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Freitag, 13. September 2019

Das Pell-Urteil- ein Justiz-Skandal....George Weigel legt noch einmal nach.

George Weigel macht sich bei "First Things" noch einmal für Kardinal Pell und gegen seine ungerechte Verurteilung durch australische Gerichte stark, faßt das bisherige Geschehen noch einmal kurz und prägnant zusammen und fordert praktische jeden auf, sich ihm anzuschließen.
Hier geht´s zum Original:  klicken

"DIE AUSTRALISCHE JUSTIZ AUF DER ANKLAGEBANK"
Betrachten wir noch einmal die Ereignisse, die manchen bekannt sind, anderen offensichtlich nicht:

März 2013 : Bevor es irgendeinen glaubhaften Vorwurf wegen Fehlverhaltens gegen Kardibnal George Pell gab, startete die Polizei im australischen Bundesstaat Victoria die "Operation Tethering" - die sich gegen den früheren Erzbischof von Melbourne (zu der Zeit Präfekt des vaticanischen Wirtschaftssekretariates) richtete. "Tethering" schließt Die Hilfe von Zeitungen ein, die nach Informationen über zuvor nicht gemeldete, unangenehme Ereignisse in der Kathedrale von Melbourne in der Vergangenheit suchen.

Anfang 2017:  Die Staatsanwaltschaft in Melbourne gibt zweimal einen Auftrag an diejenigen zurück, die an der Operation Tethering teilgenommen haben, und kritisiert, dass der Auftrag der Victoria Police für eine Strafverfolgung ungeeignet sei.

Juni 2017: Wegen „historischen sexuellen Missbrauchs“ vor 20 Jahren wird vom leitenden Staatsanwalt Anklage erhoben  und Pell nach Hause beordert. Der Kardinal bestreitet vehement jegliches Fehlverhalten und kehrt trotz seiner diplomatischen Immunität des Vatikans sofort nach Australien zurück, um seine Ehre und die der Kirche zu verteidigen.

Mai 2018:  Bei der Anhörung weist ein Richter mehrere Anklagepunkte gegen Pell zurück, läßt aber andere vor Gericht zu und erklärt, dass sie ungeachtet ihrer Plausibilität öffentlich vor einem Strafgericht angehört werden sollten. In der Öffentlichkeit und in weiten Teilen der australischen Medien herrscht weiterhin eine bösartige Lynchmob-Atmosphäre gegen Kardinal Pell.

September 2018: Während des Prozesses legt die Staatsanwaltschaft keine Beweise dafür vor, daß die angeblichen Verbrechen jemals begangen wurden. Die Anklage ist die Geschichte erzählt vom Beschwerdeführers, der nur auf Videoband erscheint. Zahlreiche Zeugen der Verteidigung bezeugen, dass der angebliche Übergriff unmittelbar nach der Sonntagsmesse in einem gesicherten Bereich einer belebten Kathedrale nicht vorgekommen sein konnten, wobei der damalige Erzbischof Pell innerhalb des angegebenen Zeitraums ununterbrochen von Geistlichen umgeben war. Nach mehrtägigen Beratungen teilt der Prozessrichter der Jury mit, dass er ein 11: 1-Urteil akzeptieren würde, falls ein Geschworener die Einstimmigkeit blockiert. Die Jury fällte daraufhin ein Urteil - einen 10: 2 Freispruch, der Sprecher der Geschworenen weinte, als er bekannt gab, daß die Jury sich nicht einigen konnte, auch andere Geschworenen hätten geweint- wie berichtet wurde. 





Dezember 2018: Beim neuen Prozess gegen Kardinal Pell nimmt sein Verteidiger-Team den Fall der Staatsanwaltschaft weiter auseinander, der wieder ohne überzeugende Beweise vorgetragen wird. Die Geschworenen kehren mit einem 12:0 Schuldspruch zurück und schockieren damit jeden, der den Prozess verfolgt hat (und laut einiger Anwesenden auch den Richter des Prozesses). 
März 2019: Während er den Kardinal zu 6 Jahren Haft verurteilt, deutet der Prozess-Richer nie an, daß er mit dem Urteil der zweiten Jury einverstanden ist und stellt nur fest, daß er das tut, was das Gesetz unter diesen Umständen vorsieht. 
Juni 2019: Bei der Anhörung vor einem 3-er Gremium des Obersten Gerichtshofes von Victoria, kritisieren die Richter die Dürftigkeit des Falles der Staatsanwaltschaft scharf.
21. August 2019: Das Appellationsgericht weist den Revisionsantrag von Kardinal Pell mit 2:1 Stimmen zurück. Der abweichend urteilende Richter, Mark Weinberg, ist Australiens bekanntester Kriminaljurist. Richter Weinbergs 202-Seiten langes abweichendes Urteil zerpflückt die Position seiner Kollegen, was schwerste Bedenken auslöst, ob das "Schuldig ohne jeden Zweifel" in Victoria noch die nötige Voraussetzung für eine Verurteilung ist...nicht zuletzt bei einer völlig unbestätigten Anklage. 
Nach der unverständlichen und (gemessen an Richter Weinbergs Dissens) gefährlichen Ablehnung der Berufung von Kardinal Pell im letzten Monat wurden katholische Stimmen laut, die  Respekt für das Justizsystem in Australien zum Ausdruck brachten (oder forderten). Vielleicht muss der Pressesprecher des Vatikans solche Aussagen zu diplomatischen Zwecken machen, obwohl der Grund, warum diplomatische Bedenken im Presseamt des Heiligen Stuhls die Wahrheit und Gerechtigkeit übertrumpfen, unklar ist. Wie aus dieser Chronologie hervorgeht, gibt es keinen Grund, einen Prozess zu respektieren, der an jedem Punkt nach Systemausfall riecht, angefangen bei den zweifelhaften und möglicherweise korrupten polizeilichen Ermittlungen über die Anhörung, die beiden Prozesse und die Berufung. Hier gibt es Schuldige. Aber Kardinal George Pell ist keiner von ihnen.

Während sich dieser skandalöse Prozess dem Obersten Gerichtshof von Australien nähert, müssen Freunde Australiens, sowohl in Down Under als auch auf der ganzen Welt, wiederholt eine einfache Botschaft senden: George Pell ist ein unschuldiger Mann, der fälschlicherweise beschuldigt und zu Unrecht wegen Verbrechen verurteilt wurde, die er nicht begangen hat. 
Es ist nicht George Pell, der jetzt auf der Anklagebank sitzt, sondern die Justizverwaltung in Australien. Und die einzige Möglichkeit, die Gerechtigkeit wiederherzustellen, besteht darin, dass Kardinal Pell vom obersten Gericht des Landes rehabilitiert wird.

Diejenigen, die sich nicht dazu durchringen können, das zu sagen,  in Australien oder anderswo, haben notwendigerweise an der Schmach teil, die die australische Strafgerichtsbarkeit bisher auf sich geladen hat." 

Quelle: First Things, G.Weigel

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