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Dienstag, 19. März 2019

Sandro Magister: Das "J´accuse" eines Missionars

Sandro Magister veröffentlicht heute bei Settimo Cielo den Brief, den ihm ein Missionar geschrieben hat, der sein Leben an den Rändern verbracht hat und jetzt angesichts der aktuellen Situation in der Kirche nicht länger schweigen kann und will. Man könnte den Eindruck gewinnen, daß er bei der Diagnose, die er der Kirche stellt, außer an den Nachfolger Petri und seine Entourage besonders an die deutschen Bischöfe gedacht hat. Hoffentlich lesen sie diesen Brief.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"KATHOLISCHE KIRCHE - WO BIST DU? DER SCHREI EINES GRENZ-MISSIONARS"
Ein Missionar, der sein Leben an der Grenze verbracht hat, Tausende von Meilen von Rom entfernt hat mir geschrieben: "Man kann nicht länger bezweifeln, wie der Leiter der Kirche uns an einen Punkt bringt, an dem jeder, der noch lebt, reagieren muß. Wie viel länger können wir noch schweigen?"

Aber inzwischen hat er das Schweigen gebrochen. Mit diesen 16 glänzenden Überlegungen.

Umkehren...wohin? 

1) Jetzt ist es klar. Die Katholische Kirche ist nicht mehr die selbe wie vor 2013. Und ich möchte wirklich sehen, ob es jemandem gelingt, was die Katholische Kirche heute ist? 

2) Ich stelle mir selber diese Frage umso mehr, weil die Sache mich persönlich betrifft, Wenn ich die Kirchen denen vorstellen muß, die außerhalb  sind, muß ich zuerst vor allem wissen, zu welcher Art von Kirche ich gehöre. Und an zweiter Stelle, was muß ich sagen? 

3) Wir, die wir in Missionsländern leben, wo es so viele Religionen gibt, die vor Lehre und Theorie mehr oder weniger harmonisch sind, unterscheiden uns durch die Lebenspraxis, die Gebräuche, Gesetze, Sitten und Pflichten. 

Z.B. essen Muslime kein Schweinefleisch, praktizieren die Beschneidung, folgen dem Ramadan-Fasten , sie können sich scheiden lassen und wiederholt heiraten, sie können zwei oder mehr Frauen haben, beten fünfmal am Tag und am Freitag auf besondere Weise, etc.

Die Hindus essen kein Rindfleisch, fasten vor bestimmten Festen, die Frauen heiraten nur einmal, auch wenn ihr Ehemann stirbt, sie verehren eine Großzahl von Gottheiten, sie verbrennen ihre Toten etc.

Und Katholische Christen? Zumindest bis vor einer Weile konnten sie nur einmal heiraten- bis zum Tod eines der Eheleute, ihre Priester und Mönche /Nonnen mußten Zölibatäre sein und unverheiratet bleiben, sie gehorchten dem Papst, sie waren Verehrer der Hl. Jungfrau und der Heiligen, glaubten nicht an Zauberer und Geister, brachten keine Tieropfer dar, in der Kirche beteten Männer und Frauen gemeinsam, sie aßen jede Art von Fleisch und Fisch, Sonntags waren sie verpflichtet zu ruhen und zur Hl. Messe zu gehen etc. 

4) Der auferstandene Jesus schickte die Apostel aus, die Menschen auf der Erde im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes zu taufen,.So verbreitete sich das Christentum und formte die Sitten, Gesetze, Gebräuche ganzer Zivilisationen. Alles das brachte uns als Frucht viele Märtyrer und Heilige und erlaubte vielen mystische Erfahrungen zu machen und machte uns zu Teilhabern des paradiesischen Lichtes. 

5) Wieviele Menschen sind um diese Gaben und Gnaden zu erhalten- konvertiert und haben unter vielen Opfern ihre Ursprungsgemeinschaften und ihre Art zu leben verlassen? 




6) Aber jetzt als Missionar weiß ich nicht länger genau, was die Katholische Kirche ist. Und seit ich sehe, wie der Papst, die Kardinäle, die Bischöfe  schrittweise und unaufhaltsam die Legitimierung von gleichgeschlechtlichen Heiraten, Zustimmung zur Sodomie, die Segnung gleichgeschlechtlicher Ehen tolerieren und die Gleichheit der Erlösung durch andere Religionen zugeben....zu welcher Art von Umkehr soll ich andere einladen?

