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Montag, 13. Mai 2019

EIn Kardinal spricht: FIAT LUX!

Auch Marco Tosatti kann der aufsehenerregenden Tat des päpstlichen Almoseniers nichts Positives abgewinnen, überläßt aber nach einigen sarkastischen Kommentaren bei Stilum Curiae das Feld einem seiner Leser - einem italienische Gemeinderat- für eine auch historische Einordnung der Situation. In Vielem können auch wir uns in unserem Land wiedererkennen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"UNANSTÄNDIG: WEIL DAS FIAT LUX DES PÄPSTLICHEN MINISTERS EINE GEFÄHRLICHE GESTE IST, UNGERECHT UND VERURTEILENSWÜRDIG"

Liebe Freunde und Feinde von Stilum Curiae, mit scheint, daß der Fall Krajewski weitere Aufmerksamkeit verdient. Wegen seines verführerischen Charakters; wenn eine öffentlichen Immobilie nicht uns allen, den Bürgern, gehört sondern niemandem und wenn es niemanden interessiert, ob es sich jemand aneignet, wenn es niemanden interessiert, daß die Stromrechnungen nicht bezahlt werden,...sollen doch die anderen bezahlen; das sind dann nicht die Magnaten sondern die gemeinsamen Kontoinhaber, die Gesamtheit, auf die die Gruppe selbst die Kosten abwälzt....Kirchlicher Populismus in zigster Potenz. Ich mache eine "evangelische" Geste, damit ich nicht auf der Rechnung sitzen bleibe. 
Aber die Folgen sind sehr schwerwiegend: es bedeutet, daß man das Grundprinzip des Zusammenlebens nicht verstanden hat: und das ist, daß nur das Recht die Schwächsten schützt und daß jede dem Gesetz zugefügte Verletzung nicht zu Lasten der Mächtigen geht, die sich bestens verteidigen können sondern der einfachen Leute, die vielleicht zähneknirschend die Rechnungen bezahlen. Für die "Similitudini" (s. Original) danken wir einem Freund bei Facebook. Dulos Acreios. 

Ich glaube, daß weder in Frankreich, Polen oder Groß-Britannien ein solche Verhalten toleriert würde. Besonders von einem Minister, einem fremden, aus einem fremden Staat. Aber man weiß, daß wir sind es gewohnt sind, alles zu schlucken. Bei dieser Gelegenheit hat Alfonso Indelicato, ein ständiger Leser von Stilum Curiae, Gemeinderat in Saronno, uns seine Überlegung geschickt, die wir gern veröffentlichen. 
                                                       
                                                                *   *   *   *   *

                               FIAT LUX

Vor langer Zeit gab es einmal eine Partei, die sich Democrazia Cristiana nannte. 



Die Kirche unterstützte diese Partei, weil viele ihrer Exponenten praktizierende Katholiken waren, die sich für ihr politisches Handeln von der Christlichen Botschaft inspirieren ließen. Außerdem fürchtete die Kirche, daß die PCI (die kommunistische Partei Italiens) die Macht übernehmen könnte und in Italien - mutis mutandis- die gleichen antichristlichen Verfolgungen durchführen würden wie in der UdSSR, Osteuropa und andernorts, Das Symbol der DC ein Schild mit einem Kreuz, ließ verstehen, daß in Italien die marxistische, atheistische und materialistische Doktrin in dieser Pareti einen unüberwindlichen Gegner gefunden hatte. In jenen weit zurückliegenden Jahren waren die PCI und andere linke Gruppierungen sehr vorsichtig vor "Invasionen" der Kirche, d.h. vor unbefugtem Betreten des politischen Feldes, und es fehlte nicht an Aufforderungen an die Prälaten, sich mit strikt religiösen und theologischen Fragen zu beschäftigen. Besonders streng war die Zensur bei Wahlen, wenn die CEI ein ums andere mal- vielleicht mal mit leichten Akzentverschiebungen- die Wähler einludt, für die DC zu stimmnen. Ich erinnere mich auch, daß die Katholiken, die darauf bestanden sich in der Politik durch die Botschaft Christi inspirieren zu lassen, abschätzig "Integralisten" genannt wurden. 

Die Jahre vergingen und mit ihnen verschiedene Ereignisse in unserer Nation. Die Welt hat sich verändert, bis zu einem Grad, daß das Verhältnis der Kirche zur Welt der Politik - im Hinblick auf jene längstvergangenen Zeiten- direkt umgekehrt haben.

