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Samstag, 17. Februar 2018

Auch in diesem Pontifikat kein "Kommando zurück!"

Raymond Kowalski fühlt sich als treuer Katholik durch das aktuelle Geschehen in der Katholischen Kirche an die Situation der Männer der alliierten Truppen in Dünkirchen während des 2. Weltkrieges erinnert- anscheinend ausweglos gefangen und erklärt bei OnePeterFive warum.
Hier geht´s zum Original:  klicken

                        "JEDER MANN FÜR SICH SELBST"

Vor kurzem habe ich den Film "Darkest Hour" gesehen. Es ist die Geschichte von WInston Churchills erstem Tag im Amt als Britischer Premierminister, gerade neun Monate im 2. Weltkrieg.

"Es ist im späten Mai 1940. die Nazis sind in Frankreich eingedrungen, wo die britischen, französischen und belgischen Truppen in Dünkirchen an der Kanalküste in der Falle sitzen.
Churchill befiehlt einer Garnison britischer Truppen in einer kleinen nahe gelegenen Festung, einen Ablenkungsangriff zu starten, um so viel Zeit wie möglich für eine Evakuierung der Hunderttausenden alliierten Soldaten vom Strand zu gewinnen.
Wenn sie alles getan haben würden, was ihnen möglich war, lautete der Befehl der Garnison, sollte "jeder Mann für sich selbst sorgen" und das befreite die Soldaen davon, Befehlen gehorchen zu müssen und ermöglichte jedem Mann, so gut er konnte zu überleben.

Das bin ich mit meiner geliebten Katholischen Kirche.
Im Alter von 72 Jahren, bin ich in dieser kleinen Garnison, die weiß, daß das Ende nahe ist. Für uns gibt es keine Zeit, um zu sehen, was aus dem Chaos, das die Kirche jetzt verschlingt, werden wird.
Für Churchill und Groß Britannien ging es gut aus....fünf Jahre später.
Aber die Soldaten in der Opfer-Garnison sahen im Juni keinen Sonnenaufgang mehr.
Für sie kam damals keine Hilfe vom englischen Mutterland.

Ich betrachte mich und Leute wie mich als "Bischof-Sheen-Katholiken". Mit der Zeit sind wir der Außenposten geworden. Wir kennen unseren Glauben. Wir kennen seine Doktrinen, seine Dogmen, seine Moral und seine Erfordernisse. Wir sind loyal. Wir sind gute Soldaten. Wir befolgen Befehle. Aber wir wissen, wenn etwas schlecht ist.
Wir erkennen einen Widerspruch, wenn wir einen sehen- Wir hören, den General fatale Befehle erteilen und seine Leutnants, die antworten "Kommando zurück!"
Dennoch wird der General nicht daran gehindert.

Für mich begann  es 2013 mit Papst Franziskus´ Bemerkung "who am I to judge?" . Ich erinnere mich, daß ich dachte "einen Augenblick mal". Als Christus seine ersten Bischöfe ernannte und ihnen die Macht gab, Sünden zu vergeben, sagte ER nicht, "wem ihr seine Sünden vergebt, dem sind sie vergeben und wessen Sünden ihr nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben."
Beinhaltet oder erfordert das nicht sogar, zu urteilen? Wie kann ein Papst eine solche Frage stellen?

Seit damals hat es so viele Handlungen, Äußerungen, Ernennungen, Entlassungen, Angriffe, Verteidigungen, Pläne und Zweideutigkeiten gegeben, die bei Bischof Sheen-Katholiken das bewirkt haben, was Steve Skojec "outrage fatigue" nennt. "Empörungs-Ermüdung".
Jeder neue Affront gegenüber unserem Glauben hat eine Welle von tiefgründigen Kommentaren sehr gebildeter und erfahrener Experten ausgelöst. Sie haben uns sorgfältige Analysen gegeben, alle wohl begründet auf Gelehrtheit, Argumenten und Meinungen. Es ermüdet, auf dem Laufenden zu bleiben.

Als Anwalt überzeuge ich und werde selber überzeugt durch Beweise, Logik und Argumente.
Aber es waren zwei mächtige und skandalöse Bilder dieses Pontifikates, die mich in mein Dünkirchen stießen.
Das erste war die Briefmarke, die der Vatican am 31. Oktober 2017 zum 500. Jahrestag der Protestantischen Revolution herausbrachte.

