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Donnerstag, 13. Juni 2019

Gedächtnisverlust

Riccardo Cascioli hat zum neuen Interview von Magr. Viganò und der Beteuerung des Pontifex´von den Vorwürfen gegen Ex-Kardinal McCarrick nichts, absolut nichts gewußt zu haben, einen Leitartikel für La Nuova  Bussola Quotidiana verfaßt,
Hier geht´s zum Original:  klicken

"MSGR.VIGANÒ UND DER VERGESSLICHE PAPST"
Die neuen Aussagen von Msgr. Carlo Maria Viganò nach den Antworten von Papst Franziskus zur causa McCarrick bei einem mexikanischen TV-Sender legen den Finger in die Wunde: der Papst "lügt", die Vertuschung des Skandals geht weiter. Das ist eine beunruhigende Situation; mehr als annehmbar die Aufforderung an den Papst, zu beten und zu bereuen.

"Wir leben in einem wirklich dunklen Moment für die universale Kirche." Schwer dieser lapidaren Aussage von Msgr. Carlo Maria Viganò nicht zuzustimmen, der frühere Apostolische Nuntius in den USA, der im vergangenen August ein langes Memorandum veröffentlicht, in dem er die vaticanischen Vertuschungsaktionen verurteilt, die der Karriere des "Raubtier" Kardinals Theodore McCarrick zustimmten und in die er auch Papst Franziskus einbezog.
Vor zwei Tagen wurde Msgr. Viganò in einem langen Interview mit der Washington Post " wieder lebendig" ; Und gestern mit einer Erklärung, die seine Antwort auf die Aussagen des Papstes zum Fall McCarrick in dem dem mexikanischen Sender gewährten Interview vollständig wiedergab.

"Es ist äußerst traurig die Antworten von Papst Franziskus in der causa McCarrick zu lesen, vom ganzen Rest gar nicht zu reden" stellt Msgr. Viganò fest: "Zuerst sagt er, er habe schon oft geantwortet; dann daß er nichts wußte, absolut nichts über McCarrick, danach, daß er sich nicht an sein Gespräch mit mir erinnert". Alles "freche Lügen" sagt Msgr. Viganò, der erklärt:

"Erstens - hat er in neun langen Monaten kein Wort zu meinem Zeugnis gesagt und sich sogar seines Schweigens gerühmt- und tut das weiterhin, indem er sich mit Jesus vergleicht. Also hat er nun gesprochen oder geschwiegen? Welches von beiden?





Zweitens - alle wußten vom raubtierhaften Verhalten McCarricks- vom jüngsten Seminaristen in Newark bis zu den höchstrangigen Prälaten im Vatican.

Drittens: Ich wiederhole vor Gott, was ich in meinem Zeugnis vom vergangenen August behauptet habe: am 23. Juni 2013 hat mich eben dieser Papst Franziskus nach McCarrick gefragt und ich habe ihm gesagt, daß es ein dickes Dossier über seine Mißbrauchstaten bei der Bischofskongregation gibt und daß er Generationen von Seminaristen verdorben hat. Wie könnte jemand, besonders ein Papst, das vergessen? Wenn er also bis zu jenem Tag nichts wußte, wie konnte er meine Warnung ignorieren und McCarrick weiter vertrauen, wie einem seiner engsten Berater?"

Wir waren sicher bei diesem Gespräch am 23. Juni nicht anwesend, deshalb können wir dazu nichts bezeugen. Was den Ruf von Kardinal McCarrick dagegen angeht, so ist der sehr offensichtlich, und es gibt viele  "Vergessliche" -wie Kardinal Wuerl- so haben die bisherigen Erkenntnisse das Gegenteil bewiesen. u.a. die kürzlich vom ehemaligen Sekretär McCarricks veröffentlichten Dokumente (und viele Personen in den USA und Rom, die Vigano benennt). Angesichts dessen ist es schwer zu glauben, daß der Papst "absolut nichts " wußte.
Aber beim ersten Punkt sind die Widersprüche von Papst Franziskus offenbar und für jeden nachzuprüfen. So sind z.B. im Televisa-Interview die Widersprüche und die Zurückhaltung bzgl Zanchetta- offensichtlich, dem argentinischen Bischof, seinem Freund, der des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt wird und nach den Vorwürfen vom Vatican "befördert" wurde- und angesichts der unhaltbaren offiziellen Verteidigung Kardinal Maradiagas gegen die vielen -oft beschriebenen Vorwürfe wegen sexuellen Mißbrauchs und der Verwicklung in das finanzielle Mismanagement.

Außerdem gibt es für die von Msgr. Viganò  im vergangenen August geäußerten Vorwürfe, die - wir wiederholen das- verschiedene Persönlichkeiten der Römischen Kurie - frühere und gegenwärtige- betreffen, bereits in nachfolgenden Erklärungen und Unterlagen Bestätigungen. Es muß gesagt werden, daß die Vertuschung bzgl. der causa McCarrick weiter geht, trotz der Versprechen und Transparenz-Erklärungen, die wir in diesen Monaten mehrmals gehört haben.
Aber was die Sache offensichtlich schwerwiegender und schmerzlicher macht, ist die Verwicklung der Person des amtierenden Papstes selbst.

Außerdem wird die Situation immer unhaltbarer, auch bei den Journalisten, die Papst Franziskus immer mit Sympathie und offener Unterstützung gefolgt sind: es genügt an den bekannten amerikanischen Vaticanisten John Allen zu denken, der in den vergangenen Tagen berichtete, wie der Kommunikationsapparat des Vaticans die unbequemen Fragen von Televisa bei der traditionellen "fliegenden Pressekonferenz" bei der Rumänienreise ausgewichen ist. (hier) 

Die Schlußfolgerung ist beunruhigend, Msgr. Viganò umschreibt es nicht: "Der Summus Pontifex belügt jetzt offen die ganze Welt, um seine falschen Handlungen zu verdecken."
Man könnte eine Hypothese, warum der Papst sich so verhält, vorbringen und wieviel davon "Mehl aus seinem Sack" ist und nicht Frucht von Manipulationen durch andere Personen, die Tatsache bleibt doch. Wir wissen nicht, ob es Präzedenzfälle dieser Art gibt, aber es ist klar, daß wir uns heute mit einem Papst abfinden müssen, der in Fragen, in denen er selbst auf die Glaubwürdigkeit der Kirche hinweist, seltsame Gedächtnislücken hat und der Realität widerspricht.

Was ist zu sagen, was ist zu tun? Wir glauben, daß wir dem Hinweis von Msgr. Viganò folgen sollten, der inzwischen in der Washington Post erklärte, er bereue es, damals den Rücktritt des Papstes gefordert zu haben und er fordert uns dazu auf, uns hauptsächlich mit dem Augenblick zu befassen, in dem wir vor unserem Herrn erscheinen werden oder- wie er wiederholt- mit der "spirituellen Dimension" (...) die in irgendwelchen Erklärungen über McCarrick oder bei Pressekonferenzen völlig fehlt.

Das ist eine Sorge, die Viganò auch um sich selbst hat und mit dieser Blickrichtung rechtfertigt er seinen Kampf um die Wahrheit; dann wegen McCarricks und der anderen, die an den Mißbräuchen beteiligt waren; auf dieser Grundlage kritisiert er auch die Sanktionen, die gegen den ehemaligen Kardinal verhängt wurden; und vor allem um den Papst, für den "inbrünstig zu beten und Buße zu tun", er alle Gläubigen auffordert. Weil der Augenblick für "die universale Kirche wirklich dunkel ist."

Quelle: LNBQ, R. Cascioli

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