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Samstag, 24. März 2018

Antonio Socci & die Causa Viganò

Antonio Socci hat nach seinem Abstecher in die italienische Politik wieder das aktuelle vaticanische Schlachtfeld betreten und sich-wie alle anderen Vaticanisti.- des Viganò-Skandals mit allen seinen Aspekten angenommen. Das Ergebnis seiner Überlegungen kann man im Original bei LoStranieri lesen:   klicken

"MIT DER CAUSA VIGANÒ IST ENDGÜLTIG AUCH DIE "CAUSA BERGOGLIO EXPLODIERT"

"Der ungeschickte und unerhörte Versuch, Benedikt XVI zu instrumentalisieren, für den sich weder Bergoglio noch Viganò entschudigt haben - hat den radikalen Bruch zwischen dem Argentinier und dem vorhergehenden Lehramt ans Licht gebracht. Und er hat die äußerst schwere Legitimationskrise des wackeligen südamerikanischen Pontifkates offenbar gemacht.
Das - nachdem es seinen imperialen Bezugsspunkt  (Obama, Clinton) verlor, heute in Unordnung ist und kämpft. Eben diese  Kurie beginnt, sich dramatisch über die letzten Schäden zu machen, die die Kirche erleiden könnte, die bereits seit Jahren antikatholischem Beschuss ausgesetzt ist. Im folgenden Kommentar rekonstruiere ich den Sinn der Ereignisse dieser Stunden.

Msgr. Viganò -vaticanischer Verantwortlicher für die Kommunikation ist wegen der Auslassungen aus dem Brief Benedikts XVI zurückgetreten. Problem gelöst?
Im Gegenteil. Weil das Geschehen von Anfang an - wie klar zu sehen war - nicht (nur) ein "Fall Viganò" sondern (vor allem) ein "Fall Bergoglio" war.

Der Fall Viganò findet sich im Dilenttantismus, mit dem die Operation betrieben wurde, mit kindlichen Fundstücken und verschwiegenen Ratzinger-Abschnitten (in jenem Vatikan, der gegen falsche Nachrichten und partielle Information Alarm schlägt).

Der Fall Bergoglio ist sehr viel schwerwiegender, er besteht aus dem Versuch Bergoglios durch Viganò (der sein getreuer Vollstrecker ist) von Benedikt XVI eine durchschlagende Unterstützung zu bekommen. 
Praktisch wollte er, daß Papst Ratzinger öffentlich seiner "Revolution" zustimme.
Als der Papa emeritus Vigano antwortete, daß er nicht gewillt sei, diese Rückendeckung zu geben und nicht die Absicht habe, die Büchlein zu lesen, muß das in Santa Marta bittter geschmeckt haben.
Es ist natürlich bekannt, daß kurz zuvor Benedikt XVI ein sehr schönes und dichtes Vorwort für ein Buch von Kardinal Sarah geschrieben hatte. In dem Fall gab es - eine enthusiastische - Unterstützung.

Dagegen hatte Benedikt XVI den Abgesandten Bergoglios ein trockenes Nein geantwortet, gekleidet in zwei höfliche Sätze. Bergoglio hätte das Nein annehmen und den Brief Benedikts XVI, der persönlich und vertraulich war, zu den Akten legen müssen.
Statt dessen wurde beschlossen, ihn für das ursprüngliche Ziel zu nutzen.
So haben sie der Welt erzählt, daß Benedikt eine beeindruckende Unterstützung für Papst Franziskus geschickt, seine Feinde angegriffen und die theologische Weisheit gepriesen habe (und es ist bekannt, daß er nicht einmal einen Doktortitel in Theologie hat)


Eine so rücksichtslose Operation (ein Nein in eine Rückendeckung, in ein Ja zu verwandeln) ist sicher nicht von Msgr. Viganò entschieden worden.
Nur sein Prinzipal konnte das, und zwar so, daß Bergoglio ihn immer verteidigt hat. In den Briefen, die die beiden ausgetauscht haben, gibt es weder Kritik noch ein Schuldeingeständnis.
Msgr. Viganò sagt, daß er nur zurücktrete, weil "viele Kontroversen aufgekommen sind" und er die bergoglianischen Reformen nicht beschädigen will.

