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Dienstag, 22. Januar 2019

Wenn Verschwörer Verschwörungen wittern, oder der Stand des Papstes bei den Mißbrauchsskandalen.

Marco Tosatti kommentiert heute bei Stilum Curiae den derzeitigen Stande der Dinge in den diversen Mißbrauchsskandalen in der Kirche, in die u.a. auch einige seiner engen Mitarbeiter und Berater verwickelt sind, ohne daß der Pontifex irgendwelche Konsequenzen daraus zieht. 
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"EIN PAPST DER PEINLICHEN FREUNDSCHAFTEN UND PROTEKTION. EVANGELIUM ODER DOSSIER?"

Das Wenigste was man sagen kann, ist daß die Person Papst Bergoglio als solche peinlich ist- auch wenn …besonders wegen der Personen, die er offensichtlich bevorzugt, protegiert und verteidigt. Besonders wegen derer, die aktiv zu seiner Wahl beigetragen haben.

Beginnen wir mit diesen Letzteren. Zu ihnen gehörte Kardinal Danneels -unsterblich geworden als er direkt nach der Wahl neben dem Pontifex auf der Loggia. Danneels hat einen Bischof gedeckt, der den eigenen Neffen mißbraucht hatte;  und ein Petition von Laien hatte gefordert, daß er nicht am Konklave teilnehmen dürfe.
Danach ist Danneels vom Papst -was für ein Zeugnis!- zur Familiensynode eingeladen worden.
Dann haben Vater McCarrick (das hat er selber gesagt) und Mahony von Los Angeles für Bergoglio gearbeitet, der von seinem Nachfolger verpflichtet worden war, ein zurückgezogenes Leben im Gebet zu führen, Erzbischof Gomez ( der seltsamerweise nie Kardinal wurde; vielleicht weil er kein Skelett im Schrank hatte und zu Opus Dei gehörte...) als eine staatsanwaltschaftliche Untersuchung ergab, daß er Dutzende mißbrauchende Priester gedeckt hatte.
Mahony sollte- trotz eines Verbots der Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen als päpstlicher Vertreter an einem wichtigen Ereignis teilnehmen. Das hat der Protest der Laien verhindert.
Roger Mahony wird im März beim Los Angeles  Education Congress sprechen: ein offensichtliches Zeichen der Gunst des Papstes, das trotz Mißbrauch und Vertuschung bestehen bleibt.
Dann war da- Friede seiner Seele- Kardinal Murphy O´ Connor. Er hatte einen serienmäßig mißbrauchenden (und später verurteilten) Priester von einem Ort an den anderen versetzt, wo er dann den Mißbrauch wiederholte:  O´Connor wurde vom Pontifex besonders bevorzugt: der zwang Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, in einem wütenden Telefonanruf während der Feier einer Hl. Messe die Ermittlungen gegen Murphy O´Connor wg. Mißbrauchs zu beenden.
Und dann Errarruriz in Chile ...und wahrscheinlich haben wir noch jemanden vergessen.

Die Vergangenheit ist vergangen, werden Sie sagen. Kurzum. Aber das Problem ist ein gegenwärtiges. Die gegenwärtige Aktualität sieht nicht anders aus.
Vergessen wir den Fall des chilenischen Bischofs Barros, der trotz der gerechtfertigten Proteste mit einer Diözese betraut wurde und die Lügen, die der Papst in Bezug auf die Opfer erzählt hat.
Schauen wir auf den Fall von Bischof Pineda, rechter Arm von Maradiaga, der durch den Brief eines Seminaristen, in dem er ihn des sexuellen Mißbrauchs beschuldigte, zum Rücktritt gezwungen wurde. Pineda hatte mit einem seiner Liebhaber in einer Villa Maradiagas in Tegucigalpa gelebt.
Ist es möglich, daß der Honduraner Kardinal, rechte Hand und großer Inspirator des Papstes, wenn er sich morgens beim Frühstück diesem hübschen Jüngling gegenüber sah,sich nicht fragte, wer er sei?




