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Dienstag, 6. August 2019

Fr. Hunwicke spricht

bei liturgicalnotes über "Urbane Legenden und die Amazonas-Synode" und die Amazonas-Regionm wie die Autoren des Instrumentum Laboris sie sehen, als von "edlen Wilden" bewohntes "neues Trianon".  Hier geht´ s zum Original:  klicken 

 "URBANE MYTHEN UND DIE AMAZONAS-SYNODE"
"Jeder englische Leser kennt ein Dorf, irgendein Dorf, irgendwo, in dem die Grundstückspreise ein gutes Stück über den Einkommen der jeweiligen Landbevölkerung liegen, die diese Grundstücke noch im Jahr zuvor bewohnt hat. Denn diese Grundstücke samt ihren Häusern sind als Ruhestandssitze oder Ferienwohnungen für „Besserverdienende“ aufgekauft worden.
Wenn ein Mann sein Berufsleben in einem Büro in der Innenstadt verbracht hat und täglich in bis zum Platzen überfüllten Verkehrsmitteln zwischen dort und einer Schlafsiedlung am Stadtrand hin- und hergependelt ist, dann träumt er vom Ruhestand in einem (gründlich renovierten) Bauernhaus mit einladend um den Eingang drapierten Stockrosen.

Ein idealisiert ausgemaltes ländliches Idyll ist die direkte Folge und ein Produkt der Verstädterung.
Das war schon immer so.

Theocritus begründete eine Tradition europäischer Dichtung zum Lobe des Landlebens, während er in der großen Bibliothek von Alexandria saß, einer der Megalopolen der antiken Welt.
Auf der einen Seite bemühte er sich um die einträgliche Gunst von Ptolemäos II., auf der anderen träumte er von einer Welt ländlicher Schlichtheit, in der Schäfer und Kuhhirten des dichterischen Wettstreits pflogen, während ihre braven Herden graziös und nachhaltig vor sich hin grasten.
In diesem Genre war das größte Problem das wirre Haar der Hirtinnen, doch das machte gar nichts, solange die Hirten sich nur einbilden konnten, zärtlich in diesem Haar verstrickt zu sein.
Vergils Begierden mögen Knaben zugeneigt gewesen sein, doch in der Welt seiner Hirtengedichte fehlt es nie an ein oder zwei Hirtinnen, die aufreizend davon laufen, um sich hinter den Weiden zu verstecken.

Und der gleiche städtisch geprägte Vergil war einer der Höflinge, die miteinander um Rang und Einkommen in der Halsabschneider-Kultur  des neuen kaiserlichen Rom wetteiferten. Wandgemälde in Pompeii berichten uns davon, daß solche mythischen Landschaften in den Wohnhäusern der städtischen Elite recht beliebt waren.
Schon Horaz hat in seiner Epode II diese Art von urbaner Legend  durchschaut, aber ich vermute, daß weder Marie Antoinette noch ihre Hofdamen die Epoden lasen, als sie ihre Lämmer im Petit Trianon weideten.
Und nun meldet sich Trianon mit einem großen Auftritt zurück. Die Gemeinde der Liebhaber des Landlebens hatte nie so genau gewußt, wo das Land ihrer Träume zu finden war – sie wußten nur , daß es weit weg sein mußte von den Hochhausschluchten und den überfüllten, schmutzigen Straßen von Metropolis.
Lag es in Arkadien? Auf Sizilien? In Shropshire? Versailles? Aber jetzt ist es heraus: In Amazonien! Amaryllis mit dem wirren Haar ist mitsamt ihrem Melkschemel an den Amazonas umgesiedelt! Endlich haben Jorge „Das Lehramt bin ich“-Bergoglio und seine vom Geist erfüllten Höflinge das Geheimnis gelüftet: In Amazonien wartet das größte Super-Trianon aller Zeiten auf seine Erbauer.
In Amazonien ist Rousseaus Wilder noch wirklich edel und weiß in glücklicher Ahnungslosigkeit nichts von der felix culpa noch von dem talis et tantus Redemptor.

Nichts wie hin (am besten mit dem Ruderboot, die kleine schwedische Greta Wienochmal bringt euch hin). Nimm die Kamera mit und mach Bilder von Kasper, der seine Füllen hütet, und Marx, wie er auf der Panflöte spielt. Dein Gesicht könnte in einem Selfie zusammen mit Hans Küng erscheinen, wie ihr von verführerischen (aber garantiert eingeborenen) Nymphen mit Äpfeln beworfen werdet!

Wie Kardinal Gerhard Müller bemerkt hat: „Es ist sicher sehr schön, am Rhein zu sitzen und vom Amazonas zu träumen“. Es ist schon irritierend, wie oft dieser Mann den Nagel exakt auf den Kopf trifft. Klar, daß man den entlassen mußte. Was für ein Glück, daß PF ihn zum Schweigen gebracht hat."

Quelle: liturgicalnotes, Fr. J. Hunwicke

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