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Dienstag, 30. April 2019

Kardinal Kasper äußert sich zu seiner Rolle im Präkonklave und Konklave von 2013

LifeSiteNews hat Kardinal Walter Kasper - Mitglied der St. Gallen-Mafia- gebeten das neue Buch von Gerard O´Connell über die Wahl von Jorge Bergoglio 2013- besonders im Hinblick auf die Rolle der St. Gallen-Mafia  und der Treffen im Präkonklave zu kommentieren. Das tut der Kardinal- mit teilweise bemerkenswert "selektiven" Erinnerungen.Verfasserin des Artikels ist Dr. Maike Hickson.
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"KARDINAL KASPER LEUGNET JEDE ART VON NETZWERK ZUR WAHL VON FRANZISKUS - OBWOHL 
ER AM PRO-BERGOGLIO-MEETING TEILNAHM"

Wie LifeSiteNews berichtet hat enthüllt Gerard O´Connells neue Buch "Die Wahl von Papst Franziskus" mehr Details darüber wie es kam, daß Kardinal Jorge Bergoglio während des Konklaves 2013 zum Papst gewählt wurde, O´Connel erwähnt besonders ein Treffen von rund 15 Kardinälen am Abend des Konklaves am 11 März. Das Treffen fand in der Wohnung von Kardinal Attilio Nicora statt- mit den Kardinälen Walter Kasper, Francesco Coccopalmero, Oscar Maradiaga und Cormac Murphy O´Connor, die alle -wie man sagt- die Wahl von Kardinal Bergoglio unterstützt haben.
O`Connell. der darauf besteht, daß dort keinerlei Hintergundplanung oder Intrige stattfand, sagt, daß dieses Treffen ein ausschlaggebendes Treffen war, bei dem zum erstenmal klar wurde, daß Bergoglio bereits eine substantielle Anzahl an Unterstützern (ungefähr 25 Stimmen) hatte. Wie O´Connell wiedergibt, haben die anwesenden Kardinäle sich notiert, wie viele Unterstützer Bergoglios sie unter den Wählern kannten.

LifeSiteNews hat sich an Kardinal Kasper gewandt und ihm diese LifeSiteNews -Buchbesprechung zum Kommentieren gegeben. Es war Kasper, der die Ehre hatte von Papst Franziskus nach seiner Wahl öffentlich gepriesen zu werden.

In seinen allgemeinen Kommentaren (s.u.) über den Inhalt des vin LifreSiteNews vorgestellten Buches hat Kardinal Kasper das Stattfinden dieses ausschlaggebende Treffen in Kardinal Nicoras Wohnung bestätigt. Nicora war früher Weihbischof unter Kardinal Carlo Martini in Mailand gewesen. Kasper sagte auch, daß es ihm bei diesem Treffen klarer wurde, daß Bergoglio eine Chance hatte, gewählt zu werden. Er sagte "Es war schon spät und als ich [zu diesem Trefffen] kam, wurde ich über die Absicht der Gruppe informiert [i.e. zu sehen, wieviele Stimmen Bergoglio bekommen könnte] . Das ist wahr: ich stimmte zu und erst von diesem Augenblick an, war ich mehr oder weniger sicher."

In O´Connells Buch wird Kasper mit folgender Aussage zitiert: "zwei Tage vor dem Konklave [sic -das war am 11. März und das Konklave begann am qw. März] da war eine kleine Gruppe aus verschiedenen Ländern, nicht nur Italiener, aber auch aus dem Vatican und sie sagten, wir sollten auf Bergoglio setzen. Dann war es klar für mich. Vorher war es sehr unsicher, aber seine Rede bei den Treffen des Präkonklaves waren sehr wichtig gewesen.; seine Rede machte großen Eindruck."




Kardinal Walter Kasper besteht in seinen Kommentaren gegenüber LifeSiteNews  darauf, daß "es während des Konklaves keine Netzwerkarbeit gab". Er fügte hinzu, daß "Bergoglios Name erst sehr spät auf dem Schirm erschien. Ich denke, das ist wichtig gegen den ganzen dummen Verdacht der Manipulation und gegen die Verschwörungstheorien ( und eine hilfreiche Erinnerung daß die Vorhersage von Journalisten falsch sein kann!) (Lesen Sie bitte die volle Aussage von Kardinal Kasper.)

