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Montag, 11. Februar 2019

Ein weiterer Kommentar zum Abu-Dhabi-Dokument

Rorate Caeli  veröffentlicht den Kommentar von Dr. John Lamont zum Abu-Dhabi-Dokument 
Hier geht´s zum Original:  klicken


"GASTBEITRAG : "FRANZISKUS UND DIE GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR BRÜDERLICKEIT DER MENSCHEN: EINE ÖFFENTLICHE ZURÜCKWEISUNG DES KATHOLISCHEN GLAUBENS"

Am 4. Februar 2019 haben Papst Franziskus ind Ahmad Al-Tayyeb, der Groß-Imam der Al-Azhar-Moschee ein Dokument zur menschlichen Brüderlichkeit unterschrieben. Sowohl das Dokument als auch seine Unterzeichung waren öffentlich. Das Dokument enthält folgende Passage: 


"Freiheit ist das Recht jedes Menschen., jedes Individuum erfreut sich der Freiheit des Glaubens, des Denkens, des Wortes und des Handelns. Die Vielfalt und die Diversität der Religionen, Farben,
Geschlechter, Rassen und Sprachen sind in Seiner Weisheit, durch die Er den Menschen schuf, von+
Gott gewollt. Diese Göttliche Weisheit ist die Quelle aus der das Recht auf Glaubensfreiheit und

das Recht, verschieden zu sein entstammt. "

In der normalen Interpretation widerspricht das Statement, daß der Pluralismus und die Verschiedenheit der Religionen direkt dem Katholischen Glauben. Pluralismus und Diversität der Religionen sind ein Übel und können als solches nicht von Gott gewollt werden. Diese Religionen widersprechen einander bei doktrinalen und moralischen Themen. Daher müssen zumindetst einige dieser Religionen dort, wo sie sich widersprechen, falsch sein und es ist ein schwerer Fehler, einem falschen dogmatschen und moralischen Glauben zu folgen. Außerdem sagt die Christliche Lehre, daß er nur eine wahre Religion gibt, die Religion die Allerheiligste Dreifaltigkeit verehrt.
Religionen, die das nicht tun sind falsche Religionen, die als solche ihre Gläubigen schädigen. Als solche sind sie von Übel. 

Viele Katholiken sehen in dieser Behauptung nur ungern einen Akt von Häresie oder Apsotasie durch Papst Franziskus. Um das tun zu können, muß man diese Worte auf eine Weise interpretieren, daß sie mit der Katholischen Lehre in Einklang gebracht werden können. Fr. J. Zuhlsdorf hat eine solche Interpretation geliefert. Er bemerkt: 

"Wenn wir von Gott sprechen, machen wir Unterscheidungen, Gott hat "einen aktiven Willen"  und einen "permissiven Willen". Gottes  aktiver Wille betrifft, das was gut, wahr uns achön ist, Andererseits hat Gott einen "permissiven Willen"  durch den er zuläßt, daß Dinge geschehen, die nicht mit der Ordnung, die er geschaffen  hat, übereinstimmen. Z.B. hat er Adam und Eva geschaffen, damit sie auf gewisse Weise gemäß ihrer Natur und Seinem Willen leben. Er hat vorausgesehen, daß sie scheitern würden und er ließ es zu, daß sie scheitern.  Durch seinen aktiven Willen sollten sie auf eine bestimmte Weise leben. Durch seinen permissiven Willen  irren sie und fielen. Am Ende wird sogar alles das, was Gott zuläßt, vielleicht gerechtfertigt. "




Die Unterscheidung zwischen Gottes aktivem und permissiven Willen auf die Worte von Papst Franziskus anzuwenden und die Worte, die die Pluralität der Religionen als eher von Gottes permissiven Willen  als von seinem aktiven Willen gewollt- zu interpretieren, ist der einzige Weg sie in Christlichen Sinn zu verstehen. Die Frage ist, ob dieses Worte si verstanden werden können. 

Es ist nützlich, diese Unterscheidung kurz zu erklären. Es gibt einige Dinge, die Gott einfach nicht will. Er wollte kein Universum schaffen, das nur unbelebte Objekte enthält. Das einzig Korrekte, was man dazu sagen kann, ist, daß Er das ganz klar nicht wollte. Das Böse ist andererseits nicht nur etwas, was Gott nicht will: es ist etwas, dem Sein Wille immer aktive entgegenstand, weil er grenzenlos und vollkommen gut ist,. Wir können jedoch zwischen zwei Wegen unterscheiden, auf denen er dem Bösen entgegensteht.

