A.Gagliarducci kommentiert in seiner wöchentlichen Kolumne bei Monday in the Vatican die Causa McCarrick und ihre Auswirkungen .
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"KIRCHE UND SEXUELLER MISSBRAUCH, EIN NEUES ANNUS HORRIBILIS?"
Ein Humanae Vitae auf das Pontifikat von Papst Franziskus?
Vom Fall des früheren Kardinals Theodore McCarrick in den USA zu dem der Chilenischen Bischöfe, durch die honduranische und australische Situation sieht sich die Kirche offennsichtlich einem neuen "annus horribilis" durch sexuellen Mißbrauch durch Kleriker - dem von 2010 folgend- direkt während des von Benebikt XVI ausgerufenen Priesterjahres- und 2002, in den USA charakterisiert durch die Untersuchungen und Feststellung des Umfangs bei den US-Bischöfen.
Es gibt Anzeichen, daß erneut eine Periode an Überprüfungen und Enthüllungen die oberen Ränge der Kirche erschüttern wird.
Der beispiellose Entschluss McCarricks aus dem Kollegium der Kardinäle zurückzutreten- betroffen durch einen ähnlichen Fall, Kardinal Keith O´Brien, dem die Vorrechte eines Kardinals entzogen worden, aber den Titel behielt- kann das Signal einer neuen Aufmerksamkeit dafür sein, wie mit dem Phänomen umgegangen werden sollte. Aber auch diese Aufmerksamkeit muß vorsichtig gehandhabt werden.
Nicht zufällig hat Kardinal Sean O´Malley bereits Schritte angedeutet, um dem phänomen entgegen zu wirken. Der Präsident der Päpstlichen Kommission zum Schutz MInderjähriger, Kardinal O´ Malley war zum Bischof von Boston ernannt worden, um die Krise, die dort duch den klerikalen Mißbrauchsskandal ausgelöst worden war, zu überwinden.
An seiner Seite war Msgr. Robert Oliver, den Benedikt XVI 2012 in den Vatican berufen und zum Rechtsbeaufrtagten der Glaubenskongregation gemacht und später zum Sekretär der Päpstlichen Kommission zum Schutz Minderjähriger ernannt. Das bedeutete irgendwie, daß das "Bostoner Modell" dem sexuellen Mißbrauchsskandals zu begegnen als nützlich betrachtet wurde.
Kardinal O´Malley hat am 24. Juli eine lange Erklärung verfaßt- ausgelöst durch die causa McCarrick. In diesem Statement unterstreicht Kardinal O´Malley, die Notwendigkeit einer ausführlichen und starken Antwort der Kirche auf sexuellen Mißbrauch durch Kleriker, für den Willen die Barrieren, die auftauchen, wenn Bischöfe beschuldigt werden und die Notwendigkeit der Aufmerksamkeit für die Opfer Priorität zu geben und ihren Geschichten zuzuhören.
Diese drei Schritte, sagte Kardinal O´Malley, müssen unternommen werden, um die Glaubwürdigkeit der Kirche zu erhalten. Mit der Kommission, die er leitet, ist Kardinal O´Malley beauftragt, die Bischofskonferenzen mit Richtlinien zur Handhabung der Mißbrauchskrise entgegen zu wirken.
McCarricks Fall macht seit Monaten Schlagzeilen, seit der Veröffentlichung des Briefes von Kardinal Pietro Parolin, dem vaticanischen Staatssekretär, in dem er im Auftrag des Papstes den emeritierten Erzbischof von Washington auffordert, von seinen öffentlichen Ämtern zurückzutreten, auch weil einige der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen als schwerwiegend und glaubhaft betrachtet wurden.
Seither wurden weitere Enthüllung über sexuelles Fehlverhalten des Kardinals veröffentlicht, von seiner unangemessenen Annäherung an Minderjährige bis auf die Art, wie er sich Seminaristen näherte. In einigen Fällen müssen diese Geschichten bewiesen werden. Fast immer liegen die Geschichten Jahrzehnte zurück.
Kein Bischo in den USA hat McCarrick vergteidigt. Bis zur Bekanntgabe von McCarricks Rücktritt aus dem Kardinalskollegium, hat der Heilige Stuhl das Thema aufmerksam verfolgt und es gab kein offizielles Eingreifen, mit Ausnahme der Äußerung Kardinal O´Malleys.
Die Art, wie der Hl. Stuhl in diesen Fällen handelt, ist breit kritisiert worden und jetzt mehr denn je.
Man muß jedoch die Sichtweise des Hl. Stuhls verstehen. Der Hl. Stuhl handelt vorsichtig,wenn man bedenkt wie Beschuldigungen im allgemeinen eingeordnet werden. Alle Beschuldigungen datieren viele Jahre zurück und in einigen Fällen wurden Behauptungen nur aufgestellt, um eine Entschädigung zu erlangen.
Es ist vorgekommen, daß gegen Priester erhobene Beschuldigungen sich als falsch erwiesen, aber das Leben von Priestern ruiniert haben: sie wurden für unschuldig befunden aber zur gleichen Zeit von der Öffentlichen Meinung für schuldig angesehen aus dem einzigen Grund, daß sie in den Anschuldigungen genannt wurden und es aus diesem Grund für sie unmöglich war, ein KLima des Vertrauens zu ihren Gemeindemitgliedern aufzubauen.
