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Dienstag, 1. Januar 2019

George Weigel kommentiert die skandalöse Melbourner Verurteilung Kardinal Pells


Der bekannte us-amerikanische Theologe, Soziologe, Schriftsteller und Papst-Biograph George Weigel hat für die New York Post das -nicht offiziell bestätigte- Urteil eines australischen Gerichtes gegen Kardinal George Pell kommentiert.
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Er titelt:
"DIE UNFAIRE, ANTIKATHOLISCHE VERURTEILUNG VON KARDINAL GEORGE PELL"
und beginnt so:
"Jeder mit etwas Sinn für Gerechtigkeit muß empört sein, wenn- in "Wer die Nachtigall stört" eine Jury in Maycomb, Alabama, sich dem sozialen Druck beugt und einen unschuldigen Mann wegen eines Verbrechens verurteilt, das er nicht begangen haben kann.
Etwas Ähnliches fand im vergangenen Monat im realen Melbourne, Australien, statt, wo Kardinal George Weigel fälschlicher- und perverserweise wegen "früheren (historischen, in die 90-er Jahre datierten) sexuellen Mißbrauchs" verurteilt wurde."

Weigel kommentiert dann weiter, daß es schwierig gewesen sei, angesichts der richterlichen  Knebelverfügung für die Presse -an die Fakten zu diesem Fall zu kommen. Um Pell, den früheren Erzbischof von Melbourne und Sydney und späteren Chef der Vatican-Finanzen hatte es lange einen Presse-Hype gegeben-

Weigel schreibt:
"Der Prozessrichter war zu recht besorgt, daß die Eröffnung des Verfahrens einen fairen Prozess für Pell unmöglich machen würde. Diese Anordnung (die Nachrichtensperre) hat die Australier weitgehend im Dunkeln gelassen. Aber bestimmte Fakten sind bekannt geworden und auf andere kann man glaubhafte Rückschlüsse ziehen."




Das erste Verfahren gegen den Kardinal endete mit einer blockierten Jury- mit einem Freispruch durch 10 von 12 Geschworenen.

In einem neuen Prozess -so Weigel weiter- habe die Verteidigung erneut bewiesen, daß der angebliche Mißbrauch praktisch unmöglich gewesen sei- angesichts der Bauweise und der Sicherheitsvorkehrungen in der Melbourner Kathedrale und der Tatsache, daß der Chor und Pell sich an verschiedenen Orten aufhielten, als der angebliche Mißbrauch stattfand.

Pell sei  an diesem Tag 1996 in der Kathedrale immer von anderen umgeben gewesen. Warum die Melbourner Polizei - so Weigel weiter- sich nie die Mühe gemacht habe, diese entlastenden Fakten zu untersuchen, sei eines der vielen Mysterien dieser schmutzigen Affäre.

Der neue Prozess habe Tage gebraucht, während derer sie Geschworenen den Prozessrichter wiederholt um Anweisungen baten, wie die Beweise zu beurteilen seien, um zu einem Urteil zu gelangen. Daß eine überwältigende Mehrheit für einen Freispruch dann in einen einstimmigen Schuldspruch gekippt werden konnten, lädt zu dem Einwurf ein, daß die Jury beschloss, die Beweise, daß er angebliche Mißbrauch so nicht stattgefunden haben konnte, zu ignorieren.

Juristen können- urteilt Weigel- über einige der Kuriositäten des Melbourner Strafjustizsystems diskutieren. Z.B. "warum ein Angeklagter nicht verlangen kann, von einem Einzelrichter abgeurteilt zu werden, wenn eine voreingenommene Öffentliche Meinung die Auswahl einer unvoreingenommenen Jury unmöglich macht? "
"Wie könne ein angeblich vor 22 Jahren gegangenes Verbrechen ohne überzeugende Beweise, daß es überhaupt stattfand, verfolgt werden?"
"Wie können Beschuldigungen vorgebracht werden, wenn die Staatsanwaltschaft leicht hätte herausfinden können. daß der angebliche Mißbrauch nicht stattfinden konnte, weil die Opfer und er Beschuldigte sich nie räumlich nahe waren und nie ohne Zeugen?"

Jedes Urteil über Pell- so Weigel- müsse auch die Atmosphäre berücksichtigen, in der der Fall des Kardinals verhandelt wurde. Es habe jahrzehntelang massiven Antikatholizismus in der australischen Kultur gegeben.  Die Ortsmedien hatten Pell, einen Kirchenreformer lange falsch als machthungrigen klerikalen Politiker dargestellt und diese Karikatur machte ihn zu einem passenden Sündenbock für die schweren Vergehen anderer Priester und Bischöfe.

Und dennoch sei es Pell gewesen- schreibt Weigel- der als Erzbischof von Melbourne die ersten Prozesse zur Untersuchung und Entschädigung von Fällen sexuellen Mißbrauchs veranlaßte. Und als Erzbischof von Sydney wandte er das strikte Vorgehen gegen sich selber an, als er zurücktrat, bis die falschen Mißbrauchsvorwürfe gegen ihn gründliche untersucht und -durch einen früheren Richter des Obersten Gerichtshofes. verneint worden waren.

Für etliche Parteigänger aber habe die effektive Arbeit George Pells. die Kirche vom Horror des sexuellen Mißbrauchs zu reinigen, nicht gezählt.

Weigel:  "Aggressive Säkularisten konnten ihm seinen robusten Katholizismus nicht verzeihen. Die meisten progressiven Katholiken konnten seine Orthodoxie nicht ertragen. Einige von Pells Feinden waren so integer, die Beschuldigungen gegen ihn als lächerlich abzulehnen und einige sagten danach, daß seine Verurteilung eine Travestie war. Aber die faule Atmosphäre in Melbourne hat an die des ländlichen Alabama in den 30-ern erinnert."

Weigel fährt fort: "Eine andere Facette dieser juristischen Fehlgeburt verdient eine Untersuchung durch einen kühnen Reporter. Pell sei von Papst Franziskus nach Rom geholt worden, um in den Vatican-Finanzen aufzuräumen, eine Herkulesaufgabe, in der er Fortschritte machte Dann gerade als er zu wirklich ernste Fällen von Korruption kam- die Hunderte Millionen Euro und die Schattenwelt der globalen Finanzen betrafen, seien diese Mißbrauchsvorwürfe laut geworden und Pell habe nach Australien zurückkehren müssen, um sich selbst zu verteidigen.

"War dieses zeitliche Zusammentreffen ein Zufall?" - fragt Weigel.
Zitat:
"In Rom lebende Unterstützer von Pells Reformbemühungen, mit denen ich gesprochen habe, denken daß das kein Zufall war. Genau wie in Harper Lee´s Maycomb ist etwas Faules an dieser Geschichte. Und das ist nicht Kardinal George Pells Charakter."

Quelle: NY Post, G.Weigel

p.s. Schließen wir den Kardinal in unsere Gebete ein ! 


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