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Dienstag, 16. Juli 2019

Roberto De Mattei über den Kampf des Bösen gegen die Kirche. Fortsetzung 1.0

Fortsetzung von hier

Der Teufel und die Hölle 

"Es ist wichtig, zu betonen, daß wir nicht vom Teufel sprechen können, ohne von der Hölle zu sprechen. Erde, Fegefeuer und Paradies sind Orte, die von Seelen bewohnt werden und die Civitas Dei ausmachen, Aber die Mitglieder der Civitas diabuli bewohnen ebenfalls Orte- Erde und Hölle, weil es für sie kein Fegefeuer gibt, Laut der Katholischen Lehre bedeutet Hölle nicht nur den Zustand der Verdammung, sondern auch einen Ort, an dem die rebellischen Engel und jene, die in Todsünde gestorben sind; für immer bestraft werden. 


Warum sprechen die Mitglieder der Civitas diabuli  vom Teufel aber nicht von der Hölle, außer um sie zu leugnen? Weil jemand, der einen Menschen liebt, dazu neigt, immer über ihn zu sprechen- im Guten wie im Bösen und über den Teufel kann man auf verführerische Weise sprechen, man kann ihn als Opfer darstellen, als abgewiesenen Engel, der seine dunkle Schönheit behalten hat und so den Weg für seinen Kult ebnen. Aber von der Hölle zu sprechen, bedeutet von einem Ort ewiger Qual zu reden, in sich grauenhaft und abstoßend, und die Gerechtigkeit Gottes beschwören, eines Gottes, der unfehlbar urteilt und unwiderruflich verurteilt. Aus diesem Grund lassen Übeltäter die Hölle außer Acht und sprechen nur über sie, um zu behaupten, daß sie leer ist, 

Pater Garrigou-Lagrange stellt fest, daß die Leugnung der Hölle durch die Freimaurer ein Beweis für ihre Existenz ist,. Tatsächlich- die Frucht offenbart den Baum.
Wer Gott hasst, erkennt nicht nur Seine Existenz an, weil er Ihn nicht bekämpfen würde, würde er Ihn nicht anerkennen- aber in seiner satanischen Perversität beweist er auch die Existenz der Hölle. Was anderes bedeuten die Profanierung der Eucharistie,  die dunklen Liturgien, die in Blasphemien gegen alles gipfeln, was göttlich ist, wenn nicht Manifestationen eines Hasses, der seine Quelle in der Hölle und dem Teufel hat? 

Die Ursünde

Der Kampf zwischen den beiden Städten kann nicht nur durch das Tun Satans erklärt werden, sondern auch durch die Ursünde- die seit Adam seinen Nachkommen weiter gegeben wird. Sünde ist eine Erbkrankheit. Jeder - nach Adam- ist in Sünde geboren, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Die Menschheit ist deshalb krank, aber nicht tot, weil die Sünde den Menschen dem Bösen zugeneigt macht, ihn aber nicht völlig verdirbt. Die Natur ist krank, aber das Böse ist nicht die Essenz der Natur. 




Die Ursünde verwundet Seele und Körper des Menschen, schafft moralische Unordnung, die in Sünde gipfelt und physische Unordnung, die im Tod gipfelt. Die schwerwiegendste Konsequenz der Sünde Adams jedoch- war nicht die Einführung des Todes des Körpers sondern des Todes der Seele, die Trennung der himmlischen Beziehung zwischen Gott und dem vernünftigen Geschöpf. 
Tod, Krankheit, Leiden, Angst, Irrtum, Zweifel, Konflikte -sind alle Folgen der Ursünde. 
Donoso Cortés schreibt: "Die Sünde hat den Himmel mit Trauer bedeckt, die Hölle mit Flammen und die Erde mit Unkraut. Sie hat Krankheit, Pestilenz, Hunger und Tod in die Welt gebracht. Sie hat für die berühmtesten und menschenreichsten Städte das Grab gegraben, über die Zerstörung von Babylon gewacht, der Stadt der wunderbaren Gärten, des herrlichen Ninivehs, der Tochter der Sonne -Persepolis, des geheimnisvollen Memphis, des unreinen Sodoms, Athens, der Wiege der Kunst, des undankbaren Jerusalems und des großen Roms. Die Sünde ist für die Seufzer aus der Brust der Menschen und die Tränen, die Tropfen für Tropfen aus den Augen der Menschen fließen, verantwortlich.
Der schwerwiegendste Aspekt der Sünde aber, den kein Intellekt begreifen kann und keine Worte ausdrücken können, ist , daß sie Tränen aus den allerheiligsten Augen des Sohne Gottes hervorbrechen lassen kann, des geduldigen, ans Kreuz genagelten Lammes, beladen mit den Sünden der Welt. "
Im Garten des Ölberges erfuhr er Trauer und Bewegung und der Horror der Sünde war der Grund für diese außerordentliche Bewegung und Trauer. Er schwitzte Blut und das Spektrum der Sünde war der Grund dieses außerordentlichen Schwitzens von Blut. Er wurde ans hölzerne Kreuz genagelt und es war die Sünde, die ihn dort annagelte; es war die Sünde, die ihn leiden ließ, die Sünde, die ihm den Tod brachte." 

