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Freitag, 29. Juni 2018

Marco Tosatti bespricht ein Katholisches Buch

Marco Tosatti kommentiert bei Stilum Curiae das neue Buch von Rosanna Bricchetti Messori, Ehefrau von Vittorio Messori. Die Empfehlung, es zu lesen, begründet er mit der Aussage "das ist  ein Buch, das der Seele gut tut."
Außerdem findet er einen Satz darin, der in klarer, fast brutaler Formulierung die derzeitige Situation der Kirche beschreibt und des versuchten Zwanges zum Einheitsdenken.

"Eine Art Superdideologie, die eine Welt ohne Gott denkt, gerecht und von der menschlichen Vernunft geführt, die die Freiheit und grenzenlosen Möglichkeiten ausloten will- mit so extremen Konsequenzen, die Angst machen, um sie dann mit der präpotenten Macht einer grausamen laizistischen Inquisition aufzuzwingen, die Gefahr läuft in eine eigene Diktatur der Ideen zu münden, von der man sich nicht loslösen kann."

Hier geht´s zum Original: klicken


"EIN GLAUBE ZU ZWEIT. MEIN LEBEN MIT VITTORIO. EIN BUCH VON ROSANNA BRICHETTI MESSORI. LESEN UND MEDITIEREN."

"Ein Glaube für zwei" geschrieben von Rosanna Brichetti Messori ist ein Buch, das zu lesen, ich ernsthaft empfehle. Es ist ein Buch, das der Seele gut tut, das mit "Sauerteig" und Humor von zwei existentiellen Wegen erzählt, die ihr Fundament in einer einzigen Sache haben.
Aber wieviel Leiden wegen einer frühen Ehe des jungen Vittorio, für deren Ungültigkeitserklärung das Kirchengericht 20 Jahre brauchte.
Wer nicht katholisch ist, ( und vielleicht auch einige Katholiken) mag angesichts dieser Geschichte lächeln. Aber so ist für die, die glauben und versuchen ihr Leben an ihren Glauben anzupassen. ist es nicht so.

Ich kenne Rosanna Brichetti nicht. Vittorio kenne ich seit vielen Jahren, in der Realität sind wir uns nur wenige Male begegnet, aber es gibt eine große Harmonie zwischen uns, deren Gründe ich in Gemeinsamkeiten entdecke. Wurzeln in der Emilia, eine sehr laizistische- um nicht mehr zu sagen- Familie, Turin, die Konversion und sogar eine Zeitung, La Stampa.

Rosannas Buch hat mir geholfen, Vittorio besser zu verstehen, con dem ich glaube, daß er der effektivste, überzeugendste und scharsinnigste katholische Schriftsteller unserer Zeit ist.
Und die Endeckung dieses Teils seiner Welt, die Rosanna selbst verkörpert, ist sehr wichtig.

Offensichtlich ist es unmöglich ein Buch von mehr als 200 Seiten- voller Leben, Erinnerungen und Wichtigem in einigen Dutzend Zeilen zusammen zu fassen. Ein Buch, das ein einzigartiges Weerk ist, eine Parallelerzählung des äußeren und des spiritutellen Lebens, verflochten zu einer einzigen musikalischen Partitur.



Vielles hat mich berührt, angefangen von Vittorios Konversion, jenem "Lichtloch" das ihm unvorbereitet während seines Studiums erschien-als er aus Gründen des Studiums, nicht des Glaubens die Evangelien studierte.
Ein Gedanke Rosannas hat in mir einen tiefen Widerhall gefunden:"Vor allem hatte ich die Möglichkeit die rettende Liebe Gottes, der als Einziger wirklich das Herz erwärmt, und dich Stück für Stück bis in die Wurzeln des Seins heilt".
Hier kam mir ein Satz von Baudelaire in den Sinn, den ich sehr liebe: "Gott kennt als Einziger die Tragödie, deren Held jeder ist"  Und sie waren wirklich heldenhaft Vittorio und Rosanna, als sie wie Bruder und Schwester lebten und auf ein Urteil warteten, das nicht kam und sie waren Helden, als sie irgendwann beschlossen, sich zu trennen und dann am Ende- nach so vielen, zu vielen Jahren die Möglichkeit bekamen, zu heiraten.

Aber das Buch ist auch die Kirchengeschichte jener Jahrzehnte, ihrer wenigen Siege und vielen Niederlagen und des Verrates, mit einem klarsichtigen Blick auf die heutige Situation und den Feind, der sie bedroht- auch selbst von den Spitzen der Kirche nicht immer erkannt und verstanden.
"Eine Art Superdideologie, die eine Welt ohne Gott denkt, gerecht und von der menschlichen Vernunft geführt, die die Freiheit und grenzenlosen Möglichkeiten ausloten will- mit so extremen Konsequenzen, die Angst machen, um sie dann mit der präpotenten Macht einer grausamen laizistischen Inquisition aufzuzwingen, die Gefahr läuft in eine eigene Diktatur der Ideen zu münden, von der man sich nicht loslösen kann."

Und unter den vielen interessanten Sachen, die ich in Rosannas Buch gefunden habe, ist auch das stille Gebet, das Gebet aus dem Herzen des Hesychasmus des orientalischen Christentums; eine Praxis, die-wie ich herausgefunden habe- auch in unserem quasi postchristlichen Italien sehr viel weiter verbreitet ist, ein Hauch von intensiver und intimer Spiritualität in immer immer kälteren und distanzierteren Formen von Religiösität.

Der Abschied- als sich in diesen Tagen eine der wichtigsten Personen meines Lebens -vielleicht der wichtigsten- von uns verabschiedete- hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Hier sind die letzten Zeilen "wir haben so viel zusammen gesehen, Schönes und Häßliches. Unserer Wunden mußten heilen. Wir haben uns auch auch in schwierigen Zeiten an den Händen gehalten.
Und gemeinsam haben wir viele Hindernisse überwunden. Hoffen wir, daß das auch bis zum Ende geschieht - und ich bete heimlich, Dir nahe sein und dir die Augen schließen zu können. Es wird sehr hart sein, allein zurück zu bleiben, wenn sicher auch nur für kurze Zeit. Aber dann lege ich mich in die Hände Gottes zurück und finde den Frieden, den nur ER geben kann."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti
   

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