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Samstag, 1. September 2018

Fundstück : Raffaella : Der Viganò-Report - vier Widersprüche

Bloggerin Raffaella analysiert die aufeinander folgenden Verteidigungsstrategien der Verteidiger von Papst Franziskus, die ihr Heil in der Denunzierung von Whistleblower Viganò und in Angriffen auf den emeritierten Papst Benedikt XVI suchen- und sie zählt die Widerprüche und Unwahrheiten in diesen Strategien und behauptungen auf. Man kann ihrem Text nur viele Leser wünschen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DER VIGANÒ -REPORT, DIE VIER WIDERPRÜCHE IN DIE SICH DIE JOURNALISTEN VERWICKELN; SIE VERSUCHEN AUCH, DIE ARBEIT VON PAPST BENEDIKT HERABZUSETZEN."

Liebe Freunde- so beginnt die Betreiberin des "blogdiraffaella,
"ich glaube, daß der Moment gekommen ist, die vielen Widersprüche der Stegreifverteidiger zu untersuchen, die alles Erdenkliche versuchen, um die Beantortung einer einfachen Frage zu verhindern: Ist der Viganò-Bericht wahr oder nicht?
Der Versuch, die Arbeit Papst Benedikts herabzusetzen oder schlimmer noch ihn mit hineinzuziehen, hat keine Daseinsberechtigung und weist mindestens vier Widersprüche auf.
Gehen wir der Reihe nach vor."

Raffaella zählt dann auf:

1) Im ersten Moment habe die stets dienstbereiten Anwälte der Verteidigung gesagt, daß es keinen Beweis für die von Benedikt XVI über den Ex-Kardinal McCarrick verhängten Sanktionen gäbe. Angesichts des Drucks durch sehr viele Gläubige, Teile der Bischöfe und großer Teile derer, die in den sozialen Medien schreiben, haben einige Kommentatoren die Strategie geändert.
(Sehr gefährliches Vorgehen für jeden Verteidiger)

2) Neue Strategie der Medien/Verteidiger: wenn-es vielleicht doch irgendwelche Sanktionen gab, liebe Leser, müssen wir daran erinnern, daß es zu der Zeit (zwischen 2008 und 2010) noch keine Vorwürfe von Pädophilie gegen McCarrick gab (das ist absolut wahr!). Es handelte sich einfach um ein skandlöses Verhalten, weil er homosexuelle Beziehungen mit Seminaristen und Erwachsenen (mit deren Zustimmung) hatte. Keine Sanktionen wegen eines pädophilen Verbrechens, sondern nur wegen eines skandalösen Verhaltens. Ein Vaticanista, den man sicher nicht beschuldigen kann, Ratzingerianer" zu sein (Marco Politi), bestätigt diese Version. Klicken
Alles wahr und dann:  warum ist dann nicht sofort nachgeforscht worden? Wir sagen, daß es "viele versucht haben". Und es hat nicht funktioniert....
Aber zurück zu den Fakten und Tatsachen.

Sprechen wir über den Fall der "verborgenen Übertretung", auf den im kanonischen Recht, Kanon 1340, Absatz 2, Bezug genommen wird. Ist das hier der Fall?
Erster Widerspruch: Trotz der Versuche, Viganò zu diskreditieren, sagt er die Wahrheit über die Sanktionen. Es hat sie gegeben und sie betrafen das sündige Verhalten des Bischofs.
Die Tatsache, daß der ehemalige Nuntius die Wahrheit über einen so wichtigen Umstand sagt, ist nicht unwichtig. Oder irre ich mich?
Vorher wußten wir nichts über die Sanktionen, jetzt ja.
Es genügte Vernunft und sich an die Quellen zu halten. Und vorwärts mit der dritten Strategie.