Der Ursprung des Mysterium Iniquitatis war jedoch nicht die Sünde Adams und Evas, sondern die Sünde Luzifers, Der Ungehorsam Adams und Evas geschah unter dem Einfluss Satans, aber niemand beeinflußte Satan, dessen Sünde Gottes Vergebung nicht verdiente, ungleich der Sünde unserer Voreltern, weil Satan die Ursache dieser Sünde war. 
Aus diesem Grund ist Christus, der neue Adam, das Oberhaupt der Stadt Gottes, nicht Adam., aber Luzifer ist der Anführer der Civitas diabuli. Deshalb - laut dem Buch der Weisheit- "Invidia diabuli mors intravit in orbe terrarum" (Weish. 2:24) 
"Durch den Neid des Teufels aber ist der Tod in die Welt gekommen, und die ihm angehören, werden ihn erfahren."

Revolution und Konterrevolution

Während der heilige Augustinus das Genie ist, das in unerreichter Tiefe den Gegensatz zwischen den beiden Städten beschreibt, hat niemand die Geschichte der Antithese zwischen der Civitas Dei und Civitas diabuli in den letzten Jahrhunderten besser beschrieben als Plinio Correá de Oliveira (1978-1985) in seinem prägnanten Werk " Revolution und Konterrevolution" 
 Für den brasilianischen Denker gibt es einen revolutionären Prozess, dessen Ursprünge im 14. und 
15. Jahrhundert liegen, als Europa einen tiefgreifenden Wandel im Zeitgeist erlebte. Die mit dem Humanismus verbundene Lustphilosophie löste die protestantische religiöse Revolution aus, die, abgesehen von offensichtlichen Unterschieden, eine mit humanistischen Überzeugungen war. Die Französische Revolution begrüßte die liberalen und egalitären Tendenzen des Humanismus und des Protestantismus und führte sie in die politische und soziale Sphäre ein. Die kommunistische Revolution breitete sich auf der ganzen Welt aus und führte den egalitären Hass der Französischen Revolution zu seinen endgültigen Konsequenzen.


Eine neue weltweite Zivilisation sollte die christliche Zivilisation ersetzen. Während der Französischen Revolution, am 17. Juni 1790, präsentierte sich der preußische Revolutionär Anacharsis Clootz (1755-1794) der National-Versammlung als "Redner der Menschheit" und leitete eine Deputation von Personen verschiedener Sprachen und Nationalitäten beim Aufbau einer universellen Republik an, die alle Völker der Erde umfassen würde. Ein anderer Protagonist der Revolution, Abt Henri Grégoire (1750-1831), forderte im Namen der universellen Gleichheit die Abschaffung der „Aristokratie der Haut“. Am 4. Juni 1793 wurde eine Maskerade organisiert, und eine Delegation schwarzer Männer und Frauen drang in den Konvent ein,  vorausgetragen wurde ihnen ein Banner, auf dem ein Mulatte und ein mit einer Pike bewaffneter Neger abgebildet waren, die beide die phrygische Mütze trugen, das Symbol der Revolution. "Bürger" -erklärte Grégoire, inmitten der Begeisterung der Konventsdelegierten -" es gibt immer noch eine Aristokratie: die der Haut. Ihr werdet sie verschwinden lassen!".

