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Donnerstag, 28. November 2019

Roberto De Mattei : Acies ordinata oder die Seelen unserer Toten unterstützen uns im Kampf

Roberto De Mattei befaßt sich in einem von Rorate Caeli veröffentlichten Beitrag u.a. mit dem Fegefeuer und den Seelen, die in ihm für das Ewige Leben gereinigt werden und mit dem, was sie im Kampf gegen das Böse tu  können.
Hier geht´s zum Original: klicken

DE MATTEI: UNSERE TOTEN: EINE LEGION VON SEELEN DIE UNS IM KAMPF UNTERSTÜTZT

"Wie die Jahre vergehen, wächst die Zahl derer, die wir kannten und die dieses irdische Leben vor uns verlassen haben. Was wir ihr Schicksal in der Ewigkeit sein? Nur Gott kennt das endgültige Schicksal der Seelen, aber es ist sicher. daß eine große Zahl, derer die im Stand der Gnade starben, die Schmerzen des Fegefeuers erleiden, in Erwartung der endgültigen Herrlichkeit des Himmels.
Diese Seelen sind Teil der leidenden Kirche, die zusammen mit der Ecclesia militans und der Ecclesia triumphans die Kirche Christi bilden. Tatsächlich- wie der Hl: Augustinus sagt- "Tota enim in Christo Ecclesia unum corpus est” (Enarr. In Ps,  148, PL, 51, 423): “tdie gesamte Kirche bildet den Leib Christi. 

Der mystische Leib Christi ist die Gründung der Heiligen bestehend aus drei Kirchen: 
der kämpfenden, der leidenden und der triumphierenden- je geformt von den auf der Erde Kämpfenden, den im Fegefeuer Geläuterten und den im Himmel Triumphierenden. 
Diese Civitas Dei kämpft gegen die civitas diabuli, die kein Fegefeuer hat, aber nur aus dem Verdammten und auf der Erde von den mit den Heeren Satans gegen die Heere Christi Kämpfenden geformt wird.

Die Kirche stellt dann an der Seite der Engel und der Heiligen im Himmel eine Legion heiliger Seelen im Fegefeuer auf, die in der Schlacht eine entscheidende Rolle spielen können. Sie können von sich aus nichts tun, dennoch können sie durch ihr unablässiges Gebet viel für uns tun.

Der Hl. Augustinus erklärt. wie die Verschiedenen nichts von den menschlichen Vorgängen, die gerade passieren, wissen, daß sie aber durch Göttliche Offenbarung oder durch die Engel oder die Seelen. die sich ihnen anschließen, nachdem sie die Welt verlassen haben etwas über gegenwärtige, frühere und zukünftige Ereignisse wissen können. Die Gegangenen nehmen so Anteil an den irdischen Ereignissen- nicht durch ihre Natur sondern durch die Göttliche Macht. Gott ist das Mittel, durch das wir die Verstorbenen erreichen können und durch das sie uns erreichen können.
(Mons. Antonio Piolanti, Il mistero della comunione dei santi, (The Mystery of the Communion of Saints), Desclée, Roma 1957, pp. 317-318).  




Der Hl. Gregor der Große, dem wir den vorsehungsvollen Gebrauch der "Gregorianischen Messe" verdanken, erzählt in seinen "Dialogen"  von Visionen und Episoden, in denen die Seelen der Verstorbenen um Fürbitten bitten und uns verstehen lassen, daß sie dadurch von ihren Schmerzen befreit werden. 
Der Hl. Thomas untersucht in 14 Artikeln von Frage 71, im Nachtrag für Summa Theologica, alles zur Frage der Fürbitten. 
Nachdem er ihre Existenz mit Hilfe der Hl. Schrift, der Väter, der Gebräuche der Kirche und  der Vernunft beweist, erklärt er. daß unter denen die in die Ewigkeit eingegangen sind. nur den leidenden Seelen durch unsere Fürbitten geholfen werden kann. Diese Seelen haben de facto noch nicht ihr endgültige Ziel erreicht und sind in gewissen Sinn noch in der Mitte des Weges, Der Lebende kann ihnen helfen, "ihre Zeit " abzuleisten und so gegenüber der himmlischen Gerechtigkeit ihre Schuld zu begleichen. Die Heilige Messe, das Almosen-.geben und Ablässe sind praktische Mittel, durch die wir die leidenden Seelen unterstützen. 

Die Seelen im Fegefeuer sind Seelen im Stand der Gnade, ihrer ewigen Erlösung sicher, die leiden, aber ihr Leiden mit Freude annehmen, "Die Seele leidet, wie die Heiligen auf Erden leiden- in kompletter Übereinstimmung mit dem Göttlichen Willen- und das können wir sagen- ist voller Freude über jeden Fehler, der durch das schmerzhafte Feuer getilgt ist- was ihre Liebe und Sehnsucht nach Gott vermehrt. Unendliche Liebe" (Don Dolindo Ruotolo, Chi morrà vedrà…Il Purgatorio e il Paradiso, Casa Mariana, Frigento 2006, p. 42).

Das Fegefeuer ist nicht nur ein "Zustand" sondern- wie die Hölle- ein Ort und das Feuer. das die Seelen quält ist kein allegorisches Feuer sondern real. Diejenigen, die die Existenz des Fegefeuers leugnen, wie der Hl. Thomas zuvor gegen die Häretiker seiner Zeit feststellte, "widerspricht der Autorität der Kirche und begeht eine Häresie". (IV Sent., d. 21, q. 1, a. 1, sol. 1).