3) Die dritte Strategie ( in ihren Konsequenzen die Gefährlichste): wenn es diese Sanktionen auch gegeben hat, erinnert Euch liebe Leser aber, daß sie immer geheim geblieben sind, daß McCarrick sie nie respektiert hat und mehrmals in der Öffentlichket gesehen wurde. Hier die Fotos und Videos.
In dieser Phase nehmen die Advokaten die Existenz von Sanktionen als selbstverständlich an (aber wie?) und bestehen darauf, daß sie geheim waren.
 In diesem Stadium nehmen die Verteidiger die Existenz von Sanktionen als selbstverständlich hin (und zwar?) Und bestehen darauf, daß sie geheim sind.
Gut, lesen wir, was Kanon 1340,2 besagt:
"Für ein verborgenes Vergehen soll nie eine öffentliche Strafe verhängt werden."

Raffaella weiter:

"Der Kanon ist noch in Kraft und deshalb fragen wir uns: ist das die Norm, die angewandt wurde?
Der Kodex spricht von Buße, und die Buße bei mir zu Hause ist eine Sanktion.
Es ist wahr, daß McCarrick die Vorschriften nicht in Gänze repektiert hat, aber das macht die Existenz der Sanktionen nicht ungültig und bedeutet auch nicht, daß die Bischöfe nicht die Verpflichtung gehabt hätten, ihnen Respekt zu verschaffen. Der selbe Kodex bezieht sich tatsächlich auf den Ordinarius.
Es ist vernünftig zu denken, daß die Sanktionen auf irgendetwas beruhen, weil der frühere Kanon 1339, 3 " besagt:
"Von der Ermahnung und der Rüge muß immer mindestens ein Dokument erstellt werden, das im Geheimarchiv der Kurie aufbewahrt wird."
Der Kodex sieht vor, daß es auch für eine einfache Ermahnung ein Dokument gibt.

Zweiter Widerspruch: zu sprechen und zu schreiben, ohne den Kodex des Kanonischen Rechtes durchzusehen und vom Vatican oder den betroffenen Bischöfen nicht die Vorlage des Dokumentes zu verlangen, in dem die Sanktionen festgehalten werden.
Es ist aus zwei Gründen offensichtlich, daß ein solches Dokument existiert:
wie macht es ein Papst, von einer von seinem Vorgänger verhängten Sanktion zu wissen, wenn die aus nichts hervorgehen? Wie macht es der Nuntius, die Sanktionen dem Betroffenen zu berichten- wenn auch mündlich- wenn die ihm nicht übermittelt wurden?
Angesichts des enormen Toner.Kartuschen-Verbrauchs für Gedrucktes und für Fotokopien zur Zeit Benedikts: wer weiß wie viele Kopien zirkulieren...?
Und gehen wir zur zigsten Strategie über."

Und Raffaella fährt fort:

4) "Die vierte Strategie: erinnert euch, liebe Leser, daß McCarrick erst 2018 öffentlich bestraft und ihm der Purpur aberkannt wurde. Nicht vorher!
Das fehlte uns noch! Inwischen war der Skandal ausgebrochen, alles war öffentlich, vor allem aber haben wir es jetzt nicht mehr mit einem skandalösen Verhalten zu tun, sondern mit einem Fall von Pädophilie.
Und hier ist der DRITTE WIDERSPRUCH" (für die Verteidiger der schwerwiegendste): Es ist wahr, daß die Strafe von 2018 sehr ernst und öffentlich war, aber noch wichtiger ist, daß 2008-2009 niemand etwas von skandalösen Verhalten (nicht Pädophilie!) wußte- für das McCrrick von Benedikt XVI bestraft wurde. Das ist ein weiterer Beweis für die Null-Toleranz, die absolute Transparenz und die Moral von Joseph Ratzinger. Aber es ist noch nicht vorbei."