7) Das gleiche trifft auch auf jede Person im Westen zu, die vielleicht Atheist oder Ungläubiger ist. Warum sollte er umkehren und unseren Glauben annehmen. wenn wir alle diese Dinge bekennen?
Ich verstehe jetzt einige der Äußerungen des Papstes, der sagt, daß es keinen Proselytismus geben soll. Es bedarf großen Mutes, um zu versuchen Menschen davon zu überzeugen, an diese Irrwege zu glauben.

8) Glücklicherweise sprechen unsere Missionsbischöfe hier nicht über all die Merkwürdigkeiten, die in Rom diskutiert werden. Die einzige Neuheit ist, daß sie jetzt Ehen jetzt etwas leichter annullieren- trotz der Tatsache, daß die Menschen das nicht so leicht akzeptieren, nachdem sie gelernt haben, daß eine  Ehe unter keinen Umständen aufgelöst werden soll.

9) Die Gefahr besteht in dem Skandal, daß in diesem und in anderen Missionländern nur Christen- Protestanten und Katholiken-. Ehebruch und Sodomie zustimmen sollten. Für Muslime und Hindus ist Ehebruch (also Beziehungen außerhalb der Ehe) ein Verbrechen und wird auf Gemeinschaftsebene und im Zivilrecht bestraft. Die Polygamie der Muslime hat nichts mit Ehebruch zu tun, weil sie ein sozialer Vertrag ist-sanktioniert durch den Ehe-Ritus mit allen Pflichten und Hilfen, um die Frauen zu unterstützen und für die Kinder zu sorgen.

10) Die Tragikomödie ist, daß es in anderen Religionen- allerdings ohne Kenntnis des Evangeliums- keinen Mangel an soliden Vorschriften gibt- die auf normalem Menschenverstand und der Natur beruhen- während das Christentum jetzt durch seine offiziellen Führer Lebensart -und weise der Moral vorchristlicher Zeiten fördert und unterstützt. Dann ist Jesus wirklich vergebens gekommen!

11) In Deutschland gibt es sogar welche, die sich über die Afrikanischen Bischöfe als zurückgeblieben lustig machen. Alles was noch fehlt, ist die Förderung einer neuen "Evangelisierung" im Namen dieses auf den Kopf gestellten Evangeliums- das in Wirklichkeit die Einführung der falschen anthropologischen Errungenschaften des Westens bei den Armen, die einen gesunden Verstand haben.

12) Was ich nicht verstehe ist die Unterwerfung und das Schweigen vieler Bischöfe und Priester. Ich sehe nicht einmal passiven Widerstand. Die Märtyrer haben dem Tod entgegen gesehen. Aber heute sprechen nur einige Laien, die nicht an kirchliche Strukturen gebunden sind, während Priester und Bischöfe - außer einigen Ausnahmen- still bleiben aus Angst vor Vergeltung und verleumderischen Beschuldigungen.

13) Das Predigen, es sei nötig nicht zu spalten sondern zu vereinen geht weiter. Und deshalb den Mund zu halten , weil offener Widerstand der Kirche zu sehr schaden würde, Aber diese respektvolle Haltung endet darin, genau jene zu bevorzugen, die an der Katastrophe arbeiten.

14) Der Papst weiß das und bringt alle möglichen Dinge vor, um sich selber zu schützen. Seine dauernden Reisen, die Vereinbarungen mit den Lutheranern, mit den Muslimen, die Übereinkünfte mit China usw. sind alles Schützengräben, die ihn verteidigen.Wie kann man ihn kritisieren, wenn er überall, wo er hinkommt, mit großen Fanfaren und Beifall begrüßt wird?

15) Eine Vorsichtsmaßnahme,die die Kirchenführer ergreifen, wenn sie sprechen und entscheiden Synoden abzuhalten, ist nicht gegen Pläne und Credo der LGBT anzugehen. Sie wundern sich nie, ob Gott der Vater irgend etwas darüber weiß und ob Gottvater darüber in der gleichen Weise denkt,
Gottvater beklagt sich nie und nachdem Jesus Petrus die Schlüssel gegeben hat, denken sie, daß sie diese  benutzen können, wie es ihnen passt  und die Herren spielen können.

16) Aber der Geist Gottes lebt für immer. Und deshalb sind wir heute alle sicher, daß es viele Heilige gibt, die Gott immer noch erlauben, unter uns zu leben, O Herr, bleibe bei uns!

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister


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