Von frühester Zeit an haben die Gläubigen immer an die Fürbitten der Seelen im Fegefeuer geglaubt, 1891 wurde in Santa Sabina in Rom ein Epigraph gefunden, das besagt: "Attico, ruhe in Frieden, sicher Deiner Erlösung ; und bitte sorgfältig für unsere Sünden"; eine weitere Inschrift auf dem Friedhof von San Callisto besagt: "Ianuaria, genieße deinen Aufschub und bete für uns." 

Von den frühesten Anfängen an hat die Kirche für die Befreiung der Toten von den Schmerzen des Fegefeuers gebetet. So behauptet der Katechismus des Hl. Pius X, daß die Heiligen unsere Gebete empfangen, die Verstorbenen unsere Fürbitten und daß sie unsere Liebe durch ihre Fürbitten bei Gott erwidern. (nr. 123) 

Jedesmal, wenn wir jemanden bitten, für uns zu beten, oder ihm unser Gebet zusichern, bezeugen wir eine große Wahrheit des Glaubens: die Gemeinschaft der Heiligen. Unsere übernatürlichen Güter können mit anderen geteilt werden, genau so uns die Güter Gottes kommuniziert werden. 
Dafür ist es wichtig, den Seelen im Fegenfeuer Schutz und Hilfe zu versichern. 
Sie sind  dankbar dafür und ihr unablässiges Gebet erwirkt und enormen Gewinn, sowohl für unser seelisches als auch unser körperliches Leben. 

Wir müssen nicht nur für die beten, die uns nahe standen und uns lieb waren, sondern auch für die, die uns mißverstanden, verleumdet oder gegen uns gekämpft haben. Weil- wenn sie im Stand der Gnade gestorben sind- leben sie jetzt in der Göttlichen Barmherzigkeit. Wenn sie sich gestern gegen uns gestellt haben, lieben sie und heute und wir müssen sie wegen des Gesetzes, das der mystische Leib Barmherzigkeit ist. Leo XII schreibt in seiner Enzyklika "Mirae Caritatis" vom 28. Mai 1902 : "Die Gemeinschaft der Heiligen ist nichts anderes als der gegenseitige Austausch von Hilfe durch Versöhnung, Gebete und gute Werke von denen, die sich am himmlischen Leben erfreuen, sich in den Flammen der Sühne befinden oder sich noch auf der irdischen Pilgerreise befinden. Sie alle bilden eine Stadt, deren Oberhaupt Jesus Christus und deren Form die Nächstenliebe ist. 
Die Kirche ist die Vereinigung aller Menschen, die durch ein und dieselbe Nächstenliebe miteinander verbunden sind. Es ist die Nächstenliebe, die christliche Liebe, die ein solidarisches und gegenseitiges Verhältnis zwischen uns und unseren Brüdern schafft und den einen mystischen Körper unter dem einen Haupt Jesus Christus bildet.
Das Band der Nächstenliebe wird nicht durch den Tod zerrissen und vereint nun die Verteidiger der „guten Sache“, die sich der Armee des Bösen widersetzen, die jetzt sogar in den Heiligen Ort eingedrungen ist. Rufen wir neben den Chören der Engel die Hilfe der Seelen an, die, auch wenn sie nicht sofort in den Himmel kamen, dennoch die unermessliche Gabe der endgültigen Beharrlichkeit besitzen  und trotz ihres Leidens ihrer ewigen Erlösung sicher sind. Bitten wir um ihre Fürsprache, damit der Herr auch uns die Gabe des Beharrens gewährt- in dieser Schlacht und vor allem in der letzten Stunde unseres Lebens. 

Der heilige Augustinus schließt nicht einmal die Möglichkeit aus, dass einige der Heiligen Seelen unter die Lebenden geschickt werden (De cura pro mortuis gerenda, 15, 18; PL 40, 605-606). Königin Claudia von Frankreich, Gemahlin von Franz I erschien nach ihrem frühen Tod im jungen Alter von vierundzwanzig Jahren, am 20. Juli 1524 der selige Katharina von Racconigi mehr als einmal und berichtete ihr von der französischen Invasion in Italien, der Niederlage und Gefangennahme ihres Mannes und schließlich seiner Befreiung dank der Gebete des Heiligen (Pier Giacinto Gallizia, Vita della Ven. für Caterina de 'Mattei, Chiamata la B. Catterina da Racconigi, Mairese, Turin 1717, S. 101). 
Das ist kein Einzelfall. Gott kann zulassen, daß eine im Himmel triumphierende Seele oder eine im Fegefeuer leidende Seele auf der Erde sichtbar wird, um die Söhne und Töchter der kämpfenden Kirche zu ermutigen. Dies kann sogar bei zukünftigen Prüfungen passieren.

Seelen, die noch der Reinigung bedürfen, von denen viele die Kirche in theologischen Auseinandersetzungen oder auf den Feldern der Kreuzzüge verteidigten, erhalten durch ihr Leiden und ihre Gebete diejenigen, die den Kampf gegen den alten Feind fortsetzen. Acies Ordinate * ist ein Einsatz von leidenden und triumphierenden militanten Seelen, die die Ehre der Kirche, die Herrlichkeit Gottes und das Wohl der Seelen gemeinsam stärken.
Die Einschreibung ist offen."

*Wer sich in die Acies ordinata zu diesem Kampf einschreiben will, kann das hier tun:  klicken

Quelle: Rorate Caeli, R. De Mattei



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