Orden bekommt und warum.
Und wenn sie ihn nicht vom Vatican bekommen hat, sondern ihn second-hand erworben hat. wäre es gut, das auch zu wissen.
Wir warten begierig darauf, eine Story zu veröffentlichen und alles zu korrigieren, was vielleicht falsch ist. Es wäre furchtbar, zu denken, daß eine Frau mit einem so beachtlichen Pro-Abtreibungs-Ruf eine päpstliche Ehrung erhalten würde."
Ziemlich geradlinig, richtig? Eine Chance, die Luft zu reinigen. Die Information darüber, was wirklich passiert ist. dem am meisten betroffenen Publikum zu geben. Um zu zeigen, daß zumindest in diesem Fall der Vatican "der Gute" war.
Aber ich habe keine Antwort bekommen. Nun, ich weiß, daß Leute im Vatican uns lesen, und daß sie ziemlich sicher keine Fans unserer Kritik sind. Aber ich habe schon vorher mit Greg interagiert, wenn er wollte, daß eine Story korrigiert wird. Es ist also nicht so, daß er über einer schroffen Antwort steht, wenn die Situation es erfordert. Nicht in diesem Fall. Nichts.
Und dennoch -als ich gestern Abend nach einem Besuch bei Freunden nach Hause kam, sah ich eine brandneue Story im National Catholic Register (der meines Wissens vor diesem Abend nichts mit dieser Geschichte zu tun hatte), die besagte, daß der Vatican ein Statement formuliert hatte:
"Die Ehrung durch den Päpstlichen St.Gregor der Große-Orden, den Frau Lilianne Ploumen, die frühere Entwicklungshilfeministerin im Juni 2017 während des Besuchs des holländischen Könispaares beim Hl.Vater bekam, entspricht der diplomatischen Praxis beim Austausch von Ehrungen zwischen den Delegationen anläßlich eines offiziellen Besuchs durch Staatsoberhäupter oder Regierungen im Vatican.
Deshalb ist es nicht im Geringsten ein placet zugunsten von Abtreibung und Geburtenkontrolle. die Frau Ploumen fördert."
Merkwürdig. ich habe meinen e-mail-account kontrolliert, um zu sehen, ob ich etwas übersehen habe. Nichts da. Ich ging auf die webite des Presseamtes des Hl. Stuhls.
Ich habe schließlich eine Botschaft an einen Kontakt in Rom abgefeuert, der mir mitteilte, daß seines Wissens das Statement direkt an Journalisten geschickt wurde. die Interesse an der Geschichte gezeigt haben, und daß man das nirgends finden könnte.
Das ist merkwürdig. Ich bin sehr sicher. daß meine e-mail an Greg Burke und die beiden vollen Berichte über dieses Thema, die hier erschienen sind, "Interesse an der Geschichte" zeigen.
Aber natürlich, Shadowbanning ist die Wut dieser Tage und der Kommunikations-Apparat des Vaticans - Spielplatz-.Rabauke, der er ist- scheint mich einfach zu ignorieren. Wenn das tatsächlich der Fall ist, interpretiere ich das, als
a) Es gab keinen Grund dazu, sich beim up-date der Story durch das Statement zu beeilen und
b) es gibt keinen Grund, das Statement als Zeichen des guten Willens anzusehen, beabsichtigt um die Dinge gerade zu rücken, sondern einfach CYA (?).
Klartext: von einem PR-Standpunkt aus, ist es ein schreckliches Statement. Es erkennt nur an. was bereits berichtet worden ist, daß Ploumen den Orden als Teil einer Gruppe empfing- während eine blutarme Entschuldigung gemacht wurde, warum es nicht bedeutet, was es zu bedeuten scheint.
Während nichts getan wird, um auch nur eine der folgenden Fragen zu beantworten:
* Warum gab es keine Überprüfung in Verbindung mit diesen Ehrungen?
* Warum wurde eine 186 Jahre alte päpstliche Auszeichnung geschaffen, um eine hohe Ehrung für jene, die der Kirche gut gedient haben, die ausgegeben wird wie ein Vatican-Schneekugel-Souvernir oder ein Papstbleistift in einer VIP-Geschenktasche für Besucher?
* Warum gab es kein Statement, mit dem der Vatican sich von Ploumens öffentlichen Kommentaren distanziert oder sie verurteilt, in denen sie sagt, sie sei mit einem"Preis" durch einen Vatican geehrt worden, der wahrscheinlich wußte, was sie mit der Betätigung ihrer Arbeit meinte?
* Warum gab es keinen Ausdruck des Bedauern, daß jemandem ein Orden verliehen wurde, der einer der einflußreichsten Abtreibunsförderer der heutigen Welt ist?
