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Mittwoch, 20. Februar 2019

Fr. Hunwicke spricht.....

heute bei liturgicalnotes- in Fortsetzung eines ersten Beitrags-über das Glaubens-Manifest von Kardinal Gerhard Müller.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"KARDINAL MÜLLERS MANIFEST (2)"
Warum hat Kardinal Müller also das Petrinische Amt in seinem Manifest nicht erwähnt? Ich bin sicher, daß seine Bindung an die Dekrete des I, Vaticanischen Konzils zur Unfehlbarkeit des Papstes so stark ist wie meine eigene.

1) Es ist gefragt worden: betrifft die Frage des Päpstlichen Lehramts den christlichen Glauben; oder geht es um die Umstände unter denen einem etwas über den Chritlichen Glauben gesagt werden könnte? Wenn Letzteres, könnte es sein, daß Statements wie "Der Papst ist unfehlbar" größere Ähnlichkeit mit Behauptungen wie "Die Bibel ist wahr" haben als es solche dogmatischen Lehren wie die Hypostatische Union, die Transsubstantiation oder Morallehren wie die Unauflöslichkeit der Ehe haben. Und es wäre sehr verständlich, wenn Kardinal Müller die Funktionen des Papstamtes bei der Gleichung ausgelassen haben würde- zu einer Zeit, in der die päpstlichen Funktionen - hmm- um es rundweg zu sagen,  ...nicht funktionieren.  [Denen, die vielleicht argumentieren, daß einiges von dem, was PF lehrt, orthodox ist, würde ich antworten, daß eine so verwirrte Lage gefährlicher ist, als eine Situation, in der alles falsch ist.)

2) Der anglikanische Dogmatiker Mascall hat gefragt, wie essentiell das Papsttum für die Kirche ist. Ich bin sicher, daß es dauerhaftes Element der Göttlichen Konstitution der Kirche ist. In einem Sinn ist es vollkommen essentiell. Es wurde als Institution, als Zentrum der Einheit, in die entstehenden Kirche gesetzt, zur Leitung, zur Lehre (sehr feierlich, wenn diese Lehre ex cathedra geschieht)
Aber ist es essentiell in dem Sinn, daß die Kirche während des Interregnums aufhört zu existieren? 
Kaum. Mascall schreibt darüber, daß eine "extreme Schwierigkeit" durch die Tatsache entsteht, daß zwischen Tod oder Abdankung eines Papstes  und der Annahme der Wahl durch seinen Nachfolger die Kirche....ohne weltliches Oberhaupt ist.  Es ist eine gute Sache für die Kirche einen Papst zu haben; das zeigt aber nicht im geringsten, daß das eine Notwendigkeit ist....der Papst ist nicht für das Sein (esse) der Kirche  sondern für das Wohlsein (bene esse) der Kirche. Wäre er für das Sein der Kirche essentiell, müßten wir glauben, daß während der Sedisvacanz die Kirche aufhört zu bestehen. Und das ist nicht nur ein theoretischer Punkt; nach dem Tod von Clemens IV 1268 war der Papstthron zwei Jahre, neun Monate und zwei Tage vakant.

Ich würde hinzufügen, daß es laut dem Erzbischof von Westminster zwischen dem Tod von Alexanders V (den Westminster seltsamerweise für einen richtigen Papst hält) und der Wahl von Martin V 1417 ein Interregnum von sieben Jahren gab.
Aber ich bezweifle, daß das die Art von Überlegungen sind, die Kardinal Müller im Sinn hatte.

3) Ich denke, daß die Terminologie des Sel. John Henry Newman über die Arianische Krise "ein flinkerer Hase" wäre. Er sagt, daß die Lehrautorität der Kirche für rund 60 Jahre aufgehoben war, während denen Päpste, Bischöfe und Räte in der orthodoxen Lehre versagten. (Einer der englischen Bischöfe versuchte, JHN für dieses Analyse  nach Rom zu delegieren, aber ohne Erfolg....vielleicht dachten die Manager von Pius IX, daß sie schon genügend Ärger mit Doellinger und Hefele hatten....)

Ich halte das schöne Manifest von Kardinal Müller für eine vernünftige und wertvolle Aktion, um die Lücke zu einer Zeit zu füllen, in der PF sein Lehramt aufgehoben hat, indem er sein Amt unsachgemäß benutzt, um Absonderlichkeiten, Irrtümer und Zweifelhaftes, die wie Häresien klingen, zu äußern, anstatt den Glauben zu lehren, wie er ihn von seinen Vorgängern empfangen hat. Das Manifest sieht aus, wie das der zuverlässigsten Lehre am nächsten Stehende, das wir während dieses Pontifikates bekommen werden. Es verdient von denen, deren Pflicht es ist, Gottes rettende Lehre weiterzuführen, genutzt zu werden.

Das Manifest ist eine bewundernswerte und orthodoxe Initiative, um einem Bedürfnis nachzukommen und um auf den Prozess an der Wiederherstellung dessen hinzuarbeiten, was wir seit der Abdankung Benedikts XVI so traurig vermissen:  das lehrende Papsttum."

Quelle: liturgicalnotes, Fr.J. Hunwicke

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