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Mittwoch, 29. August 2018

Und sagte kein einziges Wort.....De Mattei über die päpstliche Omertá

Professor Roberto De Mattei  vergleicht in einem Beitrag für die "Lepanto-Foundation", der heute bei Rorate Caeli veröffentlichte wurde, die Antwort des amtierenden Pontifex auf die Frage nach dem Viganò-Report mit dem Schweigegebot der Mafia- OMERTA.
Hier geht´s zum Original: klicken

"DE MATTEI: "ICH WERDE KEIN EINZIGES WORT DAZU SAGEN"

"Mit diesem Satz- gesprochen am 26. August 2018 auf dem Rückflug von Dublin nach Rom- hat Papst Franziskus auf die schockierenden Enthüllungen durch Erzbischof Carlo Maria Viganò geantwortet, die ihn direkt betreffen. 
Auf die Frage der Journalistin Anna Matranga (NBC), ob die Dinge, die der frühere Nuntius in den USA geschrieben hat, wahr sind, hat der Papst de facto geantwortet; "Ich habe dieses Statement heute morgen gelesen und muß Ihnen sagen, Ihnen und Ihnen allen, die interessiert sind: lesen Sie das Statement sorgfältig und bilden Sie sich ein eigenes Urteil, ich werde kein einziges Wort dazu sagen. Ich glaube, daß das Communiqué für sich selbst spricht und Sie genügend journalistische Kompetenz haben, um Schlüsse zu ziehen. Es ist ein Akt des Vertrauens, aber nach einer Weile, wenn Sie Ihre Schlüsse gezogen haben werden, werde ich vielleicht sprechen. Aber ich möchte, daß Ihre professonelle Reife diese Arbeit macht, das wird gut für Sie sein, wirklich. Das ist gut." 

Ein Bischof zerstört die Atmosphäre des verschwwörerischen Schweigens und der Begünstigung, nennt Namen und gibt präzise Tatsachen einer "pro-homosexuellen Tendenz zugunsten einer Untergrabung der Katholischen Lehre bzgl. der Homosssexualität"wieder und bestätigt die Gegenwart eines "homosexuellen Netzwerks- jetzt in vielen Diözesen , Seminaren, religiösen Orden weit verbreitet-, das durch Geheimhaltung und Lügen der tentakelgleichen Kraft eines Oktopus geschützt- unschuldige Opfer  und priesterliche Berufungen zerstört und die gesamte Kirche stranguliert.".

Mit dieser mutigen Stimme konfrontiert, die das Schweigen bricht, schweigt Papst Franziskus und vertraut den Massenmedien die Aufgabe an, das zu beurteilen- nach ihren politischen und weltlichen Kriterien, die so verschieden vom religiösen und moralischen Urteil der Kirche sind. Ein Schweigen, das noch schwerwiegender erscheint als die Skandale, die von Erzbischof Viganò ans Licht gebracht wurden.

Dieser Aussatz hat sich nach dem II.Vaticanischen Konzil engtwickelt, als Folge der neuen Moraltheologie, die eine absolute Moral verneint und behauptet, daß die Rolle der Sexualität sowohl hetero-als auch homosexuell- als Bestandteil im Wachsen und der Verwirklichung der menschlichen Person gedacht wird. Die Homosexualisierung der Kirche begann sich in den 70-er und 80-er Jahren auszubreiten, wie das sorgfältig dokumentiert in Fr. Enrique Ruedas Buch "Das homossexuelle Netzwerk: Privatleben und öffentliche Politik", enthüllt wird, das 1982 erschien.




Um die Situation in dieser Zeit zu verstehen, ist es essentiell, die Studie "Homosexualität und das Priestertum. Der Gordische Knoten der Katholiken?" von Professor Andrzej Kobylinski von der Kardinal Stefan Wyszzynski Universität in Warschau* zu lesen. Kobylinski zitiert ein Buch mit dem Titel "Die Veränderung des Gesichts des Priestertums: eine Überlegung zur Krise der Priesterseele" von Donald Cozzens, Rektor des Cleveland Seminars in Ohio, in dem der Autor behauptet, daß zu Beginn des 21. Jahrhunderts das Priestertum ein "Beruf" wurde, der hauptsächlich von Homosecuellen ausgeübt wird und daß wir sogar über einen "heterosexuellen Exodus aus dem Priestertum" sprechen können.

Kobylinski berichtet von einem emblematischen Fall: der den Erzbischof von Milwaukee (Wisconsin) Robert Weakland betrifft, den gefeierten Exponenten der progressiven und liberalen amerikanischen Strömung. "Weakland hat jahrzehntelang Fälle sexuellen Mißbrauchs durch Priester vertuscht und eine Vision von Homosexualität verfolgt, die zu der des Lehramtes der Katholischen Kirche im Widerpruch steht. Am Ende seiner Amtszeit hat er eine riesige Unterschlagung von ungefähr einer halben Million Dollar aus dem Fundus seiner Erzdiözese begangen, um seinen früheren Partner, der ihn der sexuellen Belästigung bezichtigte, zu bezahlen.
2009 hatte Weakland sein "coming out" und veröffentlichte seine Autbiographie mit dem Titel: "Pilger in einer Pilgerkirche", in der er zugibt, homosexuell zu sein und über Jahrzehnte dauerhafte sexuelle Beziehungen mit vielen Partnern gehabt zu haben. 2011 war die Erzdiözese von Milwaukee gezwungen, wegen der hohen Entschädigungszahlungen an die Opfer pädophiler Priester Bankrott anzumelden." 

