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Sonntag, 14. Januar 2018
Welche Folgen hätten Änderungen an "Humanae Vitae" auf die Soziallehre der Kirche?
In einem Leitartikel für La Nuova Bussola Quotidiana schreibt Stefano Fontana über die Auswirkungen die Veränderungen bei Humanae Vitae für die Sozialdoktrin haben würden.
Hier geht´s um Original: klicken
"WENN HUMANAE VITAE ANGEGRIFFEN WIRD; BRICHT DIE SOZIALLEHRE ZUSAMMEN."
"Wenn Hand an Humanae Vitae von Paul VI gelegt wird, wird das gesamte Gebäude der Soziallehre der Kirche zusammenbrechen, das ist die Botschaft, die in der letzten Ausgabe des "Bulletins der Soziallehre der Kirche" des "Osservatorio cardinale Van Thuân" enthalten ist, die in den letzten Tagen zum 50. Jahrestag der Enzyklika Pauls VI zur ehelichen Liebe verteilt worden sind- mit dem interessanten Titel:"Die öffentliche Bedeutung der menschlichen Sexualität".
So beginnt der Artikel und es geht so weiter:
"Wie soll man sagen, daß wenn einmal die Lehre von Humanae Vitae revidiert wird, nicht nur die eheliche Moral fällt, nicht nur die Moral als Ganzes-wie La Nuova Bussola erklärt hat, sondern auch der eigentliche Grund, eine Gesellschaft aufzubauen.
Das sagen die 5 Artikel des Dossiers -besonders aber des Leitartikels von Erzbischof Giampaolo Crepaldi: "Ein Infragestellen oder eine einzige Liquidierung der Enzyklika mit der Entschudigung, sie "anpassen" zu wollen, hätte negative Folgen für die gesamte Soziallehre der Kirche."
Ist diese These zu gewagt? Die Warnung vor der Gefahr übertrieben?
Das Ziel der Vereinigung und die Procreativität der menschlichen Sexualität sind nicht zwei getrennte Ziele; das eine kann ohne das andere nicht sein.
Die Ehepartner können keine wirklich vereinende Sexualität ausüben, wenn sie nicht für die Procreation offen sind.
Der letzte Grund ist die Procreation, der formale Grund die Vereinigung. Die Empfängnisverhütung führt ein Element gegenseitiger Gewalt ein-wenn auch mit Zustimmung- das die wahre eheliche Einheit verhindert. Es wird ein Element der Instrumentalisierung, der Nichtannahme. der Nicht-Solidarität eingeführt.
Aus der Procreation entsteht die Gesellschaft und das gesellschaftliche Bewußtsein, Empfängnisverhütung trennt Gesellschaft bon gesellschaftlichem Bewußtsein und konstruiert eine Gesellschaft ohne soziales Bewußtsein, ohne vereinigendes Empfangen, eine entgegengesetzte und instrumentalisierend Gesellschaftsordnung.
Das ist die zutiefst öffentliche Bedeutung der Enzyklika Humanae Vitae, die das Bulletin des Osservatore Van Thuân ganz zu Recht zu den drei Sozialenzykliken zählt.
An der Basis der Gesellschaft und des gesellschaftlichen Bewußtseins stehen ein Mann und eine Frau -in der Ehe vereint- offen für das Leben. Ihre Beziehung ist sehr persönlich -aber nicht privat: sie hat einen sehr großen Wert im ursprünglichen Sinn- und nicht verfälschten Bedeutung des Wortes. Heute wird Sexualität leider zu sehr öffentlich gemacht und wird deshalb auch sehr stark privatisiert.
Nichts davon in der wahren menschlichen und christlichen Liebe. Die Empfängnisverhütung privatisiert die Bedeutung eines Aktes mit vielen Konsequenzen für die gesamte Gemeinschaft.
Diese Konsequenzen sind- wie wir sagten- die Aufrechterhaltung der Gesellschaft durch Fortpflanzung im Laufe der Zeit und die erste bekannte gegenseitige Anerkennung- die der Ehegatten Humanae Vitae stellt fest, daß wenn diese beiden Elemente in diesem Urmoment des gesellschaftlichen Lebens nicht verbunden bleiben, sich auch alle anderen trennen und man nicht vorgeben kann, auf irgendeine Weise eine soziale Gesellschaft auf dem Arbeitssektor, in Wirtschaft und Politik und in jedem anderen Bereich des Gemeinschaftslebens aufzubauen.
Ehefrau und Ehemann nehmen sich gegenseitig nicht als Individuen an, sondern als Paar und nach einer Ordnung, zu der sie sich nicht entschieden haben und die deshalb eine Berufung ist.
Die Ausübung von Empfängnisverhütung führt dagegen dazu, daß sie sich als isolierte Individuen betrachten, nebeneinander stehend oder sogar einander gegenüber- als Ergebnis ihrer privaten Sehnsüchte. Es gibt ein Zusammentreffen aber keine Verbindung, eine Gegenüberstellung aber nicht das Annehmen in der Verschmelzung der Menschen. Wenn wir diese Art von Beziehungen an den Anfang des Sozialen Lebens stellen wird auch das gesamte soziale Leben danach von isolierten Individuen getragen , die sich treffen, ohne sich je zu verbinden und nicht nach einer von ihnen als Berufung angenommenen Ordnung- sondern nach ihren privaten Wünschen.
Die Gesellschaft wird ein Masse, ein Haufen, eine Abfolge von Elementen, die man zählen oder wiegen kann, eine eine Nebeneinanderstellung, eine Überlagerung, eine Gegensatz , aber keine Gemeinschaft.. Wenn die auf die Ehe gegründete Familie die Gemeinschaft nicht kennt, wie kann man dann behaupten, daß die anonyme und verstreute Gesellschaft sie kennt?
Die Ausgabe des Bulletins und die Worte von Erzbischof Crepaldi untersuchen das Problem in der Tiefe und von einem neuen Gesichtspunkt aus. Wenige denken, daß in Humanae Vitae das Geheimnis nicht nur das eheliche und familiäre Wohl enthalten ist sondern auch dass soziale und politische Wohl. Und vielleicht tragen auch die Revisionsvorschläge dem nicht Rechnung, während es gut ist, sich er Dinge bewußt zu sein, die man verliert, wenn man sie verändert.
Man hört sagen, daß "Humanae Vitae" im Licht von Amoris Laetitia gelesen werden muß . Aber die Wahrheit ist eher das Gegenteil und Amoris Laetatia muß im Licht vin Humanae Vitae gelesen werden. Es könnte das Gegenteil der Optik der "anthropologischen Wendung" Karl Rahners, die zum Glück keine Leher der Kirche ist, Zum Glück für die eheliche Moral und auch für die Soziallehre der Kirche."
Quelle: Stefano Fontana, La Nuova Bussola Quotidiana, Osservatorio cardinale Van Thuân
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