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Donnerstag, 20. Dezember 2018

Marco Tosatti zu den jüngsten Ernennungen im Vatican

Marco Tosatti macht sich bei Stilum Curiae Gedanken über die jüngsten päpstlichen Ernennungen für den Bereich der vaticanischen Kommunikation.
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"WARUM DIE ERNENNUNG TORNIELLIS "AD NUTUM" (auf "einen Wink") DURCH DEN PONTIFEX EINE GUTE SACHE IST "

"Gestern hat- wie Sie wissen- der Papst zwei wichtige Ernennungen vorgenommen: die des neuen Direktors des "L´Osservatore Romano", Andra Monda, und als neuen Posten, der im Statut des Kommunikationssekretariates noch nicht vorgesehen war, die eines verantwortlichen Redaktionsdirektors, der Andrea Tornielli anvertraut wurde, der bis heute Koordinator bei "Vatican Insider" war, einer durch Inspiration durch den Leiter des derzeitigen ENI-Büros, Marco Bardazzi,  auf Anregung des Direktors Mario Calabresi entstandenen journalistischen Schöpfung an der Seite von" La Stampa".

Diese Ernennungen scheinen mir eine positive Sache zu sein. Sei es wegen des professionellen Prestiges von Andrea Monda, sei es wegen der Klarheit, die uns so auf dem Gebiet der Information erreicht. Dank dieser außerordentlichen Nominierung - die man seitens des Pontifex als "Wink" definieren könnte -wie es im gegenwärtigen Regime häufiger vorkommt- in einem Augenblick in dem es sich um persönliche Rollen handelt, die in den Strukturen nicht vorgesehen sind, könnte der Kollege Tornielli eine Arbeit vollenden, von der viele in den vergangenen Jahren vermutet haben, es gehe um die Berichterstattung einer unabhängigen Zeitung und die Wiederherstellung von Unparteilichkeit in Bezug auf die Materie, mit der er sich beschäftigte. Eine Unparteilichkeit, deren Brüchigkeit diese Nominierung jetzt enthüllt hat. Der Aufbruch Torniellis zu seiner neuen Aufgabe befreit mich von den Skrupeln, die ich bisher hatte-und von der Loyalität gegenüber einer Zeitung, für die ich gearbeitet habe, von einigen interessanten Episoden zu erzählen.
Die erste fand im Herbst 2014 statt. Damals - als Giulio Anselmi Direktor von "La Stampa" war-, war ich Autor eines viele Jahre zuvor entstandenen Blogs- "San Pietro e Dintorni" - Ich arbeitete sowohl mit La Stampa als auch mit Vatican Insider zusammen. Der blog war auf der home-page von Vatican Insider verlinkt; wie das auch auf andere Kollegen zutraf. Eines Tages habe ich gemerkt, daß es die Verlinkung nicht mehr gab und ich bat ihn um eine Erklärung.
Das geschah während der ersten turbulenten Familiensynode. Und Dank einiger Kontakte, die ich in der Synoden-Aula hatte, erschien bei "San Pietro e Dintorni" eine Wiedergabe der Arbeiten und Dynamik, die sich sehr von der Patina des offiziellen Zuckergusses unterschied. Tornielli kam nach Rom und sagte mir- im Wesentlichen- daß das, was ich schrieb, Schwierigkeiten mit dem Staatssekretariat verursachen würde (…)




Die Finanziers antworteten ihm: "aber sieh mal, was La Stampa schreibt" ...und es sei nicht leicht gewesen, seinen Gesprächspartnern zu erklären, daß es nicht La Stampa war sondern Marco Tosatti. Und daß er keinerlei Absicht habe, mich zu zensieren und daß die Verlinkung zu "San Pietro e Dintorni" schon vorher wiederhergestellt worden sei.
Etwas, was natürlich nie stattgefunden hat.  Als ich dann die Notiz vom Kollegen Magister las, die nie -dementiert wurde- daß Vatican Insider von den Columbus-Rittern, einer großen, religiösen amerikanischen Finanzorganisation, unterstützt werde, wurden mir die Dinge klarer.

Nachdem ich vor einigen Jahren Vatican Insider vorschlug, einen Artikel über die Beziehungen des Vaticans zu China zu schreiben, weil es interessante Neuigkeiten gab, habe ich beschlossen, keine Beiträge für Vatican Insider mehr zu schreiben. Mir wurde geantwortet, es sei besser, das nicht zu tun, weil das Thema zu delikat sei. Delikat für wen?  Sicher nicht für eine unabhängige Zeitung wie La Stampa.
Ich bin ein bißchen trottelig, aber nicht so , daß ich es nicht verstehe, wenn die Dinge mir wiederholt gesagt werden....und seitdem habe ich keine Vorschläge mehr gemacht.


Hier also, warum ich denke, daß diese Ernennungen für die direkt Betroffenen und die Informationen über den Vatican positiv ist. Auch als ich diese wenigen Zeilen schrieb, ist mir dieser Gedanke gekommen:  Wer weiß, was alle die denken, die in diesen Jahren Tornielli gelesen und geglaubt haben, daß er bzgl. der behandelten Materie distanziert und objektiv sei."

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti 



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