Einerseits wird Er dem Bösen entgegenwirken, indem er es nicht geschehen läßt, weil es böse ist. Aber dennoch passiert Böses. man kann nicht sagen, daß dieses Böse von Gott gewollt ist, weil er nichts Böses wollen kann. er hätte jedes existierende Böse verhindern können und er hat jeden Aspekt der Schöpfung durch seinen Willen festgelegt. Ein bestehendes Übel kann nicht passieren, weil er es einfach nicht verhindern wollte. Wenn er es also etwas Böses nicht verhinderte, muß er also gewollt haben, seine Existenz zuzulassen, auch wenn er die Existenz des Bösen nicht wollte.
Seine Weisheit und Güte bedeutet, daß er etwas Böses nur zuläßt, wenn das zugelassene Böse Teil eines größeren Guten ist.

Die Frage ist also, ob wir Papst Franziskus´ Worte so verstehen können, daß die Pluralität der Religionen eher Teil des permissiven Willens Gottes als etwas, was er wirklich will.
Es gibt verschiedene Gründe, warum das nicht sein kann.

a) Zu sagen, daß etwas von Gott gewollt ist und Teil des permissiven Willen Gottes, schließt sich gegenseitig aus. Objekte von Gottes permissiven Willen sind Dinge, die er nicht will. Um die Worte von Papst Franziskus so zu verstehen, daß die Pluralität der Religionen Gottes permissiver Wille ist, müßte man ausdrücklich feststellen, daß sein Wille hier als permissiv verstanden werden muß., sonst müßte es aus dem Kontext klar werden.
Keine dieser Bedingungen trifft zu. So wäre die normale Bedeutung der Behauptung, daß Gott die Pluralität der Religionen will, nämlich, daß er diese Vielfalt für gut hält, und es aus diesem Grund bestehen läßt, und sollte so als Bedeutung von Papst Franziskus´Worten verstanden werden.

b) Der Kontext macht klar, daß Papst Franziskus behauptet, daß Gott den religiösen Pluralismus will. Der religiöse Pluralismus wird mit anderen Unterschieden - wie Farbe, Geschlecht, Rasse und Sprache zusammen genannt, die in sich nicht schlecht sind, sondern positiv von Gott gewollt.

c) Das Dokument ist ein gemeinsames Dokument, das Papst Franziskus und der Groß-Imam der Al-Azhar- Moschee unterzeichnet wurde. Als solches drückt es die Überzeugung aus, die von beiden geteilt wird. Wir können dem Groß-Imam vernünftigerweise kaum die Meinung zuschrieben, daß außerchristliche Religionen  nur Objekt von Gottes permissiven Willen sind.

Man könnte fragen, welche Bedeutung wir dem Statement zuordnen sollten, wenn der Groß-Imam es unterschrieben und ihm zugestimmt hat. Es ist möglich, daß der Imam eine Form des postmodernen Pluralismus akzeptiert hat. aber es ist wahrscheinlich unfair, ihn in diesem Sinne zu verstehen. 
Es ist wahrscheinlicher, daß sein Akzeptieren des Statements aus dem Glauben an den Determinismus, der ein Wesenszug des Sunnitischen Islam ist, stammt. Ge,äß diessem Determinismus geschieht alles, was passiert direkt aus dem Willen Gottes, wird durch Gott veranlaßt und kann nicht anders geschehen. Dennoch ist Gott nicht für die Sünden der Menschen und andere Übel zu beschuldigen und er bestraft die Menschen für die Sünden. So ein Determinismu gluabt, daß religiöser Pluralismus direkt von Gott gewollt und veranlaßt ist, daraus folgt aber nicht, daß dieser Pluralismus etwas Gutes ist, daß alle Religionen gut sind oder Menschen, die zur falschen Religion gehören ( für den Imam alle Religionen außer dem Islam) nicht gerecht bestraft werden.
Das heißt nicht, daß dieser Determinismus Bestandteil des vom Papst und Imam unterzeichneten Dokumentes ist, es wäre eher eine Voraussetzung für den Imam ist, mit Papst Franziksus darin über
einzustimmen, daß Gott den Plusralismus der Religionen will, obowhl er sicher anderer Meinung ist, warum Er den will. 
Die Erklärung von Papst Franziskus ist also eine klare, öffentliche Zurückweisung des Katholischen Glaubens. Sie folgt einer Serie von mehr oder weniger klaren und öffentlichen Zurückweisungen dieser Art. Über diese Ablehnung des Glaubens ist genug gesagt worden, jetzt wird es Zeit, etwas zu tun.."

Quelle Rorat Caeli, Dr. J. Lamont

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