Diese Tatschen müssen sorgfältig erwogen werden, weil es viele unterschiedliche Fälle gibt.
Kardinal Pell steht jetzt in Australien vor Gericht, beschuldigt in wenigstens einem Fall sexuellen Mißbrauchs und Ziel einer Kampagne, die sogar bei den Australischen Medien selbst zu einigen Sorgen führt.
Auch in Australien wurde Bischof Philip Wilson zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er das Verhalten eines pädophilen Priesters gedeckt hatte. In Honduras trat Bischof José Pincda, der Weihbischof vom Teguicigalpa, zurück und Papst Franziskus nahm den Rücktritt sofort an: Bischof Pineda wurde beschuldigt, in sexuelles Fehlverhalten verwickelt gewesen zu sein.
Schließlich ist da noch die Situation in Chile. Am Anfang war Papst Franziskus vorsichtig und dann nahm er die Situation in die Hand und berief die Chilenischen Bischöfe nach Rom ein. Die Chilenischen Bischöfe ihrerseits beschlossen, kollektiv zurückzutreten und Papst Franziskus entscheidet Fall für Fall. Wenn er einen Rücktritt annahm, hat er immer einen Apostolischen Administrator ernannt, der sie ersetzte und verschob die Ernennung neuer Bischlöfe auf später, bis die Dinge sich beruhigt haben.
Wie man sieht, gibt es viele Fronten und die Kirche ist aufgerufen, wieder einer Medienkampagne entgegen zu treten, die in Gefahr ist, die Tatsachen verzerrt darzustellen.
Insgesamt sind die Mißbrauchsvorwürfe- ob gerechtfertigt oder nicht- fruchtbarer Boden um die Kirche z.B: zu zwingen das Beichtgeheimnis abzuschaffen. Das ist in Australien passiert, wo eine Empfehlung der Königlichen Kommission zur Bekämpfung des sexuellen Kindesmißbrauchs den Punkt erreicht hat, das Gesetz des Beichtgeheimnisses abzuschaffen und die Priester zu Anzeigen und Zeugnis zu zwingen.
Eine ähnliche Forderung wurde in Irland erhoben, auf dem Höhepunkt der Pädophilie -Krise, als der Taoiseach (Permier-Minister) Enda Kenny verlangte, das Beichtgeheimnis abzuschaffen.
In Belgien hat die Justiz das Treffen der Bischofskonferenz beendet, verhaftete Bischöfe und exhumierte die Gräber verstorbener Kardinäle um nach Beweisen für behauptete Vertuschung von Mißbrauch zu suchen.
In diesen Tagen wurde bekannt, daß Kardinal Ricardo Ezzati, Erzbischof von Santiago, als Zeuge bei einem Prozess über angenommene Vertuschung aufgerufen ist, Offensichtlich unterscheidet sich die staatliche Justiz vom Kanoischen Recht. Allerdings zeigt die Situation auch einen Trend, die Kurche anzugreifen, wenn Dinge innerhalb der Kirche passieren.
Das passierte auch im Wesolowski Fall, Wesolowski war Päpstlicher Nuntius in der Dominikanischen Republik, wurde des sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger beschudligt und in den Vatican versetzt, um dort vor Gericht gestellt zu werden. Er starb vor Beendigung des Prozesses, aber der Fall wurde als Art von Papst Franziskus angesehen, die Dinge zu vertuschen.
Die Null-Toleranz-Rationale von Papst Franziskus setzt die unter Benedikt XVI begonnene fort - und sogar die frühere von Kardinal Ratzinger. Es ist eine faire Politik und jeder sollte sie befolgen.
Andererseits ist es wichtig, zu verstehen versuchen, warum -wenn es darum geht über die Kirche zu sprechen, läuft die emotionale Welle immer auf eine Verurteilung hinaus, auch ohne die Tatsachen zu bedenken. In dieser emotionalen Welle gibt es keine Suche nach der Wahrheit,
Woher kommt also dieses antikirchliche Gefühl? Einer der Gründe ist die Absicht die Katholische Kirche als Institution anzugreifen, einer der Probleme schaffen kann- bei ihrer internationalen Arbeit, bei ihren Schulen die freie Geister erziehen und bei der Soziallehre, mit der sich jede Regierung auseinandersetzen muß.
So werden umoralische Leute innerhalb einer moralischen Institution zur Entschuldigung für die Zerstörung der Institution zu kämpfen. Enziel ist die Souveränität des Hl. Stuhls anzugreifen, indem gefordert wird, das Kanonische Recht zu ändern oder der zuvor erwähnte Versuch, das Beichtgeheimnis zu kontrollieren.
Wenn ein weiteres annus horribilis wegen des Pädophilie-Themas kommt, ist es wichtig das Thema in einen anderen Rahem zu stellen - als schwarz-weiß, schuldig und unschuldig.
Über die entscheidend wichtige Untersützung der Opfer hinaus, sollte man die weitere Möglichkeit betrachten, daß es einen weitergehenden Plan gibt. Der Angriff gegen die Kirche als Institution steht dahinter, wiwe man an der Art sehen kann, wie die Medien die Erklärungen des Papstes und der Kirche wiedergeben und verzerren, und sie zu einer persönlichen Agenda zusammen zu fügen.
Das war immer so. Das wird immer so sein."
Quelle: Monday-in-the-Varica, A. Gagliarducc
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