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Freitag, 2. November 2018

EIne Zensurbehörde für katholische websites im Vatican?

Chefredakteur Roberto Cascioli kommentiert heute bei La Nuova Bussola Quotidiana den sogar ins Schlußdokument aufgenommenen Gedanken, eine vaticanische Zensurbehörde für katholische Websites zu schaffen und fühlt sich unschmeichelhafterweise an das "Minculpop" (Ministerium für Volkskultur)  zu Zeiten Mussolinis erinnert.
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 "EIN HAUCH VON "MINCULPOP"* IM VATICAN"
"Im Schlußdokument der Synode wird die Möglichkeit angedeutet, ein Amt einzurichten, das zertifiziert, welche Websites als katholisch zu definieren sind. Ein illusorischer und darüber hinaus gefährlicher Gedanke.

Stellen Sie sich Dutzende von Katholiken vor, die die Gemeinde besuchen und zu ihrem Bischof, um ihn zu bitten, ihnen doch bitte zu zeigen, welches zuverlässige katholische Websites sind, die keine falschen Meldungen über die Kirche verbreiten, weil sie nicht irregeführt werden möchten?
Nein? Wir tun das auch nicht- so surreal ist diese Szenerie.

Dennoch sieht es so aus, daß man bei der gerade beendeten Synode glauben ließ- oder vielleicht hat jemand es geschafft, daß die Synode uns glauben lassen will, daß das eine der Hauptforderungen der Jugend ist und sogar eine Bedingung für den "Missionsimpuls": In § 146 des Schlußdokumentes
kann man jedenfalls lesen, daß die Synode hofft, daß spezielle Ämter für die digitale Evangelisierung eingerichtet werden, die u.a. die Aufgabe hätten, "Zertifizierungssysteme für katholische Websites zu schaffen, um der Verbreitung von fake-News über die Kirche entgegenzuwirken."

Ein vaticanische Minculpop? Die Sache könnte mit einem Lächeln abgetan werden, wobei vielleicht daran zu erinnern wäre, daß, wenn das Kriterium fake news sind, die erste, die nicht in der Lage ist, die Zertifizierung zu beantragen, die offizielle Website von Vatican News ist, verantwortlich für die beklagenswerte Fälschung, in die Papst Benedikt XVI durch einen Brief begeisterter Unterstützung für das Pontifikat von Franziskus einbezogen wurde.




Das Problem ist aber, daß es veschiedene Elemente gibt, die dazu führen, die Sache ernster zu nehmen.

Es gibt tatsächlich keinen Zweifel daran, daß es im Vatican jemanden gibt, der untersucht, wie es möglich ist, Meinungen und Urteile, die nicht in völliger Übereinstimmung mit der von diesem Pontifikat gewünschten Linie sind, auszuschließen. In den letzten Monaten haben sich die Angriffe auf Websites, die als "kritisch" oder "feindlich" gegenüber Papst Franziskus beurteilt werden, wiederholt. Schon diese Aufteilung in pro -und contra- Bergoglio-Seiten zielt darauf ab, wenn möglich- den "Feind" zu isolieren und zu liquidieren. Auch unsere Website ist mehr als einmal als von so wichtigen Köpfen wie Vatican Insider als "sogenannt katholisch" definiert worden.

Außerdem müßte man sich fragen, welches die Kriterien für ein Zertifikat der Katholizität für eine Website wären. Wir können sicher sein, daß im Geiste dessen, der diesen Aspekt im Schlußdokument der Synode vorgeschlagen hat, es nicht um eine mehr oder weniger große Treue zur Lehre der Kirche geht (sonst hätten viele Bischöfe und Theologen schon seit langem ihre eigenen Verpflichtungen aufgeben müssen) sondern vielmehr um die Wertschätzung für dieses Pontifikat. Ein Schritt, der einer südamerikanischen Diktatur würdig ist.

Auf jeden Fall ist der Gedanke an eine Art Index , um Meinungen und Urteile der Katholiken zu verhindern- vor allem ihre Forderung, daß die Hirten die Wahrheit mehr lieben sollen als die Macht- zumindest illusorisch und gefährlich."

Quelle: LBNQ, R. Cascioli

* Minculpop= Seit 1937 als "Ministerium für Volkskultur" das Propagandaministerium in Mussolinis faschistischem Italien



1 Kommentar:

  1. Nun ja, was stört es eine deutsche Eiche, wenn sich ein vatikanischer Zensor daran kratzt?

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