* Warum wurde der Orden nicht zurückgerufen?
* Wenn die Ehrung nicht widerrufen wird, ohne eine diplomatische Krise zu verursachen, warum steht nichts im Statement, das Ploumen dazu ermutigt, sie freiwillig zurückzugeben, oder zumindest sie dazu zu nutzen, aufzuhören, die Leute dazu zu verleiten, zu denken, daß der Papst ihre Agenda abgestempelt hat?
Das Statement - wenn man es einfach chrakterisieren will- tut nur zwei Dinge: es sagt der Welt, daß der Orden als solches jetzt bedeutungslos ist, keine große Sache; und es drückt aus, daß der Vatican wirklich wirklich verärgert ist, daß diese "Kinder die sich einmischen" Fragen über alles gestellt haben und wie wagen sie es, zu denken, daß es irgendeine Verbindung zwischen aktuellen Katholischen Werten und der Verleihung einer päpstlichen Ehrung geben sollte?!
Es ist einfach ein weiteres Kommunikations-Versagen des Vaticans in einer langen Reihe. Ich würde denken, daß sie mit der Milliarde Euro die sie unter den Matratzen versteckt haben, eine kompetente Mannschaft aus Professionellen anstellen könnten. Aber ich vermute, bis sie einen Papst finden können, der wie ein Katholik handelt, sollte ich meine Erwartungen niedrig halten.
Inzwischen sind viele Gläubige, die die Geschichte gehört haben. von offenem Unglauben (kann etwas so Schlechtes wahr sein?) zum Finden von Entschuldigungen (Der Papst kann das nicht gewußt haben) - nach dem Vatican-Statement dazu übergegangen, zu sagen, "Sehen Sie, das ist nach allem doch keine so große Sache!"
Nun, es war wahr und es ist eine große Sache, aber ob der Papst es wußte? Das ist etwas, was man kurz ansprechen sollte.
Ich denke, daß es fast bedeutungslos ist, ob er es wußte oder nicht. Er hat sich absichtlich mit korrupten und feigen Männern umgeben. Sie sind - weit und breit- faul und böse und eigennützig, und es ist ihnen einfach egal, ob das, was sie tun, richtig ist.
Und so reagiert der Vatican, wenn solche Dinge ans Licht kommen-anstatt mit angemessenem Horror und anstatt Bedauern auszudrücken- indigniert, daß es überhaupt herausgekommen ist. Die Haltung scheint "Was glaubst Du, wer Du bist, Sklave- daß Du solche Fragen stellst?"
Nur daß die Dinge so nicht mehr funktionieren und sie kontrollieren die Botschaft nicht.
Demnächst werden sie das herausfinden. E-mails nicht zu beantworten, wird mich oder irgend einen anderen katholischen Schreiber nicht daran hindern, diese Geschichten aktiv weiter zu verfolgen. Es wird uns allerdings dazu ermutigen, zu denken. daß sie hinterhältig sind.
Es gibt eine alte und offensichtliche Daumenregel: wenn du nicht willst, daß die Leute denken, daß du etwas Falsches tust, handle nicht so, als ob du etwas zu verbergen hättest.
Ziemlich einfach.
Der Papst ist natürlich hierin nicht zu finden. Kein Hinweis von Bedauern aus dem päpstlichen Flugzeug, weil er zu beschäftigt war, mit Reportern zu scherzen; er geht wegen seiner Gesundheit nicht zu einem Arzt sondern zu einer Hexe. (Nein, ich habe das nicht erfunden)
Keine Beteuerung, daß er dafür sorgen wird, daß der Vatican fleißiger wird. Keine moralische Entrüstung darüber, daß eine Frau, die innerhalb von 6 Monten 300 Millionen für Abtreibungen sammelt, behauptet, daß er ihre Arbeit unterstützt.
Fertig. Radio. Stille.
Selbst wenn der Papst nicht unleugbar aktiv täglich mit der Zerstörung der gesamten katholischen Morallehre beschäftigt wäre, würde sein Schweigen bei Skandal nach Skandal den Gläubigen erzählen, daß er mit allem, was passiert, in voller Übereinstimmung ist.
Papst Honorius wurde für weniger mit dem Kirchenbann belegt.
Papst Felix III hat uns genau gesagt, was wir über diese Art des Verhaltens denken sollen: "Ein Irrtum, dem man nicht widerspricht, wird bestätigt; eine Wahrheit, die nicht verteidigt wird, wird unterdrückt.... Der, der einem offensichtlichen Verbrechen nicht widersteht, macht sich der heimlichen Komplizenschaft verdächtig."
Quelle: OnePeterFive, Steve Skojec
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