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Dienstag, 6. August 2019

Ein Besuch in Mater Ecclesiae und die Reaktionen darauf...

R. Cascioli kommentiert für La Nuova Bussola Quotidiana die Einladung des Papa emeritus an Msgr. Livio Melina zu einem Gespräch über das Geschehen im JPII-Institut und die Reaktionen mancher Bergoglianer darauf.
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INSTITUT FÜR EHE UND FAMILIE

"BENEDIKT XVI AN DER SEITE DER ENTLASSENEN DOZENTEN" 

Der emeritierte Papst Benedikt XVI hat Msgr. Livio Melina, den Ex-Präsidenten des Johannes-Paul-II Institutes Für Ehe und Familie, der vom Großkanzler Msgr. Vincenzo Paglia entlassen wurde zu einem Treffen in seiner Residenz eingeladen und ihm seine Solidarität versichert. Eine beredte Geste., die die Freundschaft für die Dozenten des Institutes und ihre Arbeit bestätigt und sendet jenen eine Botschaft die vorgeben, die Lehre zu revolutionieren. Und offensichtlich gehen die Angriffe auf Benedikt XVI und phantomhaften Feinde von Franziskus los. 

Was wir zeigen wollten. Vor knapp zwei Tagen haben wir die jakobinische Haltung einiger Theologen und Kommentatoren angeprangert, die trotz aller Einwände eine Verschwörung gegen den Papst anprangerten, und gestern reichte ein Foto vom Papa Emeritus Benedikt XVI mit Msgr. Livio Melina, dem Es-Präsidenten des JP II-Institutes, vom Großkanzler Monsignore Vincenzo Paglia vertrieben, um die üblichen "Wächter der Revolution"  von der Kette zu lassen. Nur die Töne variierten - vom scheinbar gemäßigten, aber giftigen Vatican-Insider bis zum vulgären und diffamierenden Faro di Roma -, aber das Konzept ist dasselbe: es ist ein Angriff auf Franziskus, es ist  .

Was ist wirklich passiert? Daß die Nachricht von der Entlassung von Msgr. Melina und der anderen Dozenten - und allgemeiner die Schlacht, die um das Institut entbrannt ist, das -wie Johannes Paul II wollte, die Schönheit der christlichen Familie promoten sollte, in den Mauern des Klosters Mater Ecclesiae, wohin sich Benedikt XVI zurückgezogen hat, nicht unbemerkt geblieben ist. 
Der Papa emeritus hat gut darüber nachgedacht, Msgr. Melina in seine Residenz einzuladen. 
Die Begegnung fand tatsächlich am Nachmittag des 1. August statt, wurde aber erst gestern durch die Agentur Aciprensa bekannt gegeben. Am Ende- berichtet die Agentur- hat Benedikt Melina seinen Segen gespendet, ihm seine persönliche Solidarität ausgedrückt und ihn seiner Gebete versichert".




Außerdem muß -in Anbetracht der Schlussfolgerungen, die gestern gemacht wurden, gesagt werden, daß das Foto und die Meldung vom Treffen mit Zustimmung des emeritierten Papstes verbreitet wurden. Also keine Instrumentalisierung  Benedikts. Aber wir verstehen die Wut der "Wächter der Revolution". Obwohl die Geste Benedikts vor allem zartfühlend und Ausdruck menschlicher Nähe und des Vertrauens gegenüber den Menschen und einem Institut ist, dem er stets mit großer Aufmerksamkeit und Väterlichkeit verbunden war, kann ihm in diesem Augenblick seine beunruhigende  Bedeutung nicht entgangen sein, 

Wie wir in den vergangenen Tagen erklärt haben, ist es ein wahrer Handstreich von Msgr. Paglia um schließlich den Zugang zum Thema Ehe und Familie radikal zu verändern. Unter diesem Aspekt sind u.a. die Lehre der fundamentalen und der speziellen Moraltheologie abgeschafft worden- um die herum das Institut aber  aufgebaut worden war. Angesichts der Ereignisse -aber mit Diskretion wollte Benedikt XVI das Gewicht seiner Gegenwart zur Verteidigung einer Arbeit in die Waagschale werfen, die der Kirche in den letzten 38 Jahren viel gegeben hat. Das ist kein Angriff auf Franziskus- wie sofort von mehreren Seiten böswillig behauptet wurde.;
Eher kann man das als Einladung betrachten, die Entscheidungen zu überdenken und die Kontinuität mit dem zu bewahren, was bisher entwickelt wurde. 

Im Übrigen ist das Denken Benedikts XVI über das JPII-Institut völlig bekannt, weil er in diesen Jahren bei nicht wenigen Gelegenheiten -zuerst als Kardinal und dann als Papst Briefe an Msgr. Melina geschrieben oder sich an die Mitglieder des Institutes gewandt hat- sei es um seine Gründung zu loben oder die Ergebnisse zu preisen. Ein anderer Lehrer des JPII-Institutes, Juan Jesus Perez-Soba hat daraus eine kurze Zusammenfassung gemacht in einem Artikel für Aciprensa , aus dem klar hervorgeht, daß man nicht auf ein privates Treffen mit Msgr. Melina warten muss, um zu erfahren, auf welcher Seite der Papa emeritus steht. 

Sehr wichtig für das aktuelle Geschehen ist z.B.  der Brief an Msgr.Melina vom 30. Juni 1990 -anläßlich der Konstitution der Forschungsabteilung für die fundamentale Moraltheologie.
Der damalige Kardinal Ratzinger betonte, daß die Einführung der Moraltheologie und Förderung ernsthafter Überlegungen zur Erneuerung dieser Disziplin im Licht der Enzyklika "Veritatis Splendor". Und er wünschte sich, daß "die so wichtige und rechtzeitige Initiative bei den Moraltheologen ein weitreichendes Echo finden und dazu beitragen möge, die wissenschaftliche Lehre dieser Enzyklika kennen zu lernen und zu vertiefen." 

Im Januar 2003 hat Ratzinger --nach einem weiteren Brief an den damaligen Prsäsidenten Msgr. Rino Fisichella eine Konferenz veranstaltet, bei der die Enzyklika Veritatis Splendor gewürdigt wurde, die eine Moral enthält, die"nicht als Serie von Vorschriften konzipiert ist" sondern als Resultat einer Begegnung, die auch weiß, wie man entsprechend handeln kann." Der Kardinal schloss damit, daß er sich auf die Erfahrung des Martyriums - des Todes aus Liebe des Gekreuzigten, wo man sieht, daß die Bestätigung der absoluten Gebote, die vorschreiben, was in sich schlecht ist- bedeutet nicht, sich der Sklaverei von Verboten zu unterwerfen, sondern sich für die Werte des Lebens zu öffnen, die vom wahren Guten, der Liebe Gottes selbst, erleuchtet sind."

Man könnte noch lange fortfahren, aber schon aus diesen wenigen Sätzen wird das Denken Benedikts XVI über das Geschehen im JPII-Institut klar. Die Begegnung mit Msgr. Melina war die Gelegenheit, um sich an eine Botschaft zu erinnern, die zu vergessen beschämend wäre.

Quelle: LNBQ, R. Cascioli

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