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Donnerstag, 7. Juni 2018

Bischofsrücktritte in Zeiten der Barmherzigkeit

Dr.Maike Hickson kommentiert bei OnePeterFive den ruppigen Umgang des Hl. Stuhls mit Erzbischof  Hector Aguér, der so gar nicht zur Kollegialtitä, Synodalität und obwaltenden Barmherzigkeit passen will.  Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER RESPEKTIERTE NACHFOLGER DES NEUEN ERZBISCHOFS VON LA PLATA ERZBISCHOF "TUCHO" FERNANDÉZ WURDE AUFGEFORDERT SEINE DIÖZESE SOFORT ZU VERLASSEN."

"Es ist eine Geschichte, die sich wie eine Passage aus "Diktator Papst" liest: Papst Franziskus hat vor kurzem den altersbedingten Amtsverzicht von Hector Aguér, dem Erzbischof von La Plata, Argentinien- der größten Stadt in der Provinz Buenos Aires- angenommen und ersetzt ihn durch seinen engen Vertrauten und Ghostwriter Erzbischof Victor Manuel "Tucho" Fernandéz-
Der Papst hat das Rücktrittsgesuch von Erzbsichof Aguer nicht nur innerhalb weniger Tage angenommen sondern ihn -durch die Nuntiatur- auch aufgefordert, die Diözese sofort zu verlassen und während seines Ruhestands dort nicht zu bleiben.

Am 2. Juni hat der Vatican die Entscheidung des Papstes, Erzbischof Aguer zu ersetzen, bekannt gegeben. Das Presse-Statement sagt: 

" Der Hl. Vater Franziskus hat das von S.E. Msgr. Héctor Rubén eingereichte Rücktrittsgesuch von der pastoralen Verantwortung für die Erzdiözese La Plata, Argentinien, akzeptiert. Der Papst hat S.E. Victor Manuel Fernandéz, den derzeitigen Titularerzbischof von Tiburnia, zum Erzbischof von La Plat ernannt.

Was unsere Leser vielleicht nicht wissen. ist daß Erzbischof Aguér seinen Rücktritt erst eine Woche vor dem 24. März eingereicht hatte. Nach Angaben von Elisabetta Piqué, die für doe argentinische Tageszeitung "La Nacion" schreibt, bedeutet die Tatsache, daß er Papst den Rücktritt Aguérs so schnell angenommen hat, "ein Zeichen , daß eine Änderung der Führung der Erzdiözese bevorsteht."
Piqué stellt insbesondere fest, daß die Diözese, die sowohl für ihren "konservativen und konfrontativen" Stil bekannt war, wie dafür "von Themen ser Sexualmoral" fast besessen zu sein, nach dem Weggang Aguers unter dem neuen Erzbischof  "einen völlig neuen und anderen Weg einzuschlagen wird. Piqué berichtet, daß Aguér und Bergoglio von 1992 bis 1998  zusammen Weihbischöfe in Buenos Aires waren-und nicht "immer Freunde" gewesen sind- die Zitate über die "Freunde" (aber mit sehr verschiedenem Stil und Ideen) sind original.




Der vielleicht wichtigste Teil der Geschichte hat seine Geschichte in einem Konflikt zwischen Bergoglio und seinem Freund Tucho und den orthodoxeren Elementen in der Argentinischen Kirche. Wie Piqué feststellt, gab es einen jahrelangen Kampf den Bergoglio gegen "eine konservative klerikale Lobby in Argentinien" führte, als er Erzbischof von Buenos Aires wurde und dafür kämpfte, daß sein Freund Fernández Rektor der Katholischen Päpstlichen Universität von Argentinien wurde.
Eine Lobby- die wie Piqué behauptet- zu der Aguér nicht direkt gehörte. (Die Gründe für diesen Kampf sind nicht unwichtig und wir weren darauf gleich zurückkommen.)

Wenn der Rücktritt des Erzbischofs anläßlich des Erreichens des 75. Lebensjahres einfach nur angenommen worden wäre, könnte die Geschichte hier enden. Aber da ist mehr. 