5) Fünfte Strategie.
Jetzt, wo die ganze Welt die Existenz der von Benedikt auferlegten Sanktionen für selbstverständlich hält, ändern die eifrigen Verteidiger erneut die Strategie (zu diesem Zeitpunkt wäre bei einer Gerichtsverhandlung jeder Verteidiger vor  die Tür gesetzt worden...) und stellen fest, daß es in Wirklichkeit gar nicht um Sanktionen ging, sondern um Empfehlungen.
Wir könnten sie auch "Ignatius" nennen, sie waren dennoch Strafen! Wenn der Papst empfiehlt, etwas zu tun oder nicht zu tun, ist das eine Empfehlung oder ein Befehl? Ich denke nicht, daß das ein Ratschlag ist....Um zu dieser Strategie zu kommen, erinnerten sich die Medien an die "Erschließung der Quellen".

VIERTER WIDERSPRUCH: warum fragen die Journalisten nicht ihre privilegierte Quelle, was sie über das Geschehen denkt? Unter dem Pontifikat von Benedikt war alles ein Schwarm anonymer Quellen, Frösche mit weit aufgerissenem Maul, Informanten und Fotokopierer. Jetzt ist das Schlüsselwort: Vorsicht. Schade, daß Ratziner, diese Vorzugsbehandlung nicht genießen konnte.(und jetzt wissen wir warum).

Es gäbe noch viele andere Widersprüche, die man beweisen könnte, aber für jetzt "behalte ich mir das vor" ;-)

Bedenken wir einen anderen Punkt.
Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass es vor 2018 keine Anklage gegen McCarrick wegen Pädophilie gab. Sind wir sicher, daß die Medien die von Benedikt XVI verhängten Sanktionen unterstützt hätten, wenn sie veröffentlicht worden wären?
Wir wiederholen: Es ging nicht um Pädophilie, sondern um skandalöses Verhalten, das heißt um homosexuelles Verhalten.


Hätten die Medien eine Anordnung gegen einen homosexuellen Kardinal unterstützt? Wären sie nicht eher empört gewesen über eine solche Entscheidung? Wer weiß ... wir werden es nie wissen!"

Und schließlich:

"Weitere Daten sind sicher.
McCarrick nahm seine öffentliche Aktivität nach dem Rücktritt von Benedikt XVI intensiv wieder auf. Viele berichten über ihn als bereits im Vorkonklave aktiv (er hatte kein Wahlrecht, weil er die 80 Jahre überschritten hatte) und es gibt auch einen Artikel aus unverdächtigen Zeiten von der Washington Post im Jahr 2014 (post Benedikt) mit dem Titel: "Der Globetrotter- Kardinal Theodore McCarrick ist fast 84 und arbeitet härter als je zuvor."
Hat McCarrick 2014 mehr denn je gearbeitet? Und warum? Hatte er keine Strafen erhalten?

In dem Artikel wird deutlich gemacht, daß unter Papst Benedikt der inzwischen ehemalige Kardinal marginalisiert worden war, nur um seine Tätigkeit ab März 2013 wieder aufzunehmen. Haben wir auch darauf eine Antwort?  
Klicken Sie hier zur  Zusammenfassung des Washington-Post-Artikels.

Letzte Überlegung.
Liebe Medien, wollen wir und ein bißchen mit den Honduras-Seminaren beschäftigen?  
Es scheint, daß selbst dort viel "Fleisch im Feuer" ist. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum niemand (abgesehen von der Wahrheit, die heute der Öffnung für den "Fall" gewidmet ist) mit der nötigen Ernsthaftigkeit handelt. Liebe Journalisten, wir vertrauen Ihnen. Gute Arbeit!
Und laßt Benedikt in Ruhe ... seine Arbeit spricht für ihn.
Bis zum nächsten mal ..."
R.
und Raffaella fügt noch ein post scriptum hinzu:

"P. S. Oh Herr !!! Übertretung ist nicht gleichbedeutend mit Kriminalität.
Pädophilie ist Teil der "delicta graviora", wir stehen nicht vor einer Übertretung."

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