Heute besetzt die Kirche alle Felder, aber die Linke hat nichts dagegen einzuwenden, eher hat sie in ihr ihren stärksten Verbündeten. In Wirklichkeit handelt es sich aber nicht um ein Bündnis unter Gleichen. De facto ist es die Kirche, die mit ihrem Interventionismus auf soziopolitischem Gebiet die Marschrichtung ihres einstigen Feindes übernommen hat und jetzt an seiner Seite marschiert, auch wenn die postkommunistische Truppe zwischen denen, die beabsichtigen Lenins Mumie vom Dachboden zu entfernen und denen, die einen finanziellen Neoliberalismus anstreben, der neue Räume und Grenzen garantieren soll, aufgeteilt sind und den die Wahlergebnisse in der Realität schon schwer bestraft haben. 

Also ist es die Kirche, die den Angriff führt. Als der Pontifex in den vergangenen Tagen einer Roma-Familie, die im Zentrum des Aufruhrs in Casal Bruciato steht, eine Privataudienz gewährte, hat er keine Geste des Dankes gezeigt, sondern den römischen Bürgern, die es wagten als Italiener- das Gemeindezentrum für sich zu fordern,, das den Nomaden angeboten worden war- seine Antwort gegeben. Mit dieser Geste sagt er ganz klar Einiges: daß das Heimatland kein Wert ist, daß jeder woher er auch kommt, ebenso viele Rechte hat wie die, die seit Generationen Italiener sind, wenn nicht mehr....
Wenn der Almosenier des Papstes Konrad Krajewski ein Gebäude in der Hauptstadt betritt, das seit Jahren von einer extrem linken, politischen Bewegung besetzt ist, einen Stall, in dem es kein Licht gibt, weil keiner der Besetzer je die Stromrechnungen bezahlt hat, und selbst die Siegel entfernt, sagt er mit seiner Geste noch einmal etwas deutlich anderes:  daß Mobbing gesegnet ist, daß Eigentum Diebstahl ist, daß Zweckentfremdung schön ist, daß das Stehlen von Häusern gegenüber denen, die bereit wären. Miete zu zahlen, ein Akt der Gerechtigkeit ist. 

Man muß lächeln, wenn der selbe Prälat - offensichtlich stolz auf sein glorreiches Unternehmen - erklärt "Ich übernehme die volle Verantwortung für das, was ich getan habe"  so oder ähnlich sagte er es. 

Was für ein Held, dieser Geweihte!  Ich erinnere mich daran, daß Priester in den kommunistischen Ländern, die zivil gekleidet- insgeheim das Allerheiligste in die Häuser der Bürger brachten und dort die Hl.. messe zelebrierten, ihr Leben riskierten und wenn sie entdeckt wurden, in den Gulag tranportiert wurden , wo sie so gut wie immer starben- wenn sie dort als Märtyrer ihren Glauben bekannten. Was riskiert Kardinal Krajewski heute?  Die Titelseiten der Zeitungen, das Erscheinen im Fernsehen, den Lob und die Lobeshymnen der Sozialen Zentren. Er wird der letzte in seiner Reihe neuer Heiliger diese seltsamen Kirche werden, nach Gretchen, nach dem Jungen, der in der Casa Pound flüsterte, nach den heldenhaften Maghrebinern im verrückten Bus, jetzt also der Kardinal, der die Siegel abreißt und den Schuldnern das Licht zurückgibt. Aber im Grunde steht ja schon in der Genesis: "fiat lux". 

Alfonso Indelicato, gewählter Gemeinderat in Saronno, 

Folgt ein Zitat aus dem Lateranvertrag, Art. 21
"Alle Kardinäle erfreuen sich in Italien der Ehrungen, die adeligen Prinzen zustehen; die die i n rom residieren -auch außerhalb von Vatican-Stadt- sind in allem Bürger der Letzteren...."

und eine sich daraus erbenden Analogie:
"Similitudini"
"Der Kardinal-Almosenier  Konrad Krajewski schaltet im besetzen Gebäude den Strom wieder an"
und
"Seine königliche Hoheit, Prinz Felix von Luxemburg, reißt die Siegel von den Stromzählern im besetzten Haus. "

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti, A. Indelicato, Dulos Acreios 

 

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