Seiten

Sonntag, 16. September 2018

Tosatti: Die MHG.Studie, die deutschen Bischöfe und der Vatican.....

Marco Tosatti kommentiert bei LaNuovaBussolaQuotidiana die Reaktion der DBK und des Vaticans, speziell Kardinal Maradiagas auf die offensichtlichen Konsequenzen der gerade veröffentlichten  MHG-Studie zum sexuellen Mißbrauch Minderjähriger in Deutschland.
Hier geht´s zum Original: klicken

"MISSBRAUCH- DEUTSCHLAND IST ÜBER DIE VIELEN VERSÄUMNISSE DER BISCHÖFE BETROFFEN."

Kaum ist der Bericht über klerikalen Mißbrauch in Deutschland erschienen, haben sofort die Aktionen der Ortskirche begonnen, den Beweisen widersprechend zu behaupten, daß Homosexualität nichts damit zu tun hat. Die Studie zeigt, daß es seitens der deutschen Bischöfe schwere Versäumnisse gab und daß die Untersucher Indizien dafür gefunden haben, daß Personalakten und andere Dokumente zerstört oder manipuliert worden sind. Die Mehrheit der beteiligten Priester ist homosexuell, aber die Weigerung der "liberalen" deutschen Kirche zeigt,  daß es eine Kampagne zur Normalisierung der Homosexualität gibt.

Der Bericht über klerikalen Mißbrauch in Deutschland ist erschienen, umgeben von Polemik, Vertuschung und Mystifizierung. Maike Hickson von LifeSiteNews hat den 8-Seiten langen Bericht, die MHG-Studie- bekommen, der in den vergangenen Tagen schon im voraus veröffentlicht worden war.
Und sofort wurde eine Aktion der Ortskirchen gestartet umd- entgegen der Beweise- zu sagen, daß dieses Drama nichts mit Homosexualität zu tun habe, oder nur wenig. Auch das eine Stellungnahme, die zu dem paßt, was im Vatican geschieht, wo mehrere Wochen seit der Veröffentlichung der Dokumentation über den Bericht der Grand Jury von Pennsylvania durch Erzbischof Viganó weder der Papst noch jemand, der ihm nahe steht- auch nur teilweise den Mißbrauch mit Homosexualität in Verbindung bringt. Das politisch Korrekte hat auch der Kirche seine Agenda aufgedrückt.

Das Hauptproblem, das sich stellt, ist die Komplexität und die Glaubwürdigkeit der Studie. Prof. Christian Pfeiffer, der Kriminologe, dem sie zuerst anvertraut worden war, der dann aber ausgeschlossen wurde, weil er sich weigerte, die Studie vor der  Veröffentlichung der Zensur seitens der deutschen Bischöfe unterziehen zu lassen, hat erklärt: "Der Bericht gibt keine vollständige Abbildung wieder und ist nicht völlig unabhängig."
Die Rechercheure haben keinen direkten Zugang zu den Akten der Kirche gehabt und sie mußten sich an das Kirchenpersonal wenden, das ihre Fragebögen ausgefüllt hat. Außerdem sind Akten, die den Mißbauch betrafen, zerstört oder mainpuliert worden. "Die Kirche wollte sich das Recht vorbehalten, die Ergebnisse der Studie zu kontrollieren und unter bestimten Umständen ihre Veröffentlichung zu verbieten."

Die Zusammenfassung der Studie weist auf schwere Versäumnisse seitens der deutschen Bischöfe hin. Die Rechercheure haben entdeckt, daß wenn es nicht eine spezielle Prozedur (2011etabliert) gegeben hätte, den Opfern Schmerzensgeld anzubieten, die Hälfte der Mißbrauchfälle nie ans Licht gekommen wäre -oder ihre Aufdeckung durch die Untersucher unmöglich gewesen wäre, weil die Mißbrauchsbeschuldigungen nie in den Akten der verantwortlichen Priester vermerkt wurden.



Außerdem haben die Bischöfe von 1946 bis 2014 die verantwortlichen Priester in andere Pfarreien oder andere Diözessen versetzt, anstatt sie streng zu bestrafen. Diese Versetzungen kamen häufiger bei mißbrauchenden Priestern als bei unschuldigen vor, und es wurden der neuen Gemeinde oder Diözese vor allem keine verläßlichen Informationen über die Beschuldigungen oder mögliche Risiken der Wiederholung der Verbrechen gegeben."

Zudem haben die Rechercheure "Indizien dafür gefunden, daß die Personalakten und andere Dokumente mit Bezug zu dieser Untersuchung zuvor zerstört oder manipuliert worden sind".
Zuerst waren die Daten begangenen Mißbrauchs, die den Untersuchern ausgehändigt wurden, anonymisiert und nur so wurden sie vom Kirchenpersonla übergeben. "So wurde die Information durch die Perspektive der Person beeinflußt, die mit den Daten zu tun hatte."

Alle Fälle und die betroffenen Personen- Opfer und Täter- sind für die Rechercheure anonym geblieben. Und das könnte zu einer gewissen Ungenauigkeit der Studie geführt haben.

