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Mittwoch, 20. März 2019

M. Tosatti stellt Fragen zur Ernennung Kardinal Mahonys als Relator bei einer Konferenz zu Erziehungsfragen

Marco Tosatti kommentiert in La Nuova Bussola Quotidiana die Auswirkungen des vorgesehen Auftritts von Kardinal Roger Mahony als Relator beim "Kongress für Religöse Erziehung" in Los Angeles, der morgen beginnt,
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PROTESTE DER GLÄUBIGEN

"RELATOR ROGER MAHONY - EINE UNGLÜCKLICHE WAHL"

Vom 22. -24. März findet in Los Angeles der Kongress für religiöse Erziehung statt, bei dem u.a. auch der hyperprogressistische Kardinal Roger Mahony vorgesehen ist. Die Anwesenheit des Purpurträgers, der 2013 von seinen öffentlichen Aufgaben entbunden wurde, weil er mißbrrauchende Priester gedeckt hatte, hat zu einer Protest-Petition mit über 4000 Unterschriften geführt. 

In den kommenden Tagen wird in Los Angeles ein wichtiger Kongress stattfinden- der "Los-Angeles-Kongress für Religiöse Erziehung" (22.-24. März). Zu den Rednern gehört -jetzt noch- Kardinal Roger Mahony- der frühere Erzbischof von Los Angeles (1985-2011). Seine Anwesenheit bei diesem Treffen hat zu Streitigkeiten innerhalb der us-amerikanischen Kirche  und der  durch den Skandal des sexuellen Mißbrauchs Minderjähriger und verletzlicher Erwachsener (Seminaristen und junge Priester) erschütterten Welt geführt. Und sicher wirft die Präsenz des Purpurträgers unter den Rednern noch einmal einen Schatten auf die Ernsthaftigkeit und die Bemühungen der Hierarchie vor Ort und in Rom, die Gefühle der gläubigen Laien zu beachten, die seit Jahrzehnten durch Vertuschung und Mißbrauchs verletzt wurden.

Schon weil der hyperprogressistische Kardinal Mahony, Großwähler von Jorge Mario Bergoglio, im Januar 2013 durch Erzbischof José Horacio Gomez von seinen öffentlichen Verpflichtungen entbunden wurde, nachdem skandalöse Fakten- Dank der Recherchen der Los Angeles Times-ans Tageslicht gekommen waren.
Ein riesige Menge von Dokumenten (14.000 Seiten) einschließlich Botschaften und Notizen von Mahony und einem seiner hochrangigen Mitarbeiter- haben gezeigt, daß der Purpurträger wiederholt mißbrauchende Priester nach außerhalb Kaliforniens oder auch der USA versetzt hatte, um zu vermeiden daß ihre Taten öffentlich bekannt und untersucht wurden.
Aus den Dokumenten geht auch hervor, daß der Kardinal sich dagegen wandte, daß mißbrauchende Priester, deren Verbrechen er vielleicht hätte anzeigen müssen, zu Therapeuten geschickt wurden.

Joseph Siambra, ein Opfer und ehemaliger schwuler Pornostar,  hat am 23. Dezember 2018 geschrieben "Mahony dürfte beim Los Angeles-Kongress für Religiöse Erziehung nicht sprechen, er müßte im Gefängnis sein. Meiner Meinung nach war die Vertuschung in Los Angeles durch Mahony schlimmer als die in Boston unter Law. Und er darf immer noch durch die Welt reisen."

Mahony gehört zur mit dem Pontifex verbundenen Machtgruppe- wie McCarrick, Cupich, Farrell und Joseph Tobin. Und nur der Protest der Laien  hat ihn vor einem Jahr daran gehindert, sich als päpstlicher Gesandter bei einer wichtigen Zeremonie in der Diözese von Scranton in Pennsylvania zu zeigen. Mahony zum "päpstlichen Delegierten"  zu erklären (nachdem er 2013 von allen öffentlichen Verpflichtungen entbunden wurde) bezeugt einmal mehr, wie groß die Versuchung bei den Mächtigen des Vaticans ist, mit dem "business as usual" fortzufahren und die verletzten Gefühle der Katholiken nicht zu beachten.





Das von Jennifer Roback Morse geleitete Ruth-Institut hat eine Petition gestartet, die verhindern soll, daß Mahoney beim kalifornischen Treffen spricht -und hat über 4000 Unterschriften bekommen.
Weil Mahony in den Augen vieler das repräsentiert, was in der Kirche beim Umgang mit dem Mißbrauch falsch gelaufen ist. Und das Thema seiner Rede- wie fromm auch immer- spielt keine große Rolle. Das Problem ist die Anwesenheit einer so umstrittenen Person. "Für mich ist es nicht wichtig, ob er die Kinder das Ave Maria lehrt" sagte Jennifer Morse- Das Thema der Rede ist nicht der Punkt. Er ist das Symbol für alle Fehler und sollte nicht dort sein."

Die Mißbrauchsfälle von Los Angeles haben die Diözese u.a. Transaktionen von 600 Millionen Dollar gekostet. "Die Menschen, die als Kleine den Mißbrauch erlitten haben, fühlen sich provoziert" sagt Morse weiter"sie denken, daß Personen wie Mahony eine Provokation sind."
"Ich habe versucht das alles mit den Augen derer zu sehen, die verletzt wurden. Aus Respekt ihnen gegenüber und denen, die in dieser Situation besonders verletzlich sind- denke ich, es wäre anständiger, wenn er zu Hause bliebe."

Die Wahl des Zeitpunkts erscheint besonders unglücklich. Während der Mißbrauchsskandal auf Weltebene-aber besonders in den USA-gigantische Ausmaße annimmt ( daß sogar der Pontifex sich verpflichtet sah, ein entsprechendes Gipfeltreffen der Vorsitzenden aller Bischofskonferenzen  einzuberufen- und sei es nur  um eine diskutable Zugehensweise und praktische Resultate zu bekommen) konnte die Anwesenheit Mahoneys in der Rolle des Relators bei einem Treffen von solcher Wichtigkeit nur negative Auswirkungen haben. Natürlich hat "America", die Jesuiten-Zeitschrift, deren Herausgeber Pater James Martin ist- versucht, dem progressistischen Kardinal zu Hilfe zu kommen und daran erinnert, daß Mahony sich für die Fehleinschätzungen der Mißbrauchsvorwürfe entschuldigt habe.

"America" mußte zugeben, daß nach den im Bericht der Grand Jury von Pennsylvania enthaltenen Enthüllungen über jahrzehntelangen Mißbrauch, der Fall McCarrick und das  Zeugnis von Erzbischof Carlo Maria Viganò "-der Klerikalismus  und die Vertuschung und die kirchlichen Privilegien ein öffentlicher Skandal von solchen Ausmaßen geworden sind, daß sie die Glaubwürdigkeit und die
Zukunft  der Kirche bedrohen." aber sie erinnern nicht daran, daß der Grund für die Skandale das Vorherrschen homosexueller Praktiken ist.

Ich frage mich, ob in Rom jemand darüber berichten will - über die Proklamationen und bombastische Grundsatzaussagen hinaus- oder ob sich wieder die Stärke der bestehenden Freundschaften durchsetzt."

Quelle: LNBQ, M. Tosatti

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