In einer Folge-e-mail hat LifeSiteNews Kardinal Kasper um eine Klarstellung seiner Worte gebeten.
Weil er in einem kürzlich erschienenen Interview mit dem deutschen katholischen Magazin "Herder Korrespondenz" darauf bestanden hat, an keinem Treffen irgendeiner heimlichen Planungsgruppe teilgenommen zu haben: "Ich würde auf alle Fälle jede Art vorhergehender geheimer Planung welchen Papst wir gern als nächsten hätten, oder auch darüber, wen wir nicht wollten. [...] Deshalb würde ich nie um Stimmen werben."

LIfeSirteNews hat Kardinal Kasper darauf hin, daß er selber bestätigte, daß er an einem Treffen am 11. März teilnahm, bei dem die Teilnehmer ein Zählung machten, um herauszufinden wie viele Unterstützer während des Konklaves haben würde. "Ist das keine vorherige Planung?" hat LifeSiteNews gefragt. Zusätzlich hat LifeSitreNews Gerard O´Connell zitiert, der in seinem neuen Buch feststellt, daß Kardinal Kasper und einige andere Kardinäle "ihren Rückhalt für ihn [Bergoglio] nicht verborgen haben. " Auch hierzu bat LifeSiteNews Kardinal Kasper um einen weiteren Kommentar.

Es scheint hier, daß es vielleicht einen feinen Unterschied zwischen einem einfachen Treffen mit Diskussionen und dem Nichtverbergen seines bevorzugten Kandidaten  auf der einen Seite und einem Treffen zur Planung und dem Werben um Stimmen andererseits gibt.

LIfeSiteNews hat Kardinal Kasper gebeten, diese Punkte zu kommentieren. Er antwortete: "JEtzt bedaure ich nachträglich, daß ich Ihnen geantwortet habe. Sie verdrehen alles."

Als Antwort auf die Folgefragen von LifeSiteNews sagte er:

"Es ist vernünftig und absolut richtig, daß es verboten ist- weil es unglücklicherweise in früheren Konklaves passiert ist, laut Kirchengeschichte bis ins 19. Jahrhunderte hinein, um Gruppen mit den Verpflichtung mit der Gruppe zu stimmen [Fraktionszwang] oder sogar Versprechen für die Stimme anzunehmen- kurz gesagt- alles das ist verboten. Aber es ist wirklich einfach vernünftig und normal- ja es ist sogar absolut notwendig, um sich ein persönliches Urteil und Bewußtsein zu bilden, daß Kardinäle sich treffen um in kleinem Kreise [wenn alle zusammen 180- 200 sind und jeder nur einmal sprechen kann) die Dinge abzuwägen, Informationen zu bekommen (nicht jeder kennt jeden) und dann gemeinsam zu einer nicht bindenden Meinung zu kommen. Wie sonst sollte man sonst zu einer persönlichen Klarheit kommen? 
Bei unserem Treffen war hinterher keiner gebunden oder festgelegt; jeder konnte also mit seinen eigenen Überlegungen fortfahren und keiner wurde später gefragt, ob und wie er gestimmt habe. Daß man hinterher mit jemandem spricht, der an diesem Abend nicht anwesend war und ihn informiert, kann auch nicht verboten sein. Das hat nichts mit Aufforderung zu tun. Wenn zusätzlich jemand aus dieser Gruppe hinterher denkt, für sich privat, und dann darüber spricht. wieviele Stimmen es ungefähr geben wird, dann ist das seine eigene Meinung, die niemanden bindet. 
Und seien wir ehrlich: wollen Sie wirklich behaupten, daß es nicht auch andere Gruppen gab, die sich auch beraten haben, aber zu anderen Schlußfolgerungen kamen? Das glauben Sie doch sicher selber nicht? Wenn Sie über jemand anderen berichten [Kardinal Scola] der zuerst mehr als 40 Stimmen hatte [mehr als Bergoglio] (nebenbei bemerkt erinnere ich nicht mehr, ob diese Zahl richtig ist) dann kamen diese 40 Stimmen auch nicht aus dem Nichts sondern zeigen höchstwahrscheinlich,daß es vorher einige Beratungen gab. Ich mache niemandem einen Vorwurf deswegen, ich halte das für normal. Der Hl. Geist arbeitet nicht durch Magie, sondern durch legitime menschliche Mittel, darunter persönliche Gespräche. Wenn Ihnen das jetzt verdächtig vorkommt, dann ist das nicht mehr meine Sache und nicht mehr die Katholische Kirche. 
Es ist normal daß bei Kardinälen, die aus verschiedenen Regionen, Kulturen und Denkschulen kommen, gibt es unterschiedliche Meinungen. Aber für mich, ist das viel mehr als ein Wunder, daß nur der Hl. Geist bewirken kann, namentlich daß sie innerhalb sehr kurzer Zeit zu einer Übereinkunft kommen können und mit mehr als einer 2/3 Mehrheit und was noch mehr ist, daß dann alle -ausnahmslos- für wen sie vorher auch immer gestimmt haben- mit dem neu gewählten Papst den Friedensgruß tauschen und so ihre Gemeinschaft mit ihm ausdrücken.  
Was ich aber schlecht und skandalös finde, ist die Tatsache, daß in jüngster Zeit einige Kardinäle und Bischöfe diese Communio beschädigen und mehr oder weniger offen diesem Papst widersprechen, mit dem sie nach seiner Wahl den Friedensgruß ausgetauscht haben. *
***

