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Samstag, 20. April 2019

Magister diagnostiziert einen Krieg der Theologen um die Ratzinger-Notizen

Sandro Magister gibt bei Settimo Cielo die Antwort des amerikanischen Theologen Robert Imbelli auf die - wie der es ausdrückt- unverschämte Kritik deutscher Moraltheologen am Essay des Papa emeritus zur Mißbrauchskrise wieder.
Hier geht´s zum Original: klicken

"UM RATZINGERS "NOTIZEN" WOGT DER KRIEG ZWISCHEN THEOLOGEN HIN UND HER" 

Die Notizen von Papst Benedikt XVI zum sexuellen Mißbrauchsskandal in der Katholischen Kirche haben weltweit eine lebhafte Diskussion ausgelöst, -hier einige Beispiele.

Der folgende Text ist die Antwort eines respektierten amerikanischen Theologen- Robert Imbelli- auf die frontalen Angriffen auf Joseph Ratzinger durch zwei prominente Repräsentanten des Deutschen Verbandes der Moraltheologen, Professor Christof Breitsameter und Stephan Goertz.
Der deutsche Originaltext der beiden Moraltheologen ist auf der Website der Deutschen Bischofskonferenz zu lesen.

Moraltheologen kritisieren Benedikt-Text: “Misslungener Beitrag”
Während die englische und italienische Version hier zur Verfügung stehen

Gefangener des Vorurteils gioniero del pregiudizio

Autor der Antwort ist ein Priester der Erzdiözese von New York Professor emeritus am Boston College: Robert P. Imbelli

"THEOLOGEN OHNE THEOLOGIE"
Zwei Repräsentanten der "deutschen Vereinigung der Moraltheologen" haben einen kritischen Kommentar zur jüngsten Analyse des Papa emeritus  Benedikt XVI über den Ursprung und die Ursachen der Mißbrauchskrise in der Kirche.

Die Professoren Christof Breitsameter und Stephan Goertz erheben mehrere Vorwürfe gegen Benedikt XVI . Sie behaupten, daß er die Schuld an der der Krise aussschließlich in der sexuellen Revolution und dem sozialen Aufruhr in den 60-ern sucht anstatt die eigene institutionelle Schuld der Kirche anzuerkennen.

Besonders erbost sind sie über seine Kritik an der Entwicklung der Moraltheologie seit den 1960-ern , die laut Benedikt einen situationsbedingten Zugang fördert, der letztendlich  in einen moralischen Relativismus mündet. Sie bestehen darauf, daß dieser Vorwurf unfair und unzutreffend sei und daß die von den Mitgliedern der Vereinigung betriebene Theologie absolute moralische Werte bestätigt- wie z.B. wie die Unmenschlichkeit der Todesstrafe.

Ohne zu versuchen, jeden i-Punkt, jede Kleinigkeit der Analyse des Papa emeritus unterstützen zu wollen, scheinen mir zwei Merkmale dieser Kritiken sowohl bedauernswert als auch symptomatisch zu sein.

Erstens erweckt der ganze Stil ihrer indignierten Antwort den Anschien einer selbstregulierenden Zunft, die ihre Privilegien und Vorrechte gegen Kritik von außen verteidigen.

Zweitens- obwohl die Unterzeichner sich selbst als "Moraltheologen" nennen, enthält ihr Statement wenig, das "theologisch" erkennbar ist. Im Mittelpunkt von Benedikts Sorgen stehen ausgesprochen theologische Dinge- wie der Verlust des Gefühls für Gott in der gegenwärtigen Kultur und der bedauernswerte Niedergang der Eucharistischen Anbetung und Praxis in großen Teilen der zeitgenössischen Kirche.

In starkem Kontrast dazu enthält der Text der herausragenden Professoren, Mitglieder einer Vereinigung von Moraltheologen, keinen Hinweis auf Gott oder seinen Christus. Es gibt absolut keinen Hinweis auf ein normatives Engagement für eine eucharistische Vision und Praxis , die in der Realpräsenz Jesu Christi begründet sind.





Obwohl sie die Unverschämtheit besitzen, Joseph Ratzinger zu beschuldigen, einen "eskapistischen Zugang" zur Theologie zu verfolgen, versagen sie völlig dabei irgendein Gefühl für Theologie als eine vom "Gesetz des Glaubens" beherrschte kirchliche Disziplin zu zeigen. Eher erwecken sie den Eindruck, daß die zeitgenössische Kultur den Standard für das authentische Leben liefert, dem die Kirche sich unterwerfen muß. Das ist kein Zugang eines wahren "aggionamento" sondern eine Kapitulation.

Man muß kein kontextueller Theologe sein, um sich zu  fragen, ob die Vereinigung der Moraltheologen nicht vielleicht eine Vereinigung von Ethik-Professoren ist, die nach dem guten Leben der staatlich- alimentierten Universitätslehrstühle streben, das eine spätkapitalistische
Gesellscahft ihren Inhabern ermöglicht."

Quelle: Settimo Cielo, S. Magister, R. Imbelli





gESELLSCHAFT Gesellschaft ihren Inhabern ermöglicht.

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