Die Utopie der ethnischen Vermischung geht also auf ein frühes Datum zurück und ist Ausdruck des egalitären Pantheismus der Französischen Revolution, die behauptete, daß sie jede Ungleichheit vernichten würde-ob sozial oder natürlich- um eine Nachahmung der mittelalterlichen Christlichen Republik zu schaffen. Erst nach dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches 1918 wurde diese Utopie offenbar realisiert- mit dem fast zeitgleichen Auftauchen der Diktatur des Kommunistischen Proletariates, des Nationalsozialistischen Dritten Reiches und der Gründung des Völkerbundes-der später in Organisation der Vereinten Nationen umbenannt wurde. Alle diese Projekt versagten jämmerlich. Der Traum ein" novus ordo saeculorum" aufzubauen, der Anfang des 20. Jahrhunderts auftauchte, wurde durch einen gegenteiligen Traum ersetzt, den der Zerstörung: das Königreich des Chaos. 
Die Neue Weltordnung ist in Wirklichkeit ein weltweites Chaos, das heute die Farben des Amazonas hat, des glücklichen Paradieses, in dem indigene Völker die Weisheit des Naturkults weitergeben, und die Erd-Charta ersetzt die Erklärung der Menschenrechte, die jetzt abgelöst wird von der Stammesphase der vierten und fünften Revolution. Das Amazonasgebiet wurde von einem physischen Territorium zu einem theologischen Ort erhoben, dem Gegenstand der Geolatrie schlechthin, dem Kult, der Mutter Erde geweiht und der alle lebenden oder leblosen Kreaturen umfasst, bei denen alles koexistiert und nichts existiert, denn sobald jede Ungleichheit beseitigt ist, wird das Nichts als das ultimative Geheimnis des Universums offenbart. Die Metaphysik des Nichts ist das Herzstück der neuen Religion.

Aber sogar der nihilistische Traum ist alt. Zu der Zeit als Clootz und Grégoire ihre Utopien präsentierten, offenbarte der Marquis de Sade  (1740-1814), Sekretär der berüchtigten jakobinischen Sektion der Pikarden, das wahre Ziel der Revolution in seiner Broschüre mit dem Titel "Franzosen, es sind größere Anstrengungen erforderlich, wenn Ihr Republikaner sein wollt" , in der er die Apotheose des Bösen und die Auflösung aller moralischen Maßstäbe feierte.

Vor de Sade war der Theoretiker der Metaphysik der Auflösung Dom Léger-Marie Deschamps (1716-1774), ein atheistischer Benediktinermönch, der Diderot und die französischen Enzyklopädisten heimlich beeinflusste. Seine Manuskripte wurden fast ein Jahrhundert nach seinem Tod entdeckt und erstmals 1930 im bolschewistischen Russland veröffentlicht. Der russische Gelehrte Igor Safarevic und der polnische Akademiker Bronislaw Baczko betonen die Bedeutung dieser Schriften, die das Böse verurteilen. Deschamps proklamierte eine allgemeine Gleichheit, in der alles mit dem Nichts zusammenfällt: „Alle Wesen fließen aus und ineinander und alle Personen sind nur verschiedene Aspekte einer einzigen universellen Rasse.“ Pantheismus fällt mit Nihilismus zusammen, weil alles nichts ist und alles sich zum Nichts machen muss. Nichts ist der einzige strenge Gegensatz des Seins. Der Antikosmos, der die Verneinung und Vernichtung jeder Realität darstellt, manifestiert sich in der Auflösung jeder Ethik, jedes Rechts, jeder Gesellschaft, jeder Familie, jedes Anstands.

Wenn wir eine gefeierte Seite von Mons. Jean-Jacques Gaume (1802-1879) auf unsere Zeit anwenden,  können wir sagen: „Wenn Sie die Maske von der Revolution abziehen und fragen  werden: Wer bist Du? Werde ich dir sagen: Ich bin nicht das, woran die Leute glauben. Viele sprechen von mir und sehr wenige kennen mich. Ich bin weder die Finanzoligarchie noch der amerikanische Globalismus, noch der russische Moloch oder der chinesische Drache. Ich bin nicht die islamischen Migranten, die in Europa einmarschieren, um es zu erobern, noch die Sodomiten, die gegen die Familie demonstrieren, um sie zu zerstören. Ich bin weder Marco Pannella noch Emma Bonino. Ich bin weder Obama noch Soros. Diese Leute sind meine Kinder, sie sind nicht ich. Diese Dinge sind meine Werke, sie sind nicht ich. Diese Männer und diese Dinge sind kurzlebig und ich bin ein ständiger Zustand. 

Ich bin der Haß auf jede Religion und soziale Ordnung, die der Mensch nicht eingerichtet hat und in der er nicht König und Gott in einem ist. Ich bin die Verkündung der Menschenrechte gegen die Rechte Gottes. Ich bin der Philosoph der Rebellion: ich bin die bewaffnete Negation (nihil armatum): ich bin die Grundlage des religiösen und sozialen Staates, dem der Wille des Menschen und nicht der Wille Gottes zugrunde liegt! Mit einem Wort, ich bin Anarchie, weil ich der entthronte Gott bin und Mensch an Seiner Stelle. Deshalb nenne ich mich Revolution, die Umsturz ist “

Fortsetzung folgt......

Quelle: LifeSiteNews, R.De Mattei

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