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Dienstag, 5. Juni 2018

Marco Tosatti zum Brief der Glaubenskongregation an die DBK

Marco Tosatti kommentiert bei La Nuova Bussola Quotidiana den Brief des Präfekten der Glaubenskongregation an die deutschen Bischöfe.
Hier geht´s zum Original:  klicken

DER PAPST HAT GEANTWORTET

"DIE INTERKOMMUNION IST NICHT REIF, DER MUT DER BISCHÖFE IST ES"

Und am Ende hatten die sieben deutschen Bischöfe, die sich der Zustimmung zur pastoralen Handreichung zur Kommunion für protestantische Ehepartner von Katholiken in gemischten Ehen entgegen gestellt haben, Recht. Die Glaubenskongregation hat das Projekt Interkommunion beendet. "Weil es nicht reif ist". 
Aber die Initiative ist Dank des Mutes und der Offenheit einiger Prälaten blockiert worden.

Und am Ende hatten die sieben deutschen Bischöfe, die sich der Zustimmung zur pastoralen Handreichung zur Kommunion für protestantische Ehepartner von Katholiken in gemischten Ehen widersetzt haben, Recht.
Die Glaubenskongregation hat dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, einen Brief geschickt - zur Kenntnisnahme für Kardinal Woelki und anderen Bischöfen - wie der blog "Settimo Cielo" bekannt gegeben hat.
Vor einem Monat fand in Rom - nicht in Gegenwart des Pontifex - die Begegnung zwischen einigen Protagonisten des Konfliktes und dem Präfekten der Glaubenskonregation, Ladaria, statt, dessen Ausgang ein vorläufiger war. 
So sehr, daß einige der Interkommunion zuneigende deutsche Bischöfe das öffentlich als Öffnung interpretierten. Also hatte das Komuniqué, in dem Ladaria den beteiligten Bischöfen den Wunsch des Papstes übermittelte, im Geist der kirchlichen Kommunion ein möglichst einmütiges Ergebnis zu erzielen, den Knoten nicht gelöst. 




Aber das Thema löste besorgte oder offen negative Reaktionen von Kardinälen und Gelehrten aus: vom Kardinal von Utrecht Willem Eijk, dem Erzbischof von Philadelphia, Chaput, dem emeritierten Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Müller, den Kardinälen Brandmüller und Arinze, um nur einige zu nennen.
Und vielen erschien der Vorwand, den die deutschen Bischöfe benutzten, um die Eucharistie für protestantische Ehepartner zur rechtfertigen, "um die Situation einer ernsten spirituellen Notlage zu beenden, als ein viel zu dünner Schleier.

Es waren mehrere Wochen nötig, um ein Dokument hervorzubringen, das mit dem 25. Mai datiert war und ein praktisch vollständiges Nein zum deutschen Vorschlag sagt, ohne Kardinal Marx, den großen Berater des Papstes, und die gesamte Konferenz, die für ihre sehr progressistischen Positionen bekannt ist, auf brutale Weise zu verletzen. 
Hier die Hauptpunkte der Antwort des Präfekten, denen der Papst bei zwei Begegnungen zugestimmt hat. Bzgl. der Übersetzung stützen wir uns auf den von Settimo Cielo veröffentlichten Text: 

1. Die vielfältigen ökumenischen Bemühungen der Deutschen Bischofskonferenz, insbesondere die enge Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche Deutschlands verdienen es, gewürdigt und anerkannt zu werden. Die gemeinsame Erinnerung an die Reformation  2017 hat gezeigt, daß in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine Basis gefunden worden ist, die es erlaubt, ein gemeinsames Zeugnis für Jesus Christus, den Erlöser aller Menschen abzulegen und auf vielen Gebieten des öffentlichen Lebens auf effektive und entschiedene Weise zusammen zu arbeiten. Das ermutigt dazu, vertrauensvoll auf dem Weg einer immer tiefergehenden Einheit weiterzugehen.

2. Unser Gespräch am 3. Mai 2018 hat gezeigt, daß der Text der Handreichung eine Reihe von Problemen von bemerkenswerter Wichtigkeit hervorruft. Der Hl. Vater ist deshalb zu der Schlußfolgerung gekommen, daß das Dokument nicht zur Veröffentlichung reif ist. Die Hauptgründe für diese Entscheidung können wie folgt zusammengefaßt werden:

a)  Die Frage der Zulassung evangelischer Christen in einer interkonfessionellen Ehe zur Kommunion ist ein Thema, das den Glauben der Kirche berührt und für die univerale Kirche relevant ist.

b) EIne solche Frage hat Auswirkungen auf die ökumenischen Beziehungen zu anderen Kirchen und anderen kirchlichen Gemeinschaften, die nicht zu unterschätzen sind.

c) Das Thema betrifft das Kirchenrecht, vor allem die Interpretation von Kanon 844 CI. Weil es diesbezüglich in einigen Teilen der Kirche offene Fragen gibt, sind die verantwortlichen Dikasterien des Hl. Stuhls schon damit beauftragt worden, eine zeitgemäße Klarstellung dieser Fragen auf der Ebene der Universalen Kirche zu erstellen.
Insbesondere erscheint es zweckmäßig zu sein, den Ortsbischöfen das Urteil das Bestehen einer "unmittelbaren schwerwiegenden Notwendigkeit zu überlassen"

Dieser letzte Punkt ist ein sehr unsicherer, weil es so aussieht, als ließe man den Diözesanbischofen die Möglichkeit nach bestem Wissen zu handeln; und wenn diese Hypothese real würde, man auf persönlicher Ebene das gestatten würde, was auf allgemeiner Ebene nicht erlaubt ist.
Kanon 844 4 besagt: "Wenn nach dem Urteil des Diözesanbischofs oder der Bischofskonferenz Lebensgefahr besteht oder aus anderen Gründen eine schwerwiegende Notwendigkeit besteht, dürfen die Katholischen Geistlichen selbige Sakramente legitimerweise auch anderen Christen spenden, die nicht in voller Kommunion mit der Katholischen Kirche sind, wenn sie den katholischen Glauben an diese Sakramente zeigen und bereit sind."

Es ist klar, daß die "zeitgemäße Klarstellung" abgewartet werden muß, Und man muß festgestellen, daß zumindest für den Augenblick Dank des Mutes und der Offenheit einiger Prälaten die Initiative blockiert wurde."

Quelle: La Nuova Bussola Quotidiana, Marco Tosatti

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