Einige der folgenden Informationen stammen aus der letzten Predigt von Erzbischof Aguér vom 2. Juni- sowie aus einem Text, den der gut-informierte traditionalistische argentinische Blog "the Wanderer" ( nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen amerikanischen Katholischen Zeitung) 

Was beschrieben wird, ist die rapide sogar gefühllose- Entfernung des geliebten Prälaten und pro-life-Kämpfers, der seiner Diözese fast 2 Jahrzehnte diente, aber einmal Jorge Bergoglios bekanntester konservativer Gegenspieler innerhalb des argentinischen Episkopates war. 
Im Bericht von The Wanderer lesen wir: 

 Wie Bischof Aguer sich in seiner Abschiedspredigt erklärte- und wie andere Quellen bestätigt   haben, hat er dem Hl. Vater seinen Rücktritt angebote  als er 75 wurde, am 24. Mai. Sieben Tage   später erhielt er einen Anruf aus der Nuntiatur, in dem Folgendes aangeordnet wurde: An   Fronleichnam (2.Juni) sollte er seine letzte Liturgie feiern; Der Weihbischof von La Plata Bochatay  
 wurde als Apostolischen Administrator eingesetzt; er selbst müsse die  Erzdiözese sofort nach der 
 Messer verlassen, in der er nicht als Erzbischof emeritus bleiben könne, auch dürfe er sein Haupt-
 quartier seinem Nachfolger nicht selbst übergeben.
 Am Ende der Messe, ergriff ein anwesender Orthodoxer Bischof das Mikrophon und bot Msgr.
 Auguer an, in seinem Haus zu wohnen, weil er buchstäblich nicht wußte, wohin (er hatte geplant   seinen Ruhestand im Seminario minore von La Plata zu verbringen.)

Wir konnten einige dieser Tatsachen unabhängig von einer anderen argentinischen Quelle bestätigen. Diese Quelle aber leifertr eine weitere Information über neue Entwicklungen in diesem Fall seit dem 2. Juni, insbesondere, daß Bischof Aguer jetzt einige weitere Tage zugestanden wurden um eine letzte Abschiedsmesse zur feiern und eine neue Wohnung für sich zu finden. Immer  noch wird ihm nicht gestattet, seine Diözese in die Hände seines Nachfolgers zu legen.Auf diese Weise bleibt die fundamentale Ungerechtigkeit in diesem Fall-auch wenn es eine kleine Verbesserung gibt- gleich-

Dieser strenge modus operandi enthüllt -in den Augen des Autors  des Posts in The Wanderer eine "unverhüllte Rache und manifestiert nicht nur einen Mangel an Christlichen sondern auch  an menschlichen Tugenden und sogar an elementarer Ritterlichkeit" -die Papst Franziskus zeigt.
Der Artikel fährt dann fort, daß Msgr. Aguer "einen guten Ruf hatte und von den meisten argentinischen Gläuboigen geschätzt wurde, sowohl wegen der Klarheit mit der er Dinge sagte als auch wegen seines Mutes, mit dem er das Evangelium verteidigte."
Außerdem war er besonders klar beim Abtreibungsproblem.  In der Tat war ein großer Teil seinter letzten Predigt am 2. Juni einer Ermahnung an diejenigen gewidmet, die in Erwägung zogen, zugunsten der Legalisierung elektiver Abtreibung später in diesem Monat in Argentinien zu stimmen.
Erst ganz am Ende seiner Predigt enthüllte er, daß der Hl. Stuhl ihn unterrichtet habe, daß diese Fronleichnams-Predigt sein Abschied von dem Volk sein sollte, dem er so lange gedient hat.

Der Bericht in "The Wanderer" fährt fort: "Mitten in der Abtreibungsdebatte war Aguers stimme besonders klar und Katholiken, die einen guten Kamofkämpfen, haben in ihm einen wahre Führer gefunden." In einer bohrenden Schlußfolgerung wundert sich der Autor, ob diese "Silberne Kugel" -Erzbischof zu entfernen und ihn durch einen direkten Agenten der Bergoglianischen Reform zu ersetzen, der vieles von der Arbeit seines Vorgängers rückgängig machen wird, wir sich gegen Franziskus selber richten: "Ihn auf eine so demütigende Weise zu entlassen, wird viele Gläubige verstehen lassen, wer Bergoglio wirklich ist."

In der Folge präsentiert The Wanderer-blog vieles von Erzbischof Fernández´ Hintergrund und seiner persönlichen Geschichte in Argentinien- die auf Augenzeugenberichten beruhen. Der Autor behauptet, daß Fernández dafür bekannt ist, ein Karrierist zu sein, der gewillt ist seine eigene Stellung auf Kosten seiner Gleichgestellten voranzubringen.

