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Donnerstag, 18. April 2019

Roberto De Mattei über die symbolische Bedeutung des Feuers in Nôtre Dame.

Roberto De Mattei überlegt in seinem in Corrispondenza Romana erschienenen Artikel über das Feuer in Nôtre Dame u.a.,  ob es einen- zumindest symbolischen Zusammenhang- zwischen dem Feuer und vorangegangenen symbolischen Handlungen des amtierenden Pontifex - wie z.B. die Fußküsse für die afrikanischen Potentaten gibt.
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"HEILIGE WOCHE 2019: DIE KIRCHE BRENNT"
´"Mitten aus dem Feuer heraus hörtest du seine Worte" (Dt 4, 36)
Weil das Feuer in der Kathedrale von Nôtre Dame in der ganzen Welt enormen Bestürzung ausgelöst hat? Weil bis dahin Nôtre Dame ein Symbol für die inneren Werte ist? Alle haben geschrieben: Symbol des Christentums, Symbol des Bewußtsein des Westens, Symbol für ein gemeinsames kulturelles Erbe, Symbol der europäischen Identität, Symbol der französischen Nationalgeschichte.

Wir leben in einer Welt, in der der Wert der Logik verloren gegangen ist, aber die Kraft des Symbols bleibt außerordentlich und der Symbole bedienen sich die Massenmedien, um unangemessene Emotionen auszulösen, die besonders die Rolle der Vernunft ersetzen. Es gibt in der Tat zwei Wege, um die Wahrheit zu finden, einer durch  Argumente, der andere durch Symbole. Aber die beiden Wege sind gegensätzlich zu Jesus- nicht alternativ- Jesus bedient sich beispielsweise in seinen Gleichnissen eines Symbolsprache, aber er gebraucht auch eine stringente Logik.

Die rationale Sprache gründet sich auf das Prinzip des Nichtwiderspruchs, während die Symbolsprache aus Bildern und sichtbaren Zeichen besteht, die auf eine unsichtbare Realität hinauslaufen. Das Symbol macht sofort verständlich, was den Augen der Vernunft verborgen bleibt.
Die Logik hilft, die Sprache der Symbole zu deuten. Alles das, was unter unsere Sinne fällt, hat eine Bedeutung, die uns zum Unsichtbaren führt, dessen Wiederschein und Nachahmung es ist.

Im Fall der Brandes von Nôtre Dame haben alle vor dem symbolischen Wert der verletzten Kathedrale gewarnt, aber nur wenige haben versucht, die symbolische Bedeutung dessen, was vorgefallen ist zu verstehen. Nôtre Dame -repräsentiert wie alle Kathedralen in ihrer architektonischen Ausrichtung auf den Himmel die Katholische Kirche.



Wie soll man im Rauch und in den Flammen, die sie am 15. April einhüllten. nicht das Bild des Rauchs und der Flamme. die heute die Kirche Christi umschließen sehen? Ende 1972 sprach Paul VI vom " in den Tempel Gottes eingedrungenen Rauch Satans " Diese Rauch isrt heute ein Feuer, das in der Kirche entflammt ist- bis dahin, die Spitzen zu karbonisieren. Ist es nicht möglich im Einsturz des "Pfeiles" ,des hohen Vierungsturmes von Nôtre Dame den Abbruch der Kirchenspitze zu sehen?

Ein anderes symbolisches Bild schiebt sich in diesem Augenblick über das des Feuer von Nôtre Dame: die Szene, in der Papst Franziskus, Vikar Christi, die Füße von drei muslimischen Führern des Sudans küßt und sie bittet, daß "das Feuer des Krieges ein für allemal erlischt. " Das geschah am 11. April, am Ende der spirituellen Exerzitien im Vatican - konzipiert vom (schismatischen) Erzbischof von Canterbury Justin Welby. Unmittelbar danach am ersten Tag der Heiligen Woche wurde die französische Kathedrale, die bekannteste und nach Sankt Peter meistbesuchte der Welt, von den Flammen verschlungen.

In der Welt der Traditionstreuen gibt es eine manchmal sehr lebhafte Diskussion darüber, ob diese oder jene verbale Äußerung von Papst Franziskus als häretisch betrachtet werden kann. Aber diese theologische und kanonische Recherche ist in Gefahr abstrakt zu bleiben und die Sprache der Gesten zu übersehen, die auf direkte Weise eine Wirklichkeit ausdrückt, die jeder Getauftem der seinen sensus fidei bewahrt hat, leicht erkennen kann.
Gut, die Kirche ist selten so gedemütigt worden wie durch die Geste des zu Füßen politischer Führer und Angehöriger anderer Religionen hingestreckten Papst Franziskus . Franziskus ist in der Tat der Stellvertreter des Königs der Könige auf Erden, dem alle Verehrung schulden,. Es kann keinen wahren Frieden außerhalb der Wahrheit geben, die jener verkündet hat, der der einzige Friedensfürst, unser Herr Jesus Christus ist.