In der Praxis wollen sie eine Operation wirklicher Transparenz vermeiden, die heute darin bestehen würde, den Brief vom 12. Januar zu veröffentlichen, in dem Viganò Benedikt XVI um diese Bestätigung gebeten hat. Von da aus könnte man Vieles verstehen, sei es die Beteiligung Bergoglios, sei es die Antwort Benedikts XVI.
Der Rücktritt Viganòs dient also nicht dazu, in einer beunruhigenden Sache Klarheit zu schaffen, sondern nur dazu, alle zum Schweigen zu bringen.

Weil der Regisseur der ganzen Operation Bergoglio war. 
Tatsächlich gibt Viganò in seinem Rücktrittsbrief keinerlei Fehler zu und sagt, er könne auf die Wertschätzung Bergolgios zählen - die "sich auch bei unserer letzten Begegnung gezeigt hat"

Und Bergoglio antwortet ihm substantiell so: ich nehme deinen Rücktritt mit Wehmut an, aber nur weil sie uns mit den Händen in der Marmelade erwischt haben.  Jedenfalls belohnt er ihn damit, zu sagen, daß er "im Dikasterium bleiben solle" und für ihn die Aufgabe eines "Assessors" erfunden hat, damit er dem neuen Präfekten seinen menschliche und professionelle Mitarbeit zuteil werden lassen könne."
Schließlich bestätigt Bergoglio das von Viganò vorangebrachte "Reformprojekt" für die Medien, dessen Arbeit und "tiefes kirchliches Gefühl" er lobpreist. 
Augenscheinlich hält er die Tatsache für lobenswert, daß es eine negative Antwort von Benedikt XVI gab.

Offenbar ist es lobenswert, dass eine negative Antwort von Benedikt XVI zu einer Bestätigung zu seinen Gunsten gab.

Und er beurteilt auch jene Bücher als lobenswert, zu denen selbst ein Bergoglianer wie Luis Badilla von der paravaticanischen website "Il Sismografo" wichtige Fragen gestellt hat.
Nach Badilla ist Msgr. Viganò der Verantwortliche für die Libreria Editrice Vaticana  "wegen des riesigen Chaos um den Brief des Papa emeritus, gelesen und verbreitet mit Auslassungen und inakzeptablen Kürzungen die für das journalistische Ethos unannehmbar sind und noch unerträglicher, wenn es um eine Dokument des emeritierten Bischofs von Rom geht, dazu aufgerufen, neben der Manipulation des Briefes auch ein ebenso heikles Thema zu erklären.

Badilla fragt, wie es möglich ist, daß die LEV bei den Theologen, die aufgerufen wurden, das Pontifikat Bergoglios zu preisen, Namen sind, über die Benedikt XVI sich so streng äußert.
Wie ist es möglich, fragt Badilla, einem Theologen, dem Gründer einer Organisation die dem päpstlichen Lehramt offen widersprach eine Bühne zu geben? Die Worte von Joseph Ratzinger dazu sind wie ein Felsbrocken und man muß die  Konsequenzen ziehen."

Bergoglio zieht keine negativen Konsequenzen und begräbt diese harten Fragen Badillas. Und so hat Bergoglio nur Worte des Lobes und der Zustimmung für Viganò und seinen "sensus ecclesiae" also für die ganze Operation.
Aber das wird übersprungen. Ein sehr harter Schlag für den argentinischen Papst. Den verdanken wir nicht dem kritischen Geist der großen italienischen Zeitungen sondern ausschließlich der drängenden Suche des Internets und der blogs nach der Wahrheit."  

Quelle: LoStraniero, A. Socci

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