Msgr. Ricca, dessen diplomatische Karriere durch einen homosexuellen Skandal beendet wurde, ist vom Pontifex zum Prälaten des IOR ernannt worden. Jetzt haben wir den Fall von Msgr. Zanchetta, der nach seiner Flucht aus Argentinien nicht nur im Vatican untergebracht wurde, sondern für den auch ein Posten geschaffen wurde, den es bisher nicht gegeben hatte: Assessor bei der APSA, der Verwaltung des Patrimoniums, der Schatzkiste des Apostolischen Stuhls. Trotz der desaströsen Finanzlage seiner Diözese, Oran, (außer sexuellen Mißbrauchs). Vorwürfe und Verdachtsmomente haben auch die Ernennung des neuen Substituten des Staatssekretariates, Pena Parra und großer Freund von Pineda und Maradiaga nicht verhindert.

Und dann der Fall der USA. Über den kommt jetzt die Nachricht, daß gegen Ken Farrell, ein Mann aus der Seilschaft McCarrick, der vom Pontifex zum Präfekten des Dikasteriums für Laien und Familien ernannt wurde vom Polizeidepartment von Dallas wegen Mißbrauchs zu der Zeit, als er dort Bischof war, ermittelt wird. Farrell ist zum Generalvikar McCarricks ernannt worden. Er hat 6 Jahre lang in der selben Wohnung gewohnt wie McCarrick und hat-wie er sagt nie irgendetwas bemerkt.
Von Wuerl und seiner Vertuschung für McCarrick und seinen beunruhigenden Ausflüchten- er habe die Vorwürfe vergessen, die er selber an den Nuntius in den USA geschickt hatte...aber komm´  schon....Tobin hat erklärt nicht auf die Gerüchte über McCarrick reagiert zu haben, weil er sie für unglaubwürdig gehalten habe. Auch wurde Kardinal - wie Farrell.

In einem solchen Rahmen erscheint das lächerlich, daß Kardinal Kasper von einem auf den Mißbräuchen basierenden Komplott gegen Papst Bergoglio spricht. Wie man in Rom sagt- sich nach vorne werfen, um nicht nach hinten zu fallen. Weil die Liste - besonders was Argentinien angeht- nicht erschöpfend ist. Wer weiß, warum der Pontifex in den sechs Jahren seit seiner Wahl keinmal- wie sagen nicht ein einziges mal- daran gedacht hat,  nach in sein Heimatland zurückzukehren.
Seltsam oder? Was fürchtet er? Daß andere Fälle ans Licht kommen, wie der von Pater Grassi. der zu Gefängnis verurteilt wurde und für den Kardinal Bergoglio zwei Schriftbände zur Verteidigung zusammenstellen ließ, die an die Richter des Revisionsverfahrens geschickt wurden,.
schickt wurden. Eine Tatsache, die er in einem französischen Fernsehsender -lügend- dementiert hat.
Bergoglio war Grassis spiritueller Vater; wie auch von Zanchetta und andere, die wir nicht nennen, die -immer in Argentinien- Kirchenlaufbahnen durchlaufen haben, die sexuell nicht vorbildlich waren.

Und dann ist da das Schweigen zu McCarrick, das seit dem 26. August andauert. Über dessen Untaten wurde der Pontifex wenige Monate nach seiner Wahl durch Msgr. Viganò unterrichtet, und der hat ihn als seinen mehr oder weniger offiziellen Gesandten und Berater für die Ernennungen in den USA benutzt. Wußte er? Und wenn er wußte, warum hat er dann eine so -um das Mindetse zu sagen- umstrittene Person gewählt?

Die Tatsache, daß McCarrick kein Einzelfall ist, bringt einen dazu, zu denken, daß der Pontifex Personen auswählt oder bevorzugt, die eine Vergangenheit haben und vielleicht ein Skelett im Schrank. Wer ist gehorsamer und treuer, als der, der dich fürchtet? Ein Pontifex, der nicht mit dem Evangelium sondern mit Dossiers regiert? Dieser Verdacht ist schwer zu zerstreuen.
Und Kasper spricht von Verschwörungen?  Aber bitte!

Quelle: Stilum Curiae, M.Tosatti






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