Kardinal Kaspers Kommentar bei LifeSiteNews zur Besprechung von Gerarad O´Connells Buch "Die Wahl von Papst Franziskus".

"Einige Bemerkungen: 

"In der Wohnung von Kardinal Nicora fand kein Dinner statt, es gab nur Drinks und Snacks. Ich wat rein bißchen spät  und als ich kam. wurde ich über die Bedeutung der Gruppe informiert. Es ist wahr: ich stimmte zu und nur von diesem Augenblick an, war ich mehr oder weniger sicher. Aner das Hauptproblem ist nicht dieses Treffen. Das Hauptproblem ist; wie aus nur ungefähr 15 Teilnehmern (mache schätzen auch 25) mehr als 2/3 werden konnten, also mehr als 80 in nur drei Wahlgängen- Während des Konklaves gab es kein Netzwerk. HInterher erzählten mir einige Kardinäle - und das war auch mein Eindruck- daß "es da während des Konklaves etwas Bewegendes war"  und einige erwähnten " da war der Hl. Geist am Werk". (Vielleicht oder wahrscheinlich, andere denken anders darüber!) 

Ja, es gab viele Treffen während des Präkonklaves und sie sind sehr hilfreich, besonders für Kardinäle aus dem Ausland. Beim Meeting im Venerable English College ging es um Suche und Erkundung. Ein Treffen der deustchsprachigen Kardinäle -schon vor der ersten Congregatio (unter ihnen Meisner und Schönborn) war in meiner Wohnung. Einige Tendenzen und mögliche Kandidaten wurden erwähnt, aber nicht Bergoglio. Deshalb erschien Bergoglio erst spät auf dem Schirm. Ich denken, daß das wegen der ganzen dummen Verdächtigungen der Manipulation und Verschwörungstheorien (und eine hilfreiche Erinnerung daran. daß "Vorhersagungen"  von Journalisten falsch sein können.) 

Das Treffen von 2005, das Sie erwähnen, fand nicht in der Wohnung vo KArdinal Silvestrini statt sondern in irgendeinem offiziellen Gebäude (ich erinnere nicht welches).Das war kein Treffen des St. Gallen-Clubs sondern einer viel größeren, von Silvestrini geleiteten Gruppe. Wie ich erinnere, wurde der Name Bergoglio nicht direkt erwähnt. Lassen Sie mich in diesem Kontext sagen: in St. Gallen haben wir nie über Kandidaten für ein zukünftiges Konklave gesprochen.
Die St. Gallen-Treffen wurden von Kardinal Martini während des Pontifiaktes von Johannes Paul II initiiert ( als ich noch Bischof in Deutschland war, vor 1999) als Austausch zwischen den Bischöfen, die sich selbst als Freunde betrachteten über ihre pastoralen Erfahrungen und über Perspektiven für die Kirche der Zukunft; besonders in Europa (Die Beschreibung in der Biographie von Kardinal Danneels  ist eher eine Interpretation des Autors der Biographie als mein persönlicher Eindruck und Danneels witzige Bemerkung über eine Mafia ist völlig irreführend). Nach 2006 gab es keine Treffen dieser Gruppe mehr. Deshalb ist es absoluter Unsinn, daß wir das Konklave von 2013 hätten organisieren oder sogar manipulieren können oder wollen.

Kardinal Walter Kasper
 Quelle: LifeSiteNews, Dr. M. Hickson, Kard. W. Kasper 

* Der gute Kardinal scheint vergessen zu haben, daß Bischöfe und Kardinäle auch  schon zu Zeiten Benedikts XVI  ihren Friedensgruß sehr bald vergessen hatten und ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit widersprachen -auch Mitglieder der St. Gallen-Mafia. 

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