Der größte Teil der Opfer war männlich. Nur in 33,9 % der Fälle ist ein kanonisches Gerichtsverfahren wegen Mißbrauchs Minderjähriger eröffnet worden. In 53% der Fälle ist nichts passiert. Ein Viertel der Prozesse endete ohne Strafen. Nur in einem minimalen Prozentsatz gab es "drastische und irreversible Sanktionen- wie Laisierung und Exkommunikation."  Der größte Teil der Sanktionen waren leicht. Prof. Pfeiffer hat erklärt, daß "der Grad der Vertuschung erstaunlich ist und über das hinausgeht, was ich mir vorgestellt hatte,"

Die progressistischste Bischofskonferenz Europas hat versucht, die Schlußfolgerungen der Studie im "liberalen" Sinn zu lenken, und die Spezialisten eingeladen, "die kirchlichen Strukturenn und Dynamismen zu identifizieren, die den Mißbrauch fördern könnten".
Das hat die Untersuchungen zu einigen Verrenkungen der Logik veranlaßt. Sie geben zu, daß eine "klare Mehrheit" (~ 62,8%) der Mißbrauchten männlich waren, gegenüber 34,9% weiblicher Opfer; aber sie weigern sich ausdrücklich, anzuerkennen daß Homosexualität ein wichtiges Element dabei war. Und das ist die selbe Haltung, die man im John Jay-College-Bericht findet, in dem erklärt wird, daß mehr als 80% der Verurteilten homosexuell waren, daß aber Homosexualität kein Risikofaktor sei.
Eine Inkonsequenz, die sich nur aus der Angst erklären läßt, das politisch korrekte Narrativ anzukratzen und druh die Angst vor der Reaktion der homosexuellen Lobby- innerhalb oder außerhalb der Kirche. Nachdem das gesagt war, haben die Rechercheure auch vorgeschlagen, daß die Kirche die  Ordination homosexueller Priester zulassen solle (die theoretisch durch ein Dokument der Katholischen Erziehung verboten ist....aber in der Praxis.....) und sagen: "Die fundamentale Haltung der Katholischen Kirche gegen die Weihe Homosexueller sollte dringend überdacht werden."

Man muß wirklich den Hut ziehen vor den deutschen Bischöfen. In dem Augenblick, in dem ein Bericht herauskommt, der zeigt wie nachlässig, ausweichend und komplizenhaft sie waren, daraus ein Instrument für eine ihrer "liberalen" Schlachten zu machen- gegen die immerwährende Lehre der Kirche und gegen die Meinung des amtierenden Papstes. Eine Studie also, deren Schlußfolgerungen tendenziös sind, die aber noch einmal enthüllt, daß es ein Problem gibt- und kein kleines- daß angegangen werden muß...

Und das beweist einmal mehr, daß im Inneren der Kirche eine Kampagne im Gange ist, um Homosexualität in Anlehnung an die Kultur in Westeuropa und den USA zu legitimieren, zu normalisieren. Das bezeugt die Zurückhaltung von Seiten des Pontifex´- und der Verbreiter seines Denkens -auch nur im Vorübergehen die aggressive und durchdringende Homosexualität im Klerus und den Seminaren als einen der Gründe des Skandals- zu erwähnen- gegen jede Offensichtlichkeit.
Nein, die Schuld ist allgemeiner- Machtmißbrauch, Elitismus, Klerikalismus und die Unfähigkeit zur Nähe zum Volk Gottes, Fehlt nur noch das Böse und eine schlechte Erziehung, dann wäre die Liste der Allgemeinplätze vollständig.

Andererseits hat die "rechte Hand" des Pontifex, Kardinal Oscar Maradiaga, Präsident des C9, vor Religion Digital erklärt: "Die schwule Lobby im Vatican ist etwas, das es eher in den Illustrierten als in Wirklichkeit gibt,"
Das von einem Fürsten der Kirche- dieser "rechten Hand": der Weihbischof, ein Mann des Vertrauens, in Tegucigalpa mußte er wegen Vorwürfen aggressiver Homosexualität - von 40 Seminaristen der Diözese in einem Brief unterschrieben- zurücktreten, scheint schon einzigartig zu sein, um nichts Schlimmeres zu sagen.
Und er fährt - das Zeugnis von Msgr. Viganò kommentierend- fort: "Mir scheint es nicht richtig, etwas so Privates in eine Bombe zu verwandeln, die dann vor aller Welt explodiert und deren Bruchstücke den Glauben vieler verletzen.Ich glaube, daß dieser Fall administrativer Natur auf Grund ausgeglichener und objektiverer Kriterien hätte veröffentlichtr werden sollen und nicht mit der negativen Ausstrahlung zutiefst verbitterter Ausdrücke."

"Privater Art" und "administrativer Natur". Die Tatsache, daß ein Kardinal einen eigenen Harem an Seminaristen hatte, die später Priester werden sollten- aber nur wenn sie nachgaben- um diesen fröhlichen kleinen Zug weiterzufahren zu lassen? Wenn Maradiaga diese Behauptungen aufstellen kann, ohne daß jemand zum Telefon greift und ihm rät, eine Weile zu schweigen, heißt das, daß er weiß, daß er das tun kann. Und das scheint uns keine rosige Lage für die Kirche zu sein."

Quelle: LNBQ, M.Tosatti

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Posten eines Kommentars erteilen Sie die nach der DSGVO nötige Zustimmung, dass dieser, im Falle seiner Freischaltung, auf Dauer gespeichert und lesbar bleibt. Von der »Blogger« Software vorgegeben ist, dass Ihre E-Mail-Adresse, sofern Sie diese angeben, ebenfalls gespeichert wird. Daher stimmen Sie, sofern Sie Ihre email Adresse angeben, einer Speicherung zu. Gleiches gilt für eine Anmeldung als »Follower«. Sollten Sie nachträglich die Löschung eines Kommentars wünschen, können Sie dies, unter Angabe des Artikels und Inhalt des Kommentars, über die Kommentarfunktion erbitten. Ihr Kommentar wird dann so bald wie möglich gelöscht.