Sein Reich umfaßt alle Menschen, erinnert Pius XI in der Enzyklika "Quas primas" vom 11. Dezember 1925, indem er die Worte seines Vorgängers Leo XIII aufnimmt "Das Reich Gottes erstreckt sich nicht nur auf das katholische Volk, oder die, die im Taufbrunnen wiedererstanden sind, sie gehören- nach der Strenge des Gesetzes- zur Kirche, wenn auch aus falschem Grund. Sie entfernen sie von uns, oder der Widerspruch trennt sie von der Nächstenliebe, sondern sie umfaßt auch diejenigen, die keinen christlichen Glauben haben, so daß die gesamte Menschheit unter Macht Jesu Christi stehen." ( Enz. Annum Sacrum vom 25. Mai 1899) Und wenn das Reich Christi, der zu Recht alle Menschen umarmt, sie auch tatsächlich umarmt- fügt Papst Pius XI hinzu- warum sollten wir an diesem Frieden verzweifeln, den der König auf die Erde bringt, jener König, der kommt,"um alle Dinge zu versöhnen, der nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um den anderen zu dienen"?

Am 11. April ist Jesus Christus von seinem Stellvertreter gedemütigt worden- durch eine Aktion, die symbolischer ist als der Brand vom 15. April. In der Tragödie des Brandes- hat die Göttliche Vorsehung nicht zugelassen, daß die Heilige Dornenkrone zerstört wird,  zu einem teuren Preis vom Hl.Ludwig erworben, der sie 1239 in einer Prozession nach Paris brachte, nur mit einer Leinen-Tunika bekleidet, mit nackten Füßen. Um diese Reliquie zu retten, ließ der Souverän die Sainte Chapelle bauen, ein außerordentliches Juwel gotischer Architektur. Wir müssen dem Kaplan der Pariser Feuerwehr dankbar sein, dem es- die Gefahr mißachtend- gelang, das Allerheiligste und die Dornenkrone in Sicherheit zu bringen.

Jesus. nachdem er gegeißelt, beleidigt, bespuckt und gezwungen wurde, ein purpurnes Gewand zu tragen, wurde eine Dornenkrone aufs Haupt gesetzt, in die rechte Hand-statt eines Zepters -ein Stock gegeben, der bedeuten sollte, daß sein Reich ein Witzreich sei. Dann knieten seine Henker vor ihm,.verehrten ihn und sagten "Sei gegrüßt, König der Juden" (Mt, 27, 28-29). der Herr erschien dann vor aller Augen -in Purpur gekleidet, mit Dornen gekrönt, -portans coronam spineam et purpureum vestimentum- (Joh. 19.5) und Pilatus zeigte ihn dem Volk mit den Worten "Ecce Homo" - hier der Mensch, Der Präfekt des Prätoriums - sprach unbewußt mit der Sprache des Hl. Geistes, der sagte -. er scheint nur ein Mensch zu sein, aber er ist der Sohn Gottes, der vom Gesetz versprochene Messias, der König der Menschen und der Engel, der Erlöser der Menschheit,  Auf gleiche Weise scheinen in der Epoche der Passion, die wir erleben, die Worte "Ecce Ecclesia, ecco die Braut Christi, die einzige Verteilerin der Mittel zur Erlösung, die Königin des Friedens, die Herrin der Menschen, das Königreich, dessen Schlüssel  Petrus anvertraut wurden. Hier die Heilige Kirche,gepeinigt, entstellt, beschmutzt. Wie ist es möglich, daß sie so behandelt wird?

Von Schmerz und Ärger bewegt, verehren wir die Kirche, wenden unsere Verehrung besonders der bewundernswürdigen Dornenkrone zu, um die Beleidigungen des Königtums Christi wieder gut zu machen, die in den vergangenen Tagen erneuert wurden.
In den mittelalterlichen Kathedralen wie in Nôtre Dame wurden die Dämonen in Form von unförmigen und grotesken Skulpturen an der Außenseite der Kirche dargestellt, ins Innere konnten die bösen Geister nicht gelangen.

Wenn im Inneren des Tempels Gottes der Schimmer des Feuers das reinste Licht der Glasfenster ersetzt- bedeutet das, daß die Hölle eingedrungen ist."Höllenfeuer in Nôtre Dame" liest man auf der ersten Seite der deutschen Bildzeitung vom 16. April. Die Worte des Hl. Luigi Maria Grignon de Montfort im Appell seines flammenden Gebetes klingen prophetisch: "Feuer! Feuer! Hilfe! Hilfe!
Feuer ist im Haus Gottes! Feuer in den Seelen! Feuer ist im Heiligtum!"

Noch lebendiger klingt in unseren Herzen in dieser Ostervigil die Schlussanrufung des Sanctus wieder: "Wach auf Herr! Warum gibst Du vor, zu schlafen? Erhebe Dich mit all Deiner Omnipotenz, Deiner Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Bilde Dir eine Schar von Leibwächtern, um Dein Haus zu schützen, Deine Herrlichkeit zu verteidigen, die Seelen zu retten, so daß es nur eine einzige Herde und einen einzigen Hirten gibt und jeder Dich in Deinem Tempel verherrlichen kann.
Et in templum eius omnes dicent gloriam. Amen."

Quelle: Corrispondenza Romana, R.de Mattei

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