Diese Briefmarke stellt die Keuzigung dar. Am Fuß des Kreuzes sind Martin Luther, der eine Bibel hält und sein Theologen-Freund Philipp Melanchthon, der die Augsburger Konfession hält.  Das Bild ist die Kopie einer Szene im Tympanon über der Tür der lutherischen Allerheiligenkirche in Wittenberg/Deutschland.

Daß der Vatican überhaupt an dieses Ereignis erinnern wollte, wirft genügend Fragen auf, aber die traditionellen Darstellungen der Hl. Gottesmutter und des Hl. Johannes am Fuße des Kreuzes zu ersetzen, ist empörend. Die unausgesprochene Botschaft hätte nicht klarer sein können.

Das zweite Bild war die 2017 vom Vatican auf dem Petersplatz aufgebaute Geburtsszene.
Die Gestalten der Hl. Familie wurden von Figuren überragt und überschattet, die offensichtlich die sieben körperlichen Werke der Barmherzigkeit darstellten.
Unter diesen Figuren ragte eine heraus: ein robuster junger Mann mit Hipster-Stoppeln, der offensichtlich geraume Zeit im Gewichteraum verbracht hatte. Er stelle das "Kleiden der Nackten"dar. Aber diese Figur war kein bedauernswertes Wrack. Ganz klar wollte er nackt sein und er war das auch fast.

Sogar wenn man die aktuellen sodomitischen Verbindungen innerhalb dieser Travestie nicht kannte, wußte man in seinem tiefsten Inneren, daß Weihnachten mit Zustimmung des Vaticans "entführt" wurde. Die unausgesprochene Botschaft hätte nicht klarer sein können.

Macht also weiter Ihr Theologen, Kirchenjuristen und Blogger: kommentiert weiter. Aber dieser Bischof-Sheen-Katholik hat nicht die Zeit auf eine Lösung für das derzeitige Chaos zu warten, auf einen Konsens darüber, wie die Gläubigen antworten sollten, oder auf die Hilfe der Hl. Mutter Kirche, die zu meinen Lebzeiten nicht kommen wird.
Für uns gilt: jeder Mann für sich selbst.

                                                     *       *       *

Ich hatte immer eine herablassende Sicht auf die Protestanten mit ihren 50.000 verschiedenen Denominationen und ihrem persönlich zugeschnittenen Verhältnis zu Gott.
Wir Katholiken andererseits- hatten die Fülle der Wahrheit, eine einzige, kohärente Theologie  und einen unfehlbaren Papst. Um wirklich Katholik zu sein, war es nötig, das alles bedingungslos zu akzeptieren.

Dann kommt dieses Ponifikat und bringt einen Katholizismus mit, den Fulton Sheen nicht erkennen würde. Wenn ich diesen neuen Katholizismus zurückweise und an dem festhalte, den ich als den authentischen, von Jesus Christus gegründeten kennen gelernt habe, bin ich dann nicht besser als diese Protestanten, die auch den Katholizismus ablehnen und an einem Glaubenssystem festhalten, das sie vorziehen?

Natürlich bete ich für den Papst. Aber ich kann mich nicht überwinden, für die Ziele dieses Papstes zu beten. Nicht, daß ich das Denken dieses Mannes kenne. Aber ich habe genug Früchte dieses Baumes gesehen, um ihrer überdrüssig zu sein. Kein voller Ablass für mich mehr, nehme ich an.

Eines zukünftigen Tages werden die Menschen auf Franziskus´ Regierung zurückblicken und verstehen, was passiert ist. Aber diejenigen von uns, die hier und jetzt leben und besonders die, die sich dem Ende ihrer Reise nähern, wir müssen uns entscheiden, wie wir uns anhand der besten uns zur Verfügung stehenden Informationen verhalten.
Wir müssen diese Informationen verarbeiten, indem wir dazu unsere eigene Bildung, Erfahrung und -ja- unser Gewissen benutzen und entsprechend handeln.

Wie gehorchen wir weiterhin den Befehlen des Generals?

Adjutorium nostrum in nomine Domini."

Quelle: OnePeterFive

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