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Donnerstag, 20. September 2018

Das allseitige Schweigen über den Besuch der us-amerikanischen Bischöfe beim Pontifex

Marco Tosatti kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana den derzeitigen Stand der Dinge  im us-amerikanischen Mißbrauchsskandal und der causa McCarrick. Zusammengefaßt: "zurück zum Februar dieses Jahres".
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VATICANISCHE STRATEGIEN

"MISSBRÄUCHE, DAS SCHWEIGEN ZU DEN VORSCHLÄGEN DER US-AMERIKANISCHEN BISCHÖFE"

"Das Schweigen über das Treffen der Spitzen der us-amerikanischen Bischofskonferenz mit dem Pontifex erscheint einzigartig. Die amerikanische Delegation hat vielleicht eine positive Antwort
von Papst Bergoglio zu den drei vorgetragenen Voschlägen erwartet. Aber das Schweigen dieser Tage läßt an eine Strategie alter Art denken.

Die Strategie des Schweigens über die Begegnung der Spitzen der us-amerikanischen Bischofskonferenz mit dem Pontifex erscheint einzigartig. Die Kardinäle Di Nardo und
und O´Malley und die anderen Mitglieder der Delegation sind nach Hause zurückgekehrt und bis jetzt hat es keinerlei Comuniqué gegeben. Nur das Schweigen des Vaticans. Der Papst bleibt dabei, nicht auf die Fragen die Viganò zu McCarrick gestellt hat, zu antworten und alle, die eine Klarstellung fordern, als "Großen Beschuldiger" (soll heißen Satan) zu behandeln.
Um zu erfahren, ob der Mann, der auf dem Thron Petri sitzt, fünf Jahre lang einen homosexuellen Aggressor im Kardinalsrang gedeckt hat oder nicht. Unter anderem muß man feststellen, daß auch das letzte "ich trete zurück" in den USA eng mit Kard. McCarrick verbunden war, der Rücktritt von Michael J. Bransfield, Bischof von Charleston, im Anschluss an die Vorwürfe sexueller Beziehungen mit Erwachsenen. natürlich männlichen,

Das scheint zur Verteidigungslinie angesichts des schwersten Skandals zu gehören, der die Katholische Kirche auf allen Kontinenten, und jetzt auch die Person des Papstes berührt. Obstinates Schweigen wird als "evangelisches Verhalten" maskiert, angesichts der direkten Klarstellungen, Angriffe auf und Diffamierung der Kritiker, keine wirkliche Anklage bzgl. der Mechanismen, die besonders in den USA ein Netz von Kardinälen und homosexuellen Priestern haben entstehen lassen, um Nominierungen und Beförderungen zu erreichen -seit langer Zeit bekannt - seit Februar! - und einem Publikum, das so groß ist, daß es fast keine Wirkung hat. Die Synode der Bischofskonferenzen der Welt - das Studium der Probleme...vielleicht die Einsetzung einer Kommission, dann.....
Das alles, kurz gesagt- damit der Mechanismus der Macht nicht beeinträchtigt wird, ebenso wie die Kette der Freunde und der Protegés.

Nicht zufällig sind zusammen mit vielen der Getreuesten der Pontifex auch Persönlichkeiten wie Blaise Cupich von Chicago, Joe Tobin von Newark eingeladen worden, für die- auch das kein Zufall- die amerikanischen Bischöfe nicht direkt gestimmt haben und die direkt zu McCarricks Netzwerk gehören.

Ein Verhalten, das-hätten es die vorangegangenen Päpste gezeigt, sicher Kritik und Widerspruch provoziert hätte. Aber heute nicht- und das ist ein anderes Schlüsselelement der Situation- die Main Stream Medien in Italien und im Ausland eilen herbei, um aus Liebe, Interesse oder ideologischer Sympathie zu schützen.





Das Schweigen über den Besuch der Bischöfe aus den USA ist sehr interessant, wenn man verstehen will, daß in Wirklichkeit der Hl. Stuhl überhaupt kein Licht auf den McCarrick-Fall werden will und daß Kardinal Maradiaga, rechte Hand des Papstes, hat sich bei der Frage auf Persönliches und Verwaltungsnagelegenheiten verlegt. Maradiaga, dessen Weihbischof und Stellvertreter in der Diörese, während der Kardinal um die Welt reist, ist gezwungen worden, zurückzutreten- genau wegen der Sünden McCarricks.

Der Präsident der us-amerikanischen Bischofskonferenz ist mit drei spezifischen Vorschlägen nach Rom gereist, die das Exekutiv-Komitée der Bischofkonferenz ausgearbeitet hat.

Erstens: eine vollständige Untersuchung der Fragen, die die Situation um McCarrick betreffen. Und das ist: wie konnte er -bis vor wenigen Monaten- eine so herausragende so profilierte Stellung erlangen, obwohl viele von seinen homosexuellen Beutezügen im Seminar wußten?
Di Nardo hat gefordert, daß der Hl. Stuhl eine Apostolische Visitation "konzertiert" mit einer Gruppe von Laien, die von der Laeinorganisation "National Review Board" ernannt würden, die ermächtigt wären zu handeln"

Der zweite Vorschlag betraf die Anschuldigungen, die Msgr. Viganò erhoben hat. Viganò in Konfrontation mit einem Homosexuellen Netzwerk, das im Inneren der Kirche- in den USA und andernorts operiert.

Schließlich der dritte Vorschlag: die Schaffung neuer Kanäle und Ernennung bestimmter Vertrauenspersonen, die die Kalgen gegen die Bischöfe, Verantwortliche oder Komplízen und die Schirmherrschaft über eine wirksamere Lösung für mögliche zukünftige Fälle.

Kardinal Di Nardo hatte erklärt, daß diese drei Ziele nach drei Kriterien asugewählt wurden: Unabhängigkeit, ausreichende Autorität und ein substantielle Beteiligung durch Laien.

Die amerikanische Delegation hatte vielleicht eine positive Antwort von Papst Bergoglio erwartet, auch wenn lange Wochen vergangen waren, bevor die Audien gewährt wurde (während für die Freunde McCarricks, Cupich und Wuerl sich die Türen sofort öffnen) hätte man sie informieren müssen.

Wenn es so ist und wenn die Stimmen Recht haben- weil es von offizieller Seite nichts gab- wurden sie enttäuscht. Keine apostolische Visitation, und auch bei allem anderen sind wir wieder im Februar.
Und das könnte die Grabesruhe der us-amerikanischen Bischöfe erklären, das zusammen mit der des Papstes- den Forderungen nach Klarheit und Transparenz in der McCarrick -Frage und nach Erneuerung und Revolution, die in diesen Jahren enthüllt worden sind, dramatisch widerspricht. Die Krisen, die die Notablen der Kirche betreffen sind was sie immer waren: eine schöne Gummimauer, Still-  aber nicht die Stille der Unschuldigen."

Quelle:  La Nuova Bussola Quotidiana, M.Tosatti 

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