Besonders wichtig ist, sagt das blog, daß Fernández großen Einfluß auf die Lehre von Papst franziskus hat -einschließlich seiner Apostolischen Exhortation "Amoris Laetitia".
Sandro Magisters Arbeit, in der er aufdeckt, daß diverse Passagen von AL hauptsächlich Plagiate aus Fernández eigenen früheren Schriften, beziehen sich auf diesen Punkt.

Nicht erwähnt wird die-für diese Geschichte sehr wichtige Tatsache, daß diese Schriften von Fernandez, die später teilweise in Amoris Laetitia umgewandelt wurden, die selben waren, die ihm zuerst Ärger mit den konservativen argentiscihen Bischöfen eingetragen hatten. Wie Sandro Magister im Mai 2016 berichtete "waren sie dann der Grund, aus dem die Kongregation für Katholische Erziehung seine Kandidatur für die Stelle des Rektors der Universidad Católica Argentina zu blockieren."

Mit diesen Kenntnissen kann man anfangen zu sehen, warum manche Argentinier den Verdacht auf Rache äußern. Der Kleriker, dem wegen seiner unorthodoxen Positionen widersprochen wurde, hat nicht nur gesehen, wie sie in die gtundlegenden Arbeiten des Papstes eingefügt wurden sondern wurde jetzt auch befördert und von eben diesem Papst auf die Stelle eines seiner wichtigsten  Gegenspsieler gesetzt.

The Wanderer beleuchtet auch Fernández Buch "Heile mich mit deinem Mund- Die Kunst des Küssens" , einen Text, der Fernández Kritikern wohlbekannt ist. Noch schockierender ist vielleicht ein von The Wanderer zitierter Artikel , den Fernandez kurz nach der Wahl Bergoglios geschrieben hat, in dem er -in einem Versuch den neuen Papst zu verteidigen- vulgäre Ausdrück benutzt wie "Let´s not f*** around and sh** . indem wir z.B sagen, daß "Bergoglio niemanden besch****n hat.
[Es tut uns leid, solche Worten benutzen zu müssen, aber sie enthüllen den Geist und die Gefährlichkeit dieses Prälaten, der nur zwei Monate nachdem Bergoglio Papst wurde, zum Erzbischof ernannt wurde.]
Das war Fernandez´ Versuch, ein sympathisches Porträt von Bergoglio  zu zeichnen und zu sagen, daß es mit ihm die Chance gibt, "Christus ins Zentrum der Kirche zurück zu bringen."

Luis Alvarez Primo,  früherer Professors für Politische Philosophie, der an der Katholischen Argentinischen Universität graduierte, hat mit OnePeterFive über den Rücktritt von Erzbischof Aguer und seinen Nachfolger gesprochen. Primo bemerkte, daß La Plata die "zweitwichtigste Diözese in Argentinien"  ist und daß sie jetzt von einem Mann geleitet wird, der nicht für seine intellektuelle oder doktrinale Gelehrtheit bekannt ist, sondern eher für die oben dargestellten Werke.
Primo erinnerte auch an die "weniger als brüderliche Beziehung die Bergoglio zu Erzbischof Aguer hatte" und wozu Fernandez im aktuellen Pontifikat benutzt wurde und fügt die Sorge an, daß Fernandez "die gesamte gute bischöfliche Arbeit zerstören von Erzbischof Hector Aguer zerstören wird" der nach Primos Meinung- "wahrscheinlich der beste Bischof der vergangenen 10 Jahre war."

Primo stellt fest, daß Aguer "einer der wenigen Bischöfe war, der eine pro-life-Kampagne gegen Abtreibung geleitet hat, zu der Zeit als der Kongress in Argentinien dabei ist, ein Gesetz zu verabschieden, daß alle Einschränkungen bei Abtreibungen aufhebt."

Er faßt die gesamte Affäre als "eine weitere verlorene Schlacht in den Kulturkriegen" zusammen.

OnePeterFive hat sich sowohl an die Pressebüros sowohl des Vaticans als auch der Erzdiözese von La Plata gewendet und um einen Kommentar gebeten. Sollten wir eine Antwort bekommen, werden wir diesen Beitrag aktualisieren."

Quelle: OnePeterFive, Dr. M.Hickson

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