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Freitag, 28. Dezember 2018

Father Hunwicke spricht.....

heute bei liturgicalnotes -man kann es nur als lustvoll bezeichnen- über poetische Formulierungen und Versmaße in alten Brevieren und Sammlungen von Hymnen und ihren Ersatz durch humorlose postkonziliare Korrektoren.
Hier geht´s zum Original: klicken

                                         Magnus aeterni logotheta Verbi

                                    "GROSSER WORTSETZER DES EWIGEN WORTES"                                        

"Das II. Vaticanische Konzil hat sehr vernünftig vorgeschlagen, daß man die alte Breviersammlung durch die Rettung anderer Hymnen aus dem Schatz der wunderbaren Sammlung des Hl. Peter Damian bereichern könnte, die für das Fest des Hl. Evangelisten Johannes zusammengestellt wurde: "virginis virgo venerande custos" im Sapphischen Metrum (ich frage mich, was das gute alte Mädchen wohl daraus gemacht hätte, wenn sie erfahren hätte, welchen enthusiastischen Gebrauch das Christliche Latein von ihrer metrischen Erfindung- dem Sapphischen Metrum machen würde).
Die schlechte Nachricht: Dom Anselmo Lentini und seine fröhlichen Männer haben beschlossen, es zu korrigieren.

Schon vor der Karolingischen Renaissance haben lateinische Schreiber, besonders Hymnographen, oft- wenn sie eine Wirkung von Majestät und Größe erreichen wollten, auf die griechische Sprache zurückgegriffen, deshalb fuhr der Hl. Peter nach dieser ersten Zeile mit ihrem alliterativen Wortspiel  (o verehrenswürdiger Hüter der Jungfrau ) in seiner zweiten Zeile besser fort: Magnus aeternam logotheta verbi .
In einfacher Übersetzung würde das bedeuten: "Großer Wortsetzer des Ewigen Wortes", wenn Ihnen  der griechische Neologismus logotheta auffällt, in seinem ganzen viersilbigen Wohlklang -direkt hinter der Zäsur. Er spielt mit der Beschreibung unseres Herrn durch Johannes als das Wort- dem logos, Verbum, und der suggestiven Assonanz "aeterni"...logotheta.
Aber während der Heilige in der ersten Zeile mit ihrem "virginis….virgo" das selbe lateinische Wort aber in einem anderen Fall benutzt ("anaphora mit polyptoton"; eine besonders mit den hellenistischen Dichtern verbundene Eleganz), erreicht er in der zweiten Zeile eine elegante Variante durch die Schaffung einer griechischen Verbindung mit dem Wort logos, als Äquivalent zum Lateinischen "verbi".

Die postkonziliaren Korrektoren haben- in ihren trockenen, schulmeisterlichen Kommentaren (es gibt wenig strengere als nimius lusus verborum- jede Art von Freude an Worten verabscheut. Hier rufen sie das Prinzip des "graecismus nunc insuetum" zu Hilfe. (Graecismen sind hier nicht mehr zu benutzen).  Und Dom Anselmus behauptet, den Nominativ* "Magnus" (an Stelle der Vocativs "magne") unannehmbar zu finden: ungezogener Anselmo; er muß sehr gut gewußt haben, daß diese kleine Problem - wenn es denn ein Problem ist- durch ein "magne et" hätte korrigiert werden können.

Was haben also die Korrektoren geschrieben? "praeco qui verbi coleris fidelis".
O je. (Aber um fair zu sein, Lentini war selbst ein lateinischer Dichter nicht geringer Qualität und hat  mit der Assonanz "praeco ...coleris" sein Bestes getan. "

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*Nominative an Stelle von Vocativen scheinen kein Problem darzustellen im Gloria in excelsis Deo, Sanctus, Agnus...je mehr Sie danach suchen, desto mehr finden Sie im klassischen Kirchenlatein und dem Kirchenlatein. 

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J.Hunwicke

 




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