2004 erschien "The John Jay Report", ein Dokument, das im Auftrag der Amerikanishen Bischofskonferenz erstellt wurde, in dem alle Fälle von Mißbrauch Minderjähriger durch Priester und Diakone von 1950 bis 2002 analysiert wurden. Dieses fast 300 Seiten dicke Dokument ist von außerordentlichem Wert- schreibt Kobylinski. Der John Jay Report hat den Zusammenhang zwischen Homosexualität und dem Mißbrauch Minderjähriger durch Katholische Geistliche gezeigt. Dem Bericht von 2004 zufolge ging es im ganz überwiegenden Teil der Fälle sexuellen Mißbrauchs nicht um Pädophilie sondern um Ephebophilie, d.h. einer Degeneration, die nicht aus einer sexuellen Neigung zu Kindern besteht, sondern zu heranwachsenden Knaben im Pubertätsalter. 
Der John Jay Report zeigte, daß mehr als 90% der Priester, die wegen sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger verurteilt wurden, homosexuelle Priester sind."

Der McCarrick-Skandal ist deshalb nicht der letzte Akt einer Krise, die seit sehr langem andauert. Dennoch im "Brief des Papstes an das Volk Gottes" und während seiner Reise nach Irland, hat Papst Franziskus diese moralische Störung nicht einmal verurteilt. Der Papst behauptet, daß das Hauptproblem bei sexuellem Mißbrauch durch den Klerus nicht Homosexualität ist sondern Klerikalismus. 
Indem er sich auf diesen Mißbrauch bezieht, schreibt der progressive Historiker Alberto Melloni. daß "Franziskus endlich das Verbrechen auf kirchlicher Ebene handhabt- und es dem theologischen Subjekt- dem Volk Gottes anvertraut. Dem Volk Gottes sagt Franziskus ohne die Worte zu beschönigen, daß es der "Klerikalismus" ist, der diese Grausamkeiten ausgebrütet hat, kein 
Exzess oder Mangel an Moral." (LaRepubblica, 21. August 2018)

«Le cléricalisme, voilà l’ennemi!».  "Der Feind ist - der Klerikalismus". Der berühmte Satz, der am 4.Mai 1876 in der Französischen Abgeordnetenkammer von LéonGambetta (1838-1882), dem führenden Exponenten der "Großen Orient" in Frankreich, gesprochen wurde. Dieser Satz war aber das Losungswort des freimaurerischen Säkularismus des 19. Jahrhunderts, das die Regierungen der Dritten Französischen Republik in den folgenden Jahren es umsetzten und ein "antiklerikales" politisches Programm ausführten, dessen Stufen in der Säkularisierung der Schulen, der Vertreibung der Religiösen Orden vom Staatsgebiet, Scheidung und der Kündigung des Konkordats zwischen Frankreich und dem Hl. Stuhl bestanden. 
Der Klerikalismus, von dem Papst Franziskus spricht, ist augenscheinlich etwas anderes, aber tief im Inneren, identifiziert er ihn mit der traditionellen Wahrnehmung der Kirche, die über die Jahrhunderte von den Gallicanern, den Liberalen, den Freimaurern und den Modernisten bekämpft wurde.

Um die Kiche zu reformieren und sie vom Klerikalismus zu reinigen, schlägt der Italienische Soziologe Marco Marzano Papst Franziskus Folgendes vor: "Beginnen Sie z.B. damit, die Gemeindepfarrer völlig aus der Leitung der Gemeinden zu entfernen, nehmen Sie ihnen jene monokratischen und absoluten Leitungsfunktionen (finanziell und pastoral) weg, von denen sie heute profitieren. Es könnte möglich sein, ein bedeutendes Element von Demokratie einzuführen, indem die Bischöfe (durch Volksabstimmung) gewählt werden. Es könnte möglich sein, indem man sie durch offene und transparente Strukturen ersetzt, die Seminare, Instiitutionen der Konter-Reform in denen Klerikalismus als Teil eines "Kastendenkens" auch heute noch gelobt und kutliviert wird, schließt.
Es könnte vor allem möglich sein, die Norm abzuschaffen, auf der der Klerikalismus heute basiert (und der auch die Basis für die überwältigende Mehrheit der sexuellen Verbrechen durch den Klerus ist) und das ist der obligatorische Zölibat. Es ist genau die vom Klerus erwartete Keuschheit, mit allen Konsequenzen der Reinheit, Heiligkeit und übermenschlichen Aspekten, die damit zusammengehen, die die Hauptbasis für Klerikalismus bilden." (Il Fatto Quotidiano, 25. August 2018).

Jene, die den Klerikalismus demolieren wollen, wollen die Kirche zerstören. Und wenn Klerikalismus als Machtmißbrauch gemeint ist, den der Klerus ausübt, wenn sie den Geist des Evangeliums verlassen, dann gibt es keinen schlimmeren Klerikalismus als den.jener. die es versäumt haben, die extrem schweren Sünden wie Sodomie zu stigmatisieren und vergessen, daß das christliche Leben notwendigerweise Himmel und Hölle umfassen muß.
Das Christentum wird dem Säkularismus untergeordnet, das Königreich Christi wird zu einem weltlichen Königreich und auf Machtstrukturen reduziert. Der Kämpfergeist  wird durch den weltlichen Geist ersetzt.Und der Geist der Welt verhängt Schweigen über das Drama, das die Kirche gerade durchlebt."

Quelle: Rorate Caeli, R.De Mattei, Lepanto-Foundation

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